6298

Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

V
Zitat von Ysabell:
Bezüglich der Zig. in Deinem Traum fällt mir eine kleine Anekdote ein: ich hatte noch nie einem Computer besessen, mein neuer Freund nun ein absoluter Computerfreak. Er zeigte mir Fotos auf dem Computer, die mich bewegten. Ich griff echt im Affekt ins Bild hinein, als mich etwas auf einem Bild bewegte Klar wusste ich, dass es nur ein Bild ist, aber ich war es noch nicht gewohnt, Bilder auf diese Weise zu betrachten und mein Körper reagierte schneller, als mein Köpfchen. Da geschah noch einige Male, danach griff ich nie wieder in die virtuelle Welt- außer hier

Witzig! So wie Eingeborene, die eine Uhr untersuchen. Oder wie meine Freundin, die erstmal die Saiten meiner Gitarre ordendlich festgezogen hatte

15.10.2017 12:06 • x 3 #2296


V
Zitat von Tempi:
Wenn Ihr mal wieder telefonieren möchtet, Pferdi Vv, gebt Laut. Ich rufe Euch dann gerne an. Vv hat mir aber auch einen Satz Briefmarken mitgeschickt. Den könnte ich auch verschreiben. . .

Hollaradiö (= Laut)

15.10.2017 12:08 • x 2 #2297


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


S
Liebe @verliebtverliebt , hast Du das echt durchgezogen mit dem Arbeitszimmer entrümpeln gestern? Hat Eindruck auf mich gemacht. Ich müsste auch noch so einiges in der Art angehen.. Aber ich bin gerade viel zuversichtlicher, dass ich dafür die Energie haben werde.
Was hast Du übrigens für ein Inserat aufgegeben? Einen neuen Mann? ... ne, quatsch.. das war Blödsinn.
Aber wie geht es Dir eigentlich gerade in Bezug auf A?
Bist Du immer noch standhaft geblieben in Bezug auf das Rauchen?
Ich schicke Dir und dem Rest natürlich auch ganz liebe sonnige Grüße

@prisma , ich will Dir immer noch antworten. Ich hoffe, Dir geht es derzeit ganz gut? Vieles, was Du beschreibst erinnert mich so an meinen Ex und übrigens aktuell auch sehr an meine Mutter, damit erkläre ich mir mein verzögertes Antwortverhalten. Aber vergessen habe ich das ganz und gar nicht, weil ich es gleichzeitig auch so hilfreich finde, dass Du darüber so gnadenlos ehrlich sprichst, ähnlich beeindruckend ehrlich, wie auch die Pferdediebin... diesen Thread eröffnet hat. DANKE Dir dafür nochmal ganz ausdrücklich!

15.10.2017 12:18 • x 3 #2298


T
2 Stunden schlafen und dann Ysis Geschichten nachlesen. . .

15.10.2017 12:19 • x 2 #2299


V
Zitat von sonne-5273:
Liebe @verliebtverliebt , hast Du das echt durchgezogen mit dem Arbeitszimmer entrümpeln gestern? Hat Eindruck auf mich gemacht. Ich müsste auch noch so einiges in der Art angehen.. Aber ich bin gerade viel zuversichtlicher, dass ich dafür die Energie haben werde.
Was hast Du übrigens für ein Inserat aufgegeben? Einen neuen Mann? ... ne, quatsch.. das war Blödsinn.
Aber wie geht es Dir eigentlich gerade in Bezug auf A?
Bist Du immer noch standhaft geblieben in Bezug auf das Rauchen?
Ich schicke Dir und dem Rest natürlich auch ganz liebe sonnige Grüße


Danke, liebe Sonne, für deine lieben sonnigen Grüße!
Kaum schreibst du das, scheint hier die Sonne . Wie anders ist doch alles, wenn sie da ist. Du hast dir einen schönen Namen ausgewählt.

Ich bin noch dabei, beim Entrümpeln. Es macht mir sogar richtig Spaß, die Dinge zu sichten und irgendwie klar zu werden, was ich mit ihnen mache.

Gestern zum Beispiel habe ich eine ganze Kiste toller Bücher in die Lesehalle direkt an der Ostsee gebracht , Jugendbücher, Romane, Bilderbücher, Sachbücher. Da war gar kein Platz mehr. Ist sowas wie bookcrossing - jeder kann Bücher bringen und mitnehmen. Und im Sommer herrscht da ein reger Bücherwechsel - ganz ohne Bürokratie.

