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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

W
@prisma

Ja, ich weiß, daß es verschiedene Kriterienpunkte gibt, anhand deren man Narzissmus diagnostiziert und sozusagen dingfest macht. Ein gewisser Joe Navarro etwa, der selber ganz offensichtlich nicht unbeschadet davongekommen ist, listet nicht nur 10 Punkte auf, sondern gezählte 130.
Für mich stellt sich einfach die Frage: Jemand weist einen bestimmten Symptomenkomplex auf und wird als Narzisst erkannt oder erkennt sich selber als solchen. Ja, und was weiter? Ich jedenfalls könnte damit nicht das Geringste anfangen, nicht anders, als würde mich jemand oder ich selber mich als Dummkopf erkennen. Das kann ich mir vielleicht irgendwo auf meinen imaginären Lebensbrief stempeln, aber mehr auch nicht.

Wenn es etwa so ist, wie Du erwähnst, daß 7 von 10 Diagnosekriterien auf jemanden zutreffen, dann könnte man es ja auch so sehen, daß es in diesem Menschen 7 Baustellen gibt oder vielmehr 7 Aufgaben (die zumeist auch zusammenhängen). An diesen, einzeln betrachtet, kann man nämlich durchaus arbeiten, während man dem Begriff Narzissmus, nach meinem Daürhalten, einfach hilflos gegenübersteht (und nicht nur man selber, sondern vielfach auch Therapeuten - gerade Narzissmus gilt ja als sehr therapieresistent).

Worum es im Grunde ja ginge, ist, gewisse Dinge nachzulernen, vor allem auf der emotionalen Ebene, die man als Kind aus diesen und jenen Gründen nicht erlernen und sich aneignen konnte. Natürlich wird das im Erwachsenenleben unter den üblichen Bedingungen schwer möglich sein, weil es hier unweigerlich zu Wechselwirkungen auf einer Erwachseneneben kommt. D. h. andere, Menschen, mit denen Du zu tun hast, erwarten von Dir in jeder Lebenslage ein erwachsenes Verhalten und erwachsene Reaktionen. Da Du diese aber nicht erbringen kannst (oder höchstens eine Zeitlang spielen), bringen Dein Verhalten und Deine Reaktionen Konsequenzen und Reaktionen aus dem Umfeld hervor, die das, was unter Narzissmus verstanden wird, erst recht bestärken, im Positiven wie im Negativen. Wenn jemand etwa für eine Firma tätig ist in höherer Position und mit brachialer Gewalt Geschäftsinteressen umsetzt, wird er dafür auch noch belohnt werden. Und klar wird so jemand nie irgend etwas nachlernen können unter diesen Bedingungen.

