@prisma
ich hoffe, Du lässt Dich von dem Knilch gestern nicht abschrecken. Der blutjunge Pechvogel trieb gestern im ganzen Forum sein Unwesen, wollte einfach mal Dampf ablassen. Er hat Kummer weil er nicht geliebt wird.
Hier meine Highlights des noch frühen Tages:
Pferdemama
Zitat:aber eine Lüge zögert etwas nur hinaus, man kommt nicht drumherum
wie wahr! Hab ich auch schon erleben dürfen, ich meine als Lügnerin
Das ist mal eine interessante Betrachtung der Lüge!, erklärt, warum sie für einen selbst nicht sinnvoll ist, statt das übliche- man tut das nicht! Das stimmt zwar, ist aber wenig überzeugend für jemanden, dem es sche.iß egal ist, was man aus moralischen Gründen tun oder lassen sollte.
Auch wenn Whynötchen jetzt vielleicht aufbegehren wird, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige moralische Grundsätze ihren Sinn nicht nur in einem erträglichen sozialen Miteinander haben, sondern noch einen tieferen Sinn haben, den ich schwer in Worte fassen kann, aber immer mal wieder fühle.
Whynot
Zitat:An Deinem mißglückten Anpirschungsversuch merkt man, daß auch scheinbare Träumerle sehr wachsam sein können.
ihr seid alle so süß. Aber das war keine Wachsamkeit. Tempi ist ein Mensch, dem ich blind vertraue. Das empfand ich schon, als wir hier noch gar nicht miteinander schrieben.
Auch @pferdediebin: Ich bin einfach sehr langsam im Kontaktaufbauen. Ein Steinchen nach dem nächsten. Tempi war stürmisch , was ich übrigens absolut liebenswert und gesund finde @tempi. Es hat bei mir nichts negatives ausgelöst. Na, eigentlich gar nicht stürmisch, nur so von mir empfunden, einfach ganz normales Interesse. Nur ticke ich da etwas anders. Ich telefoniere auch mit meinen Freunden sehr sehr selten und treffe sie nicht oft. Das ist nicht nur scheu, sondern auch oft der Wunsch nach Einsamkeit. Ich brauche sehr viel davon. Meine Kontakte sind konstant, aber zurückhaltend. Regelmäßige Telefonate führe ich mit niemandem.
Das ist übrigens alles komplett wertfrei geschrieben. Klar könnte ich sagen- vielleicht habe ich ein Näheproblem usw usf. Gerade will ich aber einfach nur erklären, wie ich ticke.
Als ich noch nicht wusste, wie ich selbst bin, habe ich mich diesbezüglich völlig unrefelektiert den Wünschen meiner Freunde angepasst. D.h. ständige Geselligkeit, häufige Telefonate, und wunderte mich, wieso ich sehr oft Depressionen hatte. Die hatte ich selbstverständlich nicht nur deswegen.
Hinzu kommt die Sorge, Menschen zu enttäuschen. Ich habe es oft erlebt, dass ich mich z.B. mit einer Arbeitskollegin privat getroffen habe und dazu auch große Lust hatte, es war dann sogar schön und innig und danach kann ich dann aber gerne mal 2 Monate schweigen und mir ist so lange nicht nach einem weiteren Treffen.
Das löste manchmal große Enttäuschung aus.
Ich kenne nur wenige Menschen, die da das gleiche Bedürfnis wie ich haben und das sind meine engsten Leutchen.
Einer meiner besten Freunde rief jetzt etwa 4 Monate nicht mehr an, und nun gerade meldet er sich oft. Genau so mag ich es. Je nach Lust und Laune. Wir wären einander auch nie böse, wenn der andere z.B. sagen würde: sorry, mir ist heute nach Alleinsein, ich möchte nicht so gerne auf deinen Geburtstag kommen. Zu viele Leute.
Und mal ganz unabhängig von den Befindlichkeiten: ich habe gerade und die nächsten Wochen bis Monate wahnsinnig viel zu tun. Meine Woche ist bis in die Wochenenden hinein proppevoll. Und dann gab es noch Menschen, die mich gerade sehr brauchten. Traurige Kerlchen. Davon wollte ich hier aber nichts schreiben. Seit langem kein Urlaub in Sicht. Und wenn ich dann mal 2 Tage für mich habe, lechze ich danach, die komplett allein zu verbringen.
Ich hoffe, dass sich die grösten Wogen im nächsten Jahr geglättet haben und wir alle uns sehen werden.
Da ein Threadtreffen hier nun schon öfter Thema war, hatte ich das Bedürfnis, mich mal zu erklären.
