6298

Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

S
@ysabell , das ist sehr lieb von Dir, aber das muss Dir nicht leid tun.
Mach Dir keinen Kopf wegen mir. Ja - wir sind alle verdammt verletzliche Wesen und auf Zuneigung angewiesen. Und Meiner kannst Du Dir sicher sein, Du weise Person.

Und JA - Demut ist ein schönes Wort. Finde ich auch. Gute Besserung an Deine Zahnschmerzen ohne organischen Befund. Ich hab morgen früh einen Zahnarzttermin

15.10.2017 22:52 • x 1 #2311


P
@Tempi: Möglicherweise gehörst du zu denjenigen Menschen, die ihre Sachen nicht finden, wenn ma aufgeräumt ist. Das ist aber nicht schön, dass du deine Sachen aus dem Dornengebüsch ziehen musstest. Deine Eltern haben wahrscheinlich damit beabsichtigt, dass du daraus lernst und ordentlicher wirst. Herzlichen Dank für deine Umarmung (trotz Flöhe) - ich nehme sie gerne an.

@sonne-5273: Nein, ich denke nicht, dass du mich manipulieren möchtest. Ich meine mit meinem Satz, dass ich durch meine Ehrlichkeit nicht beabsichtige irgendwem dadurch zu helfen. Hattest du bei P. das Gefühl, dass du ihm was schuldig bist, dass du es nun richtig machen willst? Was ich damit sagen möchte: Vielleicht bist du eine Beziehung mit ihm eingegangen, weil du bei deiner Mutter ständig das Gefühl hattest, etwas falsch zu machen? Könntest du auch eine Beziehung mit einem Menschen eingehen, der nicht die Eigenschaften deiner Mutter aufweist?
So wie du deine Mutter beschreibst, kommt mir das sehr bekannt vor. Ich kenne deine Mutter nicht, daher kann ich dir nur von mir berichten und dir bestätigen, dass auch ich sehr warmherzig, einfühlsam, fürsorglich etc. wirke, es aber nicht wirklich bin und mich andere Menschen auch nicht interessieren. Ich höre oftmals nicht mal richtig zu, wenn man mir etwas sagt, aber ich kann das gut dadurch kompensieren, dass ich eine gute Schauspielerin bin. Wenn mich Menschen nicht interessieren, wieso tue ich das dann? Tja, weil ich meinen Nutzen daraus ziehe. Ich erfahre zum Beispiel etwas über ihre Schwachstellen, damit ich sie zu der passenden Gelegenheit erniedrigen kann oder niedrig halten kann und gleichzeitig mache ich auf andere einen großartigen Eindruck.
Weiterhin kann ich dir bestätigen, dass ich widersprüchlich bin, und dass ich dir das bestätigen kann, bedeutet, dass ich mir dessen bewusst bin, aber nichts dagegen tun kann. Ich kann etwas sagen und dabei was völlig anderes tun oder umgekehrt. Das resultiert aus meinem instabilen Selbst. Ich schlüpfe mal in die eine Person, mal in die andere, ich kann zum Beispiel Erzähltechniken einer anderen Person annehmen. Die Menschen in meinem Umfeld lernen mich nie richtig kennen, weil ich zum Beispiel immer mit neuen Sachen daherkomme, die sie nicht von mir erwartet hätten, ich tue das, weil ich es nicht ertrage, dass ich konstant auf einer Stelle bleibe, ich brauche immer den Reiz, das Aufregende, den Ansporn, ich brauche immer dieses Gefühl, dass es vorwärts geht. Mein Körper leidet auch darunter, ich hatte bereits einen Burn-out deswegen. Ich denke nicht vorher nach, ob ich mit meinen Taten oder Aussagen jemanden verletzen könnte, ich tue oder sage es in dem Moment einfach und ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob jemand dadurch verwirrt, verletzt oder verunsichert ist. Ich merke es spätestens am Gesichtsausdruck des anderen oder wenn er sich diesbezüglich äußert.
Über schlimme Dinge/Gefühle kann ich auch nicht reden, weil ich dadurch schwach wirke und ich sie lediglich rationalisieren kann und ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich ernst genommen werde, wenn man mit mir darüber redet, weil ich das auch nicht kenne. Man vermittelt mir damit eher den gegenteiligen Eindruck, dass man mich nicht für voll nimmt. Ich bin ein Mensch, der alleine Dinge mit sich ausmachen muss, ich will nicht bemuttert werden etc. Gefühle sind lächerlich und gleichzeitig sehne ich mich danach, bin neidisch auf alle Menschen, die wahre Liebe empfinden und empfangen können.
Ja, ich kenne die Unsicherheit. Ich tue das aus zwei Gründen. Der eine Grund ist, dass es mir zu viel wird und ich die Nähe wieder relativieren muss. Ich bin sehr misstrauisch, kann mich nicht vollends fallen lassen. Der andere Grund ist, dass ich es aus Langeweile/Boshaftigkeit tue, das heißt, ich sehe gerne zu, wie jemand wegen mir leidet oder ich schlüpfe in die Opferrolle und leide - auch hier kann ich es nicht ertragen, wenn die Beziehung konstant bleibt, ich brauche Hoch und Tiefs, sprich es muss wie ein Abenteuer sein.
Mich überrascht die Tatsache, dass P. so lange in Therapie war, ich hätte längst alles hingeschmissen.
Ich kann dir von mir sagen, dass wenn ich sage, dass ich nichts empfinde, das auch wirklich so ist. Ich denke, das passiert in solchen Momenten, in denen man sich wirklich nah ist, weil man da auf den Schmerz stößt oder, weil man diese Nähe wirklich nicht nachempfinden kann. Vielleicht hat es zuvor Momente gegeben, in denen man verletzt worden ist und man nicht vergessen hat oder man tut so als ob und und und. Trennungen lässt man nicht auf sich beruhen, weil man sich dann wie ein Versager/Verlierer fühlt, es geht ums Gewinnen.
Ja, ich kenne das mit den Erwartungen etc. Ich betreibe Projektion, das heißt, ich wälze meine eigenen Schwächen auf den Partner ab, um den anderen niedrig zu halten. Man braucht Zeit, weil man sich selbst überfordert fühlt, man erwartet Übermenschliches vom Anderen usw. Sobald diese Erwartungen nicht erfüllt werden, wird man unzufrieden.
Ja, das mit der Kränkung kenne ich auch.
Ja, ich kenne auch das mit dem Schwelgen in der Vergangenheit, man verspürt so etwas wie Schuldgefühle, kommt die Partnerin zurück, dann möchte man das wieder richtig machen, was man falsch gemacht hat. Aber der Schein trügt. Kommt die Partnerin tatsächlich zurück, dann wars das, dann mag man nicht mehr, man hat keinen Respekt mehr vor der Partnerin, der Reiz ist weg, der Mensch wird langweilig, kann erneut entsorgt werden. Man wurde darin bestätigt, dass man doch nichts falsch gemacht hat. Man braucht ständig das Gefühl, dass etwas unerreichbar ist, dass man für etwas kämpfen muss, weil man auf Distanz betrachtet dieses aufkommende Angst/Panikgefühl nicht mehr verspürt, das man bei zu viel Nähe hat. Man will einfach nur das haben, was man nicht haben kann und selbst dieser Zustand entpsricht nicht der Realität, weil man Wahrnehmungsstörungen hat. Die Vorstellungen im Kopf entsprechen nicht dem, was real ist. Und eine Trennung kann man nicht richtig verarbeiten, weil man es nicht als Trennung sieht, eine Trennung wäre zu traumatisch. Man spaltet dieses Erlebnis ab. Ich kann dir von meiner Seite aus sagen, dass ich Erlebnisse mit meinem Ex usw komplett aus meinen Erinnerungen radiert habe.
Ich habe aber mit anderen geflirtet während ich in der Beziehung war. Man kann sich nie auf einen Menschen allein einlassen, ich kann dir das nicht richtig erklären. Der Mensch wird einfach nicht vollständig wahrgenommen oder man möchte den anderen provozieren, wieder diesen Reiz spüren, gegen die Langeweile ankämpfen oder der Partner ist nicht so perfekt wie man dachte und man sucht schon nach jemand Neues.....
Ich habe auch Angst vor Krankenhäusern und kein Mitgefühl. Ich hätte am Telefon wahrscheinlich so getan als ob, aber wäre insgeheim schadenfreudig.
Ich kann dir nur raten, in Zukunft fern von solchen Menschen wie mir zu bleiben. Hier im Forum kann man sich durch eine gewisse Distanz/Anonymität schützen, aber im persönlichen Kontakt unbedingt distanzieren. Wir sind nicht gut.