Hat jemand von euch hier im Forum noch Interesse an einem Buchpaket (43 Titel) oder kennt ihr jemanden, der sie z.B. fürs Studium gebrauchen könnte, ich stelle mal ein Foto ein: Lernpsychologie, Erziehungswissenschaften, Pädagogik (Habermas, Popper, Nietzsche, Klassiker der Pädagogik, Wörterbuch der Erziehung - Piper, Anna Freud u.v.a. mehr), auf Wunsch liste ich auch alle Titel auf (aber nur wenn es sein muss). Sind aus dem Soziologiestudium meines Mannes. Nur als Gesamtpaket. Wir verschenken sie gegen Versandkosten.

Und ich habe jede Menge Schuhe, Geräte, Gegenstände bei Ebay eingestellt. Von dem Erlös werde ich mir einen schönen Vorhangstoff fürs Sommerhäuschen aussuchen und von einem bekannten Flüchtling aus dem Nachbarort, der Schneider ist, zunähen lassen.

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich niemals aktiv einen Mann suchen werde. Es muss sich von selbst gefunden werden. Und das Inserat bezog sich auf einen Schachpartner für meinen Mann. Habe gehört, dass man sowas mit facebook viel einfacher machen kann und dass man über Inserate nur alte Leute erreicht. Ist das wirklich so? Also ICH lese ja auch Inserate. Und meine Altersklasse finde ich ideal zum Schachspielen für meinen Mann.

In Bezug auf A: 1-2 mal am Tag bin ich voller Sehnsucht und Trauer, verbunden mit körperlichem Schmerz, Tränen. Meistens dann, wenn ich Gedanken an ihn zulasse, die ich vielleicht dann gleich verdrängen sollte, wenn sie aufkommen. Aber ich bin noch nicht bereit, die Erinnerung verblassen zu lassen. Und abends im Bett tun mir die Gedanken an ihn komischerweise nicht so weh. Wenn der Tag zuende ist und es gilt, gleich in den Schlaf zu kommen, dann sind die Gedanken an ihn wie ein riesiges flauschiges Kuschelbett aus Harmonie und Frieden, und dann schlafe ich ganz schnell ein. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn er sich nochmal meldet.

Rauchen ist leider noch nicht vom Tisch. Aber es ist so wenig, dass es eigentlich kein Thema mehr ist. Es wird alles langsam besser.

@ysabell
Bei Ghettokindern muss ich an Papa Bernd denken. Der in Berlin Hellersdorf eine Arche Station hat und mit Kindern zu tun hat, die dort im Ghetto leben und schon mit im Alter von 11, 12 ? S,ex aus Langeweile betreiben (Deutschlands s,exuelle Tragödie: Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist.) Die Welt ist mir so fremd. Ich weiß auch nicht, was man dem armen Mann raten könnte, der so traurig über seinen Sohn ist. Mir scheint adhoc in den Sinn zu kommen, dass er sich von seinem Sohn trennen muss.

15.10.2017 13:25 • x 3 #2300


T
Liebe Frau Verliebt,
ich zog aus den tausenden Büchern ein ganz schmales mit einem lustigen Titel hervor und legte es zu den beiden dicken, von Dir empfohlenen Schinken auf den Esstisch. Weißt Du noch den Titel des dünnen? Ich wollte es eigentlich lesen, kam dann aber doch nicht mehr dazu. Ich würde es gerne das nächste Mal lesen und auf gar keinen Fall geschickt bekommen. Es gehört außerdem zu einer Reihe und ist älteren Datums.
Lieben Gruß.
Edit: Um es mit in die Wanne zu nehmen/genommen zu haben, dafür war/ist es zu kostbar. Da lese ich ansonsten gerne. . .

15.10.2017 16:24 • x 2 #2301


T
Zitat von ysabell:
Was würdet ihr diesem Mann so aus dem Bauch heraus raten? Ich habe meistens irgend eine noch so kleine Idee, aber in seinem Fall fühle ich mich völlig ratlos.
Wenn sie jünger sind, auf alle Fälle Talente fördern, sich ausprobieren lassen. Für irgendwas begeistern. . .
Als Elternteil echtes Interesse zeigen und auch fragen und zuhören. Genau hinhören. Notizen machen, kleine Überraschungen/Aufmerksamkeiten.

