Nun bin ich auch erstmal wieder zu Hause angekommen. Im Gegensatz zu euch geht´s mir nicht so gut. Mein Vater hat wieder einen Rückfall mit seiner Erkrankung und wird nächste Woche wieder operiert. Das macht mir sehr viel Angst. Und ich muss so viel in meinem Leben regeln, dass ich vor einer Wand aus Überforderung stehe. Nehme mir vor, gleich einfach an einer Ecke anzufangen und nacheinander alles zu regeln. (Das wird Wochen dauern ) Wenn ich das geschafft habe, bin ich vielleicht im Kopf auch so frei, dass ich erkenne, was ich will (vor allen Dingen beruflich). Manchmal habe ich Angst vor Burnout, das mir alles über den Kopf wächst. Ich muss mich befreien und damit fange ich heute an. Jetzt.
Was ich erkannt habe, ist, dass ich nicht mehr so viel reisen will. Meine Freundinnen planen grad schon Thailand und Jamaika und ich bin erstmal ausgestiegen. Sie fliegen sechs mal im Jahr und ich werde nur noch einmal im Jahr mitkommen. Wir verstehen uns so gut, dass ich das schade finde, aber ich brauche Ruhe, Routine, Alltag und muss meine Probleme lösen. Reisen stresst mich zusätzlich. Ich brauche Sicherheit wie @ned. Und nachts durch hijacking areas fahren zu müssen, weil man sich in der Länge der Route zum nächsten Hotel verschätzt hat, lässt mich nicht unbedingt ruhig schlafen. Ich werde jedes Jahr eine Sache mitmachen, die recht sicher ist. Australien, Neuseeland, USA oder den europäischen Norden. Alles zwischendrin lasse ich jetzt raus.
@ysabell Du erlebst ja Sachen . Mir scheinen die Kerlchen im Moment aber auch recht flirty unterwegs zu sein. Für Leute, die des Onlinedatings müde sind, kann ich die Deutsche Bahn empfehlen. Die bekommt nichts hin, man verspätet sich jedes Mal um Stunden, wenn man für Langstrecken einsteigt, aber lernt Leute ohne Ende kennen. Viele Männer sind auch echt so süß . Ein Polizist z.B., mit dem ich ins Gespräch kam, trug mir meine Taschen als wir eine Stellwerkstörung hatten und in ein- und demselben Bahnhof in vier unterschiedliche Züge geschickt wurden, weil der jeweilige Zug, in dem wir waren, nicht weiterfuhr. Vier mal also Treppe runter, Treppe hoch, rein in den Zug, wieder raus aus dem Zug. Herrlich Da war mein Kofferträger schon eine Erleichterung .
Ein anderer beobachtete mich die ganze Zeit, während meine Freundin noch neben mir saß. Als sie dann in einen anderen Zug musste (wir wohnen weit entfernt voneinander), setzte er sich neben mich und begann ein Gespräch. Er war so unbeholfen und fing echt ausgerechnet mit einem totalen Reizthema an, gab seine Meinung preis und forderte meine quasi ein. Das würde ich zu den no-gos zählen, wenn man bei jemandem landen möchte. Er war quasi als potentieller Partner in drei Sekunden durchgefallen . Er setzte sich neben mich, roch total nach Rauch und sagt Das ist doch voll übertrieben mit den Raucherbereichen an Bahnhöfen. Man ist doch eh draußen. Da kann man auch rauchen. Findest du auch, ne? Äh, ne, find ich nicht. Aber ich bin sehr nett geblieben, hab kurz was geantwortet, meine Ohrstöpsel reingesteckt, Musik angemacht. Und als ich aussteigen musste, wollte er mir auch unbedingt meinen Koffer zur Tür tragen. Ich wollte das nicht. Und dann stand ich vor der Tür, da kam er nochmal ganz unsicher an und fragte, ob er meine Nummer haben könne. Meine ganzen Signale vorher hatte er wohl nicht erkannt. Ich versuche das dann immer so nett wie möglich zu machen und frage mich oft, was Männer dann wohl in all den Abfuhrsituationen als möglichst angenehm empfinden. Das ist schwierig.
Ich gehe nun mein Leben ordnen und freu mich, dass ihr gerade alle so gut drauf seid und Spaß habt . Bis spaeter.
29.07.2017 08:01 •
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