Hallo!
Ich bin ganz neu hier und weiß eigentlich nicht mehr, was ich noch machen kann! Aber ich fange mal vorne an!
Ich bin nach einer schlimmen Scheidung vor 7 Jahren, meinem jetzigen Partner begegnet. Nach einer kurzen Episode, die etwa 2 Monate andauerte, trennte er sich von. Für mich damals, ohne Erklärung, im Nachhinein, verstehe ich das. Seine Ex wollte die gemeinsame Tochter zurück klagen, welche bei ihm lebte. Die Kleine war damals 3 Jahre alt.
Nach Monaten kam dann die Erklärung, dass er grade nicht kann, weil Drama mit der Ex wegen dem Kind. Wir sahen uns dann etwa ein halbes Jahr später und dann aber irgendwie doch regelmäßig, waren aber kein Paar. Ich lief neben ihm her, wie seine kleine Schwester - das war so hart!
Dann zu Weihnachten rief ich ihn an und sagte ihm, dass ich das so nicht mehr kann und deshalb mit meinem alten Chef Kontakt aufgenommen hätte und zu ihm 800 Km entfernt gehen könnte und einen guten Job hätte. Direkt nach dem Jahreswechsel rief er mcih an und meinte er müsse dringend mit mir sprechen. Er wollte mich nicht gehen lassen, wir waren ein Paar!
Dennoch gab es immer wieder ganz gravierende Momente, in denen er sich komplett ausklinkte und sich auch wochen- oder manchmal nur tagelang nicht meldete. Es dauerte wirklich nochmals 2 Jahre, bis er mir sagen konnte dass er mich liebt.
Als ich dann einen neuen Job angenommen habe, bei dem ich zufällig einen alten Freund aus Jugendzeiten wieder traf, ging es los. Eifersüchteleien, er machte mir ein schlechtes Gewissen, wenn ich zur Arbeit ging und plötzlich hatte er des nachts Panikattacken. Eine Zeit lang war es so, dass es ihm wunderbar ging, wenn ich da war und alles regelte und machte und wenn ich zu Hause war, dann bekam er Panikattacken.
Seine Tochter litt ebenfalls unter dieser Situation, weil mein Freund sich eine ganze Zeit lang nicht mehr aus dem Haus traute. Dabei waren wir sehr sportlich und immer viel mit den Kindern unterwegs. Seine Tochter und meine Kinder, die jüngste ist 10 Jahre älter, als seine Tochter, verstanden sich eigentlich doch ganz gut. Aber durch diese auch für die Kinder schlimme Situation, verschlechterte sich das Verhältnis von seiner Tochter zu uns. Wir nahmen ihr den Papa weg, dabei musste ich doch einspringen, weil es ihm so oft nicht gut ging. Im Januar letztes Jahr dann der große Knall - er erlitt einen Herzinfarkt. Das ganze Jahr verkroch er sich in sich selbst, war kaum zugänglich und ständig irgendwie abwesend, obwohl er da war. Der Infarkt hat kaum einen Schaden am Herzen verursacht. Es ist nur eine winzig kleine Narbe am Herzen zu sehen, meinte der Cardiologe.
Dennoch, trotz Reha und alles, er hing fest in seinem Loch.
Am 2. Weihnachtsfeiertag provozierte seine Tochter einen fürchterlichen Streit und er warf uns alle raus. Da wir seit einem Jahr im selben Haus wohnen, war es Gott-sei-Dank oder leider, kein weiter Weg. Mein ältester Sohn, 23 Jahre alt, überschritt dann vor lauter Wut eine Grenze, weil mein Partner dann wenige Minuten später mit der Torte kam und den Behälter in dem die Torte drin war, aufs Sofa warf. Ja meinem Sohn platzte der Kragen, weil auch er ständig von der Kleinen angefeindet wurde, oder mitbekommen hat, wie sie mit mir sprach (als wäre ich ihre Putzfrau oder ein Hausmädchen), dass er meinem Partner eine Knallte. Der Angriff erfolgte von hinten, mein Partner hatte das nicht kommen sehen und ich auch nicht.
Wochenlang übelste Beschimpfungen, weil wir trotz der zwei Wohnungen gemeinsame Kasse hatten und mein Geld noch nicht auf dem Konto war und die Einkäufe alle in seiner Wohnung, für die ich keinen Schlüssel mehr hatte. Mein Partner direkt am nächsten Tag, nach der Eskalation zu seinen Eltern gefahren. Die Kleine von ihm hat nur zu hören bekommen, dass sie NIE WIEDER etwas mit mir zu haben muss!
Ende Januar haben wir uns nochmals zusammen gesetzt, weil er zum einen verstanden hat, warum ich so kaputt und so deprimiert bin. Alles muss ich alleine erledigen, trotz Bandscheibenvorfall schwere Getränkekisten schleppen und solche Dinge, den ganzen Haushalt erledigen, weil er sich ausgeklinkt hatte. Er jammerte, er hätte den Infarkt verkraften müssen und ich jammerte, weil ich ihm vor 2 Jahren nicht sagen konnte, dass ich in der 6 Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt hatte, weil er sich immer nicht in der Lage sieht, auch mal stark zu sein. Dass er Hilfe bräuchte und ich ihn mehr lähmen würde, als ich ihm helfen könnte.
Das hat ihn wach gerüttelt. Seit dem macht er alles in seinem Haushalt, denn wir sind offiziell für die Kinder noch immer getrennt. Seine Tochter war gut sortiert und organisiert, aber maßregelt ihn seit dem regelmäßig, dass er doch nicht mehr mit mir sprechen wollte. Dass sie nicht will, dass ich zurück komme. Allerdings die Positiven Dinge, die nimmt sie hier schon mit.
Nun ist vor einem Monat sein Vater nach langer Krankheit und vielen Ankündigungen verstorben. Seit über einem Jahr kommen regelmäßig Anrufe von seiner Mutter, dass der Vater den nächsten Event (Ostern Geburtstag von, Sommer, Herbst, Weihnachten) nicht mehr erleben würde. Und dann ging es dem Opa eben wieder besser. Aber im März ist er dann gestorben. Er war dement, konnte seit über einem Jahr nicht mehr aufstehen, noch nicht einmal mit Hilfe, hatte Tag und Nacht Schmerzen - nun ist er tot.
Nach der Beerdigung ging die Kleine (waren Ferien) zu ihrer Mutter und alles war eigentlich relativ normal. Wir sprachen dann und wann über seinen Vater, aber er schien das gut weg zu stecken. Dann rief seine Mutter wieder regelmäßig an und klagt nun ihr Leid, was ich auch verstehe, aber ihn zieht das voll runter. Ich merke dass er sich wieder zurück zieht, lasse ihn in Ruhe, versichere da zu sein, wenn er reden will und krieg nur Vorwürfe. Bin ich präsent, Drama, bin ich weg, auch Drama!
Wenn wir uns gerade einmal nicht zanken, dann sprechen wir über meinen Tot. Er sieht mich auch schon im Rollstuhl sitzen, ich sehe krank aus, ich sterbe vor ihm. Wir sprechen über Krebserkrankungen und er deprimiert mich. Und dann aus heiterem Himmel, wenn in seinem Universum die Sonne scheint, dann meldet er sich wieder, als wäre nichts gewesen!
Ganz ehrlich, ich liebe ihn ... aber ich liebe ihn leider! Momentan raubt er mir nur Kraft und ist einfach nur ungerecht und selbstgefällig. Ich will echt manchmal nur noch weg! Aber dann würde ich ihn hängen lassen. Und das kann und will ich nicht. Aber er ist so zerrissen. Den einen Moment plant er noch mit mir wegzuziehen, den nächsten jagt er mich quasi zum Teufel! Ich weiß nicht mehr, wie lange ich das noch kann!
16.04.2015 00:36 •
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