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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

T
Einen Runde an der frischen Luft . . . und der Kopf qualmt nicht mehr.
Zitat von ysabell:
Mein Rezept für und gegen alles ist ja die Liebe Man kann nicht alles mit ihr heilen, aber fast alles
, ich weiß.

Deshalb sind wir ja auch hier bei (jetzt hätte ich beinahe wieder P. . . . . ma. a geschrieben) gelandet.
So sicher gelandet!

11.10.2017 20:36 • x 3 #2236


pferdediebin
Mein liebstes @Tempi -Echo Mir hast du die Geschichten von deinem sadistischen Vater ja schon erzählt, und ich bin noch immer fassungslos. Das hatte nichts mit erzieherischen Unsicherheiten zu tun. Menschen längere Zeit kopfüber zu hängen gehört nämlich eigentlich zu den bewährten Foltermethoden. Deinen Vater hätte man polizeilichen Abstand von 1 km zu jedem Kind umhängen müssen, der kann froh sein, daß du bei seinem Irrsinn nicht gestorben bist. Da wäre er wenigstens dort gelandet, wo er hingehört. Wahhh, ich krieg solche Aggressionen, wenn ich sowas höre
Und mit dem Clan hast du wohl die Familie deines Ex gemeint. Phhh, was soll man denn sonst tun, wenn man einer Mauer gegenüber sitzt, noch dazu einer menschlichen Mauer, die einem nicht wohlgesonnen ist. Da kann sich nur geistig wegdenken.

Liebe @seglerin!

Ohja, das Loslassen, mein alter Erzfeind. Wir haben schon einige Schlachten geschlagen. Ich hab das Wort allein schon intensiv gehasst. Ich hab das eh schon mal geschrieben, ich hab loslassen so verstanden: Akzeptieren, daß man nicht mehr geliebt wird, plus dem Verlassen werden natürlich. Arrrgggglllll
Und ich muß mich dann daran erinnern, wie leicht mir das Loslassen gefallen ist, wenn ich nicht mehr geliebt und verlassen habe. Das muß ich auch anderen zugestehen
Die Wardetzki z.B. nennt diese unaufgelösten, nicht ordentlich beendeten Geschichten offene Gestalten, und die arbeiten noch ordentlich im Untergrund, und zapfen Energie ab. Ich hatte da auch eine schöne Sammlung.
Und manchmal hilft das feststecken auch, es ist vielleicht eine Zeit, wo man besser nichts entscheidet, weil man nicht vor oder zurück soll. Man soll vielleicht erst mal verharren, und warten, bis wieder ein Impuls kommt, der einen klarer sehen lässt.
Es wird auf jeden Fall besser, immer!

@ysabell
Es gibt übrigens Kinder, die nie Krabbeln, sondern Shuffeln, so nennt man das. Die bewegen sich so seitwärts im sitzen vorwärts, wobei sie ein Bein als Stütze angewinkelt lassen. das sieht tatsächlich nicht besonders elegant aus. Aber behindi?
Vielleicht war das damals noch nicht so bekannt?
Ich krieg schon wieder Aggressionen.

Übrigens sah ich letztens eine interessante ältere Dame im Fernsehen, die hat ein Buch geschrieben namens Sand in der Seele. Ihre Geschichte:Glückliche Heirat mit einem jüngeren Tunesier bis zum Elend als er endlich eine Aufenthaltsbewilligung hatte. Und sie dachte, sie wäre ein besonders unglückliches Einzelschicksal, bis sie auf Grund des Buches tausende Zuschriften erhielt von Leidensgenossinnen. Ihre Seite heißt, 1001 Geschichten, und ich hab mir schon einige durchgelesen.
Furchtbar ist, daß alle so gleich ablaufen, als würde man denen das auf der Schule beibringen.
Da hatte ich das gleiche Gefühl wie damals, als ich hier auf so viele Narzissten-Opfer getroffen bin, irgendwie unglaublich.