15.10.2017 23:03 • x 5 #2312


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


Y
Zitat:
@ysabell , das ist sehr lieb von Dir, aber das muss Dir nicht leid tun.
Mach Dir keinen Kopf wegen mir. Ja - wir sind alle verdammt verletzliche Wesen und auf Zuneigung angewiesen. Und Meiner kannst Du Dir sicher sein, Du weise Person.

Und JA - Demut ist ein schönes Wort. Finde ich auch.

Danke
Aber doch, doch, ich hätte es ankündigen sollen.
Zitat:
Gute Besserung an Deine Zahnschmerzen ohne organischen Befund. Ich hab morgen früh einen Zahnarzttermin


meinst Du ich habe telepathisch Kontakt zu Dir aufgenommen?
Wahrscheinlich ist mir heute einfach die Beißkraft durch all das Umarmen und Mitfühlen abhanden gekommen. Habe defitiv nicht mal einen Karies Ansatz.

Heute als ich diese Schmerzensschreie hörte, dachte ich kurz: wahnsinn, das hält ja kaum ein Erwachsener aus. Ohne Zuneigung der Anderen kaum. Und dann dachte ich an Narze, die als Kinder vielleicht ähnlich verzweifelt gewesen sein mögen und dabei komplett allein waren. Ist doch kein Wunder, wenn sie das Fühlen einstellen. . .

p.s. gerade merke ich- ich kann umarmen Waren fast nur Frauen Wir haben Daheim auch viel Gefühl und Anteilnahme gezeigt, aber fast nie körperlich. Im Arm halten konnte niemand und war irgendwie ein Tabu. Heute habe ich so viel umarmt, auch Fremde, weil sich alle in meine Arme schmiegten, wie noch nie. Berührend. . .

15.10.2017 23:23 • x 5 #2313


W
@prisma

Ja, daß es Dir mangels Gefühlen an den Identifikationsmöglichkeiten fehlt, kann ja auch nicht anders sein. Ein von Geburt an Blinder kann sich auch nicht mit einem Sehenden identifizieren, weil ihm Sehen etwas ganz Fremdes und Unbekanntes ist.
Deshalb meinte ich ja, Du solltest es mit Gegenständen oder Tieren versuchen und alles langsam erwecken und wachsen lassen. Du mußt zunächst einmal ein Gefühl für Gefühle bekommen, und in Zusammenhang mit Menschen wird das kaum gehen, weil es hier ja unweigerlich zu Wechselwirkungen kommt.
Das mit der Schadenfreude hingegen würde ich nicht so streng sehen. Schadenfreude empfinden viele, auch wenn sie sie nicht zeigen. Kommt aber natürlich auch darauf an, auf wen sich diese bezieht. Bei jemand Nahestehendem wird man keine Schadenfreude empfinden, sondern wird echtes Mitgefühl haben. Bei jemandem, der einen auf die Nerven geht und dem man vielleicht ohnehin schon alles Mögliche an den Hals gewünscht hat, wird die Schadenfreude hingegen bei vielen nicht ausbleiben. Diese dann allerdings auch auszudrücken, das wird kaum jemand machen, außer vielleicht in extremen Fällen - und dann wird auch die Mitleids-Maske aufgesetzt.
Es ist auch durchaus kein Fehler, wenn Du Deine Boshaftigkeit erst einmal akzeptierst. Sie abzulehnen, von sich zu weisen, weil es nicht der Norm entspricht, würde nichts an der Boshaftigkeit ändern, sondern nur an Deiner Stimmung, d. h. Du verurteilst Dich vielleicht selber dafür, aber mehr schaut dabei nicht heraus. Wenn Du Dich annehmen willst, dann wirst Du auch Deine Boshaftigkeit und alles andere annehmen müssen, vorerst einmal, damit Du überhaupt in Fluß kommen kannst.
Das Grundproblem liegt ja zweifellos in Deiner Kindheit, in der Du ebenfalls Ablehnung erfahren haben wirst, entweder generell oder in Zusammenhang mit verschiedenen Anlagen oder Verhaltensweisen. Wenn Du nun, als Erwachsene, genau dasselbe tust, dann kann sich auch nichts verändern. Sondern es geht ja gerade um das Gegenteil, nämlich daß Du Dich selber nun erst einmal annimmst, auch alle Schattenseiten. Sage Dir selber das, was Du Dir damals gewünscht hättest, daß es die Eltern sagen würden, behandle Dich so, wie Du damals von den Eltern hättest behandelt werden wollen. Damals, als Kind, konntest Du nichts gegen die Reaktionen und die Behandlung durch Erwachsene tun. Nun aber ist das anders, nun kommt es darauf an, wie Du selber Dich behandelst, welche Gefühle Du selber in Dir hervorrufst, wie Du (und nicht die Eltern) auf etwas reagierst, das Du tust oder läßt. Es führt Dich nicht heraus aus all dem, wenn Du einfach die Rolle der verinnerlichten Eltern Dir gegenüber weiterspielst. Sondern gerade diesen Kreislauf mußt Du durchbrechen. Und das kannst allein Du selber. Von außen kann das nicht gelingen. Denn selbst wenn Dich jemand noch so sehr liebt und Dich annimmt - wenn Du das nicht erst selber kannst, bedeutet Dir das nichts oder löst vielleicht sogar Verachtung diesem Menschen gegenüber in Dir aus. Oder Du setzt Provokationen, die Reaktionen geradezu erzwingen, die Dir beweisen, daß Du auch von diesem Menschen nicht angenommen und geliebt wirst.
Du mußt bei Dir selber anfangen und Dich erst einmal voll und ganz annehmen, auch alle Boshaftigkeit und Sonstiges, was allgemein abgelehnt wird oder damals von den Eltern abgelehnt worden ist.
Wenn Du etwa eine Reise machen willst nach Südafrika, dann wirst Du von Dir zu Hause losstarten müssen, mußt dort damit beginnen, wo Du bist - ein irgendwo Zwischendrin gibt es nicht.

16.10.2017 01:52 • x 3 #2314


W
@ysabell

Was Dir da heute widerfahren ist, ist wirklich hart!
Vielleicht hättest Du mitschreien wollen, und deshalb, weil Du es nicht getan hast, hast Du Zahnschmerzen bekommen. Oder es könnte auch sein, daß Dir diese Aufgelöstheit jener Menschen nicht angenehm war und Du Dir etwas dachtest wie: Beißt die Zähne zusammen!
Jedenfalls scheinst Du stark psychosomatisch darauf reagiert zu haben.

Ja, solche Leute ohne Wimpernschlag sind höchst verdächtig. Die können wirklich gefährlich sein. (Bei Jack Unterweger z. B. war das auch so.)
Aber glücklicherweise hast Du auch in dieser Situation wieder genau das Richtige gemacht! Du kannst Dich auf Deine Intuition offensichtlich zu 100% verlassen.

