Mann betrogen - will ihn zurück

Zitat von Marlaa:

Er hat meine verletztheit nie akzeptiert und es immer abgetan.

Es geht los. Du darfst endlich richtig hinsehen. Sehr gut. Das ist ein wichtiger Startpunkt.

Es kann einen kirre machen, wenn man sich nicht wahr genommen oder ernst genommen fühlt und man immer wie weggewischt wird.

Daß dies in der aktuellen heftigen Situation ungünstig ist, dies so früh anzubringen, liegt in der Größe der akuten Informationen. Kein Wunder, daß du redebedarf siehst und er nicht!

Aber daß diese Ignoranz dir gegenüber schon die ganze Zeit mitläuft, kann so einiges an Frust und Verzweiflung ansammeln.

@Marlaa, das sehe ich genauso wie Perzet.

Natürlich ist jetzt nicht die richtige Zeit und der richtige Ort, um mit deinem Mann über solche Dinge zu reden. Es ist klar, dass ein Betrogener in diesem Moment erstmal an Schuldumkehr denkt.

Aber hier darfst du darüber sprechen soviel du möchtest, wir hören zu.
Stimme den anderen zu... für dich selbst darfst du da jetzt definitiv hinschauen und mit der Aufarbeitung beginnen. Das wäre der richtige Weg, um innerlich und auch auf anderen Wegen weiterzukommen.

Es war einfach wie gesagt immer so, dass er vieles nie eingesehen hat. Ich tu mich nur sehr schwer, hier alles offen zu legen, aus Angst er könnte das irgendwie lesen und sich in meinem Beitrag dann mit sicherheit wiedererkennen..

Zitat von Perzet:

Es kann einen kirre machen, wenn man sich nicht wahr genommen oder ernst genommen fühlt und man immer wie weggewischt wird.

Hier möchte ich ergänzen:

Du wirst es auch in Zukunft nicht schaffen ihn dazu zu bringen, dich zu verstehen, dich zu akzeptieren, also dich als ganze Person wahrzunehmen und als dich anzuerkennen. Damit musst du selber dir gegenüber anfangen.

Du schaffst das!

Tut irre weh. Aber es befreit dich auch und du kannst dann anders, freier, klarer, stärker auf das schauen, was vor dir liegt und wie du weiter machen kannst und sollst.

Zitat von Marlaa:

aus Angst er könnte das irgendwie

.. genau das!..

Die Angst vor ihm ist schon lange vorhanden und bestimmt Dich, dein Denken, Fühlen, Handeln.

Du musst es hier nicht aufführen. Aber für dich selber solltest du damit anfangen und es aufschreiben, notieren .

Deine Erkenntnisse kannst Du gerne wieder teilen, wenn Du möchtest.

@Perzet es gibt klar auch viele negative und schlechte Gefühle, nur hat er einige Sachen zum guten geändert. Aber eben erst jetzt. Erst als auch unsere Tochter zur Welt kam.
Damals, als das passiert ist sah das anders aus.
Deswegen fällt es mir vielleicht jetzt schwer über die schlechten Dinge nachzudenken, da sie ja heute nicht mehr so sind, wie sie damals waren. Kann man das verstehen, was ich meine?

Zitat von Marlaa:

Deswegen fällt es mir vielleicht jetzt schwer über die schlechten Dinge nachzudenken, da sie ja heute nicht mehr so sind, wie sie damals waren.

Es spricht für ihn, daß er sich ändern kann.
Dennoch
es, passt zu deinem Filter, den du immer noch über ihn legst damit du deine immer noch vorhandene, tief sitzende Angst vor ihm nicht sehen musst.

Deine Gefühle sind genauso berechtigt wie Wut Traurigkeit wie die der deines Ex.

Du hattest deine Gründe, du bereust.

Er hat seine Gründe und betrauert.

Das dauert alles und braucht sehr sehr viel Zeit.

Der einzige Weg ist, durch die Gefühle.

Zitat von Hansl:

Du meinst doch das Fass der Teilnehmer?

