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Ihr Liebe ist nicht stark genug

M
Mail an meine Ex, die ich bisher nicht abgeschickt habe. Ich hatte Sie um ein abschließendes Gespräch gebeten, Sie hat nur das Trennungsgespräch mit mir geführt (eher ein Monolog) und zwei Teleofnate mit je 18 und 17 Minuten. Raus kam beim ersten Telefonat nichts Neues: Es läge nicht an mir, alles Ihr Ding. Beim zweiten Telefonat, eine Stunde nach Entlarvung mit Next, hieß es dann, Sie konnte nicht mir mir reden, ich sei so dominant und Ihre WÜnsche wären immer untergeordnet worden.

Ich weiß, daß ich Sie in den Wind schießen sollte. Für mich ist das als Lerneffekt wichtig, ist Sie schließlich erst meine zweite Beziehung. Die Erfahrungen, die manche in der Jungend und Sturm- und Drangzeit machen, die fehlen mir schlichtweg.

Ich würde mich über Kommentare sehr freuen.

LG
M.

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Hallo A.,

Schade, dass Du zwei ein paar Minuten dauernde, von mir und nicht von Dir initiierte Telefonate und Deinen 25-Minuten Trennungsmonolog als mehrere Gespräche siehst, ich kann mich dem nicht anschließen. Ich hätte einfach gerne ein persönliches Gespräch, bei dem ich mir nicht alles irgendwie aus halblebigen Aussagen zusammenreimen muss, gehabt. Die Aussagen in unserem ersten Telefonat wichen ja auch von denen im Zweiten deutlich ab, wie ich finde. Ein neuer Mann ist nichts, was nichts mit mir und Deinen Altlasten zu tun hat, was mit um sich selbst kümmern und tun was mir gut tut gemeint sein kann.

Du hast immer darunter gelitten, dass S. nicht mit Dir richtig kommuniziert und über Gefühle geredet hat. Es hat Dich sogar krank gemacht. Du hast immer gesagt, wenn es Probleme in der Beziehung gibt muss man kommunizieren. Jetzt kommunizierst Du nicht mit mir, hast offensichtlich während unserer Beziehung auch nicht den Mut dazu gefunden. Weißt Du, wie es mir damit geht?

Ich denke gerade daran wie lang Du mit S. in Deiner Küche gesessen hast. Der S., der vollkommen überrascht war zu hören, daß Du mit ihm keine Beziehung mehr führst. Ich denke daran, wie Du mir von der Trennung von Deinem Freund T. erzählt hast und was Du heute noch für ein schlechtes Gewissen hast. Ich denke daran, wie Du früher mit Beziehungen Schluß gemacht hast, Du hast es mir erzählt. Ich habe Dir zugehört. Ich bin ein Muster, A.. Das macht es für mich nicht leichter, ganz im Gegenteil. Ich wünsche mir, daß Du dieses Muster mit mir zusammen durchbrechen kannst.

Ich erhoffe mir, besonders so, wie alles zu Ende ging, ein persönliches Gespräch mit Dir. Ich denke, dass es endlich Zeit für offene und ehrliche Worte von Deiner Seite aus ist und ich möchte Dir dabei gerne ins Gesicht sehen.

Die Momente, die Du erwähnst, kenne ich und ich schäme mich dafür. Ich war der Meinung, diese lagen weit hinter uns, denn reflektiert hast Du, das alles in Ordnung sei mit uns und die einzigen Probleme, die wir hatten, von außen kämen. Wäre dem nicht so gewesen so wäre ich durchaus bereit gewesen, an mir und unserer Beziehung zu arbeiten, denn an meiner Liebe zu Dir bestand für mich kein Zweifel, auch wenn ich mich anfangs oft schwertat und Du das vielleicht so empfunden hast. Ich war bereit, die schwere Zeit, die Du während der Reha durchgemacht hast und die auch danach folgen würde, mit Dir in Angriff zu nehmen. Auch wenn es jetzt platt klingt, weil Du eine Situation geschaffen hast, in der alles, was ich emotional zu Dir sage, nur platt klingen kann: Die Nachhaltigkeit unserer Beziehung war mir wichtig, Du warst mir wichtig.

Mir hast Du gesagt, die Kur bringe Dir nichts. Am Tag, als Frau S. und P. Dich besuchten habe ich Dich, als die beiden schon weg waren, mit der V. zusammen noch besucht, Du hast mir gesagt wie sehr Du Dich über den Besuch freust. Zu Frau S. und P. hast Du gesagt Du würdest einen radikalen Schnitt machen. Zu mir hast Du das niemals gesagt. An den beiden darauffolgenden Wochenende hast Du Dich ebenfalls sichtlich gefreut, mir das sogar noch geschrieben und mit mir geschlafen, Händchen haltend durch den Kurpark spaziert. War das alles Show?

