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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

Ema
Zitat von JungeRoemer:

Meine Freundinnen schwören auf Vitamin-Spritzen oder so. Lassen sich regelmäßig bem Hausarzt checken. Die sporteln auch viel mehr, als ich.
Ansonsten lähmt auch der ständige Dauerempfang. Aber auf mich hört ja keiner.


Ich meinte eher so die psychosomatische Bedeutung, von der Pferdediebin angefangen hatte, eine Liste zu erstellen.

Ich glaube es macht mich einfach müde, den vielen Schmerz auszuhalten. Und das schon so lange. Schon über ein Jahr...

25.06.2017 12:40 • x 2 #256


J
Zitat von pferdediebin:
@Ema
Ich kenn das als CFS. Kann aber auch extremer Eisenmangel sein z.b.
Oder Vitamin-D-Mangel. Haben alle in meiner Familie.

Das Forum schlaucht auch.
Und das künstliche Licht all Deiner technischen Geräte in der Nacht sind für Deine Augen und Deinen Geist eher ungesund.

Ich gönne mir jetzt einen Mittagsschlaf. Lese später weiter.

25.06.2017 12:46 • #257


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


pferdediebin
@Ema

Ich habe hier gestern wohl einiges an Beiträgen übersehen, ich hab schon einmal kurz in der Früh geantwortet, aber der Beitrag ist verschwunden
Deine Geschichte ist nicht ohne, was mir ganz spontan dazu eingefallen ist, und bitte mit größter Vorsicht zu genießen, ich sehe ja grad überall Narzissten, ist folgendes:
Ich lese ja momentan viele Bücher zum Thema, und da sind mir ein paar Parallelen zu narzisstischen Eltern aufgefallen.
Die sehen in ihren Kindern keine eigenständige Person, sondern ein erweitertes Selbst, das dann die Defizite ausgleichen soll. Entweder erfüllst du ihren Lebenstraum, oder du mußt ihre Kämpfe austragen, oder du bist so, wie sie sich selbst gerne sehen würden. Sie kritisiert das, was nicht dem Bild entspricht, kann aber die Bösartigkeit nicht bemerken, weil sie im Grunde sich selbst kritisiert. Niemand ist so hart zu einem, wie man selbst
Ich kenne einen Narzissten, der lügt wie er atmet, aber er glaubt es selbst, und er macht es nicht bewußt.
Ich kenne eine Psychopathin, die lügt um etwas zu erreichen, die hat einen Plan. Den hat deine Mutter sicher nicht.
Bitte nimm das nur als Gedankengang von mir...

@luto, ich freue mich immer, wenn du unvermittelt auftauchst, mich hast du total aufgefangen, als ich mich verabschieden wollte. Du stellst die richtigen Fragen, und Dämme brechen. Feinchirurg? Danke nochmal!

@Memyself

Ich habe schon darauf gewartet, daß so eine Stimme kommt, hier ist schließlich kein geschützter Raum.
Ich habe immer geglaubt, daß du eine Frau bist, hab erst jetzt meinen Irrtum erkannt.
Und wie bei Konrad muß ich dich bitten, mal deine Ex wegzulassen. Nicht alle Frauen sind gleich. Auch nicht alle Narzisstinnen.
Ich habe im Reallife noch nie Bewunderer gehabt oder gebraucht, und in Beziehungen spiele ich eher die andere Seite, bis jetzt, ich bewunderte, ich unterstütze. Ich wußte nicht mal, welche Bedürfnisse ich mir erlauben darf, alles was ich wollte, war Sicherheit.
Und ich habe alles, was ich hier schreibe, auch mit Freunden besprochen, die mich schon mehr als 30 Jahre kennen und die freuen sich wie die Schneekönige für mich, daß ich endlich aufhöre mich zu zerstören.
Stell dir vor, du warst fast 50 Jahre wo eingesperrt, und du wußest es gar nicht, du bist in Gefangenschaft aufgewachsen udn kannstest nichts anderes. Auf einmal hast du irgendwo Licht gesehen, und einen Tunnel gegraben. Auf einmal siehst du was Freiheit ist, und du kannst dein Glück kaum fassen, du willst alles kosten, schmecken, spüren und fühlst dich wie ein Mustang-Fohlen. So geht es mir jetzt, und ich unterschreibe dir mit Siegel, daß alles echt ist.
Natürlich bin ich berauscht, weil momentan alles so einfach ist, was früher unmöglich schien. Diese Möglichkeiten!
Und die Mädels hier sind alle mit mir, und freuen sich für mich. Ich seh das nicht als Bewunderung, ich sehe das als Anerkennung für die harte Arbeit, die ich an mir leiste. Das ist ja nicht Kleinkram, ich stelle mein Leben in Frage! Allein und ohne professionelle Hilfe, ich habe noch nie Therapie gemacht, aber alles was ich mir zusammengelesen habe, meine Vorarbeit hilft mir natürlich jetzt. Aber ich schätze, ohne mein jetziges Wissen um den weiblichen Narzissmus hätte ich Jahre gebraucht, um das aufzudröseln, weil ich mich gegen alles gewehrt hätte.
Und vielleicht ist es deiner Ex auch so gegangen, was ist weiter passiert? Habt ihr euch getrennt? Ist sie wieder abgestürzt von ihrem Höhenflug? Mir ist klar, daß dieser Zustand nicht für immer so bleibt! Aber ich genieße trotzdem jede Sekunde.
Und wenn du mir nicht glauben willst, ist das deine Sache, ich bin dir keine Beweise für meine Gefühle schuldig.