Nun ist der Junge aber schon 18 und wird wohl kaum mit seinem alten Vater zusammen in einen Kurzurlaub fahren wollen. Er könnte ihm sein Lieblingsessen kochen und ihm anbieten, wenigstens eine Mahlzeit zusammen einzunehmen. Der junge Mann braucht Aufgaben, eine Ausbildung, Arbeit. Bei gutem Abschluss (nur dann) könnten Mutter/Vater etwas Besonderes in Aussicht stellen. Danach sollte er ausziehen, wenn er sein eigenes Geld verdient.

Wenn er S*heiße bauen würde, würde ich ihm androhen, ihn nirgens zu besuchen.

Zitat von whynot60:
Machst Du das immer so?

Whynött'l, wenn ich dran denke, dann mache ich das so.
Zitat von whynot60:
Und hat es die angepeilte Wirkung erbracht?

Antwort in Ysa's Kussmundvideo bei Minute . . . MOOooment . . .

Pferdediebin

15.10.2017 17:21 • x 3 #2302


T
Information

Sie können diesen Beitrag nicht mehr ändern oder löschen.

Minute: 3:00-3:01

15.10.2017 17:32 • x 2 #2303


V
Zitat von Tempi:
Liebe Frau Verliebt,
ich zog aus den tausenden Büchern ein ganz schmales mit einem lustigen Titel hervor und legte es zu den beiden dicken, von Dir empfohlenen Schinken auf den Esstisch. Weißt Du noch den Titel des dünnen?

Hey hey Tempi, ja, das ist mir aufgefallen. Es ist eine Komödie von Moliere und heißt:
Die gelehrten Frauen.
Ich werde das jetzt zum Anlass nehmen und es lesen.
Laut.

15.10.2017 17:46 • x 2 #2304


V
Zitat von whynot60:
@verliebtverliebt
Naja, ich dachte, ich sei so unverkennbar, daß Du mich allein durch Deine Intuition schon erkennen müßtest - da zeige ich nicht auch noch den Pass vor .
Ja, natürlich wußte ich, daß Du es bist - ich weiß ja, wohin ich fliege .
Aber warum es Dich so geärgert hat, daß die Zig.s nur fotografische waren, habe ich nicht verstanden - Du rauchst doch nicht mehr. Das hätte Dich doch nur verlockt, wenn die echt gewesen wären.


Na hör mal, du siehst ja höchstens wie 38 aus, bei so einer großen Täuschung versagt dann auch mein Bauchgefühl. Ich hoffe, dass ich noch eine zweite Chance bekomme und werde gleich mal ein ernstes Wort mit meiner Intuition reden.
Die Zig. haben mich ziemlich krass gereizt, ich dachte, die wären extra für mich, so selbstgedrehte mit zwei unterschiedlich dicken Enden, so dass ich nicht lange grübeln müsste, an welcher Seite ich sie hätte anzünden müssen. Oh Mann, wenn ich noch einmal das Wort Zig. . . . und tschüss