Du hast mir, uns, keine Chance gelassen. Du läßt mich ohne echte Antworten zurück, verweist auf schreckliche Momente von denen Du mir den Eindruck vermittelt hast, mir das alles verziehen zu haben. Als Du am Ende der Reha die Wut auf Deine Ex-Beziehungen erwähntest war mir klar, daß das auch unsere Beziehung betreffen muß. Du hast mir vorgemacht, dem sei nicht so. Ich war bereit, meine Geschichte aufzuarbeiten, mit Dir an einer Lösung mitzuwirken, Deine Wut entgegenzunehmen und anzunehmen, denn diese Wut wäre gerechtfertigt gewesen. Du hättest allen Grund dazu gehabt. Du hast Dich aber dazu entschieden, mir nicht die Wahrheit zu sagen. Bis heute weiß ich nicht wirklich, ob ich richtig liege, es sind alles nur Vermutungen, ich bin im Ungewissen.

Du machst mich mit Deiner Art der Trennung zum Täter, Dich zum Opfer, das vor mir Schutz sucht. Ich fühle mich, als hätte ich Dich in´s Frauenhaus geprügelt und man muß Dich vor mir in Schutz nehmen. Das ertrage ich nicht und das habe ich auch nicht verdient, denn ich war niemals Täter und ich machte Dich niemals zum Opfer.

Bei dieser Trennung und der Art, wie das ablief, bist Du Täter und nicht Opfer. Ich hatte keinen Einfluß, wurde nicht einbezogen in Deine Gedanken, Entscheidungen, Gefühle, Ängste und Nöte. Ich war ein Verwaltungsakt, den Du mit akribischer Sicherheit durchgeführt hast und Du hast mir jegliche Kommunikation verweigert. Alles, was ich bekam war ein es liegt nicht an Dir, es gibt keinen neuen Mann, Es liegt allein an mir. Du hast die billigste Methode der Trennung gewählt: Du hast Dich getrennt, ohne mit mir über Dich, mich, uns oder etwaige Probleme zu reden, Du hast mich vor vollendete Tatsachen gestellt, mich emotional einfach ermordet. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Perfekte Retourkutsche.Ich weiß, wie ein emotionaler Mord einen später nachts besuchen kommt. Du weißt das, denn es war für Dich nicht das erste Mal. Deine Leichen im Keller besuchen Dich noch regelmäßig, auch wenn Du Sie ignorierst. Sie waren zuletzt so stark, daß Sie Dich in eine psychosomatische Reha gebracht haben. Unsere Beziehung hat die Leichen gebändigt solange wir verliebt waren. Nach einem Dreivierteljahr tauchten Sie wieder auf und sie waren stärker geworden.

Eine solche Trennung haben wir beide nicht verdient. Eine solche Trennung kann nicht in Deinem Interesse liegen.

Lass uns miteinander reden. Beweise endlich, das Kommunikation für Dich wirklich möglich ist und Dir daran liegt.Danach gehen wir möglicherweise für immer getrennte Wege, aber wir können uns wenigstens in die Augen sehen. Das kann ich im Moment nicht.

Ich möchte für mich einen Abschluß finden, etwas von Dir bekommen, mit dem ich in meinem weiteren Leben arbeiten kann. Auch arbeiten muß. Mir ist klar, daß mich das Ganze deutlich zurückwerfen kann, den Schmerz neu auffrischen kann, mich vielleicht erneut in die Knie zwingt. Ich will aus dieser Beziehung und der Trennung lernen.

Ich bitte Dich erneut um das Gespräch. Bitte glaube mir: Das tue ich nicht nur für mich.

Liebe Grüße
M.

19.03.2014 08:27 • #121


E
Zitat von Olli69:
Zitat von manfredus:

Und so schnell macht ein Bierchen auch nicht süchtig. Nicht mehr wie Medis, denke ich.


Ein Bierchen geht echt.
Und zum Müdigkeit bekommen ist das bei mir hilfreicher als die üblichen Hopfen und Baldrian Tabletten.
Schlagen bei mir irgendwie gar nicht an.

19.03.2014 08:59 • #122


A


Ihr Liebe ist nicht stark genug

x 3


F
Also Manfredus... Ohne zunächst inhaltlich auf diese Mail einzugehen, kann ich Dir sagen, dass ich Dein Bedürfnis nach Aufklärung verstehen kann.

Aber ich habe vor kurzem am eigenen Leib erfahren, dass die Medaille tatsächlich zwei Seiten hat.

