@verliebtverliebt
Ja, Fliegenpilze sind sehr geeignet - da kannst Du dann ohne weiteres mitrappeln in der Kiste!
Und heute bist Du zu IHM gefahren?
@ysabell
Ja, auch die Grenzwerte für Kummer, Leid, Trauer sind nach und nach stark herabgesetzt worden. Wie für Cholesterin, Blutzucker, Blutdruck.
Jetzt darfst Du einmal raten, warum .
Ansonsten: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker .
Der Mensch ist halt eine unerschöpfliche Ressource. Man braucht ihn nur ein bißchen konditionieren, mit Ängsten und Verlockungen, und schon sprudelt er über und rennt dahin und dorthin.
@prisma
Da hast Du natürlich recht: Hierarchien gibt es auch im gesamten Tierreich. Allerdings meine ich schon, daß sich der Mensch aufgrund seiner geistigen Fähigkeiten über die reinen Instinktreaktionen hinausentwickelt hat. Ansonsten würde ja etwa auch an jeder Ecke gep. pt werden.
Hierarchische Muster wirken zwar fort, aber als Mensch kann man sich darüber durchaus erheben. Sie sind auch nicht eigentlich im Denken verankert, sondern im Empfinden. Wenn z. B. der Chef frech und überheblich wird, kann man sich ohne weiteres umdrehen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Getötet wird man deshalb nicht werden. Es ist also nicht eine Frage des Überlebens, wie im Tierreich, sondern die Frage ist, ob man selber einem anderen Macht über sich gibt (und aus welchen Gründen) oder nicht. Von den Möglichkeiten her besteht - außer vielleicht in Extremsituationen wie etwa im Krieg, wo es insgesamt vielfach zu einem Abfall auf die tierische Instinktebene kommt - immer eine Äquivalenz. Wenn irgend jemand Macht hat über Dich, auf welche Weise auch immer, dann gibst Du selber ihm diese Macht. D. h. er hat sie nicht, sondern Du verleihst sie ihm.
Deinen Vergleich mit der Steinzeitszene verstehe ich leider nicht ganz: Wenn diese drei (Menschen)Typen es mit einem Tier zu tun haben, das sie gemeinsam jagen wollen, weshalb sollte dann der Unterworfene von dem Tier gefressen werden (außer er dient vielleicht als Köder )? Und warum ist es so gewiß, daß der Dominante das Tier frißt? Wenn das Tier etwa ein Löwe ist, frißt vielleicht überhaupt der alle drei.
Was solche Vergleiche immer problematisch macht, ist, daß sie sich nur auf die körperliche Kraft beziehen und ein wenig vielleicht noch auf List und Tücke. Sie treffen zwar auf das Tierreich zu, aber nicht auf das Menschenreich. Unter Kindern und Jugendlichen mag dieses Recht des Stärkeren da und dort manchmal auch noch eine gewisse Rolle spielen, aber wenn sich jemand noch jenseits der 30 herumkloppen würde, wäre der schlicht und einfach nicht ernstzunehmen.
Also falls es überhaupt etwas mit dem Gehirn zu tun haben sollte, dann ist es sicher so, daß sich auch unterentwickelte oder geschädigte Anteile regenerieren oder weiter ausbilden können. Das Gehirn ist ja nichts Statisches, sondern verfügt über eine ausgesprochene Plastizität und verändert sich permanent. (Jeder Satz etwa, den Du liest, führt in Deinem Gehirn zu einer Veränderung, wenngleich die so unmerklich klein ist, daß Du das bewußt natürlich nicht wahrnimmst.)
Es geht aber natürlich darum, daß man das Gehirn sozusagen auf das Erwünschte hin trainiert. Von heute auf morgen geht klarerweise nichts. Wenn Du etwa eine Fremdsprache erlernen willst, reicht es auch nicht, wenn Du Dir alle Vokabeln einmal durchliest. D. h. es bedarf vor allem zweier Dinge: Dem Wollen (Willen) und der Ausdauer.
Allerdings sollte man das alles auch nicht zu verhirnt sehen. Denn das kann auch auf falsche Fährten führen. Ich kann mich erinnern, daß einmal ein Gehirnforscher die Gehirne von Massenmördern gescannt und ganz bestimmte Veränderungen festgestellt hat, die ihm als die Ursache für dieses mörderische Verlangen vorgekommen sind. Dann hat er sein eigenes Gehirn gescannt und hat dieselben Veränderungen gefunden .
Das alles ist einfach viel zu komplex, als daß man ein bestimmtes Verhalten einfach etwa mit einem vergrößerten oder verkleinerten Mandelkern erklären könnte oder mit mangelnden oder fehlerhaften Verknüpfungen zwischen limbischem System und Neocortex. Mit dieser rein physiologischen Betrachtungsweise wird man nicht sehr weit kommen, weil sie vieles Wesentliche und Entscheidende übersieht und von vornherein ausblendet.
Daß Du Dich vor Menschen, die ein echtes Selbstbewußtsein/Selbstwertgefühl haben, fürchten würdest, glaube ich kaum. Denn die strahlen eher etwas Beruhigendes aus, nichts Machtvolles oder gar Gefährliches. Ein selbstbewußter Mensch wird sich im Notfall zwar zur Wehr setzen, aber er ist nicht von sich aus an- oder übergriffig.
Wie ist das eigentlich in Deiner privaten Umgebung, also etwa Deiner Wohnung? Bist Du da auch so auf Perfektionismus bedacht oder nur dann, wenn es um andere Menschen geht, mit denen Du zu tun hast und denen Du etwas beweisen willst, immer wieder?
Wenn Du insgesamt stark zum Perfektionismus neigst und alles immer exakt auf seinem Platz liegen muß, dann würde ich Dir empfehlen, einmal irgendwo, meinetwegen auf Deinem Schreibtisch, ganz bewußt Unordnung zu machen oder Unordnung entstehen zu lassen und dann zu sehen, wie das auf Dich wirkt, was es mit Dir macht, ob Du Dich daran gewöhnen und damit leben kannst. Das wäre vielleicht schon einmal eine kleine Trainingsmöglichkeit.
Daß ein Narzisst echtes Selbstbewußtsein bekommen kann, das glaube ich eher nicht, weil er dann ja kein Narzisst mehr wäre und dieses Rollenklischee nicht mehr erfüllen könnte.
Was ich allerdings sehr wohl glaube, ist, daß ein selbstunsicherer, ängstlicher oder auch angstbissiger, machtbesessener, anerkennungsbedürftiger Mensch zu einem echten und stabilen Selbstbewußtsein kommen kann. Dazu aber muß er als Erstes diese Fährte des Narzissmus verlassen und die entsprechenden Klischees in den Müll werfen. Ansonsten, wenn er sich mit Narzisst identifiziert, käme es ja einer Selbstaufgabe gleich. Worum es aber geht, ist, sich mit seinem eigentlichen, von allem Müll befreiten Selbst zu identifizieren.
Es ist sicher zu schaffen, nur muß man das alles etwas trainieren, sich von manchem verabschieden, das in eingefahrenen Bahnen läuft, und sich an die realen Muster im Einzelnen heranmachen, nicht an das Problem Narzisst.
04.10.2017 02:32 •
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