15.10.2017 18:14 • x 3 #2305


P
@whytnot60: Deine Beschreibung des eigentlichen Selbsts als verrückt und chaotisch geschliffene Linse gefällt mir sehr, ich gebe dir Recht. Korrigierte Brillengläser könnten eine völlig neue Lebensperspektive eröffnen, aber diese Gläser gibt es nicht umsonst, man muss hart dafür arbeiten. Die Oberfläche meines Samenkorns ist nicht noch nicht glatt geschliffen, sie ist rau und brüchig und mit kühlen Farben gestrichen, mit der Zeit könnte ich die vollständige Glätte erreichen und ihr einen warmen Farbanstrich verpassen, aber mir sollte dessen Bewusstsein, dass ich auch Rückschläge einstecken muss so wie heute.
Das Frge nach dem Gewissen scheint wahrhaftig ein komplexes Unterfangen zu sein und die Identifikation ist genau meine Baustelle. Dadurch, dass meine emotionale Brücke gegenüber anderen Menschen Einschränkungen, kann ich auch kein voll ausgeprägtes Gewissen entwickeln. Die Gefühle, die ich in mir trage, reichen nicht aus, um mich mit mir selbst und schon gar nicht mit den anderen Menschen zu identifizieren. Es gilt also, die Identifikation auf dem Gefühlsfundament weiter auszubauen. Letztens erschrak ich mal wieder über meine eigene Falschheit. Hinter meiner traurigen Maske verbirgte sich das Gefühl der Schadenfreue gegenüber eines anderen Menschen und ich merke selbst, dass es mir unglaublich schwer fällt, diese zu unterdrücken, es irritiert mich, dass ich diese Gefühlsdiskrepanz bemerke, ich weiß, dass dieses Gefühl in der Situation nicht angebracht ist, aber ich fühle es dennoch. Und lediglich aufgrund meines Wissens, dass es nicht angebracht ist, setze ich diese traurige Maske auf. Es ist anstrengend für mich, diese zwei Gefühle zu vereinen, das eine echt, das andere unecht. Merkwürdigerweise habe ich festgestellt, dass ich glücklich bin, wenn ich meine Boshaftigkeit akzeptiere. Sobald ich mir dessen bewusst werde, dass es nicht der Norm entspricht (was ja auch wieder als ein abstrakter Wert auszulegen ist), dass es sich nicht so gehört, verfalle ich in depressive Verstimmungen.
Ja, ich werde weiterhin stets auf meine Intuition zurückgreifen.

@verliebtverliebt: Ich denke, dass sich aus meiner Aussage gar nicht schlussfolgern lässt, dass ich nicht gefühlsblind bin, sondern, dass ich meinem mageren Gefühlsspektrum neben den bereits vorher vorhandenen negativen Gefühlen nun auch positive abgewinnen kann. Mein Problem ist eher, dass ich meine Gefühle nicht auf andere Menschen übertragen kann, weil sie für andere Menschen gar nicht vorhanden sind oder in nur sehr geringem Ausmaß. Mir bleibt nur die Erkennbarkeit auf kognitiver Ebene, dadurch erscheine ich allerdings unauthentisch. Dennoch finde ich es schön, dass du dich für mich freust.

@ysabell: Das stimmt, man kann hinsichtlich der Destruktivität unterschiedliche Meinungen vertreten, es gibt kein Richtig und kein Falsch.
Ja, weil Gefühle für die Machtausübung hinderlich wären. Es gibt die einen, die in der Lage sind, Berufliches und Privates zu trennen und es gibt die anderen, bei denen diese Komponenten miteinander verschmelzen. Das macht sie dann zu äußerst anstrengenden Liebhabern.
Die Befriedigung gilt nur für einen bestimmten Zeitraum, nämlich nur für den Zeitraum des Trinkens, wenn man das aus der Perspektive eines Säufers betrachten würde. Wenn das Trinken vorbei ist, so stellen sich durchaus negative Gefühle ein, die einen dazu antreiben, sich erneut etwas zu Trinken zu besorgen. Das Verhältnis von Säufer-Trinker vs. Narzisst-Liebe ist allerdings insofern unpassend, als das beim Säufer die Möglichkeit besteht, dass er seine Grenzen nicht kennt und säuft, bis er tot umfällt. Bei einem Narzissten ist es anders, ein Narzisst kann die Liebe nur bis zu dem Punkt aufsaugen, und zwar bis zu dem Punkt, bei dem er das Gefühl der Angst/Panik nicht wahrnimmt, denn sobald er es wahrnimmt wird ihn dieses dazu antreiben, sich zu distanzieren. Gleichzeitig verspürt der Narzisst das Verlangen nach Liebe, er schwankt also zwischen Sehnsucht und Distanz. Und dieses Pendeln vermittelt das Gefühl von innerer Unzufriedenheit. Die Grenze ist also stets da.
Erfolgt die Distanz über einen längeren Zeitraum, tritt das Gefühl der Leere auf. Der Narzisst möchte durch ein neues gefundenes Opfer bewirken, dass sich dieses Gefühl der Leere einstellt, in der Hoffnung, dass mit dem neuen Opfer nun alles anders und besser wird.
Aber ja, wir haben zwei verschiedene Perspektiven hinsichtlich des Ernstnehmens der eigenen Bedürfnisse eröffnet, die sich meiner Ansicht nach nicht gegenseitig ausschließen, so wie du auch gegen Ende des Beitrages festmachst. Denn ein Mensch, der egozentrisch ist, kann stets darauf bedacht sein, dass seine eigenen Bedürfnisse (oder zumindest die, von denen er glaubt, dass es die seinen sind) nicht zu kurz kommen und dies läuft wiederum auf die Gefahr hinaus, dass die Bedürfnisse des Anderen unbeachtet bleiben. Ob derjenige seine wahren Bedürfnisse (er)kennt, ist dann wieder eine andere Geschichte.