Tja, wenn Du mich das fragen würdest, ob mir die Namen Ema und Kontra etwas sagen, würdest Du auch nur noch ein Staubwölkchen sehen .

Daß ich wegen des Liedes trotz des Aufschreis geschrieben habe, war eher augenzwinkernd gemeint, weil Du auf den Aufschrei so deutlich hingewiesen hast.
Mir ist dazu ja, wie so oft, nur ein völliger Blödsinn eingefallen, etwas wie: Wenn die Prostatamiliz erst einmal losmarschiert ist, gibt es keine Umkehr mehr .
Mit einem solch skurill assoziierenden Hirn muß man ja erst einmal zu leben lernen!

Also falls Du dieses Lied No peace einmal anschaust - achte auf den Kuß! Das finde ich absolut umwerfend!

@Tempi

Ich rätsle nun wegen dieses kurzen Ausschnitts aus dem Kußmundvideo.
Der verrät etwas über das Geheimnis des geschlossenen Klodeckels?
Ich fürchte, um das zu ergründen, muß ich noch sehr viel tiefer tauchen - vielleicht hole ich dann sogar die Kohle heraus!

@verliebtverliebt

Ja, 38 kommt so ungefähr hin! Solange man mich nur sieht und nicht das Klappern hört. Kein Wunder, daß das Deine Intuition durcheinandergebracht hat.
Mit selbstgedrehten Zig.s wäre ich überfordert. Bei den gekauften ist es da ganz einfach: die Anzündzone ist ja deutlich braun markiert.

16.10.2017 02:27 • x 3 #2315


S
Liebe @prisma

Zitat:
@sonne-5273: Ich kann dir nur raten, in Zukunft fern von solchen Menschen wie mir zu bleiben. Hier im Forum kann man sich durch eine gewisse Distanz/Anonymität schützen, aber im persönlichen Kontakt unbedingt distanzieren. Wir sind nicht gut


Apropos träumen. ich habe heute von DIR geträumt. Dieser letzte Post von Dir ist mir immer wieder - fast wörtlich - durch den Kopf gegangen. Besonders der Satz: Du musst Dich vor Menschen wie mir schützen, ging mir sogar noch beim Aufwachen immer wieder durch den Kopf. Halt Dich von mir fern!

Ich kann mein Dankeschön an Dich nur noch mal ausdrücklich wiederholen. Es sind genau die Worte, die ich derzeit brauche. Dich schickt gerade echt der Himmel. (Diese beiden Symbole hat mir P auch in fast jeder Nachricht geschickt.)

Zitat:
Ich kenne deine Mutter nicht, daher kann ich dir nur von mir berichten und dir bestätigen, dass auch ich sehr warmherzig, einfühlsam, fürsorglich etc. wirke, es aber nicht wirklich bin und mich andere Menschen auch nicht interessieren. Ich höre oftmals nicht mal richtig zu, wenn man mir etwas sagt, aber ich kann das gut dadurch kompensieren, dass ich eine gute Schauspielerin bin. Wenn mich Menschen nicht interessieren, wieso tue ich das dann? Tja, weil ich meinen Nutzen daraus ziehe. Ich erfahre zum Beispiel etwas über ihre Schwachstellen, damit ich sie zu der passenden Gelegenheit erniedrigen kann oder niedrig halten kann und gleichzeitig mache ich auf andere einen großartigen Eindruck.


Ich erlebe ja meine Mutter auch so, aber es wird mir überall gesagt. das kann ich mir nicht vorstellen. ach. Du übertreibst, Du bist doch etwas ungerecht. Sie macht doch dies und jenes und welches. Aber ich fühle mich in ihrer Gegenwart regelmäßig genau-so. Danke prisma.


Zitat:
Hattest du bei P. das Gefühl, dass du ihm was schuldig bist, dass du es nun richtig machen willst? Was ich damit sagen möchte: Vielleicht bist du eine Beziehung mit ihm eingegangen, weil du bei deiner Mutter ständig das Gefühl hattest, etwas falsch zu machen? Könntest du auch eine Beziehung mit einem Menschen eingehen, der nicht die Eigenschaften deiner Mutter aufweist?


Ich hatte vor allem als junge Frau schon eine Reihe solcher Beziehungen. Dort ist das definitiv immer so gewesen. Später habe ich dann eine ungefähr 10jährige Beziehungspause gehabt, hatte gar kein Interesse mehr daran, habe nichts vermisst, sondern beschäftigte mich ausschließlich mit mir selbst, machte Therapie, baute mir meine Existenz auf, fand wirkliche Freunde etc. Ich hatte wirklich keinerlei Bedürfnis nach einem Mann, hatte das wohl auch eine Zeitlang irgendwie abgespalten.

Dann über Nacht kam quasi der Wunsch nach einem Partner zurück. das war vor 4,5 Jahren ca. Ich begann auch intensiv danach zu suchen und wusste gleichzeitig, ich bin auch schon in mir selbst zufrieden, ich wünsche mir einen Partner, nicht wie früher, weil ich ihn brauche - sondern dass er mein Leben einfach nur bereichert, dazukommt. ich auch unabhängig von einem Mann glücklich und zufrieden sein kann.

Und an dieser Stelle traf ich auf P. Prisma, ich schreibe das nur deshalb, weil ich nicht das Gefühl hatte, ich sei ihm etwas schuldig oder ich müsse etwas anders machen. dennoch konnte ich sein Verhalten einfach nicht be-greifen, ich fand es immer wieder un-fassbar. Ich verstand es einfach nicht. Besonders die Tatsache, dass ein Mensch einem gegenüber so eine brutale Gleichgültigkeit gegenüber zeigen kann. Und zwar einer, der eben noch sehr bemüht um Dich gewesen ist. Das war meine Lektion. Hierbei hilfst Du mir gerade sehr.

Ich weiß noch, er sass anfangs mal vor mir, schaute mich lange irgendwie irritiert - für mich unverständlich an. Ich sass nach dem Frühstück einfach nur total zufrieden in seiner Küche, genoss einfach alles nur, ruhte so in mir. Dann sagte er recht giftig. ich weiß nicht, Du hast irgendetwas, was ich nicht habe. Dann lief er ganz unruhig im Haus rum, und verbreitete eine Atmosphäre, dass ich lieber fahren wollte.


Zitat:
Ich denke nicht vorher nach, ob ich mit meinen Taten oder Aussagen jemanden verletzen könnte, ich tue oder sage es in dem Moment einfach und ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob jemand dadurch verwirrt, verletzt oder verunsichert ist. Ich merke es spätestens am Gesichtsausdruck des anderen oder wenn er sich diesbezüglich äußert.


So kam mir das bei P auch immer vor. Meine Mutter sitzt in letzter ZEit, wo ich auch mal wirklich deutlich was gesagt habe, auch vor mir, wie jemand, der es einfach nicht versteht. mit großen weit aufgerissenen Augen, aber keinem Mitgefühl. Genau - danke auch hier für Deine Worte.

Zitat:
Über schlimme Dinge/Gefühle kann ich auch nicht reden, weil ich dadurch schwach wirke und ich sie lediglich rationalisieren kann und ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich ernst genommen werde, wenn man mit mir darüber redet, weil ich das auch nicht kenne. Man vermittelt mir damit eher den gegenteiligen Eindruck, dass man mich nicht für voll nimmt. Ich bin ein Mensch, der alleine Dinge mit sich ausmachen muss, ich will nicht bemuttert werden etc. Gefühle sind lächerlich und gleichzeitig sehne ich mich danach, bin neidisch auf alle Menschen, die wahre Liebe empfinden und empfangen können.