Als meine Beziehung im letzten Jahr in die Brüche ging ( der Grund war eine andere Frau ... Vordergründig) habe ich den Kopf in den Sand gesteckt und kein weiteres Gespräch gesucht. Ich hatte Angst vor noch tieferen Verletzungen. Bis heute treibt mich das um und ich denke manchmal, es wäre besser gewesen für meine eigene Verarbeitung noch mal nachzuhaken.

Vor kurzem hatte ich ja jemanden kennengelernt, in den ich mich am Ende nicht verliebt habe, oder nicht verlieben könnte, weil mir die alte Geschichte noch sehr nachhängt. Dieser Mann hat mich wochenlang mit seinen Fragen bedrängt und ich konnte ihm keine andere Antwort geben, als das es nicht gereicht hat.
Für ihn war oder ist das unbefriedigend.
Ich kann es nicht ändern und habe mich dabei sehr schlecht gefühlt.
Das hat dazu geführt, dass ich mich komplett zurück gezogen habe, weil er mir unendlich auf die Nerven gegangen ist. Und damit meine ich, dass ich regelrecht Magenschmerzen bekommen habe, sobald eine Nachricht von ihm bekam.

Unterm Strich glaube ich, das es nichts bringt, weiter in sie eindringen zu wollen. Du wirst meiner Meinung nach, keine befriedigende Antwort von Ihr bekommen

Nicht umsonst wird hier in vielen Beiträgen davon abgeraten, solche Mails oder Briefe an den oder die Ex zu schicken....

19.03.2014 09:02 • #123


Olli69
Zitat von manfredus:
Ich würde mich über Kommentare sehr freuen.


Sorry Manner, ich bin raus.

Vielleicht denkst du einfach zuviel darüber nach, ich weiß es nicht. Du grübelst vielleicht einmal zuviel darüber, ob du hättest etwas ändern können, obwohl unter Umständen nichts zu retten gewesen wäre.

Versuche es, zu akzeptieren, erkenne, daß Beziehungen zwischen zwei Menschen nicht zwangsläufig für die Ewigkeit gemacht sind.
Ja, es kann klappen, muß es aber nicht.

Versuche dich mehr darauf zu konzentrieren, wie es ohne sie weitergeht, als auf das was wäre wenn.

19.03.2014 09:11 • #124


F
Zitat von Olli69:
Versuche es, zu akzeptieren, erkenne, daß Beziehungen zwischen zwei Menschen nicht zwangsläufig für die Ewigkeit gemacht sind.


Das finde ich zwar schade, aber so sieht es wohl aus

19.03.2014 09:17 • #125


M
Zitat von Olli69:
Versuche es, zu akzeptieren, erkenne, daß Beziehungen zwischen zwei Menschen nicht zwangsläufig für die Ewigkeit gemacht sind.


Du hast ja recht. Drum mache ich das ja hier, als Gedankenspiel und nicht real. Bisher. Ich weiß nicht, wie doof ich noch sein werde.

Mich wurmt einfach wie Sau, daß Sie sich jetzt als Opfer darstellt, dabei aber diejenige ist, die mir immer Sonne vorgeheuchelt, aber Regen empfunden hat. Dafür wollte ich eine Antwort. Ich wollte, daß Sie einmal, nur ein einziges Mal seit der Trennung Rückgrat zeigt und dafür hinsteht, wie Sie mit mir umgeht.

Ich weiß auch, daß Sie es nicht tun wird. Sie ist feige und frisch verliebt.

LG
Manfredus

19.03.2014 09:18 • #126


F
Ob es Dir dann besser geht?

19.03.2014 09:23 • #127


Olli69
Zitat von manfredus:
Ich wollte, daß Sie einmal, nur ein einziges Mal seit der Trennung Rückgrat zeigt und dafür hinsteht, wie Sie mit mir umgeht.


Nicht alle haben die Kraft, die Persönlichkeit, dies zu tun, auch wenn es anständig wäre und von Größe zeugen täte. Leider.

19.03.2014 09:27 • #128


Olli69
Zitat von Flusenhuhn:
Das finde ich zwar schade, aber so sieht es wohl aus


Ja leider, aber es muß auch schon wirklich gut passen, um tagein tagaus ein Leben lang miteinander auszukommen, bei dem Alltagstrott und den Macken, die jeder hat.
Und hier das passende Gegenstück zu finden, ist die große Herausforderung in unserem Leben.

Mal eben einen Lebensabschnittsgefährten zu finden, wenn´s geht noch für gewisse Stunden ist dagegen ein Kinderspiel, mehr noch, wo es heute viele virtuelle Möglichkeiten dafür gibt.