Wenn Du etwa von der Leere in Dir sprichst, die Dich nichts fühlen läßt, Du Dich nicht in andere hineinversetzen kannst, sondern einfach gar nichts empfindest, selbst, wenn Du jemandem in die Augen schaust, so liegt das vor allem einmal daran, daß Dir selber ein entsprechendes Gefühlsrepertoire fehlt, zumindest in den Feinheiten und Abstufungen. Ich weiß ja nicht, aber vielleicht spürst Du vor allem nur negative Emotionen wie Angst, Wut, Haß usw., während die Gegenpole dazu mehr oder weniger verkümmert geblieben sind. Entsprechend wirst Du vermutlich anderen gegenüber nicht immer nur nichts empfinden, sondern wirst auf (heftigere) negative Emotionen anderer durchaus reagieren und sie auch wahrnehmen, während Dich nur positive kalt lassen (weil Dir dafür zusosagen der Resonanzboden fehlt).
Es ist nun aber durchaus so, daß man es sehr wohl lernen kann, auch in einem positiven Sinn fühlend zu werden und dann ebenso positiv auf andere reagieren zu können, und das nicht nur gespielt. Daß in jemandem tatsächlich jedes positive Gefühl und jeder positive Resonanzboden vollkommen ausradiert wären, das ist so gut wie unmöglich, auch wenn es noch so verschüttet sein mag. Das ist weniger eine Frage des Vermögens, sondern vielmehr, ob man dieses Wagnis, fühlend zu werden, eingehen will, ob man sich das traut, vor allem, wenn in der Kindheit etwa Liebesbedürnisse, Geborgenheitsgefühle, Vertrauensgefühle immer wieder schwer enttäuscht, zurückgewiesen, nicht beachtet worden sind und sich dadurch eine Abwehr dagegen herausgebildet hat.
Vielleicht mag es Dir geradezu lächerlich erscheinen, aber versuche einmal - ganz bewußt -, Dich in ein Tierchen oder auch lediglich einen Gegenstand hineinzuversetzen, projiziere alles hinein, was Du an positivem Gefühlhaften in Dir findest. Über Menschen wirst Du das nämlich (aus den genannten Gründen) nicht können, weil es hier zu Gegenreaktionen kommt, auch, wenn diese teilweise unbewußt sein sollten. Wenn jemand z. B. Deine Angst, Deine Lieblosigkeit, Deine Aggressionen, Deine Härte usw. spürt, dann wird er ganz automatisch eine entsprechende innere Haltung einnehmen, und diese Wechselwirkung blockt gleich alles ab, oder Du projizierst die eigene Leere oder sonstiges Negative in ihn hinein. Bei einem Tierchen oder einem Gegenstand hingegen kommt es dazu eben nicht.
Es kann unter diesen Veraussetzungen nicht gleich um die große Liebe gehen, sondern man muß sich dort abholen, wo man als Kind stehengeblieben ist. Und dann ganz langsam und sachte einen Schritt um den anderen gehen. Und dort abholen wirst nur Du selber Dich können, weil Deine Ängste und Dein Mißtrauen, vielleicht auch Deine Aggressionen anderen gegenüber viel zu groß sind. Du könntest lediglich immer wieder nur dasselbe Drama wiederholen, was nichts heilen, sondern alles nur bestätigen und sogar verstärken würde.
Ich sage nicht, daß diese Aufgabe eine leichte ist, aber was ich sehr wohl sage, ist, daß sie zu bewältigen ist, wenn Du richtig an sie herangehst, nicht gleich das Große, Gesamte willst, sondern Dich vorerst mit Kleinem begnügst. Du kannst Dich, ganz unabhängig von anderen, zum Empfinden bringen und kannst zum Wachsen bringen, was vielleicht verkümmert ist. Gerade etwas wie Liebe hat eine sehr tiefe Wurzel, die wird auch nicht vernichtet, wenn schon das kleine Bäumchen, das daraus einmal hervorwuchs, umgesägt worden ist. Man muß es nur wieder zum Gedeihen bringen.

Und wenn Du auch vor dem Regenwurm erstarrst, dann sieh ihn einfach einmal als bunte, lachende Papierschlange. Den Ängsten braucht man nur ein Bild gegenüberzustellen, das die Angst nimmt. Und nicht ein Ungeheuer, das die Angst erst recht verstärkt oder überhaupt erst hervorbringt.

07.10.2017 02:18 • x 2 #2161


Y
Good morning liebes Leben!

@whynot60

Zitat:
Das kommt ja darauf an, wie wohl Du Dich fühlst in Deiner Haut. Wenn gut, dann brauchst Du ja auch nichts umtrainieren und kannst das Chaos einfach lassen!
Wer weiß, was herauskäme, wenn Du in die falsche Richtung trainierst!


In meiner Haut fühle ich mich wohl, aber nicht immer in meiner Wohnung
Irgendwann entsteht aus dem Chaos eine Art Biotop, es verselbständigt sich, entwickelt Eigenleben. Das bringt so manche positive Überraschung, aber auch en paar Problemchen z.B. kann ich hier gerade unmöglich Kontra bekochen, wie versprochen Und das Suchen wird immer zentraler in meinem Leben

Zitat:
Ja, dann packen wir uns zusammen - und ab zu den Indianern! Für seinen Skalp ist natürlich jeder selbst verantwortlich.
Oder wir machen gleich selber einen Indianderstamm auf. Vielleicht würde auch das genügen, um unseren Hardcorenarzissmus loszuwerden und durch entsprechende gegenseitige Verstärkung endlich die höhere Weihe der ekstatischen Psychose zu erlangen .
Allerdings kommt als Erstes @Tempi an den Marterpfahl, sonst holt sie gleich die Feuerwehr und die Übung ist beendet, ehe sie begonnen hat!