Das wichtigste ist gerade für mich, die Dinge, die mir am Herzen liegen, zu schaffen.
Übrigens, wo ich gerade beim Thema bin. @pferdemama-
Zitat:such dir endlich was aus
ich wähle die Hochsensiblität Vielleicht ist das ja ein Symptom dafür: wenn ich einen Abend mit einer Freundin verbrachte, oder gar auf einem Geburtstag war, dann ist es in mir danach nicht einfach vorbei und Vergangenheit. Vor meinem inneren Auge rasen nur so die Eindrücke vorbei, ich sehe jeden Ausdruck noch einmal, höre die Worte wieder und wieder und bin komplett eingenommen davon, ähnlich wie beim Filmschauen. Das ist nicht an sich schlecht, doch bleibt mir dann metal wenig Raum für das, was ich zu tun habe.
Eine gute Freundin von mir ist da gaaanz anders, hüpft von einer Verabredung zur nächsten, ist immer ganz im Moment, während ich manchmal noch Tage danach noch in der Verabredung feststecke.
Wenn ich es manchmal übertreibe, sinke ich halb ohnmächtig in die Kissen und bin ganz wirr, manchmal auch Schwindel. Zu viele Bilder.
Das ist auch ein Thema, dass ich jedem Mann, den ich in den letzten Jahren kennenlernte, versuchte nahe zu bringen. Keiner verstand es. Es löste dumpfbackige Kommentare aus oder Misstrauen- aha! Super Ausrede! Du triffst dich noch mit anderen Mänern und versuchst dir Zeit freizuschaufeln.
Dabei braucht es keine große Menschenkenntnis, um zu checken, dass ich mit einem einzigen Mann schon genug zu tun habe.
Der Mann, mit dem ich jetzt gerade Kontakt habe, hat darauf gaaanz anders reagiert. Als ich nach Ewigkeiten ausnahmsweise von mir aus mal ein Treffen vorschlug, schrieb er nicht etwas wie Das wurde auch mal Zeit!, sondern schrieb augenzwinkernd Meinst du nicht, dass das entwas verfrüht ist!? Du bist so stürmisch! Wenn mir jemand so liebevoll begegnet, geht mir gleich das Herz auf.
Wir trafen uns also und danach wollte er mich schnellst möglich wieder sehen, wurde stürmischer- lass uns x zusammen tun und y machen usw.
Ich erklärte es ihm in etwa so: wir haben uns am Montag gesehen und den Montag trage ich in den Dienstag mit hinein und in den Mittwoch usw. Wenn ich nicht aufpasse, kollabiere ich. Ich stecke einfach noch im Montag fest, bin nicht so schnell. .
Ein paar Tage später schrieb er ganz zart Bist Du noch im Montag?
Unsere Sonne hat übrigens die gleiche Sensiblität, wenn der Kommentar gestattet ist
Meine Güte, das muss alles sehr problematisch klingen, ist es aber eigentlich gar nicht. Vielleicht geht es nur der Merheit etwas anders damit.
Exkurs: @whynot
Gerade klingelte es unerwartet und heftig. Mein Herz zog sich zusammen und schon blitzte das Bild vom lachenden Elch auf
So, weiter zu meinen Highlights:
Whynot, ich finde Deinen ganzen Beitrag an Prisma großartig! Sehr anregend, auch für mich.
Zitat:Das Problem ist ja nicht, daß Du grundsätzlich eben gar keine Gefühle in Dir hättest
wie wahr! In ihr steckt alles, was sie braucht. Ist vielleicht nur auf Pause gestellt Oder dieOn-Taste wurde so lange nicht benutzt, dass Prisma einfach vergessen hat, dass sie existiert. Und selbst wenn sie ahnt, dass sie existiert, muss sie sie ja wieder finden. Und etwas wieder zu finden, das man Jahre nicht gebrauchte, ist doch immer schwer, auch im ganz banalen praktischen Leben.
Pferdemama, Dein Beitrag hat wie bei Tempi ein klopfendes Herz und ein paar zarte Morgentränchen der Bewegtheit ausgelöst
Zitat:Denn natürlich hast du eine Identität, du weißt nur nicht, was liebenswürdig an dir ist. Die Energie wird verschwendet, indem du künstliches Echo erzeugst, daß dich aber langfristig nicht befriedigen kann, weil du eigentlich das Echte in dir suchst.
Kenne ich, auch wenn ich meine Energie nicht für ein künstlich erzeugtes Echo verballere, sondern in die Angst oder den Selbstboykott hinein ballere, bis ich ganz groggy bin. Manchmal liege ich 2 Stunden wie erstarrt im Bett und fühle mich danach, als wäre ich einen Marathon gelaufen.
