Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die jetzt schon zahlreichen Antworten. Ich versuche mich jetzt mal durchzuarbeiten.
Kurz vorweg: Heute hab ich mich mal durchgesetzt und wir sind essen gegangen und siehe da - es wirkt Wunder!
@Candle181 Ja, selbstverständlich, aber so wahnsinnig fruchtbar war das Gespräch nicht. Wobei die Situation auch ein bisschen verzwickt ist, denn ich bin jemand, der Nähe auch nur dosiert ertragen kann und manchmal, wenn er dann vielleicht wollen würde, bin ich in meinem Zimmer verbunkert und möchte nur meine Ruhe. Nicht einfach, ich weiß!
@Helli 1. Nein, nicht wirklich. Aber wie das eben so ist, wenn man frisch verliebt ist, ergibt es sich ja dauernd irgendwie von selbst. Man möchte keine Minute ohne den anderen sein und muss entsprechend wenig aktiv initiieren. Aber jetzt fällt es eben auf. An anderen Zärtlichkeiten mangelt es nie. Viele Küsse und auch Kuscheln.
2. Da wir beide sehr gerne laufen, machen wir das mit dem Spazieren gehen tatsächlich recht oft. Aber das mit der Lethargie auf der anderen Seite stimmt auch komplett. Es ist so eine Antriebslosigkeit, die sich einfach eingeschlichen hat, aber ich hab eben auch ein bisschen das Gefühl, es ist so ein Teufelskreis.
Ich muss gestehen, dass ich mich schuldig fühle: Wie bereits angesprochen, hat er mich in einer sehr schwierigen Phase kennengelernt, in der ich sehr anhänglich war und quasi nie ohne ihn sein wollte. Und nun erfüllt er das, was ich von ihm wollte und ich beschwere mich trotzdem. Verstehe einer die Frauen hahahaha!
3. Beide Mitte 20.
@lug Welche - zumindest kostengünstigen, muss ja gar nicht für umme sein! - Hobbies schweben dir vor? Ich bin immer offen für Vorschläge!
Ein Haustier, konkret Hund, wollen wir uns beide unbedingt anschaffen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und weiß deswegen auch, wie wertvoll Tierchen sind. Mein längerfristiges Ziel ist es auch, wieder ein Pferd zu haben. Das zwingt einen nämlich auch gnadenlos dazu, das Haus zu verlassen. Aber da sind wir dann wieder bei dem Faktor Geld.
Freunde haben wir, allerdings wird mir das in einer Gruppe auch schnell zu viel, weshalb ich mich dann auch öfters ausklinke. Das ist doof und ich bereue es auch meist, aber ich finde es dann besser, gar nicht zu gehen, als nach einer Stunde wieder abzuhauen, weil es zu anstrengend wird. Auch schwierig.
Was die Wutausbrüche angeht, stimme ich dir kompromisslos zu. Das ist furchtbar und ich gehe mir auch selber damit auf die Nerven, aber in dem Moment wo es passiert, kann ich dem einfach nicht abhelfen. Aber weil ich aktuell auch auf einen Therapieplatz warte, setze ich meine Hoffnungen mal einfach darauf.
@_Konstantin Danke gerade auch für die kritischen Worte.
1. Ich bin ein Mensch, der im privaten Umfeld zumindest immer das Gespräch sucht, denn Gedankenlesen liegt mir nicht. Ich versuche also stets, einen Einblick in seine Gefühlswelt zu bekommen, um entsprechend agieren zu können. Hast du vielleicht einige konkrete Vorschläge, was ich noch tun kann? Bzw. vielleicht WIE genau ich das Gespräch suchen kann, ohne etwas Belehrendes o. Ä. an mir zu haben?
Also es ist wahr, dass ich ihn manchmal provoziere, ABER das ist dann auch nur, weil er ein verdammt schlaues Kerlchen ist und ich teils das Gefühl habe, ihn aus der Reserve locken zu müssen. Und an der Stelle mache ich mich sicher nicht davon frei, auch mal herablassend zu werden (ich glaube, das trifft es noch etwas besser als arrogant). Er ist wirklich klug und auch gebildet und er weiß, dass ich zu ihm aufschaue. Das vermittle ich ihm auch regelmäßig. Nur mit reiner Intelligenz verdient man sich seine Brötchen eben auch nicht und das ist, was ich kritisiere. Denkst du, der richtige Weg könnte sein, mich vielleicht einfach komplett herauszuhalten? Er ist schließlich erwachsen und wie du richtig angemerkt hast, sind hier die Verhältnisse ziemlich verrutscht und ich benehme mich eher wie eine Mutter. Aber auf der anderen Seite leben wir eben auch zusammen, ein paar Sachen müssen da eben funktionieren!