Haha, Missverständnis. Nicht wir müssen zu den Indianern, schon gar nicht Tempi- sie ist übrigens eher der Häuptling, Pferdediebin ist der Co-Häuptling -, sondern die waschechten Narze.
Du schriebst ja, dass diese Indianer wohl wenig begeistert von gewissen Narz-Eigenschaften wären. . . Und da malte ich mir aus, dass die Narze für die Indianer völlig gesellschaftsunfähige, lebensunfähige, degenerierte Kerlchen sind, die man eben nur z.B. als Opferlamm einsetzen kann weil sie zu nichts anderem taugen

Zitat:
Wie kommst Du eigentlich zu einem Spatzenhirn, Täubchen? Zu viel das Federnlassen trainiert?


soooo bescheiden bin ich dann doch nicht, mein kleiner Täuberich Ich las neulich, dass Spatzen sehr intelligente Tiere sind und ihnen mit dieser Wendung Unrecht getan wird Mit meinem Beitrag wollte ich darauf aufmerksam machen und ein Intelligenzdenkmal für uns Spatzen setzen

Zitat:
Für seinen Skalp ist natürlich jeder selbst verantwortlich.

Zitat:
die höhere Weihe der ekstatischen Psychose


07.10.2017 08:46 • x 3 #2162


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


Y
Liebe Prisma,

Zitat:
Hast du dich zuvor mit Traumdeutung beschäftigt oder extrahierst du die Bedeutung aus deinen Träumen so wie du denkst, dass es richtig/passend ist?
Ich werde es jedenfalls versuchen, allerdings kann ich mich nicht immer an meine Träume erinnern.


nein, ich habe nie Traumdeutungstechnik-Bücher gelesen, nur manchmal in die Traumsymbolik hinein geschnuppert.
Ich bin en sehr inuitiver Mensch, d.h. dass mir die Traumsprache von Natur aus näher liegt als das Wachbewusstsein Das hat viele Vorteile, macht mir aber auch einige Problemchen
In der Uni musste ich z.B. wirklich ständig acht geben, nicht in meine Traumsphären abzudriften und das trotz grossen Interesses an den Inhalten. Liest ein Prof etwas vor, das mich in irgend einer Hinsicht inspiriert, gehe ich da voll hinein, und wache manchmal erst wieder auf wenn das Seminar vorbei ist
Das habe ich so oft erlebt und hätte schreien können, denn es bedeutet, jede Sitzung komplett nachholen.
Btw: da bleibt enfach kene Zeit zum Aufräumen
Zudem habe ich einen Freund, der mir beim Traumdeuten hilft, wenn ich mal ratlos bin. Wir unterhalten uns viel über solche Themen, ganz unwissenschaftlich, aber hoch professionell - und das hilft mir auch weiter.
Und natürlich gibt es kein Richtig oder Falsch bei der Traumdeutung, aber man spürt schon, wenn man mit seiner Analyse dem Thema näher kommt. Da wird etwas emotional in einem angesprochen.
Und mit der Zeit wird man enfach sicherer, einfach durch die Erfahrung.
Ich hatte z.B. ein paar echt schwache Wochen. War ausgebrannt, mutlos, energetisch auf Null.
Und so träumte ich, dass ich mich auf eine Leiter stelle, die aber gar keinen Widerstand hatte, also einfach mit mir im Spagat zu Boden glitt.
Heißt für mich so etwas wie- ich will nach oben steigen, habe aber absolut keine Energie dafür. Oder so ähnlich.
Übrigens erinnere auch ich mch manchmal wochenlang an keinen Traum. Man muss nicht kontinuierlich träumen und drüber nachdenken. Einfach nur mal überhaupt erst auf die Träume acht geben. . .