@Tempi: Danke, dass du dich für mich freust. Ich weiß nicht, ob ich mich gut an deiner Seite machen würde, aber wenn du das so einschätzen kannst, wird das wohl so sein. Hinsichtlich der Unordnung, die du gerne bei mir durchführen würdest, hat es mich allein schon bei deiner Beschreibung geschüttelt. Wie hast du dich gefühlt, wenn bei dir daheim Ordentlichkeit herrschte?

@sonne-5273: Mir geht es den Umständen entsprechend gut soweit, danke der Nachfrage. Ich finde es äußerst schön, dass du meine Ehrlichkeit schätzt und, dass sie für dich hilfreich ist. Hätte ich niemals gedacht. Aber bitte denke daran, dass ich ehrlich bin, nicht, weil für dich von Vorteil ist, sondern für mich.
Das ist schon in Orndung bezüglich deiner Antwort. Schreibe sie, wenn dir danach ist. Aus emotionaler Perspektive betrachtet scheint einem sehr herzlichen und sensiblen Menschen wie dir die meine fremd zu sein und gleichzeitig kommt sie dir bekannt vor von Menschen, die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie ich. Kannst du dich in mich hineinversetzen, nicht nur kognitiv, sondern auch emotional? Denn ich kann mich nicht gefühlsmäßig in dich hineinversetzen, obwohl mir deine Perspektive ebenfalls bekannt ist. Ich kann mir aus kognitiver Sicht vorstellen, wieso es dir so ergeht wie es dir ergeht, aber ich kann es auf emotionaler Ebene nicht nachvollziehen.

15.10.2017 18:21 • x 4 #2306


T
Zitat von Prisma:
@Tempi: Wie hast du dich gefühlt, wenn bei dir daheim Ordentlichkeit herrschte?
Unvollständig und nie richtig heimisch.

Gott sei Dank darf ich jetzt endlich Möhlkorken sein!

Früher flogen meine Sachen nach der 3. Aufforderung aus der 3. Etage ins Dornen-Gebüsch. Heulend, mit zerkratzten Armen und zerkratztem Gesicht versuchte ich zu retten, was zu retten war.

Meine Schwester, Mutter/Vater, mein(e) Partner, seine Töchter, selbst mein Sohn waren immer eher, so wie Du.

- ein paar Flöhe gefällig?

15.10.2017 18:32 • #2307


S
@prisma

Zitat:
@sonne-5273: Mir geht es den Umständen entsprechend gut soweit, danke der Nachfrage. Ich finde es äußerst schön, dass du meine Ehrlichkeit schätzt und, dass sie für dich hilfreich ist. Hätte ich niemals gedacht. Aber bitte denke daran, dass ich ehrlich bin, nicht, weil für dich von Vorteil ist, sondern für mich.



Liebe Prisma, wie meinst Du das? Dieser Satz irritiert mich etwas. natürlich geht es um Dich, wenn Du schreibst? Hattest Du Sorge, ich wollte Dich manipulieren oder so?

Nein. Für mich ist Deine Offenheit wirklich sehr hilfreich und der Zeitpunkt, wo Du beginnst hier zu schreiben, passt bei mir gerade diesbezüglich wie die Faust aufs Auge. Über die intensive Auseinandersetzung mit meiner Ex-Liebe bin ich wirklich noch mal auf die Auseinandersetzung mit meiner Mutter gestoßen. Bei ihr war mir schon einiges zuvor klar gewesen, aber das ganze Ausmass ihres Narzissmus wird mir erst jetzt deutlich.

Sie ist auch eine Person, die sich stets hauptsächlich über die Rolle des Kümmerns und Betüddelns Anderer ihre Bestätigung holte, dabei sehr warmherzig wirkt. Auch tut sie auf ihre Art so, als sei sie fürsorglich, einfühlsam. sie war es aber nie. Diese ganze Tiefe des Themas habe ich nie so wirklich fassen wollen und können. Heute weiß ich: im Grunde interessiere ich sie wirklich nicht. Es geht darum, dass ich eine Funktion für sie erfülle, ich kann vor ihr völlig in Verzweiflung geraten, weil sie sich nicht für mich interessiert etc. das perlt an ihr ab und sie wechselt das Thema. So ist es heute (nach einer kurzen Annäherung Anfang des Jahres, jetzt ist es wieder wie immer) in hohem Alter und so war es auch schon ein Leben lang.

Du erwähntest anfangs ja auch Dein Kümmererthema. da mir meine Mutter noch nie Antworten geben konnte, ist das hier ganz nebenbei sehr hilfreich und anregend für mich, was Du beschreibst, auch wenn ihr natürlich andere Personen seid.

Zitat:
Aus emotionaler Perspektive betrachtet scheint einem sehr herzlichen und sensiblen Menschen wie dir die meine fremd zu sein und gleichzeitig kommt sie dir bekannt vor von Menschen, die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie ich. Kannst du dich in mich hineinversetzen, nicht nur kognitiv, sondern auch emotional?


Hier schreiben wir ja miteinander. Da fehlt die Dimension des unmittelbaren Kontakts. Daher kann ich Dir nur berichten, wie es mir mit meinem Ex gegangen ist. Ich hatte das Gefühl, ich konnte mich v.a. emotional in ihn hineinversetzen, aber ich konnte ihm kognitiv nicht folgen und ganz oft sein Verhalten nicht verstehen. Nicht, weil ich es von meinem Intellekt nicht verstanden habe, sondern weil ich ganz oft auf der Verhaltensebene im Vergleich zum Gefühl Widersprüche wahrgenommen habe. Vieles, von dem, was er gesagt hat, hat mich entweder verwirrt, verunsichert oder verletzt. Aber - das hat er mir abschließend mal bestätigt - auf emotionaler Ebene habe ich mich ihm sehr nahe und verbunden gefühlt.

Ich habe es hier schon irgendwo mal beschrieben, dass ich stets das Gefühl hatte, dass v.a. ein tiefer innewohnender Schmerz in ihm (sein inneres Drama), meinem eigenen sehr ähnlich ist. Der Schmerz, der sich darum dreht, nicht wahrgenommen worden zu sein wie man ist und sich wie ein NICHTS zu fühlen. (Ich fühle mich heute nicht mehr so, aber es gibt eben noch diese wunde Stelle in mir, die sich lange so sehr gewünscht hat, angenommen zu werden, von einer Person, die das auch kennt und nachempfinden kann. Vielleicht tut mir daher dieser Thread allgemein so gut. ) Dieser Schmerz war in meinen Augen die eigentliche Anziehung zwischen uns. Hört sich bekloppt an, bin ich aber von überzeugt.

Klar vollzog sich die Anziehung zunächst auf einem ganz anderen Weg. Seine Art mich zu faszinieren und in den Bann zu ziehen, lag in seiner ganzen Art zu leben und aufzutreten. Ähnlich wie meine Mutter übrigens wirkte auch er nach außen beliebt, einfühlsam, fürsorglich, männlich, attraktiv, charismatisch, lustig. Und dennoch spürte ich immer wieder diese Traurigkeit in ihm. Darauf angesprochen, wich er anfangs immer aus, stieß mich von sich weg, wurde ungerecht etc. Alles, was er mir in solchen Situationen sagte, was er tat, verstand ich nicht. Konnte ich echt nicht nachvollziehen. Aber seine Gefühle schon. Nur war ihm das - so habe ich immer deutlicher verstanden - gar nicht angenehm. Im Grunde wollte er alles andere, nur nicht damit wahrgenommen und ernstgenommen werden.

Nein - wenn ich es richtig beschreiben würde, dann wollte er es zwar einerseits - zur fast gleichen Zeit aber auch nicht. So ging es mit sehr vielen Situationen. Seine Ambivalenz und innere Zerrissenheit war enorm.

Was sich auch durch den gesamten Kontakt gezogen hat, war eine Unsicherheit. Kennst Du das auch prisma? Es musste zwischen uns immer irgendwie unsicher sein. Das empfand ich als furchtbar anstrengend. Wir konnten die schönsten Wochenenden verbringen, in der ich viel Nähe empfand. wenn ich wieder zu Hause war - kam postwendend eine Nachricht, dass er doch nicht so genau wisse. Es konnte sich einfach aus dem GUTEN nichts entwickeln, nichts wachsen, nichts, was sich weiterentwickelt an Verlässlichkeit. Das hat er immer sofort unterbunden.

Eine Verbindlichkeit gab es schon: die Unverbindlichkeit, Unsicherheit. die musste sich schon fast zwanghaft immer wieder herstellen.

Selbst bei Dir habe ich schon solche Gedanken. verzeih, das sind nur meine Gedanken und Assoziationen in Bezug auf das, was ich von Dir lese. dass Du plötzlich einfach so aufhören wirst, weg bist. Natürlich kann das Jeder hier tun. Klar. Wir sind alle frei das zu tun. Aber bei Dir habe ich erstmals hier überhaupt solche Gedanken. Und wenn Du weiterschreibst, freue ich mich.

Du hattest mal in irgendeinem Post über Therapie gesprochen und Deine Sorge, der Therapeut würde sich eh nur von Dir manipulieren lassen. Meine Ex-Liebe - ich nenne ihn einfach mal P. - machte, als ich ihn kennenlernte bereits über 10 Jahre Therapie. Damals lies mich das immer wieder Hoffnung schöpfen. Heute bin ich auch der Meinung, dass es oft Therapien sind, wo sich beide gegenseitig bestätigen und es daher eher eine Pseudogeschichte war/ist.

Zitat:
Denn ich kann mich nicht gefühlsmäßig in dich hineinversetzen, obwohl mir deine Perspektive ebenfalls bekannt ist. Ich kann mir aus kognitiver Sicht vorstellen, wieso es dir so ergeht wie es dir ergeht, aber ich kann es auf emotionaler Ebene nicht nachvollziehen.


Solche Worte habe ich auch von P. gehört. Er guckte mich manchmal an. meist nach Situationen, in denen wir uns wirklich nah waren. und sagte dann etwas zutiefst verletzendes. Da ist nichts zwischen uns - ich empfinde rein gar nichts. Trennungen, die ich daraufhin einleitete, liess er nach einer gewissen Zeit aber nicht auf sich beruhen, sondern kam immer wieder an. Es hat lange gebraucht, bis ich verstanden und realisiert habe, dass es dabei niemals um mich ging. sondern um das, was er von mir wollte.

Typische Sätze von ihm waren auch: ich solle aufhören etwas von ihm zu erwarten. Er könne meine Erwartungen nicht erfüllen. Ich sei einfach extrem in Bezug auf meine Gefühle. Und: ich soll ihm doch bitte Zeit lassen. Er brauche Zeit. Und das, obwohl ich anderen Menschen sehr gut viel Zeit lassen kann, ihm auch. Nur - wenn keine Sicherheit gegeben ist und sich auch niemals einstellt, trotz vieler Bemühungen wird es schwierig.
Kennst Du solche Sätze auch, prisma? Das mit den Erwartungen habe ich nie so wirklich durchdrungen. Da man ja zwischen Menschen in jeder wie auch immer gearteten Beziehung/Verbindung immer irgendwelche Erwartungen hat.

Er selbst hat mir auch mal versucht zu erklären, dass er eigentlich niemanden brauchen will, alles aus sich selbst heraus bewerkstelligen will, es quasi als eine Art Kränkung erlebt, eine andere Person zu brauchen, um sich zu entwickeln. Fast gleichzeitig aber sehnte er sich sehr nach einer Beziehung, konnte sie aber nie halten. Auch vor mir nicht.

Dann habe ich noch eine abschließende Frage an Dich, @prisma.
Was ich nie so recht verstanden habe ist, was es mit dem Schwelgen in der Vergangenheit auf sich hat. Kennst Du das auch?
Dort gab es bei P. z.B. eine Beziehung, die er sehr idealisierte, die er aber ebenfalls zig mal gegen die Wand gefahren hatte und die Frau sich irgendwann wirklich getrennt hatte. Dieser Frau schwelgte er über die Maßen nach. Er gestand mir abschließend mal irgendwann, er wäre sich ziemlich sicher, dass er sie noch heute - nach ganz vielen Jahren - sofort wieder zurücknehmen würde, käme sie noch einmal zurück. Ich habe das so verstanden, als könne er Trennungen gar nicht richtig verarbeiten, irgendwas richtig abschließen. Als könne immer noch alles möglich sein? Und das - obwohl er schon Mitte 50 ist.