@ysabell
Ich mußte schon wieder über die Parallelen lächeln. DU bist genau wie MEIN Bruder.
Ich hab mir meine Endlos-Story nochmals durchgelesen, er kommt kaum vor. Es wird erwähnt, daß es ihn gibt, und wie er zustande kam, aber mehr nicht.
Ich sehe ihn noch vor mir, er ist ein richtiger Krebs (er hat heute Geburtstag, 50!, am Abend gehen wir feiern!), er war immer so lieb. Er hat niemals die Stimme erhoben, hat nie was verlangt. Er wollte nur bei der Mama sein. Er war mehr Mädchen als ich. Er hat sich zurückgezogen, seine Musik gehört, an seine 100 internationalen Brieffreunde geschrieben.
Er hat auch nicht so leicht gelernt, ich erinnere mich, wie er die Glocke von Schiller auswendig lernen mußte, und ich hab ihm schon immer weitergeholfen, weil ich es nur vom zuhören schon auswendig konnte. Der blieb auch zuhause, als ich schon lange weg war. Der war sogar noch da, als ich zurückkam, ich mußte die Wohnung übernehmen, weil meine Eltern aufs Land zogen. Mit ihm ging das irgendwie nicht, weil er einen anderen Nachnamen hat. Und ich übernahm ihn mit, und irgendwann mußte ich ihn sogar rauswerfen, sonst wäre er heute noch hier Wir lieben einander heiß und innig, er ist zwar der große Bruder, aber ich mußte ihn immer beschützen. Während ich mit den Burschenbanden herumzog, spielte er mit seinen Freundinnen Puppen. Wir hatten nie so viel gemein, aber jetzt können wir herrlich über Männer ablästern
Er ist mein Schnuffilein.

25.06.2017 14:14 • x 4 #258


pferdediebin


25.06.2017 14:23 • x 1 #259


pferdediebin
@Ema

Ich würde da gar nicht lange herumsuchen, du bist einfach müde, Mädchen. Lass es zu, und ruhe dich aus, bis du nicht mehr so müde bist, ganz einfach. Erschöpfung nennt man das

25.06.2017 14:44 • x 1 #260


J
@Ema
zu Deinem Zitat: Vom ersten Mann hatte sie sich scheiden lassen.,.
Nur mal so ein, zwei Gedankengänge. Brauchst Dich da gar nicht weiter zu äußern, da viel zu heikel.

Ich war immer ein großer Fan von ihm, aber:
Auszug Wikipedia: Am 6. November 1936 schrieb Goebbels in sein Tagebuch: Heinz Rühmann klagt uns sein Eheleid mit einer Jüdin. Ich werde ihm helfen. Er verdient es, denn er ist ein ganz großer Schauspieler. Rühmann wurde eine Sondergenehmigung erteilt, die ihm ermöglichte, als Filmschauspieler weiter zu arbeiten. Doch die Probleme gingen weiter. Als Goebbels ihm nicht weiter helfen wollte, wandte Rühmann sich an den mächtigen Hermann Göring. Der riet, er solle sich scheiden lassen,.,.