Du scheinst da mein Gegenpol zu sein, sehr intellektuell, was ja übrigens auch etwas wertvolles ist, solange es nicht den Zugang zu den eigenen Gefühlen verhindert.
Da Du ein sehr schlaues Kerlchen bist, besteht bei Dir vielleicht immer die Gefahr, dass der Denker in Dir die Regie übernimmt und das durchaus gekonnt. Aber so kommst Du Dir natürlich nicht näher. Darum würde ich es an Deiner Stelle mit sehr viel Körperlichem versuchen. D.h. z.B. eine Körpertherapie machen, denn da kannst Du nicht den Intellekt zwischen schalten. Was tust Du, wenn Du keine Sprache hast und niemand auf Deine Worte reagiert? Wenn Du mal nur nonverbal reagieren musst?
Was geschieht in Dir, wenn es mal nicht um Recht haben, gut argumentieren, überlegen, unterlegen sein geht? Wenn Du nicht mit Worten, mit der Ratio kommunizierst?
Hast Du so etwas schon einmal gemacht?
Ich kenne mich nicht aus mit derartigen Threapiemethoden, aber es wird sicherlich etwas geben, das zu Dir passt.

07.10.2017 09:43 • x 3 #2163


Y
noch ein Gedanke @prisma

Du schriebst neulich, dass es ganz wunderbar wäre, kämest Du dahinter, dass es etwas schöneres gibt als Bewunderung.

Zum einen ist Bewunderung- meine nicht Anerkennung oder auch mal in einem Moment wirkliche Bewunderung- wirklich nichts schönes. Du merkst es ja selbst- es macht nicht glücklich, beruhigt vielleicht nur kurzfristig.

Ich selbst war zwar nie ein NPSler- also mangelnde Empathie und solche Dinge, aber ordentlich narzisstisch. Das war mir absolut nicht bewusst. Zudem ich es aufgrund meines eher introvertierten Wesens etwas subtiler auslebte.
Dennoch, ich war eine Frau, die z.B. sehr danach lechzte, dass die Männer auf der Straße ihr Aufmerksamkeit schenken. Viel Troubel ums Styling.
Zudem sehe ich heute deutlich, dass ich trotz dass ich auch gab und zärtlich war, ein Egomane in der Liebe war. Mein unbewusstes Motto war: GIB Mir unterernährtem Baby!
Ich erinnre z.B. dass ich mit vielleicht Anfang 2O. einen Mann traf. Irgend etwas schien mich nicht zu befriedigen. Dachte nicht drüber nach und angelte mir schon wieder den Nächsten. Wirklich eine konsumierende Haltung. Ich hatte da absolut keine moralischen Skrupel, fand das ganz normal. Immer im Suchmodus.

Und das alles habe ich nicht einfach irgendwann unterdrückt, es löste sich wirklich auf und zwar komplett. Ich ließ mich auf neue Erfahrungen ein, die mich anfangs sehr sehr verunsicherten, die ich sogar ablehnte usw. Und mit der Zeit führten diese Erfahrungen zu einem gänzlich anderen zwischenmenschenlichen Erleben und auch ganz anderen Bedürfnissen.
Das soll Dir einfach Mut machen. Die Bedürfnisse können sich wirklich ändern, wenn Du bereit bist, Dich auf unbekanntes Terrain vorzuwagen- am besten therapeutisch begleitet weil doch zu viele Gefahren bestehen, dass man sich selbst verA.t.
Als ich vor etwa 2 Jahren mal in die Männerwelt schnupperte, begegnete ich z.B. enem durchaus liebenswürdigem Mann, der mich aber so sehr bewunderte, dass ich schreiend die Flucht ergriff. Früher wäre er mir wohl recht gewesen, heute ist mir diese Art ein Graus. Er verstand es einfach nicht, was ein wirklicher schöner Kontakt ist, stilisierte mich statt dessen zur Prinzessin. Das war wirklich absolut nicht angenehm! Er nahm mich einfach nicht wahr, ging auch nicht mit mir in den Kontakt, sondern. . . Keine Ahnung.
Du müsstest einfach mal in den Genuss eines echten Kontaktes kommen, echter Nähe. Das muss man erleben, kann es nicht denken. Ich konnte es früher auch überhaupt nicht und dachte, die Leute spinnen, wenn ich davon hörte oder darüber las.