Irgendwo las ich mal, dass es genau so anstrengend ist, sich selbst zu boykottieren, wie etwas für sich zu tun, also könne man ja auch gleich letzteres wählen. Das saß. Denn um nur ein banales Beispiel zu wählenb: wenn ich mich z.B. aus Angst zu versagen vor die Glotze haue oder mich betrinke, oder was auch immer, dann kostet mich das echt sogar noch viel mehr Kraft, als z.B. fiebrig zu lernen. Sich selbst auszubremsen verpulvert wahnsinnig viel Energie.
So doch auch in der Liebe. Drückt man sie nicht aus, egal wie, durch Umarmungen, Worte usw., ist man irgendwann ganz erschöpft vom sich zurückhalten.
Heute schreibe ich etwas durcheinander. Ich hoffe, ihr könnt mir dennoch folgen.
Prisma, Du fragtest, ob ich mein Traumwandeln schon versuchte zu unterbrechen. Ich dachte lange drüber nach weil ich es in letzter Zeit nicht mehr tue, sondern einfach geschehen lasse. Aber ja, ich ging sogar vehement gegenan und das war sehr anstrengend. So bin ich in den heißen Uniphasen, wo es ständig um Abgabetermine ging, die keine Verzögerung erlaubten, spätestens nach 2 Stunden Lernen, wenn ich dissy wurde, joggen gegangen. Joggen-Lernen-Joggen. . . Du kannst Dir denken, wie zeitaufwendig das ist. Oder kurz tanzen, kaltes Wasser ins Gesicht. In schlimmen Zeiten sogar Selbstohrfeigen.
Das mag extrem wirken, aber komischerweise hat mir noch kein Arzt und kein Psychologie ausgeprägte Dissoziation diagnostiziert. Ich bin schon sehr geistesgegenwärtig, nur verliere ich mich im Detail, so unbedeutend das auch sein mag. Eine Textstelle wird im Seminar veranschaulichend vorgelesen und schwupps- bin ich voll darin und wache eben erst nach Semnarende wieder auf.
Eine Kommilitonin, die ich gar nicht kannte, mit der ich aber viele Seminare gemeinsam besuchte, kam einmal nach einer Sitzung zu mir, legte mir ihren Arm um die Schulter, herzte mich und sagte lachend zu einer anderen Kommilitonin etwas wie Unsere Ysa entschwebt öfter mal in andere Sphären und wirkt nicht so ganz präsent. Sie hat ab und an mal eine Erscheinung Das hat mich total gerührt und köstlich amüsiert.
Ein anderer Kommilitone auf dem Campus sagte einmal Hey, wie schwirrst du denn hier rum! Du studierst nicht, sondern lustwandelst! Klingt schön, nicht wahr? Ich hörte das schon gerne, es machte mich aber auch traurig weil ich mir dadurch auch viel verbockt habe.
Ich bin mal noch mit Lernzettelchen direkt zur Klausur gerannt. Bis kurz vor der Tür noch gelernt. Ich war top vorbereitet. Einige Meter vor dem Klausurraum hat mich etwas in den Bann gezogen und ich folgte dem weggebeemt. Tja, Klausur einfach komplett vergessen. Sie fiel mir wieder siedend heiß ein, als ich zufällig nach offenbar genau 2 Stunden dem Prof., bei dem wir die Klausur schrieben, begegnete. Ich zuckte erschrocken zusammen, er war total cool, lcähelte nur. Got.t sei dank war damals gerade die Regelung eingeführt, dass wir ohne ärztliches Attest auch einfach zum 2. Klausurtermin erscheinen können.
Es ist aber nun auch keine Dauereinrichtung bei mir. Passiert nicht alltäglich, ist aber schon anstrengend.
Ohje, ich ufere grenzenlos aus. Genug davon. Auf vieles habe ich noch gar nicht geantwortet. Kommt aber noch, sobald mir etwas einfällt und ich Zeit habe.
@pferdemama
Zitat: Lob ist einfach gut
ist aber kein therapeutisches Lob, sondern ein Echo, dass Du auslöst. Deine Beiträge sind oftmals pure Energie- so behämmert das klingen mag. Man kann Dich spüren. Yeah Baby! Und wenn darauf keine Resonanz käme, dann stimmte doch etwas nicht in. . . in. . . dem Universum? Naja, Du weißt schon, siehe Deine Einstein Signatur. Das ist einfach Physik