Ich wollte damit überhaupt nicht be-muttern. Für mich ist es einfach die wichtigste Möglichkeit Nähe herzustellen.
Prisma, ich habe eine Frage an Dich. Ich hatte bei P. immer das Gefühl, dass Impule immer von IHM ausgehen mussten. Dann waren sie (die Gefühle) für einen Moment auch ok. nicht lächerlich. Z.B. wenn ER durch irgendetwas traurig, ärgerlich, irritiert war, etc.
Sprach ich es von mir aus an, hatte ich irgendeinen Wunsch, etwas zu tun oder regte ein Gespräch an, dann wimmelte er es ab und versuchte mich wieder zu verunsichern. Ist das bei Dir auch so?

Zitat:
Mich überrascht die Tatsache, dass P. so lange in Therapie war, ich hätte längst alles hingeschmissen.


Ja. Das verstehe ich. In meinen Augen tat er es, weil diese besagte in der Vergangenheit idealisierte Ex-Freundin ihm bei der Trennung sagte, er habe eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Das empfand er als derart kränkend, dass er sich und ihr beweisen wollte, dass es nicht so ist. Seine Therapeutin hat dann wohl irgendwann gesagt, wir reden da jetzt nicht mehr drüber. Da er auch mir ständig diese Frage gestellt hat, ob ich glaube, dass er eine NPÖ hat, glaube ich, es ging um den Zweck, dass ihm die Therapeutin irgendwann bescheinigt, er habe diese Diagnose nicht und dann hat sich von irgendeiner Schuld reingewaschen.

Kann ich das mit den Schuldgefühlen noch einmal fragen? Das habe ich oft auch nicht richtig verstanden. Einerseits hat er quasi sehr oft vermittelt, er schere sich um mich und meine GEfühle einen feuchten Kehrricht. Andererseits meldet er sich regelmäßig und fragt, ob meine Verletzungen durch ihn nun genesen seien und will den Kontakt wieder aufnehmen. Ich habe gerade kein besseres Beispiel, aber er hatte stänig auch irgendwie mit Schuldgefühlen ein Thema am Laufen. Und bei meiner Mutter war es das Thema schlechthin. Ihr ganzes Leben lang.

Zitat:
Man spaltet dieses Erlebnis ab. Ich kann dir von meiner Seite aus sagen, dass ich Erlebnisse mit meinem Ex usw komplett aus meinen Erinnerungen radiert habe.


Unfassbar. GEnauso habe ich es auch immer wieder erlebt. Ich kenne diesen MEchanismus aus der Theorie als sehr sehr frühkindlichen Abwehrmechanismus. Aber ihn zu erleben, ist nochmal eine andere Hausnummer. Schwer für mich zu fassen. Aber danke, dass Du das auch nochmal so beschreibst. Er konnte sich manchmal wirklich nicht erinnern. Auch nach wirklich nicht langer Zeit.

Zitat:
Z.B. ein Mal lag ein Bekannter von ihm im Krankenhaus mit einem Herzinfarkt. Als er diesen am Telefon hatte, sagte er irgendetwas ziemlich Schroffes und wirkte im Nachgang auf mich auch eher schadenfreudig.
Ich habe auch Angst vor Krankenhäusern und kein Mitgefühl. Ich hätte am Telefon wahrscheinlich so getan als ob, aber wäre insgeheim schadenfreudig.


Das sind auch Dinge, wo ich jetzt mehrere Jahre gebraucht habe, um es zu be-greifen. Dass es wirklich so ist. Dadurch hat sich wirklich jetzt mein Bild von Menschen (was zuvor definitiv zu GUT war) dauerhaft verändert, ist zuvor in seinen Grundfesten erschüttert worden. Das war sehr wichtig.
Ich bin jetzt nicht pessimistisch oder so. Aber definitiv realistischer und habe mehr Chancen mich in Zukunft zu schützen. Indem ich diese Wahrheit in mein Menschenbild integriere. DAS ist ja die Voraussetzung dafür sich wirklich besser schützen zu können in Zukunft!

Danke prisma! Wie geht es Dir denn eigentlich bei diesem Austausch? Schaust Du gerade mitleidig auf mich herab? Hast Du auch etwas davon?

@ysabell
Zitat:
Heute als ich diese Schmerzensschreie hörte, dachte ich kurz: wahnsinn, das hält ja kaum ein Erwachsener aus. Ohne Zuneigung der Anderen kaum. Und dann dachte ich an Narze, die als Kinder vielleicht ähnlich verzweifelt gewesen sein mögen und dabei komplett allein waren. Ist doch kein Wunder, wenn sie das Fühlen einstellen. . .


Ja, da hat Ysi ganz sicher Recht. Genau diese Verbindung kenne ich und meine ich. Und ich verstehe, dass da kein Mensch freiwillig dran erinnert werden will.

16.10.2017 07:05 • x 3 #2316


T
Zitat: welt.de/gesundheit/psychologie/article2655594/Wenn-sich-der-Partner-hinter-einer-Maske-versteckt.html
Auszug: Alte Verletzungen mahnen zur Vorsicht. Wir meinen, Masken je nach Situation aufsetzen zu müssen. Besonders Männer scheinen häufig den Fehler zu machen, ihre beruflichen Verhaltensstile und Lösungsstrategien auch auf den privaten und familiären Lebensbereich zu übertragen.


Wir alle tragen Masken, man sieht sie nur nicht, sagt der Familienpsychologe Professor Wolfgang Hantel-Quitmann von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg. Einige Masken brauchen wir am Anfang einer Liebesbeziehung, manche als Übergang in die nächste Phase der Intimität und andere wiederum, um den Alltag einer dauerhaften Liebesbeziehung auszuhalten. Ihre Aufgabe ist die positive Selbstdarstellung und der Selbstschutz.


Moin!
Einen schönen Wochenstart allen.

16.10.2017 08:28 • x 3 #2317


Y
Guten Morgen ihr Spätze,

ich danke euch übrigens für die Ratschläge bezüglich des Mannes, der wegen seinem Sohn so unglücklich ist. Werde noch drauf antworten, bin gestern fast auf der Tatstatur eingeschlummert. Gar nicht gemerkt wie müde ich bin. Habe noch in das von Sonne gepostete Lied hinein gehört, dann in die beiden Lieder, die Whynötchen so gefallen und Bäm war ich weg. Nun erstmal aufpäppeln und ein paar Erledigungen machen.

Liebe Sonne,
ich glaube, ich schreibe Dir lieber per Brieftaube eine PN

Whynötchen
Zitat:
Was Dir da heute widerfahren ist, ist wirklich hart!
Vielleicht hättest Du mitschreien wollen, und deshalb, weil Du es nicht getan hast, hast Du Zahnschmerzen bekommen. Oder es könnte auch sein, daß Dir diese Aufgelöstheit jener Menschen nicht angenehm war und Du Dir etwas dachtest wie: Beißt die Zähne zusammen!
Jedenfalls scheinst Du stark psychosomatisch darauf reagiert zu haben.