19.03.2014 09:37 • #129


M
Zitat von Olli69:
Mal eben einen Lebensabschnittgefährten zu finden, wenn´s geht noch für gewisse Stunden ist dagegen ein Kinderspiel, mehr noch, wo heute viel virtuelle Möglichkeiten dazu bestehen.


Irgendwie läuft das grad alles auf eine Wegwerfgesellschaft raus... Das widert mich an, erklärt aber auch, weshalb Ihre längste Beziehung 7 Jahre dauerte, mit viel Schmerzen...

M.

19.03.2014 09:40 • #130


F
Tja und das ist es, warum ich dieser Beziehung so nachtrauere...

19.03.2014 09:41 • #131


E
Zitat von manfredus:

Mich wurmt einfach wie Sau, daß Sie sich jetzt als Opfer darstellt, dabei aber diejenige ist, die mir immer Sonne vorgeheuchelt, aber Regen empfunden hat. Dafür wollte ich eine Antwort. Ich wollte, daß Sie einmal, nur ein einziges Mal seit der Trennung Rückgrat zeigt und dafür hinsteht, wie Sie mit mir umgeht.

Ich weiß auch, daß Sie es nicht tun wird. Sie ist feige und frisch verliebt.

LG
Manfredus


Hi Manfredus ich habe auch dieses Gefühl ich bin schuldig und bin mit meinem Selbstbewußtsein am Ende.
Allerdings mache ich mr immer und immer wieder klar, daß man Gefühle beim anderen Menschen nicht beinflußen kann.

Ich denke auch daß Deine Ex sicher nicht verliebt ist und glücklich.
So wie Du ihre Vergangenheit erzählt hast läuft es wieder nach dem selben Muster.
Obowhl Deine Beziehung über 2 Jahre sie sicher geprägt hat.
Was hat sie denn genau bei dem Telefonat gesagt nachdem Du sie mit ihrem Pfleger gesehen hast Manfredus?
Wie war ihre Reaktion?

LG Einsicht

19.03.2014 09:49 • #132


M
Zitat von Einsicht:
Was hat sie denn genau bei dem Telefonat gesagt nachdem Du sie mit ihrem Pfleger gesehen hast Manfredus?
Wie war ihre Reaktion?


Eiskalt. Erst meinte Sie, Dein Problem, ich hab das ja beendet. Sie meinte dann, Sie habe in der Reha gemerkt, daß Ihr die Beziehung nicht gut tut, weil Sie das Gefühl habe, Ihre Wünsche immer hintenanzustellen. Genau DAS hat Sie mir aber immer erzählt: Du tust mir gut! Und Ihre Wünsche standen nicht hintenan. Heiligabend, Urlaube, alles, was Sie geäußert hat. Es gab Kleinigkeiten wie zum Beispiel wie oft ich bei Ihr übernachte und Sie bei mir. Das war aber kein problematisches Thema für Sie. Während der Beziehung sagte Sie immer, daß all unsere Probleme von außen kämen.

Auf meine Frage, wieso Sie nicht mit mir geredet hat meinte Sie nur, Sie kann nicht mit mir reden, ich sei zu dominant.

Offensichtlich kann Sie es ja jetzt noch nicht.

LG
Manfredus

19.03.2014 10:06 • #133


Olli69
Zitat von manfredus:
Irgendwie läuft das grad alles auf eine Wegwerfgesellschaft raus... Das widert mich an, erklärt aber auch, weshalb Ihre längste Beziehung 7 Jahre dauerte, mit viel Schmerzen...


In der Tat, das sehe ich auch so. Es scheint tatsächlich so zu sein, daß sich unser materielles Gebaren auch auf das immaterielle überträgt. Höher, schneller, weiter, nicht mehr reparieren, austauschen ist der Weisheit letzter Schluss.

Das da etwas auf der Strecke bleib, Umwelt und Gefühle, Menschlichkeit, wird dann allzuoft übersehen.

Nur bzw. erst hinterher, dann ist das Geheule groß, dann haben wir das alles nicht gewußt und nicht gewollt.

Aber egal, Manfredus, du scheinst so noch nicht zu ticken, das ist gut so, ich auch nicht. Also, wie Fluse so schön sagt, Krone richten (wenigstens versuchen bitte ) aufstehen und auf zu neuen Ufern, schauen, wo wer ist, der sich noch nicht gänzlich mit der Wegwerfgesellschaft idenzifiziert hat.

19.03.2014 10:07 • #134


M
die Müdigkeit macht mich grad fertig, ich häng hier rum wie ein Schluck Wasser... Ich glaub, ich geh nach Hause.

LG
M.

19.03.2014 10:22 • #135


A


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