11.10.2017 22:52 • x 4 #2237


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


W
@prisma

Als Erstes möchte ich sagen, daß es mich freut, daß Du bereits auch etwas gemacht hast! Und ich hoffe sehr, Du machst das weiterhin. Denn man kann sich durchaus im vollen Umfang wiederbeleben. Man braucht nur Geduld und darf sich nicht vom inneren Schweinehund, der hin und wieder zu knurren anfängt, abhalten lassen.
Ich finde es auch interessant, daß Du den Kugelschreiber aus der Kindheit gewählt hast. Möchte das aber nicht interpretieren und analysieren - und das solltest Du auch nicht tun! Das Nachdenken verdreht und verhüllt das Wahrnehmen, und genau das gilt es zu vermeiden. Folge einfach Deiner jeweiligen Intuition!
Wenn Du etwas machst, das sich anfühlt, als würdest Du gegen den Strom schwimmen, so ist auch das gut. Wobei es nicht darum geht, daß Du etwa eine Chaotin werden solltest. Worum es geht, ist etwas anderes - aber auch das wirst Du dann merken, ohne daß man darüber reden müßte oder Du darüber nachdenken müßtest (solltest).
Mache nichts anderes, als einfach weiterzumachen und Dich von Dir selber führen zu lassen. Das reicht schon!
Du brauchst auch gar nicht zu wissen, was Du abgespalten hast. Das kommt ganz von selber wieder zurück, wenn Du einfach die Dämme abbaust. Es wäre sogar schlecht, es zu wissen, weil dies zu einer Erwartungshaltung führen würde, die dem, was kommt, schon einen bestimmten Stempel aufdrückt, was einen wiederum unecht machen kann. Und von einer Unechtheit zur anderen zu wechseln, wäre nicht Sinn des ganzen. (Z. B. Chaotin zu spielen, obwohl Du es nicht bist, wäre sinnlos.)
Klar machst Du das alles nicht bewußt, sonst wären es auch keine Automatismen. Doch alles das verändert sich von selber, wenn Du die ganzen Schranken abbaust, die Schmerz und Angst abhalten sollen, Dich aber in Wahrheit von Dir selber abhalten.
Das Problem sind ja auch nicht jene Schmerzen und Ängste, die Du heute, im Erwachsenenleben, erleben würdest, wenn Du nicht von vornherein dagegen gewappnet wärst, sondern es ist die enorme emotionale Wucht, die hier aus Kindheitszeiten dahintersteht. Es ist ja nicht so, daß Dich im heutigen realen Leben etwas tödlich bedrohen würde in dieser oder jener Situation, so daß die Angst- und Panikgefühle einer realen Situation entsprechen würden, sondern einem Anlaß im Heute steht in Dir ein Übermaß an Emotionen aus dem Gestern (also Deiner Kindheit) gegenüber. Dadurch kann es dann sein, daß etwas objektiv durchaus Harmloses, Bedeutungsloses schon als eine existenzielle Bedrohung erlebt wird, mit allen Emotionen und Vernichtungsgefühlen, die damit verknüpft sind. Und deshalb wird ein Vermeidungsverhalten einzementiert, das ein Einbrechen dieser heftigen Emotionen und Gefühle verhindern soll.
Aber wie gesagt: Mache einfach weiter mit diesen Übungen und denke gar nicht darüber nach.

12.10.2017 02:05 • x 2 #2238


T
Zitat von pferdediebin:
Und mit dem Clan. .
. .habe ich meine Ursprungsfamilie gemeint.
Über Verstorbene soll man ja nicht schlecht reden. Mein Vater ist schon 26/27? Jahre tot.

Wenn ich mal weiter ausgeholt hatte, schaute ich immer nur in irritierte ungläubige Gesichter. (Kann das ein Mensch alles aushalten? Was ist gesponnen und was wirklich passiert?)

Meine geistige Entwicklung hinkte der Möglichkeit zur Aufarbeitung immer so 10 Jahre hinterher.

Besser, man lässt es auf sich beruhen.

Ich bin zu alt für Wut und Zorn, oder gar Rache. Bin auch nicht der Typ, der seine Geschichtchen dauerhaft am Köcheln hält. Es muss immer vorwärts gehen.

Frau Wardetzki hatte ich letztens auf dem Hin-und Rückflug nochmal gelesen. Ich hatte zuvor immer mal einzelne Kapitel gelesen. Er wühlt mich nach wie vor auf. Ohrfeige für die Seele

Bin aber auch durch das Forum und Euch schon weitergekommen. Dafür möchte ich mal wieder danke sagen.

Lieben Gruß an Ema, Elerya und alle anderen Lieben.
MOIN!