In unserer DDR-Vergangenheit gab es auch Fälle, wo ein oder sogar beide Ehepartner für das MfS gearbeitet hatten. Man muss sich das mal vorstellen, da schläft ein Schläfer/Menschenfeind neben Dir und Du selbst schläfst den Schlaf der Gerechten und ahnst von all dem Treiben nichts.

25.06.2017 14:49 • x 1 #261


J
Zitat von Ema:
Das ändert nichts daran, dass mir ihr Verhalten und ihre Worte immer und immer wieder fürchterlich wehtun.

Und erschwerend hinzu kommt, dass ich die einzige bin, die fürs Kümmern infrage kommt.

Sage es Deiner Mutter, immer wieder. Wenn es Dir zu bunt wird, sprich es ebenfalls sofort und in ruhigem Ton an und empfehle Dich für den Augenblick/den Tag.

Ist bei mir ebenfalls der Fall.

25.06.2017 15:11 • x 1 #262


Y
Die dicke Windel auf dem Bild mit dem Kinderwägelchen ist heiß!
Ein hübsches kleines Mädchen warst Du.
Und ist die ältere Frau auf dem Bild Deine Großmutter?
Das Unglück ist auf den Bildern nicht zu sehen aber man knipst ja auch nicht beim Zoffen
Wär`doch auch mal was- nur die problematischen Familienmomente aufnehmen

25.06.2017 22:26 • x 1 #263


pferdediebin
@ysabell
Ich bin grad soooo angfressen
Ich hab dir grad geantwortet, und hab mich so richtig in meine damalige Phantasiewelt gebeamt, ich kann das auch gut, aber nicht so extrem wie du. Und habe einige Sachen für mich entdeckt, aaaaber, und das war nicht das erste Mal, ich will dann noch schauen, ob ich in deinem Beitrag noch was übersehen hab, und ALLES ist weg. Damned.
Aber vielleicht ein Zeichen, ich merke, daß ich bei meinen Zeitreisen richtig in Trance falle, und nicht aufhören kann, und dann wird das immer so lang. Egal, ich kann jetzt nicht mehr...

26.06.2017 00:15 • x 1 #264


W
@pferdediebin

Das passiert bei mir auch manchmal. Aber ich kopiere (aus Schaden klug geworden) den Text von Zeit zu Zeit in die Zwischenablage (falls Du nicht wissen solltest, wie das geht: Text markieren, rechte Maustaste, kopieren). Wenn der Text dann weg ist, kannst Du ihn ganz einfach wieder reinkopieren.

26.06.2017 02:02 • x 2 #265


W
@Ema

Ich habe mir gerade Deine Familiengeschichte durchgelesen, die ja bis in die weitere Vergangenheit hinein eine ziemlich schwierige ist.

Ich weiß zwar nicht, ob es Dir etwas bringt und Du es auch irgendwie umsetzen kannst, aber ich möchte Dir dennoch etwas dazu sagen, bezüglich des Umgangs mit Deiner Mutter.

Mir sind solche bzw. ähnliche Geschichten nicht unbekannt. Gerade die letzten beiden Generationen vor uns haben schlimme Zeiten durchlebt, und das wirkt dann oft auch nach bis in die heutigen Tage hinein. Es gibt ja nicht nur diese individuellen Traumata, sondern auch solche, die tatsächlich eine ganze Generation betreffen können.
Wenn es dann zu solchen tiefreichenden und grundsätzlichen Problemen kommt zwischen Eltern und Kindern, wie es auch bei Dir ist, dann bleibt nur ein Weg, um damit halbwegs umgehen zu können: Du solltest versuchen, ein gewisses Verständnis für das Verhalten Deiner Mutter zu gewinnen, indem Du auch ihre Erfahrungen und Prägungen bedenkst. Also letztlich erkennst, daß ihr Dich immer wieder verletzendes und irritierendes Verhalten, so bösartig es teilweise erscheint, nicht eigentlich eine Bösartigkeit gegen Dich ist, sondern seinen Grund in ihren eigenen Verletzungen und tiefen Wunden hat. Es wird ganz gewiß einen Grund, eine Ursache in ihr geben, weshalb sie etwa alles Mögliche verleugnet und verdrängt. Vielleicht waren ihre Erfahrungen so furchtbar, daß ihr nichts anderes blieb, als blind zu werden für die Realität, weil ihr sonst das Leben völlig unerträglich geworden wäre. Und daß sie Dich als dürr und überhaupt als häßlich bezeichnet, könnte vielleicht seinen Grund darin haben, daß ihr selber das ebenfalls schon so widerfahren ist, oder auch, daß sie in dieser Hinsicht womöglich eine gewisse Eifersucht gegen Dich hegt und Dich deshalb niedermachen muß (das muß gar nicht das Aussehen betreffen, sondern es kann auch quasi symbolisch gemeint sein, also daß sie meint, Du hättest ein schöneres Leben als sie es hatte).
Sie hat über all das ganz offensichtlich keine Bewußtheit. Das kannst Du auch nicht ändern. Aber Du kannst über all das eine Bewußtheit erlangen, die das Verhalten Deiner Mutter zwar nicht beschönigt, aber Dich dagegen milder stimmt. Indem Du eben erkennst und akzeptierst, daß sie gar nicht anders sein kann, als sie ist, auch wenn Du Dir das ganz zu Recht wünschen würdest. Und wenn Du das nicht nur rational erfassen kannst, sondern Dir auch sozusagen in die Seele übergeht, dann wird Dich das Verhalten Deiner Mutter nicht mehr (so) verletzen und Du wirst ihr auch ganz anders begegnen können. Aus Deiner Bewußtheit über all diese Dinge und ihre Hintergründe heraus.

Wenn man einen krummen Baum im Garten hat, dann mag einem das vielleicht nicht gefallen und man hätte möglicherweise lieber einen geraden und stattlichen Baum. Aber böse wird man ihm dennoch nicht sein. Und wenn man ihn einmal etwas näher und genauer betrachtet und nicht nur seine Krummheit sieht, dann kann man ihn vielleicht sogar liebgewinnen.

26.06.2017 02:42 • x 5 #266


J
Moin,
und wenn die geliebte Person mal wieder in Rage gerät, einfach mal unerwartet in den Arm nehmen. Du wirst Dich wundern, wie sich Gesichtszüge entspannen und die Person tatsächlich runterfährt. Ausprobieren.

26.06.2017 05:34 • x 3 #267


pferdediebin
Ihr Lieben, ich hätte so gerne eure Mutterprobleme, ich bin trotz all euren Schwierigkeiten richtig neidig Ich hätte ihr das so vergönnt, daß sie ihre Pension noch erlebt, mal Ruhe haben.
Ich hatte gestern einen so schönen Abend, alle Freunde meines Bruders waren da, und jeder einzelne ein Goldstück. Ich habe ihm, weil er ja Krebs ist, ein Fossil geschenkt, mit einem 93 Mill. Jahre altem Krebs, und dazugeschrieben, er soll sich nicht ins Hemd machen, weil er erst 50 ist ich habe unser Familienalbum mitgenommen, und seine Kinderfotos herumgezeigt.
Und mit meinem Sohn hatte ich so innige Momente, der freut sich auch mit mir, die kleinen Veränderungen, niemand kann es glauben, daß ich in einem BETT schlafe, ohne Fernseher, nicht mehr kiloweise Schokolade brauche (!) (Ich hab Gottseidank einen Stoffwechsel wie eine Klospülung), und vor allem: mein Leben nicht mehr hasse. Ich sage, PRÄCHTIG und grinse, wenn man mich fragt, wie es mir geht. Leider war ich so übermütig, daß er mich dauernd zurückgepfiffen hat, wenn ich ihm zu peinlich wurde, so vertauschen sich die Rollen...Kleinigkeiten,... beim Happy-Birthday singen, wollte ich eine zweite Stimme singen, das war ihm schon zuviel mit dem Singen hat er es nicht so, ihm haben sie sogar beim Heer verboten zu singen , aber er liebt Musik genauso wie ich, und würde schrecklich gern singen können.

Aber nun wieder ans Eingemachte: (Und kurz wird das wieder nicht, obwohl ich schon viel zusammenfassen kann)

Ich hab beim Lesen deines Beitrages über deine Phantasiewelt gedacht, arg, dieses Aussteigen aus der Realität, konnte das gar nicht mit mir in Verbindung bringen. Aber beim Trance-Schreiben war alles wieder da.
Ich war ja viel allein, aber ich war ständig in Begleitung, immer waren Phantasiewesen bei mir. Ich habe letztens mein erstes Musikvideo wiederentdeckt (Butterfly Ball-Love is all), und hab mich sofort daheim gefühlt, das ist die von Märchenbildern gefütterte Phantasiewelt meiner Kindheit, oder so ähnlich. Und MEIN Märchenbuch habe ich vollgekritzelt, wo die Seiten leer waren. Ich habe immer dasselbe gezeichnet, eine Art Weihnachnachtskrippe, nur bei mir hatten Maria und Josef einen eigenen, großen Stall, und das Jesukind lag in seiner Krippe in einem kleinen Stall gleich nebenan. Weihnachten hat mir wohl etwas gezeigt, wie es richtig sein sollte, und ich zeichnete meine Realität.
@kontra. Hier habe ich auch die Wurzeln meines Mitgefühls entdeckt, ich habe kaputtes Spielzeug aufgesammelt, ich konnte es nicht ertragen, daß die jetzt keinen Schutz mehr haben, und keiner sie mehr wollte. Und hab sie gehegt und gepflegt. Für mich war das alles lebendig. In meiner Welt war alles gut, und ich war der kleine Held, der alle beschützte, und immer hochanständig war.
Und wenn diese Welt erschüttert wurde, wurde ich krank. Meine beste Freundin damals, war genau so einsam wie ich, sie war ein Einzelkind, und ihre Eltern waren ständig arbeiten. Aber die war ein bissl raffinierter als ich, und hat mich oft gekränkt, dass habe ich schwer verkraftet.
Und vielleicht ist meine treudoofe Schaf-Seite auch ein Relikt, ich hab mich nie ganz verabschiedet von meinen Idealen.
Und als ich in die Schule kam, habe ich eigentlich ständig unter der Bank gelesen, ich war die ganze Zeit weit weg, ich konnte das alles schon, weil ich es mit meinem Bruder mitgelernt habe. Irgendwie haben die das akzeptiert.
Aber dann kam ein Problem, ich habe das dividieren nicht gleich verstanden, wo kamen diese gedachten Zahlen her? Ich bekam Angina. Und später, als ich im Gymnasium abstank, chronische Angina, mir halfen keine Tabletten mehr, ich bekam Mörderspritzen. Natürlich kam ich dann erst recht nicht mehr mit. Aber ich machte immer den gleichen Fehler, ich konnte es nicht erwarten, endlich raus zu dürfen, fühlte mich eigentlich schon gut und wurde rückfällig. Und irgendwann in dieser Zeit begann ich dann Gespenster und Grusel-Geschichten zu lesen, und die Dämonen zogen in meine Phantasiewelt. Das war für mich so unbegreiflich unheimlich, ich fühlte mich beobachtet und verfolgt. Ich hörte aber nicht auf damit, ich wollte mich mit diesem Bösen auseinandersetzen, weil ich mich so schutzlos fühlte, vor unsichtbaren Dingen, die grundlos Schrecken verbreiten. Und wenn ich mir meine Bibliothek heute so anschaue, tue ich es noch immer, nur sind es keine Dämonen mehr, sondern das Böse im Menschen, das mich fasziniert.
Und ich sehe auch, daß ich versuchte, mich mit dem Bösen, das um mich herum passierte, auseinanderzusetzen. Es war nicht greifbar, grundlos und übermächtig. Ich hatte eine schei.. Alles, was man mir beigebracht hatte, wie Menschen zueinander sein sollen, zählte nicht mehr. Niemand war hier anständig. Meine innere Welt war bedroht, und ich konnte nur weiter meine Fahne hochhalten und mahnen. Denn was ich fühlte, zählte ja nicht.
Ich habe gerade das Gefühl, ich muß mich doch mit dem Thema hochsensibel beschäftigen, ich konnte das nie mit mir in Verbindung bringen, ich hatte wohl als Kind schon eine starke Fassade. Von meinen Ängsten habe ich niemals gesprochen. Es war ja normal, das Kinder sich vor Geistern fürchten.
Aber ich kann mich an eine verzweifelte Szene erinnern, als ich mit 12! nach einem Alptraum instinktiv zu meiner Mutter ins Bett flüchtete, und mein Vater polterte, ich sei ja nun schon wirklich zu groß. Aber meine Mutter hat mich gelassen, ich war zu der Zeit schon ziemlich gleich groß wie sie.
Ich sehe also, ich wiederhole alles bis ins Kleinste. ich stecke in meiner verzweifelten Heldenrolle fest, weil ich die böse Welt an das Gute, das eigentlich möglich wäre, erinnern will. ICH halte daran fest, ich kann gut von böse unterscheiden!
Ich sammle kaputtes Spielzeug ein, weil ich seinen Schmerz nicht ertragen kann, ich muß aufzeigen, daß es noch Gutes gibt!
Ich versuche unheimlich anständig und ehrlich und mutig zu sein, weil das zu meiner Heldenrolle gehört. Ihr schaut alle weg, ICH sehe es und greife ein. Noch dazu war ich Dompteurin, mich schreckt körperliche Gewalt weniger als verbale.
Und in einer Welt, wie der unseren, man muß zuschauen, wie alles für nichts und wieder nichts vor die Hunde geht. Liebe wird genommen und weggeworfen. Nichts bleibt mehr, nichts hat wirklich wert. Die Menschen versuchen sich nur zu besch.n, setzen dabei aber die anständigen Masken auf. Bis hinauf zu denen, die uns regieren.
Ich will mich damit nicht erhöhen, das war von Anbeginn in mir drinnen. Ich bin Schütze, mit Aszendent Schütze. Das sagt alles, eigentlich. Doppeltes Feuer, doppelter Idealismus und die hohe Gefahr, daß man wie eine Kerze von beiden Seiten brennt.
Ich hab mich aus meiner Märchenwelt nie verabschiedet, und ich habe auch nicht vor, das zu tun. Für mich zählt das was.

26.06.2017 11:31 • x 2 #268


pferdediebin
Und schon wieder vergessen: Ja, das ist meine Oma. Eine Skorpionin in Reinkultur. Sie muß früher mal eine herbe Schönheit gewesen sein, ich habe noch ein großes Jugendbild von ihr, und ich sehe ihr leider sehr ähnlich. Aber da streiten sich die Familien, ich dürfte wohl ein perfekter Mix aus meinen zwei Großmüttern sein.
Ich war im Sommer gerne bei ihr, da war ich frei wie ein Vogel, und kam nur zum Essen heim. Sie hat mich niemals umarmt oder derartiges, ich habe das aber auch instinktiv nicht von ihr erwartet. Ich sah, daß sie mich irgendwie liebte, weil sie nicht böse zu mir sein konnte. Sie hatte eine Beißhemmung, ich hatte Welpenschutz. Und ich hab ja gesehen,wie sie mit der Umwelt Schlitten gefahren ist. Sie hat mir auch zum Geburtstag immer ein Telegramm geschickt, mit ein bißchen Geld. das war eine große Ehre. Ich vermute, sie konnte nur ihren Namen schreiben.
Und für mich war sie die andere Seite von der Opferrolle meiner Mutter, sie hat mich sehr beeindruckt.

PS:
Ich verplemper immer so viel Zeit beim Fehler ausbessern, das nervt. ich denke, ihr habt alle mitbekommen, daß ich fehlerfrei schreiben kann, also werde ich da nachsichtiger sein, mit mir.

26.06.2017 11:59 • x 2 #269


pferdediebin
und es hört nicht auf....

Ich wollte gerade meine üblichen Antidepressiva nehmen, und denk mir halt, da stimmt was nicht, ich habe den Blister erst angefangen, ich habe gestern keine genommen! Normalerweise spüre ich das bereist nach Stunden, da bekomme ich so kleine Stromstösse, wenn ich den Kopf bewege. Ich habe gestern nichts derlei gespürt
Und normalerweise habe ich dann so unbegründete Heulanfälle, das haben aber viele, die absetzen.
Ich hatte heute einen Heulanfall, aber nach einem wunderbar großartigem Gespräch mit meinem Bruder, der mit mir wegen gestern Abend reden wollte. Er hat gesagt, daß er gestern das Gefühl hatte, er hat seine Schwester zurück. Er macht gerade Therapie, und auch er hat wunderbare Erkenntnisse zur Zeit, und wir mußten uns einbremsen bei dem was wir einander alles erzählen wollten. Am Schluß waren wir beide so richtig hilflos angesichts unserer Liebe füreinander.
Dann hatte ich den Heulanfall, und ich hab das erste Mal in meinem Leben vor lauter Glück geweint.
Dann habe ich mich gefragt, soll ich die Tabletten einfach nicht weiternehmen? Vielleicht bin ich grad so überschwemmt von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, daß es vielleicht zuviel ist?
Ich bin mit mir übereingekommen, daß wir beginnen, wieder auszuschleichen, und uns genau anschauen, was passiert.
Denn:
WAS ICH FÜHLE, ZÄHLT!

26.06.2017 13:50 • x 3 #270


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