07.10.2017 10:08 • x 3 #2164


T
So!

*Handinnenfächenaneinanderabreiben* und *abklatschen*

DAS! war der 2.Narz-Streich!

Frau Verliebt wurde zwangsentliebt bzw. wurde all ihre Liebe um-/und aufgeteilt an/zu Häuptling Silberlocke (Strahlemann) und den attraktiven Herrn mit weißem geflochtenen Vollbart.
Ich hoffe doch, Ihr drei begegnet mir mal in meinen kühnsten Träumen. Ick freu mir auf Euch!

DANKE FÜR EURE GASTFREUNDSCHAFT!



Euer


Edit: Dein Reise-Proviant war oberlecker. Danke.
Jetzt bubu. . .
Noch mehr Edit(h) : Gegen den Gestank in dem Uralt-Wäschepuff hift das hier: Frau Bald_Neu_Verliebt stellt einige flache Schälchen mit gemahlenem Kaffeepulver und/oder Schälchen mit Essig da hinein.
Küssi Umarmung.

07.10.2017 13:35 • x 4 #2165


V
Oh je, so viel neue lange Beiträge!
Ich schaffe es nicht, jetzt alles zu lesen, bin erschöpft und werd mich erstmal ausschlafen.
@Tempi :
Ich habe es mir überlegt, dass ich deine Truhe erstmal gründlich untersuchen und erkunden will, bevor ich mich entschließe, sie zu behalten oder auf den Sperrmüll zu tun. Sie erscheint mir geheimnisvoller als meine (logisch, meine kenne ich ja schon etwas länger). Eine Rappelkiste wird sie nicht werden, denn ein Mensch passt allenfalls rein, wenn er zweimal quergefaltet wird und seine Körpermaße nicht stark aus der Norm fallen.

Zitat von Tempi:
Häupling Silberlocke (Strahlemann) und den attraktiven Herrn mit weißem geflochtenen Vollbart.

Beide sind schon vergeben, und ich auch!
Weil: Entliebt bin ich auch noch lange nicht
Das dauert noch.
Das mit dem WhatsApp, danke, Tempi ! ! !, dass du mich davor bewahrt hast, indem du mich in diese Welt eingeführt hast. Es hätte mich zu 100000% kaputt gemacht, dazu haben mir die zwei Stunden gereicht.

07.10.2017 13:36 • x 4 #2166


K
himmel, das ist ja angsteinflössend ...

07.10.2017 13:39 • x 2 #2167


T
Du bist doch hart im Nehmen! Meine Freundin Ostseeperle ist da sooo gaaanz annnners.

07.10.2017 13:45 • x 1 #2168


V
Zitat von Tempi:
Du bist doch hart im Nehmen! Meine Freundin Ostseeperle ist da sooo gaaanz annnners.

? Wiebitte, wo habe ich geschwächelt?
Frau HRO, du kommst mir auch nicht davon. Kannst dich auf was gefasst machen. Muss nur noch mal deine Adresse finden.

07.10.2017 13:47 • x 2 #2169


T
Du warst doch gar nicht gemeint, Feinsliebchen. Frau Verliebtverliebt. Dat Küstenmädl war gemeint.

Ich liebe dieses Lied.


Bis Monndei.

07.10.2017 14:07 • x 3 #2170


T
Zitat von Prisma:
Das Problem bei mir ist, dass ich nie mein Selbst im Gesamten umarmen konnte, ich habe immer nur Fragmente meines Ichs gesehen, also die Bruckstücke, die ich auch ertragen/kognitiv erfassen konnte.
Da ging es mir ganz ähnlich, aber erst als ich gezwungen war, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Bin jetzt altersmilde und nachsichtig mit mir geworden. Habe sogar mit mir selbst Frieden schließen können und so einigen Armleuchtern verzeihen können, denn was habe ich bitteschön mit denen zu tun.!? Ich war vielleicht am falschen Ort zur falschen Zeit. Und auch meine Eltern habe ich gewiss nicht falsch gewählt. Rückblickend ist schon einiges stimmig.
Liebe Grüße an Pferdi und Euch alle.