Ich meinte das Fass des Ehemannes. Ich finde seine Reaktion (sofortiger Rückzug, keine Gesprächsbereitschaft, das sich Entschuldigen müssen der Ehefrau im Umfeld) reichlich überzogen.
Aus meiner Sicht auch künstlich aufgebauscht. Aus Unreife? Aus Unbeholfenheit? Aus Angst, dass er ihr verzeihen könnte? Oder suchte er schon länger den Absprung und kann ihr jetzt die Schuld für alles geben? Oder hat er doch eine andere am Start? Irgendetwas stimmt hier nicht, glaube ich. Von Liebe, die auch verzeihen kann ist der Ehemann jedenfalls Lichtjahre entfernt.

@Marlaa wissen er oder irgendjemand sonst, dass du hier schreibst..?

Lässt dein Forums-Nick Rückschlüsse auf deinen echten Namen zu..?

Falls nicht, ist es relativ unwahrscheinlich, dass er das hier findet.

Abgesehen davon musst du ja auch nicht zu sehr ins Detail gehen oder verletztende und beleidigende Dinge schreiben.

Letztendlich brauchst du aber, falls du dich damit nicht gut fühlst und es dir Angst macht, natürlich auch gar nichts schreiben (wäre sehr blöd, wenn sich deine Angst am Ende bewahrheiten würde)

Wobei ich mir auch wieder denke... wenn du jetzt Dinge beschreiben würdest, die dich wirklich verletzt haben und wo er dich nicht ernst genommen hat und du hier Rat und Hilfe suchst, die du sonst nicht bekommen hast...
Kennst du den Spruch: Lauscher an der Wand hört seine eig'ne Schand?

Ja, ist hier jetzt blöd mit dem Betrug im Hintergrund.
Aber der macht ihn natürlich auch nicht automatisch zu einem Heiligen, der dich hätte behandeln dürfen wie auch immer es ihm gerade in den Sinn kam.

Solange du hier nicht wild über ihn herziehst sondern bei dir selbst bleibst und sagst, was dich verletzt hat sehe ich nicht so ganz, wo ein anderer einem zu Tode beleidigt sein sollte, weil man dafür Rat und Hilfe sucht.

Sicher, vor dem Hintergrund deines Geständnisses sieht natürlich alles etwas anders aus.
Aber davon wusste er bis vor kurzem ja nichts, und natürlich ist das trotzdem kein Freifahrtschein für den anderen, alles schlucken oder mit sich machen lassen zu müssen.

Deswegen fand ich auch die öffentliche Erniedrigung vor Familie und Freunden so daneben.
Ich habe noch nie betrogen, aber selbst wenn ich es hätte - das hätte ich nicht mitgemacht. Bei aller Liebe, da wäre der Ofen aus gewesen.

Ich denke, hier ist gerade das schwierige, dass der Mann denken muss, dass er seine Frau nicht kannte. Ich glaube ich hätte Gedanken wie:

- Erst betrügt er mich, sagt nix, dann hat er die Stirn mit mir vor den Altar zu schreiten und im Wissen mich betrogen zu haben, mir die ewige Treue zu schwören. Aber nicht genug, dann betrügt er mich noch mal! Und wir waren doch so glücklich. Wie konnte ich nix merken? Ist er so abgebrüht oder ich so blind?
Und dann zeugt er auch noch ein Kind mit mir...und jetzt, wo alles zu spät ist. Mit Hochzeit und Kind, da erleichtert mein Mann nach Jahren plötzlich sein Gewissen und will mein Freispruch, nach allem, all den Jahren. Wie viele Frauen waren wirklich an ihm dran? Hat er sich geschützt? Oder ist der Rotz anderer Weiber an meinem Mann ? Das ist so eklig, ich ertrag das alles nicht....


Und aus Sicht des Mannes würde ich mich noch fragen ob es überhaupt mein Kind ist...


Ich verstehe deinen Mann also...ich finde der Betrug wiegt einfach doppelt, weil du es erst verheimlicht hast, ihn dann mit Hochzeit und Kind an dich gebunden hast...und am Ende dann doch beichten wolltest aber wie du schon sagtest, wegen deinem schlechten Gewissen!

Du kannst nichts mehr rückgängig machen und bereust es, aber ich finde, man kann ihn auch verstehen und darf nicht erwarten, dass er all das verzeiht.