Ja, es war dramatisch, aber eigentlich nicht zu hart. Einfach sehr überraschend und zu viel derartiges in letzter Zeit. Ich höre ständig von Unglücksfällen und vom Sterben. Ich finde auch, dass alle genau richtig mit der Situation umgingen. Es war sehr harmonisch miteinander. Aber da ich eine der einzigen war, die nicht persönlich betroffen ist, nahm ich mich halt zurück. Erst Stunden später merkte ich, dass mich das alles auch traurig macht und wie erschöpft ich bin und weinte allein in einem Versteck Ich habe auch keine Sekunde lang gedacht, die sollten mal die Zähne zusammen beißen. Ganz im Gegenteil. Ich war berührt, als eine Frau alle so innig umarmte und nur etwas sagte wie Es ist okay, es muss alles raus. Ja, vielleicht taten mir die Zähne weh weil ich selbst in letzter Zeit zu viel die Zähne zusammen beiße. Ich kann ja nicht sagen: Hey, ich habe die letzten Monate so oft solche Dinge erlebt, dass es mir gerade zu viel ist. Warte mal 3 Wochen, dann bin ich bereit für`s Mitgehen Ich bin ja voller Mitgefühl, aber ich halte es nicht aus, nur noch von Schmerz umgeben zu sein. Habe Sehnsucht nach meinem Pferdchen Es ist durch seine Pferdeklappe abgehauen und hat ein Date mit einem Schmetterling
Ich habe gestern genau fühlen können, welche emotionale Rolle ich als Kind Daheim einnahm weil ich mich in diesem Trauerkreis unbewusst genau so verhielt. In diesem Moment war es richtig, als Dauereinrichtung natürlich nicht. Mein Pferdchen macht es genau richtig. Es wartet übrigens noch sehnsüchtig auf @verliebtverliebt s Himbeeren Bücher lehnt es ab

Zitat:
Ja, solche Leute ohne Wimpernschlag sind höchst verdächtig. Die können wirklich gefährlich sein. (Bei Jack Unterweger z. B. war das auch so.)
Aber glücklicherweise hast Du auch in dieser Situation wieder genau das Richtige gemacht! Du kannst Dich auf Deine Intuition offensichtlich zu 100% verlassen.


Danke. Ja, für meine Intuition bin ich echt dankbar. Sie hat mir schon viele gute Dienste erwiesen. Manchmal sogar sehr konkret. So auch meine Träume. Checkte ich etwas wesentliches nicht, kam flugs der Traum, der mir die ausgeblendeten Infos schickte. Mich fasziniert, dass es da nicht immer um etwas abstraktere Dinge geht, wie etwa die Botschaft vom Unbewussten: Hey, pass auf! Dieser Mensch tut dir nicht gut. Sondern oftmals eben ganz konkrete Sachen. Da muss ein Wissen in uns allen schlummern.

Zitat:
Tja, wenn Du mich das fragen würdest, ob mir die Namen Ema und Kontra etwas sagen, würdest Du auch nur noch ein Staubwölkchen sehen



Zitat:
Daß ich wegen des Liedes trotz des Aufschreis geschrieben habe, war eher augenzwinkernd gemeint, weil Du auf den Aufschrei so deutlich hingewiesen hast.


Zitat:
Mir ist dazu ja, wie so oft, nur ein völliger Blödsinn eingefallen, etwas wie: Wenn die Prostatamiliz erst einmal losmarschiert ist, gibt es keine Umkehr mehr .
Mit einem solch skurill assoziierenden Hirn muß man ja erst einmal zu leben lernen!

Worauf bezieht sich das?
Und was bitte ist die Prostatamiliz?

Zitat:
Also falls Du dieses Lied No peace einmal anschaust - achte auf den Kuß! Das finde ich absolut umwerfend!

wird gemacht! Habe die drei Lieder ja bereits angeschaut, war aber geistig zu umnachtet. Erinnere fast nichts, nur einen jungen Mann, der auf einer Lichtung einen Mantel findet.

Zitat:
Der verrät etwas über das Geheimnis des geschlossenen Klodeckels?
Ich fürchte, um das zu ergründen, muß ich noch sehr viel tiefer tauchen - vielleicht hole ich dann sogar die Kohle heraus!

Darf ich Dir assistieren?

16.10.2017 10:09 • x 5 #2318


Y
Ich lese mir gerade häppchenweise alles durch und antworte euch in Fetzen
Zitat:
Das mit der Schadenfreude hingegen würde ich nicht so streng sehen. Schadenfreude empfinden viele, auch wenn sie sie nicht zeigen. Kommt aber natürlich auch darauf an, auf wen sich diese bezieht. Bei jemand Nahestehendem wird man keine Schadenfreude empfinden, sondern wird echtes Mitgefühl haben. Bei jemandem, der einen auf die Nerven geht und dem man vielleicht ohnehin schon alles Mögliche an den Hals gewünscht hat, wird die Schadenfreude hingegen bei vielen nicht ausbleiben. Diese dann allerdings auch auszudrücken, das wird kaum jemand machen, außer vielleicht in extremen Fällen - und dann wird auch die Mitleids-Maske aufgesetzt.


Hm, das sehe ich etwas anders. Ich empfinde sehr selten Schadenfreude und glaube, da auch ehrlich mit mir zu sein, gerade weil ich auch negative Gefühle deutlich fühlen kann. Heißt, manchmal fühle ich Wut oder Abneigung, aber das verschwindet so schnell, wie es gekommen ist und nur ganz selten wünsche ich jemandem noch nach längerer Zeit oder grundsätzlich was Schlechtes, schon gar nicht Fremden. Warum sollte man jemanden gegenüber, zu dem man gar keinen Bezug hat, Schadenfreude empfinden?
Meine Erfahrung ist, dass meistens die unglücklichen Leute mehr Schadenfreude und Missgunst empfinden, als die zufriedeneren. Diejenigen Leute in meinem Umfeld, die zufrieden sind, können sich richtig mitfreuen, wenn mir etwas gelingt.
Schau Dir bsw. diesen völlig verpeilten Beitrag an, den der junge Mann neulich hier im Thread postete. Er schrieb in anderen Threads von seinem Unglück. Dass auch er mal an die Liebe, Vertrauen, Nähe usw. geglaubt habe, aber bitter enttäuscht wurde usw. Nur wer selbst unglücklich ist, hat Bock anderen eine reinzuwürgen. Glaube ich jedenfalls.
Ich habe z.B. auch keinem Exfreund gegenüber eine böse Fantasie, wünsche mir deren Glück und wäre sogar traurig zu erfahren, wenn einer von ihnen so richtig in der Tinte sitzt. Auch diejenigen, die fremd gegangen sind oder oder oder.

Aber ich bin auch kein Engel. Es gibt Dinge, die verzeihe ich nicht, bzw. ich will gewisse Leute einfach nie wieder in meinem Leben haben und habe mir auch schon mal über ihr Unglück die Hände gerieben.
Meine beste Freundin fiel in Abizeiten in eine Psychose, die aber erst später diagnostiziert wurde. Sie wirkte echt schlagartig wie von Dämonen besetzt. Ganz schrecklich. Und mich feindete sie richtig an und versuchte systematisch zu verhindern, dass ich mein Abitur bestehe. Beinahe wäre es ihr sogar gelungen weil ich mich aus lauter Schmerz kaum noch konzentrieren konnte. Diese Freundin habe ich echt geliebt. Sie schrieb mir sogar einen Hassbrief. Als ich denlas, krümmte ich mich vor Schmerz. Das ging alles sehr weit und wurde sogar samt Lehrer im Klassenverband ausdiskutiert usw.
Nachdem sie mitten in einem für mich sehr wichtigen Referat, das in die Abinote mit hinein ging, aufstand und mir mit hasserfülltem Blick genau die Fragen stellte, von denen sie wusste, dass ich sie nicht beantworten kann, habe ich sie gepackt und die Treppen hinunter geworfen. Es tut mir nicht im mindesten Leid. Und als ich sie am Tag, als wir unsere Ergebnisse abholten, allein weinend im Schulflur stehen sah, hat sie mir -glaube ich- nicht Leid getan. Ich gönne es ihr bis heute, dass sie das Abitur nicht schaffte. Psychose hin oder her.
Schadenfreude oder Rachegedanken usw. entwickelt man doch echt eher gerade wenn man eine große Bezogenheit zu anderen hat oder hatte.

Gerade fällt mir ein, dass ein Fotograf uns beide bat, uns für einen Zeitungsartikel in irgend so einer Mädchen Zeitschrift ablichten und uns Stories anhängen dürfe. Also alles inszeniert. Haben wir gemacht. Glaube, der Artikel muss etwa so gelautet haben Meine geliebte Freundin, meine geliebte Feindin Wie passend. Darum habe ich bis heute Küss-und Angiftungsbilder von uns.