2. DASS sich das ändern muss, steht gar nicht zur Debatte! Die Frage ist eben WIE! Wie oben beschrieben hasse ich mich ja auch selber dafür, ist nicht so, als hätte ich Spaß daran! Nur wenn eben so eine Situation aufkommt, in der ich so wahnsinnig ungeduldig und dann im Zuge dessen zickig werde, kann ich es nicht kontrollieren. Er ist so ein geduldiger, gefasster und lieber Mensch, mein Verhalten ggü. ihm ist das Letzte, das weiß ich wohl. Aber hier kommen wir u. A. auch wieder zu einem autistischen Problem: Oft merke ich gar nicht, wenn ich unfreundlich bin. Das fehlt die Wahrnehmung völlig. Zum Glück ist er aber sehr direkt und weist mich dann darauf hin, sodass wir es ohne Groll klären können.
3. Natürlich schreibe ich hier aus meiner Sicht und über meine Empfindungen. Dass er sich trennen will, wenn ich die Wutausbrüche nicht langfristig in den Griff bekomme, hat er mir bereits sehr schnell klargemacht und das trifft auch auf vollstes Verständnis meinerseits. Wer kann sowas schon leiden?
Naja, das mit dem offenen Gespräch ist eben so eine Sache. Das führen wir ständig, ich bin mir aber nicht im Klaren, ob er mich nicht verstehen kann / will oder ob er es tut und ich ihm einfach völlig Unrecht tue und damit der mieseste Partner unter Gottes Sonne bin haha!
@Gorch_Fock Nicht so wirklich, was? Naja, also das mit der Ausbildung möchte ich mal außen vor lassen, denn da sehe ich, dass er sich schon ins Zeug legt, er hat auch Vorstellungsgespräche, aber daraufhin kommt dann nichts mehr. Er ist auch immer wieder zu Probearbeiten eingeladen und bekommt dann oftmals sogar nur auf Nachfrage eine Absage. Sowas ist schon fies und ich sehe auch, wie ihn das fertig macht und es zerreißt mir das Herz. Aber was soll ich tun?
Meine Beschwerde ging dann eher in die Richtigung, dass er mir seit zwei Semestern erzählt, dass er gerade nicht zur Uni geht, weil wir Geld brauchen. Das stimmt so natürlich, aber de facto hat er keinen Job, also könnte er auch einfach wieder in die Uni gehen. Denn irgendeinen Abschluss muss er ja mal bekommen, sonst wird sich die Situation ja niemals bessern! Ich habe das höhere Gehalt, da hat er wohl recht, aber das wird wohl auch immer so bleiben, wenn er keinen Berufsabschluss erwirbt. Eigentlich hatten wir auch vereinbart, dass er eine Deadline bis August, also jetzt, hat und sich dann ab September brav wieder in die Vorlesungen setzt und mal etwas zuende bringt.
Aber scheinbar existiert diese Vereinbarung nicht mehr.
Ich möchte ihn auch nicht zu etwas zwingen, dass er auf Teufel komm raus nicht mehr machen möchte, kann ich ja auch gar nicht, aber wenn der eine Plan nun mal nicht funktioniert, dann muss der andere wieder her, auch wenn es einem nicht so passt oder liege ich da so falsch?
Ich hatte auch einen Traumjob, den ich seit vielen Jahren machen wollte. Habe dann eine Weile versucht, die Idee umzusetzen, hat nicht geklappt, also mache ich eben etwas anderes, das mehr Geld bringt.
Und siehe da - so schlimm isses gar nicht. Aber das selbe erwarte ich eben auch von ihm.
Dass man sich nicht nur an einer Sache festklammert und in Tagträumen verliert.
Ich danke jedem Einzelnen von euch für seine Gedanken, Anregungen und Tipps und auch einfach nur fürs Zuhören.
Schlaft schön
Meena