Guten morgen an alle!
Gestern war ein recht bewegter Tag. Mit mieser Laune, also leichter Depri, bin ich in den Tag gestartet. Eigentlich hatte ich keine Lust zu gar nix. Am besten Rollläden runter lassen und sich in der Depression suhlen. So ne Stimmung halt...
Meinem Ex hatte ich noch am Vorabend die Hundesachen im Flur zurecht gelegt. Er wollte sie ja holen kommen, um dann vormittags bei den neuen Hundebesitzern den Abschied zu zelebrieren. Ich legte noch einen großen Zettel drauf mit stichpunktartigen Hinweisen, was er alles berücksichtigen bzw. nicht vergessen sollte. Abgeschlossen habe ich das ganze mit Viel Spaß Euch. Ich bin dann jedenfalls früh morgens zu meiner Unternehmung aufgebrochen. Irgendwann kam dann die Nachricht, dass er spät dran sei und entsprechend später käme. Ich habe die Nachricht erst später gelesen, weil ich da schon im Ausland war und keinen Empfang hatte. Jedenfalls wird er mit mir im Haus gerechnet haben...
Gut, dass ich mich zum Kanufahren aufraffen konnte, denn sonst wäre dieser Tag wohl eher miserabel verlaufen. So war er zumindest erträglich. Auf dem Wasser wurde mir bewusst, dass ich ihn wohl laaaange Zeit nicht wiedersehen werde. Die Hundeangelegenheit hat sich nun erledigt. Das leerräumen des Hauses mache ich auch selber. Bis der soweit ist, habe ich das zehnmal leer geräumt.
Den ganzen Tag kreisten die Gedanken um ihn. Traurigkeit, aber auch die Gewissheit, dass es so am besten ist waren meine steten gedanklichen Begleiter. Die Sonne schien, es hatte locker 35 Grad und alle Leute waren in bester Stimmung. Ich eher nicht so, denn ich wusste halt, er fehlt mir sehr und wird mir aucv weiterhin fehlen. Von ihm wird eh nix mehr kommen. Aber es war aushaltbar. Ich MUSS dadurch.
Abends wieder zuhause angekommen, stelle ich fest, dass ein Einschreiben für ihn kam. Ich war total genervt! Wann enden diese Zwangskontakte endlich? Ich will doch nur in die Verarbeitung und ihn loslassen. Das kann ich so nicht. Was blieb mir anderes übrig, als ihm den Zettel mit dem Zustellversuch wortlos zuzuschicken. Zurück kam, ein 'Danke' und die Frage wann er es abholen könne. Ich bot ihm an, es morgen (also heute) bei seinen Eltern einzuwerfen, denn da bin ich eh unterwegs. Okay, danke. Das wars. Ich will meinen Strang ehrlich und aus meiner Perspektive führen. Und dazu gehören nunmal auch Fehler und Dummheiten. Jetzt kommts:
Ich habe dann im weiteren Abendverlauf mit meinem Bruder hin und her geschrieben. Klar, es ging um das Dauerthema Mister. Und dann ist mir was passiert, was mir leider hier und da passiert: Ich habe ausversehen dem Mister erneut geschrieben, anstelle meines Bruders. Klar, mit entsprechendem Inhalt. Ging also gar nicht. Schnell auf löschen gedrückt und mir überlegt wie ich die Sache bzw. mein Gesicht retten kann. Ich schrieb dann hinterher, ob es nicht Sinn machen würde einen Nachsendeauftrag bei der Post zu hinterlegen, da wir uns so die Briefetauscherei sparen könnten und das ich den Zettel schon jetzt zu seinen Eltern fahre. Zurück kam, dass er wahrscheinlich ab Mitte August eine Wohnung hat und es bis dahin ja wohl aushaltbar wäre. Daraufhin bin ich eingeknickt: ich schrieb ihm, dass er mir mit dem letzten Telefonat ja zu Verstehen gab, dass er mit Hausübergabe keinen Kontakt mehr wünscht. Und da ich auch noch da bin und auch Bedürfnisse habe, würde ich diesen Kontaktabbruch dann gerne sofort haben wollen. Zurück kam, ich wüsste genau was er sagte und ohnehin sei ein reduzierter Kontakt unvermeidbar. Aber er wolle das gar nicht über WhatsApp ausdiskutieren. Ich fragte ob wir das kurz telefonisch besprechen könnten. Er rief an.
Er meinte, er wüsste nicht wie es sich weiterentwickeln kann. Ob eine Freundschaft wirklich dauerhaft möglich ist und wenn ja, wie diese ausgestaltet sein könnte. Er ist mitten in der Verarbeitung, hat hier und da Momente wo er mich vermisst und es ihm nicht gut geht. Sein Eindruck ist, dass ich besser mit der Trennung klar komme, wie er selber. Er hätte sich gefreut mich heute morgen zu sehen (als er die Hundesachen holte). Es sei auch nicht alles 'Schwarz oder weiß'. Ein bischen Restliebe wäre noch da, aber die muss halt weg. Dafür bräuchte er Zeit. Ich erzählte ihm von meinem Vorhaben, das Haus bis Monatsende leer zu haben um ihm die Schlüssel auf den Tresen zu hinterlegen, so dass er die Hausübergabe machen kann. So muss man sich nicht mehr sehen. Dumm und forsch wie ich war, fragte ich ob er sich eine Freundschaft plus vorstellen könnte. -Also grundsätzlich... Das verneinte er vehement. Dann haben wir uns noch über unsere Wohnungen unterhalten, sein Erlebnis beim Hund und dann ist es das gewesen. Wir haben uns mit 'schönen abend noch' verabschiedet.
Jaaaa, bitte. Reißt mir nun den Kopf ab. Schön war ihn mal wieder schmunzeln zu hören. Es war ein harmonisches Gespräch, wie alle unsere Gespräche. Wie kam ich auf die Idee mit der Freundschaft Plus? Mir fehlt halt u.a. der Körperkontakt zu ihm. In der Not frisst der Teufel die Fliegen!? Ich weiß, das dass Bedürftigkeit pur war von mir. Mir ist bewusst, dass ich meinen Weg weiter gehen muss. So habe ich für mich beschlossen meine, nun geäußerte Ankündigung, wirklich in die Tat umzusetzen. Ich werde das hier leer machen und Monatsende bekommt er die Schlüssel. Ich werde auch nicht mehr auf ihn zugehen. Wichtige Briefe dürften auch nicht mehr kommen. Insofern hoffe ich, dass nun Tag 1 der Kontaktsperre ist! Ach ja, die Hausübergabe wird Ende September sein. Ich bin heilfroh, wenn das durch ist.
Jetzt gleich gehe ich frühstücken und dann zum Sport. Später werde ich anfangen die Sachen zu inserieren. Am Abend dann zu meiner Mama zum Abendbrot. Soweit der Plan heute.
Ich freue mich wie immer sehr über Eure Meinung!