07.10.2017 16:50 • x 2 #2171


V
Es ist eine Entscheidung:
Ich bin ein Wrack, so fühle ich mich. Ich liege und stehe nicht auf.
Mein Herz ist so schwer: Es bricht sich ein Loch durch meine Haut im Rücken und fällt unters Bett durch die Decke ins untere Geschoss, immer weiter runter, und oben, wo ich bin, in meiner Brust entsteht ein schwarzes, schmerzendes Loch, voll verdichtet, klebrig und fest wie Teer, eklig. Jede Zelle in meinem Körper flattert. Und schreit nach IHM. Liebeskummer eben, kennt das hier einer?
Doch entscheide ich mich endlich: Ich stehe auf und setze mich an den Rechner, gehe ins Forum.
Gut? Ich glaube jein. Das Forum klaut mir zuviel Zeit. Auch gedanklich. Viele Schicksale nehmen mich richtig mit, beschäftigen mich, und ich erzähle anderen im RL ganz viel von den Dingen, die ich hier lese. Dabei habe ich so vieles zu erledigen. Anzugehen. Zu verändern. Zu verbessern.

@pferdediebin
Ich denke ganz oft an dich, du hast hier auch schon des öfteren länger nicht geschrieben. Es ist dein Thread. Er ist wundervoll! Danke, danke! Ich finde es total gut, wenn die Themen mal abdriften und off topic werden. Wenn die Beiträge eine eigene Dynamik bekommen, der Fluss mal schwächer wird, sich dann ein neuer Mensch mit seinen Fragen einfindet und das Thema zurückholt (@prisma). Es haben sich hier ganz wunderbare, einzigartige Menschen eingefunden, irgendwie seid ihr alle auf eine gewisse Art wie Freunde für mich geworden, nur, dass es einfach unmöglich ist, auf alle Gedanken und jede Freundin/jeden Freund immer einzugehen. Dann finde ich es toll, dass mal wieder jemand auftaucht und neue Gedanken mitbringt. Dieser Thread ist so reichhaltig und wertvoll! Bin so froh, hier gelandet zu sein. Es war eine sehr gute Erfahrung. Ich rechne im April fest mit dir.

@Tempi hat mich reichlich beschenkt. Sie gibt ihr letztes Hemd, man muss ein bisschen aufpassen. Und sie hat mir sooo viel bei meinem Wasserschaden geholfen, der ganze Keller stand 10 cm unter Wasser. Was die Feuerwehr nicht geschafft hat, haben wir und zum großen Teil Tempi geschafft (weil ich arbeiten musste). Und trotzdem haben wir noch Sport getrieben und Oktoberfest gefeiert. Es war eine schöne Zeit. Oder, Tempi? Ich habe deine Adresse übrigens gefunden

Danke auch an dich, @sonne-5273 für deine sehr einfühlsamen Fragen und Antworten. Ja! Ich habe jetzt seit 12 Tagen nicht geraucht bis auf den Dienstag bei IHM zwei Stück, das zählt nicht, weil es da einfach überirdisch gewesen wäre zu widerstehen. Aber heute kam leider schon wieder Schmacht auf. Habe zwar widerstanden, aber nur, weil ich keine Kraft hatte, mir was zu besorgen. Ich habe durch Tempi eine WhatsAppVerbindung zu IHM gehabt. Das hat mich dermaßen getriggert, dass ich unter keinen Umständen ein Smartphone haben möchte. Als wir SEINE Nummer eingegeben hatten, erschien sein kleines WhatsAppKullerchen und wann er das letzte Mal online war, dass ich erneut sogleich schmerzlichst gezogen wurde in diesen Liebeskummer-Bann. Die Möglichkeit, zu sehen, ob wann wie wer wo online ist, ist ein teuflischer Fluch für alle unglücklich Verliebten! Niemals, solange ich unglücklich verliebt bin!