12.10.2017 06:44 • x 4 #2239


T
Zitat von Tempi:
Er wühlt mich
setze: ES

12.10.2017 07:21 • x 1 #2240


P
@ysabell: Wie heißt es so schön, Gegensätze ziehen sich an. Hat dich das nicht gestört, dass du dich ihm angepasst hast? Hast du das denn lange aushalten können?
Ja, du hast Recht, das ist ganz normal, dass man sich so fühlt, wenn man es nicht gewohnt ist. Hast du die neue Gewohnheit dann beibehalten oder bist du doch wieder zur alten zurückgekehrt?
Ich habe drei Jahre später als du angefangen, Tagebuch zu schreiben, allerdings habe ich mich selbst belogen, habe meine Erinnerungen verfälscht, mich selbst manipuliert, weil ich mir meine Taten nicht eingestehen konnte. Ich habe früh erkannt, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich anders bin als andere, und ich fand es....toll. Ich wollte nicht so sein wie jeder, ich habe mich oft für etwas Besseres gehalten und wenn es schlimme Sachen waren, so dachte ich Hauptsache nicht so wie jeder andere! Ich wollte mich selbst bemitleiden, wollte das Opfer sein und im selben Moment die Königin, zu der jeder aufblicken kann. Ich bin eine Perfektionistin geworden, weil ich keine Fehler machen will. Und Fehler möchte ich nicht machen, weil ich sie mir nicht eingestehen kann, genauso wie ich mir nicht eingestehen kann/konnte, im Unrecht zu sein. Ich habe wirklich eine zeitlang gedacht, dass ich Dinge besser weiß als andere, dass die anderen keine Ahnung haben. Ich habe hohe Arbeitstiere bewundert und mir gedacht, wenn der das schafft, schaffe ich das auch. Heute weiß ich, dass ich es nicht besser weiß als andere, aber es fällt mir immernoch schwer, Fehler zuzugeben. Schwächen kann ich allerdings zugeben, habe gelernt, meine Fähigkeiten/Kompetenzen besser einzuschätzen. In meinem Tagebuch habe ich oftmals von Ungerechtigkeiten geschrieben, auch darüber, dass ich Liebe möchte, aber nicht bekomme, von falschen Freunden usw. Da Gefühle immer ins Lächerliche gezogen worden sind, habe ich materiellen Dingen stets einen höheren Wert beigemessen.

@Tempi: Ich danke dir vielmals für deinen Videolink, ich werde mir das Video ansehen, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe.

@ysabell + @tempi: Glaubt ihr, dass jeder Mensch zur Selbstreflexion fähig ist? Dass jeder Mensch ein Gewissen hat?

@whytnot60: Denkst du, dass jeder Mensch dazu im Stande ist, sich im vollen Umfang wiederzubeleben? Als ich mich für den Kugelschreiber entschieden habe, habe ich dabei an nichts gedacht, ich bin wohl wirklich meiner Intuition gefolgt. Heute habe ich es erneut getan und in mir sind diverse Erinnerungen hochgekommen, in erster Linie habe ich mich daran erinnert, dass ich das Muster, das auf dem Kugelschreiber abgebildet ist, auch als Kuscheltier hatte. Ich mochte dieses Kuscheltier als Kind sehr, ich hatte es zu meiner Einschulung bekommen. Für einen kurzen Moment haben sich meine Augen nass angefühlt, aber ich weiß nicht wieso. Ich musste dann an meine Einschulung denken, ich war aufgeregt und gleichzeitig wollte ich nicht hin. Mich hatte schon wieder eine deartige Angst gepackt und diese Angst habe ich schon immer an mir gehasst. Oftmals habe ich gedacht, das ist doch nicht normal, dass man so viel Angst hat wie ich. Eine weitere Erinnerung hat auch mit der Schule zu tun. Ich war auf dem Schulhof, 2. Klasse, umgeben von Kindern, wir haben ein Spiel gespielt, alle haben sich an die Hand genommen, ich stand vorne und habe sie in Schlangenlinien gezogen usw. Dafür habe ich eine unglaubliche körperliche Kraft aufwenden müssen, das weiß ich noch und ich weiß auch, dass die anderen mich dafür bewundert hatten und ich es genossen habe. Allerdings hatte mir nicht jeder diese Bewunderung gegönnt. Ich habe als Kind oft beweisen wollen, dass ich stärker bin als andere, um Bewunderung einzuheimsen. Weiterhin habe ich an die Freundschaften gedacht, die ich während meiner Kindheit geführt habe. Ich hatte Freunde, die mich ausgenutzt haben, ich hatte Freunde, die ich ausgenutzt habe und viele Freunde, die weitaus älter waren als ich und mich bemuttert haben. Ich habe an mein manipulatives Verhalten gedacht und an böse Taten und, dass ich, nachdem die Tat vollbracht habe für einen kurzen Moment dachte: Was tust du da eigentlich? um den Gedanken kurz darauf wieder fallen zu lassen, es war wie ein Trieb, dem ich gefolgt bin, vor der Tat und während der Tat dachte ich nichts, ich wurde getrieben von Neid/Gier/Eifersucht/Wut. Und gleichzeitig wusste ich, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich irgendwie anders bin.