Hattest Du in Deinen Beziehungen auch den regelmäßigen Wunsch, auszubrechen, Dich auf Parallelbeziehungen einzulassen, fremd zu gehen?

Das mit der Schadenfreude, was Du eben noch erwähnt hast, kann ich auch bestätigen von P. Ich hatte das Gefühl, es war manchmal die einzige Möglichkeit sein Selbstwertgefühl wieder aufzurichten, indem er sich über den anderen erhob. Oft auch in Situationen, in denen ich eigentlich gedacht hatte, er hätte Mitgefühl. Z.B. ein Mal lag ein Bekannter von ihm im Krankenhaus mit einem Herzinfarkt. Als er diesen am Telefon hatte, sagte er irgendetwas ziemlich Schroffes und wirkte im Nachgang auf mich auch eher schadenfreudig. Er selbst hatte eine Heidenangst vor Krankenhäusern. Dort fühlte er nichts als Ausgeliefertsein und Misstrauen in Bezug auf die Ärzte.

Ich finde bemerkenswert, dass Du diese ganzen Dinge bei Dir so kritisch beobachtest und beschreiben kannst. P. tat das zuletzt auch zwischen uns im Kontakt. Er begann sich in meinen Augen wirklich ehrlich etwas zu reflektieren, was ich seeeehr berührend fand. Überhaupt jede wirkliche Ehrlichkeit in Bezug auf sich selbst löste bei mir ganz viel aus. Das lies mein Herz aufgehen. Leider. Weil das eben auch ziemlich gefährlich war. Hier muss ich mich definitiv mehr schützen lernen.

15.10.2017 20:49 • x 1 #2308


S
Und weil es gerade so gut passt. (Liebst Du mich wirklich? Liebe ich Dich wirklich?)
ich bin so froh, dass es mir heute soviel besser geht. Und Beziehung nicht mehr diesen Stellenwert für mich hat. Ich meine damit, dass ich, um glücklich zu sein, eine Beziehung brauche.
Ich will weiterhin das Glück v.a. in mir selbst finden.



Schlaft später alle gut.

15.10.2017 21:09 • x 2 #2309


Y
Liebe Sonne,
ich bin gerade erst Heim gekommen, habe noch lange nicht alles nachgelesen und dachte bei den ersten Zeilen Deines Beitrags- Mist! Ich hätte mal ankündigen sollen, dass ich jetzt offline bin. Ich habe hier große Themen aufgeworfen, Du schreibst auch von Dir und dann bin ich weg. Das ist richtig böd und tut mir Leid.

Ich habe heute bei anderen Menschen so tiefe Trauer erlebt, dass ich. . . ich weiß nicht, wie ich mich fühle. Melancholisch. Komischerweise tun mir alle Zähne weh, obwohl die alle im top Zustand sind und nie schmerzen. Heftig Menschen vor Schmerz schreien zu sehen. Hier sterben gerade einige. Got.t sei dank nicht meine Liebsten, aber die Liebsten meiner Nächsten und Bekannten. Ich habe heute echt gedacht- bitte! heute keine traurige Nachricht! Verlasse das Haus und schon rennt mir ein völlig aufgelöstes Menschenkind in den Arm. Gestern gerade auch eine kleine Trauerfeier. Wenn Erwachsene richtig heftig weinen, sind sie wirklich Kinder, fühlen sich auch im Arm so an, ganz zart und klein.
Ich habe Größenwahn, Überheblichkeit, Arroganz usw. im extremen Ausmaß noch nie nachempfinden können weil ich seit eh und je denke- wir alle sind so verdammt verletzliche Wesen und so angewiesen auf Zuneigung uvm. Stirbt ein Angehöriger oder wird man ernsthaft krank, müsste man doch spätestens demütig werden. Demütig hört sich zu stark an, aber ich mag das Wort.

15.10.2017 22:47 • x 3 #2310


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag