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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

V
Heute habe ich die letzten Beiträge des Threads gelesen.

Da ist ja viel aufgewirbelt worden durch Konrad. Ich hoffe, dass sich das wieder beruhigt.
Aber dadurch schreiben auch Leute, die sonst hauptsächlich lesen.
Und erzählen von sich. Das macht diesen Thread so wertvoll.
Und es fasziniert mich zugleich, obwohl ich mich selbst weder als Narzisstin einschätze noch Betroffene bin und unter einem solchen leide.

Und ich darf hier trotzdem schreiben, und sogar off topic. Bisher ist mir noch keiner mit der Hausordnung gekommen

Das ist so bunt und reich und komplex wie das Leben!

Nur über Narzissmus zu lesen, kann auch anstrengend sein.
Es hängt doch alles oder vieles irgendwie zusammen.
Und ich habe den Eindruck, dass das Lesen hier auch vielen guttut.

Ich finde es fast beleidigend, diesen ernsthaften, einfühlsamen, geistreichen und dennoch mit viel Humor gespicktem Thread als Spaßthread zu bezeichnen. Das ist er überhaupt nicht. Im Gegenteil. Die Menschen, die hier eingucken und hängenbleiben, für die ist der Weg hierher alles andere als ein Spaß. Und dass sie so lange bleiben und mitschreiben, und dass viele von ihnen lange mitlesen und sich dann trauen, einzusteigen, spricht doch für sich.

Ich sehe es auch so wie Konrad: Prisma ist eine große Bereicherung, weil sie so entwaffnend ehrlich Auskunft über sich gibt und, geschützt durch ihre Anonymität, wirklich alles auf den Tisch legt. Und gerade eine Wandlung vollziehen will. Wie schön, dass wir dabei teilhaben dürfen. Das schätze ich sehr.

20.10.2017 17:01 • x 3 #2446


Konrad
Zitat:
Nur über Narzissmus zu lesen, kann auch anstrengend sein.
Es hängt doch alles oder vieles irgendwie zusammen.

verliebtverliebt, sehr anstrengend. N ist sehr Komlex. Wenn es wie im Affärenthread zu lesen schon schwierig ist, sich zu lösen und wieder zu sich zu finden , so ist es wenn man über Jahre durch N einer Gehirnwäsche unterzogen ist oft so das auch Thera nicht helfen kann. Hier ist die Psychartrie oder Tiefenpsychologie das mindeste. Da muß alles Augeräumt werden.
Es geht auch in solchen Threads nicht ohne Entspannung und Auflockerung, an der Stelle hab ich ja auch übertrieben weil die mich genervt haben, ja. Die ber über
Übrigens machen das Theras auch nicht gerne, die haben auch keinen Bock sich diesen perfekten Suggestionen von N auszusetzen.
Narz wird soviel ich weis sowieso nicht durch Kassen Finanziert. Narz wird aber über Depri usw. Peripher behandelt. Narz ist sowieso nicht heilbar, hatten wir ja schon , den wo nix is kann auch nix behandelt werden.
Je nach dem wieviel noch oder überhaupt da ist kann N aber Sensibiliert werden.

20.10.2017 17:41 • x 1 #2447


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


Y
Zitat:
Hmm. Jetzt muss ich mich eigentlich nur noch entscheiden, ob ich des nachts geheime Namen erraten will oder lieber mein Ränzel packe und mich auf die Suche nach einem fähigen Voodoo-Spezialisten begebe.
Was ratet ihr mir?


ich mache beides gleichzeitig. Nacht für Nacht. Das schlaucht mit der Zeit etwas. Habe neulich eibnem Bekannten ein 3 Jahre altes Foto von mir gezeigt. Er sagte kurz drauf Jetzt gerade siehst du wie auf dem Jugendbild aus! Jugendbild? So sieht man nach 3 jahren harter Heilungsarbeit aus. Kann ich nur weiter empfehlen!

@alle, die sich an mein Telefonat im Persönlichkeitzersplitterungsmodus erinnern: Hab`s jetzt schwarz auf weiß- ich habe angerufen. Wahnsinn. Es bleibt spannend.

p.s. es gibt Bezeichnungen. . . tripolare Persönlichkeitsstörung, delirierende Melancholie. . .Neulich kam mir das sogenannte poröse Selbst unter. Auch nicht schlecht.

20.10.2017 17:53 • x 6 #2448


Konrad
Auch die Sensibilisierung ist nicht Final, hält nur einige Monate, N bleibt sein ganzes Leben ein Fall.

20.10.2017 17:53 • #2449


Konrad
Zitat:
delirierende Melancholie

Wenn ich mir was Wünschen darf Ysa, dann nehm ich das Delierium Tremens, das ist schönste ,- Saufen bis der Bestatter kommt.

20.10.2017 18:09 • #2450


P
@Tempi: Liebe Tempi, ich bin sehr gerne hier, weil ich so herzlich aufgenommen worden bin von euch allen, trotz meiner Art. Man begegnet mir mit Respekt, ist ehrlich interessiert, und man hilft mir so gut man kann, man macht mir Komplimente, die ich eigentlich gar nicht verdient habe. Danke. Ich muss gerade weinen während ich diese Zeilen hier schreibe, ehrlich. Letztens sah ich ein Vater mit seinem Kind spielen und ich musste...lächeln, zum ersten Mal seit Langem. Ich konnte das in dem Augenblick gar nicht fassen, ich kann es auch nicht richtig erklären, ich musste einfach lächeln wegen dem Moment per se. Es gab sowohl Fortschritte als auch Rückschritte bisher. Ich habe noch einen langen Weg vor mir.

@whynot60: Ja, ich sehe es so wie du. Durch diese Schuldzuweisungen verhält man sich auch nicht besser als der Narzisst. Jeder sollte für sich selbst wissen, wie viel Verantwortung er tragen kann/möchte. Das Hinterherlaufen erinnert mich an einen Fall, über den ich kürzlich las. Dieser Fall handelte von zwei Kindern, 11 Jahre um den Dreh, die ein noch jüngeres Kind, das sich inmitten einer Menschenmenge befand, zu abgelegenen Gleisen brachten und dort kräftig schlugen. Anschließend liefen sie mit dem Kind zurück in die Menschenmenge, alle starrten die drei Kinder an, doch keiner unternahm etwas, obwohl man deutlich sehen konnnte, dass das Kind verletzt war. Für dieses Phänomen gibt es einen Namen, leider ist er mir entfallen. Meiner Ansicht nach gibt es Alpha-Menschen, das sind die Menschen, die über andere Macht/Kontrolle ausüben wollen, weiterhin Beta-Menschen, das sind diejenigen, die sich beeinflussen/kontrollieren lassen, die Mitläufer. Und dann gibt es Omega-Menschen, das sind die Menschen, die sich nicht der Masse anschließen und hinterfragen.

@Konrad: Wo der Wille ist, ist auch ein Weg. Ich beantworte gerne deine Fragen, allerdings fände ich es schön, wenn du von deiner Angriffshaltung absehen könntest, diese bringt uns nämlich nicht weiter. Ich beleidige dich auch nicht.

@verliebtverliebt: Danke für deine Worte, ich gebe mein Bestes.

20.10.2017 18:15 • x 4 #2451


Konrad
Mach ich nicht mehr Prisma, Du hast ja wohl Emphatien zumindest in diesem Bereich. Ein N würde eine Beledigung besonders wenn sie Subtil rüberkommt nicht erkennen und Ihn kalt lassen. Nimm es als bewußten Test und außerdem bist Du ja nur Stellvertetend angesprochen. Wenn Du jetzt allerdings Wütend geworden wärst , dann hätte ich Dir den N abnehmen müssen.

20.10.2017 18:27 • #2452


P
@Konrad: Auf welche Empathien beziehst du dich genau?

20.10.2017 18:57 • #2453


Konrad
Die Fähigkeit Dich in Gefühle Anderer zu verdenken, ohne vorher durch vorher einen Schuß abgegeben zu haben um aus dem Zurückspiegeln des Gegenüber erst dessen Reaktion/Gefühle zu lesen.

20.10.2017 19:08 • #2454


P
In älteren Beiträgen von mir hatte ich es ungefähr so expliziert: Stell dir vor, du siehst eine Frau, die sich vor Schmerzen krümmt. Ich kann das sehen so wie du das auch sehen kannst (kognitive Empathie), allerdings habe ich kein Mitgefühl für diese Frau (emotionale Empathie).

20.10.2017 19:28 • x 2 #2455


Konrad
Dann meine ich die emotionale Emphatie, da hast Du ja die Frage schon beantwortet.
Hab nicht Aufgepasst, Hast Du Kinder, Denkst Du genauso bei engsten Angehörigen , vor allem Deinen Kindern?
Hattest Du Kindergefühle,- wie lange nach Niederkunft Tage Wochen Monat Jahre. Ist Milch eingeschosssen?
Berücksichtige das zwischen gefühlen und Kognitiv unterschiedliche Handlungen erfolgen die was anderes machen als denken

20.10.2017 19:41 • #2456


T
streiche: Milch
setze: Hirn

20.10.2017 19:51 • x 2 #2457


Konrad
Schnell,Abstillen innerhalb von Tagen ist auch eine Variante, aber ob überhaupt der Einfluß von Narzissmus egal aus welchem hintergrund soweit geht das organische Funktionen beeinflußt werden können durch Abneigung.

Ich frag auch nicht nach Aborten.

20.10.2017 19:58 • #2458


S
Zitat von Prisma:
Liebe Tempi, ich bin sehr gerne hier, weil ich so herzlich aufgenommen worden bin von euch allen, trotz meiner Art. Man begegnet mir mit Respekt, ist ehrlich interessiert, und man hilft mir so gut man kann, man macht mir Komplimente, die ich eigentlich gar nicht verdient habe. Danke. Ich muss gerade weinen während ich diese Zeilen hier schreibe, ehrlich. Letztens sah ich ein Vater mit seinem Kind spielen und ich musste. lächeln, zum ersten Mal seit Langem. Ich konnte das in dem Augenblick gar nicht fassen, ich kann es auch nicht richtig erklären, ich musste einfach lächeln wegen dem Moment per se.


Das ist so ein Moment, den ich extrem berührend finde. Und - ja ich weiss - das ist nicht nötig, Energieverschwendung etc. wie Du schon öfter sagtest. aber es ist definitiv einfach so.

@prisma, meine Frage, die ich noch an Dich habe, dreht sich um S.
Ich habe Dir ja erzählt, dass ich eine lange Zeit, bevor ich P. kennenlernte, alleine war und auch keinerlei Bedürfnisse nach einem Partner verspürte, viel Therapie machte, mich um beruflichen und privaten Dinge kümmerte. Ich vermisste nichts, was neu war, da ich zuvor fast stets einen Partner hatte. Bevor ich jetzt P. traf, hatte ich S. meist erlebt als etwas, was sich auf das Gegenüber ausrichtet und viel mit Selbstzweifeln belegt war. Gefalle ich ihm? Gefällt es ihm? Wie sehe ich von der oder der Seite aus? Was denkt er jetzt gerade? etc. etc.

Was ich sagen will: ich habe auch hier kaum in mir geruht. Ich mochte S. schon irgendwie, aber es ist nicht damit zu vergleichen, wie ich sie nun - nach dieser langen über 10 jährigen Pause - erlebte. Quasi über Nacht. War echt so und fühlte sich überwältigend an. Ich wollte S. Aber ich dachte darüber nicht mehr nach. Liess mich da hinein fallen. Genoss es auf eine ganz neue Art und Weise mit einem Mann zusammen zu sein. Ich kann es nicht anders beschreiben. Es fühlte sich viel freier, intensiver etc. an. Ich war davon ganz begeistert. Es war mir egal, was der Mann dann in dem Moment über mich dachte, ich fühlte einfach nur und genoss. Die Empfindungsfähigkeit hatte sich enorm verstärkt.

In dieser Verfassung traf ich nun auf P.
Ich erlebte die s. Verbundenheit anfangs extrem intensiv. Er, wie er mir zurückmeldete, ebenfalls. Ich wusste ja da noch nicht so viel über Narzissmus bzw. beschäftigte mich noch nicht bewusst damit, und liess mich einfach auf ihn ein. Für mich passierte dort dann im Kontakt mit ihm stets das Gleiche. Er war hin und weg - genau wie ich - , ja regelrecht weggetreten währenddessen und dann kam es immer zu einem Punkt da sagte er quasi: stop. und unterbrach den Fluss und wirkte plötzlich total konzentriert und seltsam. Er sagte dann seltsame Sachen, die ich zu verstehen suchte, aber nie so richtig dahinter kam. Irgendwie fand in ihm eine Art Kampf statt. er kämpfte mit sich, wollte die Gedanken loslassen, schaffte es aber nicht. Die Gedanken hinderten ihn in jedem FAll daran, sich weiterhin einzulassen. Ab diesen Momenten wurde es krampfiger, hölzener. und irgendwann ebbte der Liebesakt dann ab. Aber er sagte mir immer wieder, dass er so etwas noch nie erlebt habe und suchte auch immer wieder daran anzuknüpfen, sagte ganz oft Dinge wie. gib mir Zeit, ich bin mir sicher, ich schaffe es noch. Kurz darauf begann er regelmäßig sich Zeit zu erbitten, äußerte Zweifel an der gesamten Beziehung, was sich immer wiederholte, ich suchte mich dann zu trennen, weil es sich nicht veränderte, auch als ich ihm Zeit gewährte. Aber er kam immer und immer wieder an und ich hoffte, es würde sich in ihm etwas lösen und dann auch mehr wirkliche Intimität möglich werden, weil die unterband er definitiv, wenn er in den Kopf ging. Er sagte ganz oft, er wünsche sich, dass er einfach nur im fühlen bleiben könne.

Wie erlebst Du S.? Wenn in der S. wirkliche Nähemomente entstehen, wie gehst Du damit dann um? Ist es bei Dir auch so gewesen, dass Du nach einer S. e. er Verbindung besonders schroff zu Deinem jeweiligen Partner geworden bist? Kannst Du ganz klar zwischen Liebe und S. trennen? P. sagte mir mal viel später, er könnte quasi keine feste Partnerin haben, mit der er sich so frei beim S. erlebt. Das müsse er definitiv trennen. Kennst Du das auch? Mit seinen längeren Partnerinnen habe er auch nicht so oft S. haben können. Kennst Du das auch?

20.10.2017 20:01 • x 1 #2459


W
@Konrad

Ja, das ist bei mir leider so, daß ich nichts peile, eine schlechte Angewohnheit, könnte man sagen.
Was aber sogar ich weiß, ist, daß man auf Narzissten oder was man dafür hält nur immer wieder ordentlich hindreschen muß. Bessern wird sie das nicht, aber es erleichtert einen selber ungemein! So, wie das in anderen Threads, die Dir viel kompetenter erscheinen, gemacht wird. Immer feste druff, wie die Narze das machen, dann behält man schon sein inneres Gleichgewicht und erspart sich das viel mühsamere Yoga als Entspannungsübung.
Und klar, ein N. ist unheilbar und bleibt natürlich ganz ausweglos das ganze Leben so ein Fall. Und Du leider gleich mit, Du sitzt ja mehr in der Narzissmusfalle, als das ein einem N. überhaupt passieren könnte. Das mag zwar an den Hormonen liegen, aber ich kann Dir sagen, daß ich nicht nur einen N. oder sonst einen Gestörten erlebt habe, bei dem sich die Dinge durchaus entwickelt haben. Bisweilen hat sogar allein schon ein Partnerwechsel einen erstaunlichen Erfolg mit sich gebracht. Oft erhalten ja nur die Wechselwirkungen die Gestörtheit am Leben oder bringen sie überhaupt erst hervor. Aber diese Einsicht kann man nur gewinnen, wenn man verpeilt genug dazu ist.

Zu allem anderen später, wenn die Geister, die ich nicht rufe, mich wieder hören können.

Aber gerade jetzt fällt mir als Apropos etwas ein, @ysabell : Sicher ruft man viele Geister auch selber. Aber ich bezweifle, daß man etwa diesen Narzissmusgeist selber rufen könnte. Dazu bedarf es schon entsprechender Meister. Ansonsten, wüßte man davon gar nichts, würde man es nach Cluster-B-Art einfach so sehen und erleben, daß einen jemand auf die Nerven geht, man ihn nicht aushält, er für einen unzumutbar ist - und aus wärs und gut wärs. Dann bräuchte man sein weiteres Leben nicht der Intensivforschung an jenem Geist widmen, den man selber eben gar nicht gerufen hat, sondern der einen vielleicht aus der Ferne seinerseits angelockt und dann heillos gefangengenommen hat, so daß man verdammt ist, als Besen in allen möglichen Ecken zu kehren, mit Ausnahme der intrinsischen. Zwar eine ganz neue Art von Sauberkeit und Sauberkeitsgefühl - aber ob das nicht trotzdem ein reichlich armseliges Schicksal ist? Als schöpfte und tränke man aus einem vergifteten Brunnen und zumindest die Galle fände ihr Glück darin.

20.10.2017 20:11 • x 2 #2460


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