16.10.2017 15:04 • x 5 #2319


Y
Liebe Sonne,

Zitat:
In dem Hund sehe ich ein Symbol von dringend benötigter Sicherheit


Ein schöner Gedanke Der Hund rennt da irgendwie so verloren rum und wirkt auf mich auch leicht geduckt. Das kann aber auch dran liegen, dass er Schauspieler ist

Zitat:
Und ein Zeichen für mich, was hinter dieser ganzen Selbstinszenierung/dem Gehabe und dick Aufgetragenen für ein Ausmaß an Angst steckt, was sich ja so so schwer eingestanden werden kann. Aber auch diese Ohnmacht, Überforderung.


Der Hund drückt das für Dich aus? Oder sprichst Du allgemein über das Video?

Zitat:
Zu Deiner Frage, wie mein Sohn auf mein Feedback reagiert. es ist meist der Einstieg dazu, miteinander wirklich in Kontakt zu kommen. Über diese GEfühle zu sprechen. Er bestätigt mir das meist, was ich an Gefühlen wahrnehme. Dann nimmt er sich oft Teile meiner Worte und fängt an zu sprudeln. Dann geht es meist eh nur darum, zuzuhören und Mitgefühl zu zeigen - besonders für seine schlimmen Zustände von Zerrissenheit, die ihm immer mehr bewusst werden. Das finde ich gut.


das klingt sehr schön und ich glaube, es ist ein gutes Zeichen, wenn er sich so öffnen kann und alles heraus sprudelt. Also ein gutes Zeichen, was ihn selbst betrifft, aber auch was eure beziehung betrifft.
Ich habe mal ein wundervolles Büchlein über das Schweigen gelesen. So ene Art literarische Essays waren das. Ganz frei geschrieben und gesponnen. Die haben mich derartig umgehauen, dass ich die Autorin googelte. Die Frau sieht so aus, wie sie schreibt- schön.
Naja jedenfalls hat sie mir neue Perspektiven über das Schweigen eröffnet. Leider leider ist das Buch nirgendwo mehr erhältlich, nicht mal in der Bücherhalle. Würde gerne daraus zitieren weil ich da nicht mehr ganz heran komme. Die Autorin ist noch jung und wohnt in Berlin. Habe überlegt, ob ich sie mal anfunke, ob sie mir ein Exemplar verkauft.
Sie schreibt, dass das Schweigen und seine Gefühle in keiner Weise mehr ausdrücken zu können, wohl der gefährlichste psychische Zustand ist. Dass es sogar ein Zeichen von psychischer Gesundheit ist, wenn ein Mensch hysterisch seine Qualen in die Welt schreit. Die Schweigenden, Verstummenden aber nimmt man in ihrem Leid oftmals gar nicht wahr. Übrigens schreibt die Autorin all das nicht so psychologisch wie ich, sondern wundervoll literarisch und subtil.
Und sie schreibt auch über die Grenzen des Sagbaren. Dass es manchmal einen Sinn macht, wenn ein Mensch nicht mehr über schmerzliches spricht weil manches nicht zu verarbeiten sei. Auch nicht durchs Sprechen und was dem alles folgt.
Ob das stimmt, weiß ich nicht.

Zitat:
- ich habe von meinem Sohn mittlerweile gelernt, wo ich ganz ganz dringend eine Grenze setzen muss, weil sie einfach HALT/SICHERHEIT bedeutet, was ich in keiner Form tolerieren darf, auch wenn es früher für mich unvorstellbar erschien.


Ja, das habe ich auch bei diesem Mann und seinem Sohn gedacht, aber auch oft, wenn ich sehr antiautoritäre Eltern in meinem Umfeld beobachtete. Meistens sind es gerade ihre Kinder, die Radau machen. Und ich selbst erinnere auch noch, dass ich mich manchmal nach klaren Regeln sehnte.

Ach Mist, ich war vorhin im Schreibfluss, nun durch ein Telefonat unterbrochen. Fortsetzung folgt.

16.10.2017 16:32 • x 4 #2320


T
@pferdediebin
Zitat von ysabell:
Habe Sehnsucht nach meinem Pferdchen Es ist durch seine Pferdeklappe abgehauen und hat ein Date mit einem Schmetterling

@pferdediebin

16.10.2017 19:03 • x 3 #2321


P
@whytnot60: Im Hinblick auf die Schadenfreude besteht bei mir gar kein Bezug, es kann jeden treffen, und genau das versinnbildlicht die nicht glatt geschliffene Linse. Denn eigentlich müsste es so sein, wie du schreibst, nämlich gegenüber nahestende Personen keine Schadenfreude zu empfinden und gegenüber Personen, die man hasst, Schadenfreude zu empfinden, aber dem ist nicht so.
Ja, hinsichtlich der Boshaftigkeit schwanke ich, ich weiß, dass dieses Gefühl nichts Gutes ist, aber es gibt durchaus Momente, in denen sie mir nichts ausmacht. Für die Tatsache, dass Menschen sich selbst annehmen und akzeptieren, bilden Eltern die Basis, sie sind die ersten Menschen, an denen sich ein Kind orientiert. Eine Orientierung kann, was die Mutter betrifft, allerdings schon dann nicht mehr gegeben sein, wenn das Kind kurz nach der Geburt keine richtige Bindung zur Mutter aufbauen kann. Bei mir fällt diese Basis komplett weg, das heißt, ich bin mein eigener Motor in Richtung Akzeptanz. Im Moment weiß ich nicht, wie ich es mir wünsche, dass mich meine Eltern behandelt hätten usw., ich habe Erinnerungslücken, erst gilt es diese wieder zu beheben, damit ich weiß, was meiner Ansicht nach richtig bzw. falsch war, ich muss wieder zu mir finden, zu meinem Ich, damit ich die richtigen Gefühle und Reaktionen aktivieren kann, die der glatt geschliffenen Linse. Erst dann wird es mir gelingen, den Teufelskreis zu durchbrechen, aber es wird äußerst schwierig sein, mich von dem bereis Verinnerlichtem zu lösen, das ist wie wenn man versucht eine Gravur zu entfernen.