@prisma
Ich glaube nicht, dass meine Liebe eine Illusion ist. Fakt ist ja das starke Gefühl, das ich spüre und habe. Das ist zumindest keine Illusion. Ich weiß nicht, wie Liebe sich anders anfühlen könnte. Ich mache mir auch keine Illusionen darüber, dass wir ein glückliches Paar sein würden. Da bin ich mir eigentlich sicher, dass wir das nicht wären. Alleine schon wegen der Tatsache, dass er mich nicht liebt. Geborgen fühle ich mich bei ihm, weil er so fürsorglich ist. Er hat mich schon wunderbar getröstet, er hat mich verarztet, als ich verletzt war, er ist stark und nimmt mir Schweres ab, er ist für seine Freunde da, er ist für seine Schwester da. Er ist selbstsicher und lässt sich nicht manipulieren. Er ist humorvoll und äußerst gelassen in jeder Hinsicht, lässt sich nicht aus der Fassung bringen. Man kann ihm vertrauen, er ist verlässlich. Er ist kein Schwätzer und kein Wichtigtuer. Und: Er hat mir nach einem langen Leben als schüchternes Mauerblümchen gezeigt, wie schön und erfüllend die körperliche Liebe sein kann, das ist auch ein wesentlicher Punkt. Ich fühlte mich außerordentlich wohl in seiner Gegenwart. Und ich war glücklich, wenn er zu mir gekommen ist. Ich habe ihn ja nicht gezwungen. Aber ich weiß sicher, dass er mich niemals als Partnerin wollte, er hat mir nie mehr versprochen. Es könnte sein, dass wir uns über seine Schwester nochmal sehen, mit der ich befreundet bin.

So, ich habe mich nun genug nackig gemacht.

07.10.2017 22:20 • x 4 #2172


V
Zitat von whynot60:
Vielleicht mag es Dir geradezu lächerlich erscheinen, aber versuche einmal - ganz bewußt -, Dich in ein Tierchen oder auch lediglich einen Gegenstand hineinzuversetzen, projiziere alles hinein, was Du an positivem Gefühlhaften in Dir findest.

Und dann ganz langsam und sachte einen Schritt um den anderen gehen.

. . . sondern Dich vorerst mit Kleinem begnügst. Du kannst Dich, ganz unabhängig von anderen, zum Empfinden bringen und kannst zum Wachsen bringen, was vielleicht verkümmert ist. Gerade etwas wie Liebe hat eine sehr tiefe Wurzel, die wird auch nicht vernichtet, wenn schon das kleine Bäumchen, das daraus einmal hervorwuchs, umgesägt worden ist. Man muß es nur wieder zum Gedeihen bringen.


Dein Beitrag ist spitze, whynot, ich bin total beeindruckt!
Das mit den kleinen Schritten hört sich hilfreich an. Mir kam der Gedanke an Alexithymie, das ist Gefühlsblindheit und hat hirnliche Ursachen, habe vor Jahren mal darüber etwas gelesen. Kennt ihr das?

@prisma
Wenn du dich den Personen anpasst und dich zu jeder Person anders verhälst, wie schwierig ist es dann für dich, auf mehrere gleichzeitig zu treffen? Oder denke ich zu kompliziert? Und gibt es auch Menschen, bei denen du deinen Unmut auslässt? Oder Tiere?

Zitat von prisma:
Zum Charakterschwein fällt mir ein: Vielleicht nimmst du das ja so wahr, dass ihm das fehlt, aber ihm fehlt das nicht. Vielleicht braucht er grade das, um glücklich zu sein. Dadurch würde er sich innerlich gar nicht wie ein Verlierer vorkommen. Ich denke nicht, dass eine derartige Person so etwas wie ein Gewissen hat. Er würde sich darüber nicht mal ansatzweise Gedanken machen. Vielleicht möchte diese Person auch gar keine Freunde haben? Ich kannte mal einen, der hatte auch keine Freunde, aber er meinte, dass er mit diesen Menschen auch nichts zu tun haben wollte.
Ich habe das in meinen Beispielen gar nicht mit gewinnen und verlieren gleichgesetzt, ich denke einfach nur, dass sich durch die Menschheitsgeschichte schon immer diese Hierarchie durchgezogen hat und ich es besser finde, die Dominante zu sein, weil es für mich Macht und Kontrolle und Erfolg bedeutet. Wie es zu diesen Komponenten kommt, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich hätte dann das Gefühl, etwas im Leben erreicht zu haben, eine bedeutende Rolle für mich und andere zu spielen, etwas in dieser Welt beizutragen usw.