12.10.2017 10:27 • x 7 #2241


T
Zitat von Prisma:
dass jeder Mensch zur Selbstreflexion fähig ist?
Ja.
Zitat von Prisma:
Dass jeder Mensch ein Gewissen hat?
Nein.

12.10.2017 10:34 • x 2 #2242


V
Zitat von Prisma:
Ich habe an mein manipulatives Verhalten gedacht und an böse Taten und, dass ich, nachdem die Tat vollbracht habe für einen kurzen Moment dachte: Was tust du da eigentlich? um den Gedanken kurz darauf wieder fallen zu lassen, es war wie ein Trieb, dem ich gefolgt bin, vor der Tat und während der Tat dachte ich nichts, ich wurde getrieben von Neid/Gier/Eifersucht/Wut. Und gleichzeitig wusste ich, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich irgendwie anders bin.

Das meinte ich, als ich dich fragte:
Und gibt es auch Menschen, bei denen du deinen Unmut auslässt? Oder Tiere?
(Das war doch die dritte Frage, die ich dir nochmal anders stellen sollte, oder meintest du das nicht?). Und diese Taten hast du in unbeobachteten Momenten vollbracht, als du nicht Gefahr liefest, dafür geahndet, bestraft oder verachtet zu werden?

Mir ist der Gedanke gekommen, dass du dich als Kind von allen deinen Gefühlen abgespalten hast, weil dir in Momenten der Nähe (die ein Kind braucht, um leben zu können, wie die Luft zum Atmen) etwas angetan wurde. Aber es ist wahrscheinlich auch gut, dass du dich daran nicht erinnerst. Manche Dinge wiegen so schwer, dass sie besser erstmal verdeckt bleiben. Aber da du ja momentan wirklich schwer leidest unter der Aufrechterhaltung deiner Fassade und allem, was damit zusammenhängt, ist es wohl an der Zeit, die Aufarbeitung anzugehen, um wieder Zugang zu deinem Selbst und zu deinen Gefühlen zu finden. Hast du schonmal an eine Therapie gedacht?

Zu mir nochmal: Mein Geliebter hat nichts falsch gemacht! Im Gegenteil. Ich finde, er hat sich die ganze Zeit richtig verhalten. Mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen. Es ist zu komplex. Und ich habe mit dem ganzen Thema hier schon genug Raum eingenommen.

12.10.2017 11:46 • x 2 #2243


S
Hallo, ihr lieben, interessanten und wohltuenden Menschen hier...

Ich wollte nur sagen, dass ich gerade so gerne auf Eure sehr berührenden und anregenden Beiträge eingehen würde - komme aber leider zeitlich derzeit nicht dazu...

Ich schicke besonders an @Tempi und @prisma eine feste, liebe virtuelle Umarmung, wenn ich darf...

Aber auch ganz herzliche Grüße an @all habt einen hoffentlich angenehmen Tag. Hier ist strahlender Sonnenschein.

12.10.2017 11:59 • x 6 #2244


T
Ein WESTPAKET ist eingetroffen.
Ist! das! schöön!.!
Weihnachten und Geburtstag zusammen.

Du hast mir eine Riesenfreude damit bereitet. Vielen, vielen Dank, liebe Frau Verliebt.
Liebe Grüße an Deinen Mann und eine virtuelle Umarmung an Dich und Sonne. Danke.

Das kann ich gar nicht toppen, zumal auch alles so liebevoll eingewickelt ist.

Das Leben ist schön!

PS: Silberlocke ist doch der Jüngling, der uns die Himbeeren verkauft hat ( oder wohl eher schenken wollte).

12.10.2017 13:15 • x 2 #2245


V
Zitat:
PS: Silberlocke ist doch der Jüngling, der uns die Himbeeren verkauft hat ( oder wohl eher schenken wollte).

