@ysabell
Ich bin leider noch nicht durch mit meinen Büchern, was ich jetzt weiß ist:
Ca. 20 % der Lebewesen sind hochsensibel, also man hat es im Tierreich und bei Säuglingen studiert. D.h., die verarbeiten Dinge ganz anders, weil sie mehr Neuronen im Hirn haben. Also eine Information, die ein Normaler gar nicht so wahrnimmt wird noch extra aufgegliedert in Farben, Gerüche, Stimmungen, Klänge, je nach individueller Prägung, bei dem einen ist es mehr das Visuelle, beim anderen, z.B. Gerüche. Manche haben mehrere. Und auch bei den Hochsensiblen gibt es wieder Untergruppen, einige sind extrovertierter, die meisten introvertiert+ die Mischformen, die sich nach Begebenheit verändern, d.h. in einer vertrauten Umgebung, wo man nix mehr nachdenken muß, können die sehr extrovertiert sein, in neuer Situation eher zurückhaltend. Normale haben stärkere Filter, die sie Wichtiges von Unwichtigem trennen lassen, HSP müssen lernen, diese Filter durch Selbstmanagement auszugleichen. Leider neigen HSP von Kindheit an zu mehr Sensibilität, was sie sehr kränkbar werden lässt, und sie reagieren dann oft mit Krankheiten, auf z.B. eine erlittene Ungerechtigkeit. Stecken das nicht so leicht weg. Und wenn dann noch ein haltloses Elternhaus dazukommt wird es eng. Ich hab im Inhaltsverzeichnis gesehen, daß sich da verschiedene Persönlichkeitsanteile entwicklen können, bin noch nicht so weit. Überforderung ist auf jeden Fall ein großes Thema, aber auch Unterforderung. Wenn zuviele Impulse auf einmal kommen, geht's ins Tilt, wenn zuwenig neue Impulse kommen wird den Neuronen fad, und sie driften in Phantasiewelten ab. Auch die hohen moralischen Anforderungen und ev. auch ein Helfersyndrom können sich entwickeln, weil man den Schmerz der anderen nicht ertragen kann, weil man ihn selbst so spürt, man kann nicht anders.
Usw. usw...ich hab selbst noch kein genaues Bild, mein Hirn stellt nur dauernd Verknüpfungen her
Die Systemressourcen des Kindes sind vielleicht so sehr ausgelastet, das auch oft für eine gewisse Körperbeherrschung wenig übrigbleibt und es oft in Selbstvergessenheit mit offenem Mund und schlaffem Gesicht starrt und horcht. Manchmal ist es vielleicht so gefordert, dass es eine ruhige Phase, wie z.b. eine Unterrichtsstunde, dazu verwendet, die Aufnahme neuer Eindrücke weitgehend zu drosseln und sich nur der Verarbeitung des Aufgenommenen zu widmen und dabei traumverloren aus dem Fenster starrt, so sehr in sich versunken, daß es gerüttelt werden muß, um mit seiner Aufmerksamkeit in den Klassenraum zurückzukehren. Wer so ein Kind sieht, es nur in diesem Umfeld sieht und nichts von den Zusammenhängen ahnt, dem sei es schon verziehen, wenn der Verdacht auf geistige Behinderung auftaucht.
Also entweder hast du die Zeit außerhalb der Familie genutzt, um anderes zu verarbeiten, oder dein System war generell so überlastet von der familiären Situation, daß sowieso immer alles zuviel war. Und solange deine Mutter mit deinem Vater überfordert war, konnte sie sich euch natürlich auch nicht genug widmen. Und wenigstens eine verstehende Person braucht so ein Kind, und es ist nicht so ideal, wenn das der große Bruder ist, der das Kind auch noch überfordert mit seinem wilden Überlebensstil. Und dem es sich in seiner Not anpasst.
Also ich kann verstehen, daß man sich da ausklinkt. Auch schon deshalb, weil die Stimmung in der Schule so anders ist, es wird ruhig gesprochen, stören und lautsein wird bestraft. Ich weiß noch, daß mich das lange sitzen, ohne Bewegung, auch irgendwie hirntot gemacht hat. Das war wie fernsehen. Und ich mußte mich zurückhalten bei manchen Sachen, wenn ich etwas schon konnte, hab ich mir einfach ein Buch geholt, bis wieder was Interessantes kam.
Bei hochsensiblen Kleinkindern kam auf jeden Fall heraus, daß sie mehr Langzeit-Cortisol produzieren, und das kann natürlich auch bei Kindern aus Problemfamilien der Fall sein, was die fehlende Konzentration erklärt. Da können wir wieder nach Henne und Ei fragen, ich sag immer, das Krokodil war zuerst da .
Und sie sind anfälliger für psychoemotionale Verletzungen, sind weniger belastbar, haben ein großes Harmoniebedürfnis und meist einen großen Sinn für Gerechtigkeit oder für Sinnfragen generell. Sie denken über das Denken nach. Sie wollen meist schnell groß werden, weil sie meinen, daß man als Erwachsener nicht mehr so anfällig ist, dabei schleppen sie ihr kleines, sensibles inneres Kind weiter mit.
Himmel, ich hör jetzt auf...Sie stemmen gerade die Strasse unten auf, jetzt wo ich müde werde, Hurra
31.07.2017 06:50 •
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