Ja gut. Der Schwerverbrecher kann vielleicht auch ohne Gewissensbisse glücklich sterben. Aber ist Erfolg wirklich der Maßstab aller Dinge? Wenn ich über Leichen gehen muss, um reich und erfolgreich zu sein, dann wäre ich lieber ein armer Loser. Wie sähe es auf der Welt aus, wenn es überhaupt keine empathiefähigen Menschen gäbe? Mord und Totschlag haben wir zwar schon genug, aber es gibt zum Glück auch viele Menschen, die sich für die Gerechtigkeit und für die Schwachen einsetzen und dabei viele Opfer bringen. Ohne sie wäre es wirklich gänzlich trostlos. Und ich finde, dass solche Menschen viel zum Frieden in dieser Welt beitragen. Aber dazu muss man natürlich die entsprechenden Gefühle besitzen, um das so zu sehen. Und wahrscheinlich muss man dazu auch erstmal lernen, sich selbst gegenüber Gefühle zu haben.

07.10.2017 23:51 • x 3 #2173


T
Zitat von verliebtverliebt:
Es war eine schöne Zeit. Oder, Tempi?

Mir wurde unheimlich viel geboten und meine Hündin und ich fühlten uns gleich wie zu Hause. Danke.

Mein Wecker klingelt um 6. Irgendwie bin ich auch noch Mus.

08.10.2017 00:26 • x 1 #2174


W
@ysabell

Naja, wenn sich Deine Umgebung so nach und nach Dir anpaßt, dann ist das doch überhaupt ideal! Dann lebst Du ja automatisch im richtigen Biotop! In dem halt Kochen vielleicht nicht vorkommt (Rohkost soll ohnehin gesünder sein ). Und vielleicht kommst Du sogar noch so weit, daß Du gar nichts mehr finden willst - dann brauchst Du auch nicht suchen.

Aha, dann war das wirklich ein Mißverständnis. Ich dachte, wir sind waschechte Narze .
Also soweit mir das indianische Bewußtsein bekannt ist, würden die Narze eher als eine Art Hofnarr bzw. Tipinarr ansehen und sie einfach gar nicht ernst nehmen. Und gerade das wäre eben heilsam. Was ganz ohne Wirkung bleibt, wird auch nicht kultiviert und ausgebaut.

Ach so, deshalb hast Du Dich mit dem Spatzenhirn identifiziert - sehr raffiniert!
Bei mir steht das Denkmal schon! Heute gebastelt. Ein Pappspatz, dem E=mc2 aus dem Schnäbelchen hängt.

@Tempi

Du scheinst ja ganz schön durchzugreifen!
Hoffentlich handelst Du Dir nach dem Fast-Forumsverbot nun nicht ein Ganz-Ortsverbot ein .
Für Dich scheint jedenfalls ein Wirbelwind etwas zu sein, dem Du locker davonlaufen kannst!

@verliebtverliebt

Danke!
Das mit den kleinen Schritten ist auch eine Notwendigkeit, auch wenn viele natürlich gleich das große Ziel erreicht haben wollen, ungeduldig, wie wir geworden sind. Aber selbst, wenn man das vielleicht da und dort schaffen sollte, hat man dann keinen Boden unter den Füßen.
Das mit der Gefühlsblindheit kann natürlich auch ein Ansatz sein. Ich glaube aber, meist liegt es daran, Gefühle einfach tatsächlich gar nicht spüren zu können oder nur ganz bestimmte. Und was schläft, muß man aufwecken, allerdings möglichst sachte.

08.10.2017 03:00 • x 3 #2175


A


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