@sonne-5273: Ich habe mit meinem Post gar nicht beabsichtigt, dass du von mir träumst, ich wollte dich lediglich warnen. Dass das Gesagte von mir mich mitnimmt ist bereits in mein Unterbewusstsein gesickert, ich nehme es bewusst nicht wahr. Ich habe es lediglich gemerkt, weil ich heute morgen mit heftigen Zahnschmerzen aufgewacht bin. Ich hätte auch niemals gedacht, dass ich eines Tages jemanden mit meinem Sein helfen könnte. Wenn du weiterhin Fragen an mich hast, dann stell sie ruhig.
Dass du nach über 10 Jahren erneut an einen Partner geraten bist, der den vorherigen Partnern ähnlich ist, zeigt, dass du den Kreislauf nie durchbrochen hast. Eltern sind eben doch sehr prägend, es ist leicht, auf Altbekanntes zurückzugreifen und äußerst schwer, sich von diesen Strukturen zu lösen und neue einzuschlagen.
Ja, Bemühen-Gleichgültigkeit, das kommt mir sehr bekannt vor. Dir sollte nicht nur vom Verständnis her klar werden, dass eine derartige Beziehung ungesund ist, sondern vor allem im Herzen, denn während dein Kopf anfängt zu verstehen, ist dein Herz immernoch abhängig. Aber das Verstehen ist schon einmal der erste Schritt in die richtige Richtung.
Auch das mit dem Blick kenne ich. Ich interpretiere die von dir beschriebene Situation in seiner Küche so, dass er eifersüchtig auf dich war, auf deine Freude, weil er sie nicht empfinden konnte. Er wollte dir deine Freude kaputt machen, wollte wieder für Spannung sorgen. Du musst verstehen, dass Menschen wie wir konstante Nähe ohne Streit usw. nicht kennen, es ist uns fremd, denn in unserer Vergangenheit folgte auf Nähe immer etwas Schlimmes, also auch ein Auf und Ab, und dadurch, dass wir diese Spannung einbauen, können wir dieses Konstante zerstören, so kommt sie uns wieder bekannt vor, man nähert sich wieder der Vergangenheit. Das mit dem Blick erinnert mich an eine von mir kürzlich erlebte Situation, ein Mann saß gegenüber von mir und berichtete mir stolz von seiner Schwester, was sie schon alles im Leben erreicht habe und ich hatte lediglich einen leeren, kalten Blick für ihn übrig, ich nahm es in diesem Moment gar nicht wahr, ich war nicht einmal richtig da, ich hatte dir ja geschrieben, dass ich unter Wahrnehmungsstörungen leide. Alles war so verschwommen, ich hatte mal wieder nicht richtig zugehört. Am Ende kam von mir lediglich ein okay und erst nachdem mir der Mann einen sehr irritierten Blick zugeworfen hatte, verstand ich, dass meine Reaktion nicht angebracht war. Mein Gehirn läuft in solchen Momenten auf hochtouren, weil ich damit beschäftigt bin, mein Image wieder aufzupolieren.
Bezüglich der Gefühle ist es bei mir auch so, ja. Hier musst du verstehen, dass ich sehr verletzlich bin und nicht kritikfähig, und wenn du mich auf eine negative Gefühlslage ansprichst, dann fasse ich es als Kränkung auf, bin zutiefst verletzt, weil ich ja ständig damit beschäftigt bin, perfekt zu sein. Geht der Impuls hingegen von mir aus, dann heißt das, dass ich auch bereit bin, darüber zu sprechen, das wäre ja auch keine Kritik/Verletzung, die von jemand anderem ausgeht. In solchen Momenten befindet man sich in der Opferrolle und man möchte bemitleidet werden, möchte Aufmerksamkeit. Der Versuch, das Gegenüber zu verunsichern, ist wieder nur Projektion, in Wahrheit ist man selbst verunsichert.
Ich denke auch, dass es darum geht, die Schuld reinzuwaschen und nicht darum, gesund zu werden.
Das Nähe-Distanz-Spiel ist wieder auf das zurückzuführen, was ich oben zur Vergangenheit beschrieben habe. Schuldgefühle entstehen dann, wenn Grenzen aufgezeigt werden, dann gerät man in Panik, weil die Weste nicht mehr weiß ist. Aber du solltest das nicht mit den Schuldgefühlen gleichsetzen, die ein gesunder Mensch wahrnimmt. Man fühlt nicht Schuldgefühle gegenüber jemand anderes, es dient lediglich dem Zweck wieder gut dazustehen, es ist das Qualgefühl gegenüber einem selbst. Zeigt man keine Grenzen auf, entstehen diese Schuldgefühle gar nicht - auch wenn sie hätten längst da sein müssen. Auch hier gilt wieder: Wahrnehmungsstörung, das heißt, etwas, was in Gedanken idealisiert wird, muss nicht in der realen Situation idealisiert werden.
Mein Menschenbild ist noch nie gut gewesen, es reicht schon, wenn ich einen Blick auf mich werfe, und ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die so ist wie ich oder zumindest ähnlich. Daraus entwickelt sich auch mein Hass gegenüber anderen, einfach weil ich weiß, dass diese Möglichkeit besteht, die Möglichkeit zum Beispiel, so zu tun als ob.
Wie es mir mit diesem Austausch geht, habe ich zu Beginn beschrieben. Nein, ich schaue nicht mitleidig auf dich herab, aber ich kann deine Sicht auf die Dinge nicht nachvollziehen (emotional). Um hier nochmal ein Beispiel anzuführen: Meine Freundin meinte einmal zu mir, wie es denn möglich sei, dass ich die Trennung so schnell verarbeitet hätte, sie sei definitiv daran kaputt gegangen. Ich kann allerdings nicht für jemanden kaputt gehen, ich habe keine Verbindung zu meinem Körper, verstehst du das. Ich müsste erstmal mich selbst in meiner Ganzheit wahrnehmen können, um überhaupt andere wahrnehmen zu können, keine Wahrnehmungsstörungen haben usw. Manchmal nehme ich nicht einmal Temperaturen richtig wahr, ich laufe in leichter Jacke herum, während andere längst ihre Winterjacke ausgepackt haben. Man kann sich das so vorstellen, wenn man gedankenverloren etwas anschaut, man schaut es nicht richtig an, nur indirekt. Das ist wie ein ewig andauerndes Trauma.

16.10.2017 19:12 • x 2 #2322


Y
Zitat:
Habe Sehnsucht nach meinem Pferdchen Es ist durch seine Pferdeklappe abgehauen und hat ein Date mit einem Schmetterling


@Tempi

Mein Pferdchen ist nun über beide Nüstern voll verknallt! Die beiden wollen eine Familie gründen. Ich fragte es, wie das denn zwischen Pferd und Schmtterling möglich sein solle. Da rollte es nur entnervt mit den Augen und sagte mir, ich solle nicht so engstirnig sein und fragte, ob ich jemals gehört hätte, dass der Glaube Berge versetze. Dumm sei, wer das nicht ernst nehme. Es werden natürlich mini-Pferdchen mit Flügeln

16.10.2017 19:28 • x 3 #2323


T
Ich grusele mich gerade mit Heino Ferch und Anja Kling. . . und schalt' Euch jetzt mal ab.

16.10.2017 19:31 • #2324


S
@prisma

Zitat:
@sonne-5273: Ich habe mit meinem Post gar nicht beabsichtigt, dass du von mir träumst, ich wollte dich lediglich warnen.


Das weiß ich doch. Aber Deine Warnung hat mich definitiv im positiven Sinne beschäftigt.
Zitat:
Dass das Gesagte von mir mich mitnimmt ist bereits in mein Unterbewusstsein gesickert, ich nehme es bewusst nicht wahr. Ich habe es lediglich gemerkt, weil ich heute morgen mit heftigen Zahnschmerzen aufgewacht bin. Ich hätte auch niemals gedacht, dass ich eines Tages jemanden mit meinem Sein helfen könnte.


Definitiv tust Du das gerade, prisma! Das mit den Zahnschmerzen tut mir sehr leid. Ich hoffe, sie sind schon wieder etwas besser?

Zitat:
Dass du nach über 10 Jahren erneut an einen Partner geraten bist, der den vorherigen Partnern ähnlich ist, zeigt, dass du den Kreislauf nie durchbrochen hast.

Das stimmt. Ich habe dort weitergemacht, wo ich zuvor aufgehört habe. Diese aktuelle Lektion musste ich zunächst noch lernen. Zuvor habe ich diese Beziehungen immer nur irgendwie überlebt. mehr auch nicht. Sie haben mich früher stets total aus der Bahn geworfen. Ich war das typisch abhängige ganz leicht zu verunsichernde Gegenüber, das auch gar nicht aus eigenen Stücken gehen konnte, sich im vermeintlichen Glanz des Partners gesonnt hat und sich dadurch auch etwas größer fühlte. Zu der Zeit hatte ich auch noch gar kein eigenes Selbst, kannte meine Grenzen nicht und konnte sie natürlich auch gar nicht richtig benennen und verteidigen, genauso wenig wie meine Bedürfnisse. Ich fühlte mich ohne den Anderen haltlos. Trennung war für mich zu diesem Zeitpunkt auch das Gleiche wie ein kleiner Tod. Ich konnte eine Trennung selbst gar nicht herstellen. Ich war in dieser Zeit lange und viel depressiv.