Ja, der ist es. Ich weiß, er hat eine ganz süße Freundin.
(Es ist noch etwas unterwegs, Ri. Osten )

12.10.2017 13:33 • x 1 #2246


T
Meine Mutter hat mir am Sonntag eine blau-weiß karierteTrachtenbluse geschenkt, verziert mit Stickereien (Edelweiß).
Wenn das gen Osten wieder an meine Adresse geht, kannst Du Dein blaues Wunder erleben.

12.10.2017 13:52 • x 1 #2247


V
Zitat von Tempi:
Wenn das gen Osten wieder an meine Adresse geht, kannst Du Dein blaues Wunder erleben.

Öhm, ja. Doch. Aber nur, weil ich etwas vergessen habe

12.10.2017 15:31 • x 1 #2248


Y
Hallo ihr Süßen,

ich kann leider gerade nur ein bisschen texten

@pferdediebin

Zitat:
Es gibt übrigens Kinder, die nie Krabbeln, sondern Shuffeln, so nennt man das. Die bewegen sich so seitwärts im sitzen vorwärts, wobei sie ein Bein als Stütze angewinkelt lassen. das sieht tatsächlich nicht besonders elegant aus. Aber behindi?
Vielleicht war das damals noch nicht so bekannt?
Ich krieg schon wieder Aggressionen.


ich weiß was Du meinst Habe Babies gesehen, die Shuffeln, aber auch dazu war ich nicht imstande. Ich war schon echt behindi. War ja auch bei diversen Docs samt Hirndurchleutung usw. Und es hat ja Jahre der Körpertherapie, dann bis vielleicht. zum 16 Lebensjahr Krankengymnastik und einiger andere Dinge gebraucht, damit ich aufgepäppelt wurde.
Sollten wir uns mal treffen, werde ich Dir vormachen, wie ich z.B. als Baby aß. Diese typischen verdrehten Bewegungen eines behinderten Kindes.
Aber ich neige ja dazu, in fast allem Problematischen auch, gewiss nicht nur, etwas positives zu finden. Und so denke ich, dass meine Behinderung automatisch Nachsicht bei den Erwachsenen auslöste. Also Schonung. Zudem wurde ich später u.A. von meiner Körpertherapeutin sehr viel berührt, was es Daheim nicht gab.

@prisma
Zitat:
dass jeder Mensch zur Selbstreflexion fähig ist?


nein

Zitat:
Dass jeder Mensch ein Gewissen hat?


nein

Zitat:
Hat dich das nicht gestört, dass du dich ihm angepasst hast?

naja, das war keine große Anpassungsleistung, habe es nur in seiner Wohnung gemacht, aus Respekt sozusagen. Würde ich überall machen, wo ich zu Besuch bin. Habe halt wenn ich bei ihm war hinter mir selbst her geräumt oder meine Schuhe vor der Tür ausgezogen. Ansonsten lebte ich ja genau so weiter.
Zitat:
Hast du das denn lange aushalten können?

ich fands dennoch anstrengend, ja, weil es uns viel Zeit raubteund Spontanität blockierte. Ich bin so ein Typ, der z.B. Sonntags im Bett frühstückt, alles liegen lässt und raus. Wir haben dann aber stets 1-2 Stunden aufgeräumt und dann erst raus. Fand das blockierend.

Zitat:
Ja, du hast Recht, das ist ganz normal, dass man sich so fühlt, wenn man es nicht gewohnt ist. Hast du die neue Gewohnheit dann beibehalten oder bist du doch wieder zur alten zurückgekehrt?

Beziehst Du das aufs Aufräumen? Denn das habe ich ja nie zur Gewohnheit gemacht
Aber andere Gewohnheiten schon, wie z.B. das Lernen, oder auch Meditieren. Ich bin ja ein fiebriger Grübler. Anfangs fiel es mir verdammt schwer für z.B. 1 Stunde mal den Denker auszuschalten, später lief es wie von selbst.
Ich glaube, dass man sich bei vielem neuen zunächst etwas disziplinieren muss und schließlich findet man Gefallen dran. So doch z.B. auch wenn man mit irgend einer Sucht aufhört oder anfangs vielleicht nur Sport macht, um schlanker zu werden und plötzlich merkt man- hui! Es macht ja Spaß!

Zitat:
Ich habe drei Jahre später als du angefangen, Tagebuch zu schreiben, allerdings habe ich mich selbst belogen, habe meine Erinnerungen verfälscht, mich selbst manipuliert, weil ich mir meine Taten nicht eingestehen konnte. Ich habe früh erkannt, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich anders bin als andere, und ich fand es....toll. Ich wollte nicht so sein wie jeder, ich habe mich oft für etwas Besseres gehalten und wenn es schlimme Sachen waren, so dachte ich Hauptsache nicht so wie jeder andere! Ich wollte mich selbst bemitleiden, wollte das Opfer sein und im selben Moment die Königin, zu der jeder aufblicken kann. Ich bin eine Perfektionistin geworden, weil ich keine Fehler machen will.


natürlich könnte man das jetzt analytisch auseinander nehmen, es bewerten, Deine Einsamkeit darin sehen uvm., aber das erste, was mir in den Sinn kam, als ich das las, war, dass Du doch zunächst einmal als Kind Dein eigenes kleines Königreich in diesem Tagebuch und auch im Denken errichtet hast. Und das halte ich für einen gesunden Impuls, wenn ein Kind es besonders schwer hat. Ganz ähnlich wie in manchen Märchen. Ein kleiner Potagonist, der sich allein durch die Welt schlagen muss und ungehnte Kräfte entwickelt, auf Drachen davon fliegt, übermähtige Feinde besiegt, fabelhafte Begleiter findet, zaubern kann uvm.
Mich berührt das.

Stell Dir mal ein fremdes acht oder auch zwölf jähriges Mädchen vor, die Dir das erzählt, was Du oben geschrieben hast.
Was würdest Du denken oder fühlen?

Zitat:
Ich bin eine Perfektionistin geworden, weil ich keine Fehler machen will. Und Fehler möchte ich nicht machen, weil ich sie mir nicht eingestehen kann, genauso wie ich mir nicht eingestehen kann/konnte, im Unrecht zu sein. Ich habe wirklich eine zeitlang gedacht, dass ich Dinge besser weiß als andere, dass die anderen keine Ahnung haben. Ich habe hohe Arbeitstiere bewundert und mir gedacht, wenn der das schafft, schaffe ich das auch. Heute weiß ich, dass ich es nicht besser weiß als andere, aber es fällt mir immernoch schwer, Fehler zuzugeben. Schwächen kann ich allerdings zugeben, habe gelernt, meine Fähigkeiten/Kompetenzen besser einzuschätzen. In meinem Tagebuch habe ich oftmals von Ungerechtigkeiten geschrieben, auch darüber, dass ich Liebe möchte, aber nicht bekomme, von falschen Freunden usw. Da Gefühle immer ins Lächerliche gezogen worden sind, habe ich materiellen Dingen stets einen höheren Wert beigemessen.


echt faszinierend- Du scheinst genau den entgegen gesetzten Pol gewählt zu haben. Ich bin auf der anderen Seite der Medaille gewesen und hab`s auch dort übertrieben: ich bin blöder als alle anderen,; wenn der es schafft, schaffe ich es nimmer!; Gefühle über alles! Hohe Arbeitstiere nein danke!; man verschone mich mit allem materiellen! Ich brauche nur Luft und Liebe!; erstmal den Fehler bei mir suchen usw.

12.10.2017 15:57 • x 4 #2249


T
Du bist soo süüß!
Du hast mich so zum Lachen gebracht!
Hatte gerade noch etwas von Dir aus dem Kasten gezerrt. Ich liebe Analogpost auch und Deine großen Karten, Deinen Schreibstil und Deine Handschrift.
Enttäuscht? Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich? - wegen der paar Pfützen?; des straffen Programms?; Deines lieben Mannes, der meinen Hund betreute?; Deinem selbstgekochten Küchenschmaus?; Deiner Freunde?; des Vertrauens, welches Du mir entgegenbrachtest?; Eurer Gastfreundschaft? . . .
Du hast mir einen kleinen Ausschnitt Deiner Welt, Deines Lebens gezeigt.
Es ist ein Wahnsinn, was Du alles stemmst und wie professionell.
Selbstlos? Neee, alles nur Fassade, frag Benni. . . den schönen jungen Kater der Pferde. . . . .
Ahh doch, hatte bis vorgestern so ca. 14 Tage Herzschmerzen. Für Dich? Hatte ich Dir die vielleicht unbewusst abnehmen wollen?
Ich erhebe meine Hopfenkaltschale auf Dich und die TE. Skål!

12.10.2017 18:41 • x 4 #2250


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