Mir hat wirklich Therapie geholfen. Sie und ein paar wichtige Menschen, die mir auf dem Weg begegnet sind, waren meine Rettung. Das kann ich nicht anders sagen. Hier habe ich gelernt mich (realistisch) wahrzunehmen, durch die Spiegelungen etc. eines wohlwollenden Gegenübers. zuvor fühlte ich mich immer nur wie ein minderwertiges Nichts.
Überhaupt ist in und seit dieser Zeit viel Gutes entstanden.

Daher könnte ich sagen, ich bin nach den 10 Jahren zwar wieder auf ein ähnliches Gegenüber von Mann getroffen, aber ich war nicht mehr so haltlos und unsicher wie zuvor. Jetzt konnte ich überhaupt erst erstmals begreifen, was da überhaupt vor sich geht, wie es mir damit geht, was ich selbst auch zu diesem Drama beitrage. welche Themen mir schwer fallen, was meine und was seine Mechanismen sind.

Zitat:
Dir sollte nicht nur vom Verständnis her klar werden, dass eine derartige Beziehung ungesund ist, sondern vor allem im Herzen, denn während dein Kopf anfängt zu verstehen, ist dein Herz immernoch abhängig. Aber das Verstehen ist schon einmal der erste Schritt in die richtige Richtung.


Da hast Du Recht. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich noch nie so weit im Herzen/Bauch war, wie zur Zeit, das alles zu verstehen und nie mehr zu wollen. Deine Worte jetzt erreichen mich quasi zum krönenden Abschluss, wenn ich es so sagen darf. Und es hilft mir sehr, das so klar aus dem Mund von einer Person zu hören, die selbst so empfindet, wie vielleicht eine Mischung aus P. und meiner Mutter.

Weißt Du, was ich zuletzt ganz bewusst wahrgenommen habe. ich sitze zu Besuch vor meiner Mutter zum Frühstück, bin eigentlich sehr guter Dinge, habe viel Energie und Lust auf den Tag. Bereits nach sehr kurzer Zeit merke ich ganz deutlich, wie mir innerlich meine Energie wegbröselt. Ich sacke innerlich richtig in mich zusammen, fühle mich schlapp und ausgelaugt. Weißt Du, wie lange ich wegen dieser einen halben Stunde (weil dann bin ich sofort wieder gefahren) wieder gebraucht habe, bis ich mich wieder halbwegs aufgeladen gefühlt habe? Einige Tage. Schrecklich. Das erinnerte mich so derart an die Erschöpfungszustände, die ich hatte, wenn mich P. mal wieder von sich abschnitt, fallenlies. bis zum nächsten Mal.

Hast Du das auch so erlebt/gefühlt, dass Du Energie aus einer anderen Person ziehst? Du hattest mal das Bild von einem hungrigen Wolf genannt, der erst ruhig wird, wenn er seine Beute gerissen hat. So ähnlich fühle ich mich wirklich auch energetisch in und v.a. nach dem Kontakt. Da ist tage- manchmal auch wochenlang nichts los mit mir. Von daher bin ich mir so sicher wie im Grunde noch nie zuvor, dass ich so eine Verbindung nie mehr will. Auch gefühlt. Es laugt mich definitiv aus und nimmt mir meine Lebenskraft, auch wenn mich der Mensch mit seinem Drama ehrlich berührt.

Es hilft mir auch sehr zu lesen, dass Du das gar nicht willst/kannst, Dich wirklich berühren lassen.

Zitat:
. ich hatte lediglich einen leeren, kalten Blick für ihn übrig, ich nahm es in diesem Moment gar nicht wahr, ich war nicht einmal richtig da, ich hatte dir ja geschrieben, dass ich unter Wahrnehmungsstörungen leide. Alles war so verschwommen, ich hatte mal wieder nicht richtig zugehört.


Das ist so interessant, weil ich das so auch von P. in ähnlichen Worten gehört habe. Er hat diese Wahrnehmungsstörungen - für mich sind das diese Spaltungsmechanismen, dieses Projizieren, Entwerten - immer mit einem Nebel im Kopf beschrieben, gegen den er quasi machtlos sei. auch sagte er oft zu mir. ich sei so anstrengend, weil ich so Vieles von ihm wissen wolle, was für ihn quasi unter dem Nebel ist.

Daher lasse ich es lieber mal an dier Stelle gut sein, liebe Prisma. Aber ich habe noch einige Fragen an Dich.
Darf ich Dich auch etwas zur S.3.x. t. fragen? Oder ist Dir das zu intim. ?

Zitat:
Geht der Impuls hingegen von mir aus, dann heißt das, dass ich auch bereit bin, darüber zu sprechen, das wäre ja auch keine Kritik/Verletzung, die von jemand anderem ausgeht. In solchen Momenten befindet man sich in der Opferrolle und man möchte bemitleidet werden, möchte Aufmerksamkeit.


Für mich ist das genau der Punkt in Deiner kindlichen Entwicklung, an der Dir zu früh die wirklich benötigte Aufmerksamkeit abhanden gekommen ist. Einerseits bräuchtest Du wirklich Jd. der sich komplett mit seinen eigenen Bedärfnissen zurückhält, wie es eine frühe Mutter eigentlich tut, oder bis Du Dich einigermaßen durch die Spiegelungen selbst wahrnehmen kannst? Andererseits möchtest Du auf gar keinen Fall bemuttert werden. Diese Zerrissenheit stelle ich mir wirklich sehr sehr schwer und ja - definitiv auch traumatisch und manchmal kaum aushaltbar vor. Da kann ich verstehen, dass Vieles am ehesten ins Unbewusste verschwinden muss.

Da fällt mir ein. P. sagte mir das auch manchmal. So aus dem Nichts fragte er ganz schroff. was war das jetzt für eine Umarmung, für ein Blick? Irgendwie ein mütterlicher Blick. Lass das. ! Es schüttelte ihn fast und ich wusste gar nicht, wie mir geschah, wusste nicht, was er meinte. So gab es mit der Zeit ganz Vieles, was er nicht wollte, mochte. Ein Blick da, eine Berührung dort. Es führte zu einer ziemlichen Hemmung meinerseits, mich ungezwungen verhalten zu können.

Ich hatte immer das Gefühl, dass er eigentlich gerade seine traumatische Mutterbeziehung an mir abarbeitet, die Mutter selbst aber in der Realität gleichzeitig ziemlich unangetastet und ideal bleiben musste.
Zitat:
Meine Freundin meinte einmal zu mir, wie es denn möglich sei, dass ich die Trennung so schnell verarbeitet hätte, sie sei definitiv daran kaputt gegangen. Ich kann allerdings nicht für jemanden kaputt gehen, ich habe keine Verbindung zu meinem Körper, verstehst du das. Ich müsste erstmal mich selbst in meiner Ganzheit wahrnehmen können, um überhaupt andere wahrnehmen zu können, keine Wahrnehmungsstörungen haben usw. Manchmal nehme ich nicht einmal Temperaturen richtig wahr, ich laufe in leichter Jacke herum, während andere längst ihre Winterjacke ausgepackt haben. Man kann sich das so vorstellen, wenn man gedankenverloren etwas anschaut, man schaut es nicht richtig an, nur indirekt. Das ist wie ein ewig andauerndes Trauma.


Das ist für mich sehr eindrucksvoll beschrieben. Danke Dir prisma.
Und es tut mir wirklich leid. Ich schaue aber jetzt nicht auf Dich herab und auch nicht zu Dir hinauf. Ich empfinde einfach nur gerade genau das, Mitgefühl. Weil es schwer und endlos andauernd erscheint. das ist sehr traurig. Nicht schwach, nicht lächerlich. Einfach nur traurig.

16.10.2017 20:51 • x 3 #2325


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag