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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

J
Wien - Lindau (Bodensee): 503 km. Ja, schade. Habe nur mal so Lindau eingegeben, da ich dort schon im Urlaub war.

22.06.2017 09:24 • #181


pferdediebin
Wien, Wien, nur du allein?....Sisi und Franz?...Tausend Museen?...Donauinsel?...Eiskaffee im Cafehaus?
Kinder, das wollt ihr euch entgehen lassen ?

22.06.2017 09:48 • x 1 #182


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

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Y
Schöne Idee, aber ich bin zZ einfach zu fest eingebunden - gewollt - in meinen Trott.

22.06.2017 09:55 • x 1 #183


pferdediebin
@Kontra
@ysabell
@Yonda

Ich bildete mir ein, ich hab das schon geschrieben und abgeschickt, aber ich finds nimmer.

Ich glaube, ich verstehe, was ihr meint, es wird dieses Gefühl sein, daß ich nach dem Verlust meiner Fassade hatte.
Totale Auflösung, kein Stein mehr auf dem Andern. Nichts mehr, woran ich mich festmachen kann.
Der erste Schreck war groß, aber das Ganze war so positiv begleitet von dieser Leichtigkeit. Ich hab gewußt, das ist was Großes, dem muß ich mich stellen. Aber ich war nicht so allein dabei. Ich weiß, das ist genau der richtige Zeitpunkt, und es kommt mir so viel entgegen, daß ich keinen Zweifel habe, daß das was Gutes ist.

22.06.2017 13:57 • x 3 #184


Y
Ladies, ich habe heute Nacht geträumt, dass wir alle beeinander sitzen und intensiv quasseln. Genaueres erinnere ich leider nicht mehr. Ich weiß nur, dass Kontra vor mir saß, die anderen Damen existierten nur als Stimmen, glaube ich. Und es war so intensiv, dass mir schwindelig wurde, also physisch. Bin dann heute morgen echt mit leichtem Schwindel aufgewacht. Vielleicht hat das Gespräch an meinen inneren Säulen gerüttelt

Wir könnten übrigens in Wien alle gemeinsam ne Therapiestunde bei Freud machen

Zitat:
Die Erklärung, dass alte Muster abfallen wie Ballast, finde ich gerade sehr interessant. Dieser Prozess ist ja nicht beendet bei mir. Es ist ein Suchen und Finden und wieder Loslassen. Sehr anstrengend, sehr abenteuerlich, sehr . heilsam?


Ich denke schon, dass es langfristig heilsam ist, aber durchaus auch erschütternd. Meine Erschütterung war so gewaltig, dass ich eigentlich in eine Klinik gemusst hätte, aus dem Verkehr gezogen werden, denn es ging nix mehr.

Die größten Verrücktheiten, ja sogar Krankheiten können ja Identitätsbildend sein: ich BIN eine Narzisstin, ich bin Bulemikerin, ich bin eine Ehefrau und Mutter, ich bin dies und jenes.
Und bis zu einem gewissen Grat ist es ja völlig normal, dass wir unsere Identität auf diese Weise bilden. Ich glaube kaum, dass es ganz ohne möglich ist.
Ich habe Menschen kennengelernt, die sich wie Ertrinkende an ihre Identifizierungen klammerten, seien sie noch so schädlich oder lebensbehindernd, und zeigte man ihnen noch so viele Auswege.
Nein! Ich BIN krank, statt- ich habe eine Krankheit, die Ursachen hat. Den gehe ich mal nach.
Das ganze Leben wurde auf der Identifizierung mit einer Krankheit, z.B. Depression, aufgebaut, bzw. drum herum gebaut.
Doch meiner Erfahrung nach sind manchmal einige Identifizierungen einfach völlig falsch, das heißt wesensfremd und also unglücklich machend. Und daher ist es schon sinnvoll, wenn sie mal wegbröckeln. Was ich nicht alles geglaubt habe zu sein oder zu brauchen! Es war einfach falsch.
Aber man steht natürlich erstmal mehr oder weniger vor dem Chaos oder auch Nichts. Das ist so schwer auszuhalten. Wo z.B. früher der Alltag dadurch gestaltet wurde, dass man in die Co-Al,koholokergruppe ging weil man das ja ist, fehlt nun ein Bestandteil weil der Partner weg ist. Oder ein Al.koholiker, der jahrelang seine Tage mit dem Trinken füllte, oder danach damit füllte, seinen Trinkdrang zu beherrschen, fehlt natürlich Lebensinhalt, wenn er das mal sein lässt.
Aber erst dieses Wegbrechen gibt den Raum dafür, dass Neues in einem entsteht.
Und es entsteht früher oder später immer etwas Neues in einem.

22.06.2017 14:10 • x 6 #185


N
Ja, man ist das, was man glaubt zu sein.

22.06.2017 14:18 • x 2 #186


Y
Zitat:
Schau doch mal rein, bei der neugegründeten Eso-Gruppe. Möchtegernnarzisstentuppertruppe


Haha, Römi, ich musste das hier einfach verewigen, ist so süß!


Zitat:
Ich laufe ja immer noch gerne davon, weil mein Grips nicht reicht und mir das Köpfchen immer anfängt zu qualmen.


ich weiß ja wie gerne Du mit Dieser Identität hausieren gehst , aber das ist auch nur so ein Glaube, an den Du Dich klammerst meine kleine Intelligenz- und Emotionsbestie

22.06.2017 15:54 • x 1 #187


J
Ich bin nur gerne ein Familientier.

In der Schule wurde ich laufend vor die Tür geschickt, manchmal 40/45 Minuten. Hatte meistens auf Durchgang geschaltet. Deshalb wurde ich Friseur.

22.06.2017 17:13 • #188


Tränenlos
...vielen Dank liebe Pferdediebin . Wenn ich das lese, was Du schreibst, muß ich weinen.......Ich bin seit 10 Jahren mit einem Borderliner zusammen. Ich weiß, das nicht nur ich ganz schrecklich leide...auch er

22.06.2017 19:22 • #189


Seeträne
Zitat von JungeRoemer:
Wien - Lindau (Bodensee): 503 km. Ja, schade. Habe nur mal so Lindau eingegeben, da ich dort schon im Urlaub war.

...Und bis lindau sind es 66 km... schade:'

22.06.2017 19:29 • x 1 #190


pferdediebin
@Tränenlos
Ich hoffe, du weinst nicht wegen mir. mir geht es gut, wirklich. Hab gestern zufällig einen Artikel gelesen, der Borderliner und Narzissten vergleicht in Bezug auf ihren Umgang mit Schamgefühlen. Ich fand irgendwie nicht so viele Unterschiede in deren Beschreibung. Du mußt ihn wirklich sehr lieben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich mich dem aussetze und das als Krankheit akzeptiere, das muß grenzwertig sein. Mein tiefstes Mitgefühl.

@ysabell
Ich glaube, daß unsere westliche Kultur genau das fördert, was du beschreibst. In allen alten Heilverfahren, wie TCM oder Ayurveda, wird immer die Psyche in die Heilung mit einbezogen. Wir haben gelernt: wenn wir krank sind, gehen wir zum Arzt, und der entscheidet, was getan werden muß. Da ist nie die Rede von Eigenverantwortung, und für die Psyche gibt's eigene Ärzte, aber die reden nicht mit denen. die unsere physischen Leiden behandeln.
Meist wird nach dem Ausschlußverfahren gearbeitet, die Funktionen gecheckt, aber kein Arzt käme auf die Idee, dich zu fragen: Was passiert gerade in ihrem Leben? Möglicherweise könnte er sehen, wie sich unser Leben auf unseren Körper auswirkt, aber das fällt nicht in seine Kompetenz.
Und ich weiß noch, für mich war die endgültige Diagnose: CFS auf Grund persistierende Borreliose eine unglaubliche Erlösung.
An Erschöpfungsdepression, die man mir 10 Jahre auf's Aug gedrückt hat, konnte ich nicht recht glauben. Ich habe es zwar akzeptiert, aber ich hätte 100 Jahre an meiner Einstellung arbeiten ( Diesen Satz habe ich am meisten gehasst ) können, das hätte mir nicht geholfen. Und auch alle anderen wohlmeinenden Ratschläge haben mir nicht geholfen.
An Erschöpfungsdepression bist du selbst schuld, an Borreliose sind Borrelien schuld. Ein Gebirge ist mir vom Herzen gefallen. Mit Erschöpfungsdepressionen mußte ich mich identifizieren, mit Borrelien nicht.

Meine geliebte Umwelt hat auf Granit gebissen, wenn sie mir zeigen wollten, was ich da tue. Meine Freundin hat mir letztens einen meiner Lieblingssätze unter die Nase gerieben, den SIE gehasst hat: Ich bin eine Fleischhauerstochter! ( Das hat alles abgewürgt, ich bin halt aus anderem Holz oder Fleisch und Blut, ich schaff das). Jetzt kann ich nur den Kopf schütteln: Was soll das heißen? Fleischhauerstöchter dürfen keine Gefühle haben? Oder können die einfach nie aufhören, bevor sie zusammenbrechen?
Gebraucht habe ich ja Nix und Niemanden, ich wollt mir schon mal ein T-Shirt drucken lassen : ICH MACH'S MIR SELBST!
Tja, und hart aufgeschlagen bin ich als borreliöse Fleischhauerstochter, die Stunden überlegt hat, wann sie wieder Kraft hat, auf's Klo zu gehen. Ich muß wirklich grad so lachen, während ich das schreibe. Genauso wie ich gestern beim Gegennarzissten lachen musste.
Soviel zum Thema Identifikationen.
Und ich danke all meinen Schutzengeln, an die mein germanischer Krieger noch immer nicht recht glauben will, aber der kriegt jetzt einfach eine auf's Maul , oder wie immer man diese Mächte nennen will, daß sie mich hineingetunkt haben wie einen jungen Hund in die *beep*. Ich hätte es nie anders kapiert. Ich hätte mich vor jedem Therapeuten verteidigt bis auf's Blut.
Lebensumstände? Mhm. Existenzangst? Logisch, daß man sich zerstört bei der Angst um's Leben? Ich kann nicht anders?
Das haben wir ja deutlich gesehen, wie anders du kannst, wenn du nicht mehr kannst.
All in all it's just another brick in the Fassade
Man kann dieses Aufgelöst sein nur begrüssen, dankbar auf Knien. Und es kann gar nicht genug Auflösung sein, diese Fassade MUSS FALLEN!
DANN findet man sich.

@JungeRoemer
Mir fallen grad urviele Friseur-Witze ein. Aber wie ich dich kenne, werden die an dir abprallen
Du stehst zu deiner Identifikation! Das beeindruckt mich wirklich
Und ich verbitte mir den Möchtegernnarzissten , WORT FÜR WORT isses da gestanden, ICH hab's quasi amtlich.

23.06.2017 01:36 • x 2 #191


Kontra
@verliebtverliebt Ich antworte dir mal hier, da mein vorheriger Post eigentlich hierhin sollte und in dem Jahrhundert-Thread meiner Meinung nach nicht so gut passt.

Zitat von verliebtverliebt:
Finde ich extrem interessant, dass Menschen, die so einen richtig-falsch-Kodex intus haben, auch zur Therapie müssen, um eben das abzulegen (Was dich zur Therapie bewegt hat, mag ja andere Gründe haben, aber anscheinend arbeitest du u.a. an diesem Punkt).

Der richtig-falsch-Kodex ist ein Produkt der Gründe, warum ich in die Therapie gegangen bin - ein reglementierter, aber unsteter Haushalt voll Bestrafungen und Stolperfallen, in dem ich mir meine eigenen Regeln machen musste, da ich sonst völlig haltlos gewesen wäre. Aus diesem entstand die Idee, ich könnte das mich ohnmächtig machende Umfeld kontrollieren, also mich absichern, indem ich mich nur an bestimmte Glaubenssätze halten würde.

Diese sind, was mir heute wiederum zur Stolperfalle wird, denn: Ich bin nun erwachsen und in einem neuen Umfeld, in dem ich mich frei bewegen _könnte - dies kann ich jedoch kaum, und es löst extreme Angst aus, was auch zu dem Auflösungs-Gedanken führt.
Die liebe pferdediebin hat es sehr gut zusammengefasst:
Zitat von pferdediebin:
PPs: Weißt was ich höre, wenn ich deine Geschichte lese? Nur Sei-nicht Botschaften. Kein Wunder, daß du geglaubt hast, Auflösung wäre die Lösung.


Meine Eltern haben mir eine Flexibilität abverlangt, die kein Mensch - vor allem kein Kind - hätte aushalten oder erbringen können. Es gab Verbote an allen Ecken und Enden, ausgesprochene oder verschwiegene, die mir nur mit eisigen Blicken oder mit Fäusten vermittelt wurden. Ich wurde mit mehrtägigem bis mehrwöchigem Schweigen bestraft, nicht mal mehr angeschaut, wenn ich wieder etwas falsch gemacht hatte. Die Definition für falsch und richtig konnte sich aber auch sekündlich ändern, da besonders das Empfinden meiner Mutter als - na ja, sagen wir mal wankelmütig eingestuft werden könnte, ergo auch ihre Regeln, an die ich mich ja tunlichst halten musste. Daraus entstand ein Kodex an vernichtenden Bestrafungen, die ich irgendwann so internalisiert hatte, dass sie heute noch als innere Stimmen zu mir flüstern oder ggf. auch schreien, wenn ich ein elterliches Gebot durchbreche (oder auch nur wage, daran auch nur zu denken). Diese Intrusionen, wie man sie nennt, sind eine tolle Sache für die elterliche Gewalt: Sie wirkt nach, auch ohne ausgeübt oder noch daran erinnert werden zu müssen.
Und _das ist mein Moral-Kodex, ein komplexes System aus inneren Abwertungen, intrusiven Phänomenen und scheusslichen Erinnerungen. Er ist das Symptom für das, was mir passiert ist und teilweise immer noch passiert.
Und genau deswegen arbeite ich jetzt daran: er passt nicht mehr in mein Leben. Ich möchte mich nicht mehr reglementieren lassen, nicht mal von mir selbst, wenn man so will

23.06.2017 12:35 • x 4 #192


J
Zitat von Kontra:
Es gab Verbote an allen Ecken und Enden, ausgesprochene oder verschwiegene, die mir nur mit eisigen Blicken oder mit Fäusten vermittelt wurden. Ich wurde mit mehrtägigem bis mehrwöchigem Schweigen bestraft, nicht mal mehr angeschaut, wenn ich wieder etwas falsch gemacht hatte.
Wie kann man das einem Kind nur antun!

Und trotzdem ist etwas aus Dir geworden.
Ich tippe u.a. auf ein fast abgeschlossenes Psychologie-Studium.

Zu den von Dir angeführten seelischen Grausamkeiten gibt es wohl nur noch diese Steigerung.
Einen Zweiteiler in der ARD.
Operation Zucker. Jagdgesellschaft lässt mich bis heute nicht mehr los.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m . 23177.html

23.06.2017 15:16 • x 1 #193


J
Den ersten Teil Jagdgesellschaft hatte ich nicht gesehen. Werde es ganz sicher noch einmal nachholen.

(Aber: Es macht mich fertig.)

23.06.2017 15:28 • #194


V
Zitat von JungeRoemer:
Den ersten Teil Jagdgesellschaft hatte ich nicht gesehen. Werde es ganz sicher noch einmal nachholen.

(Aber: Es macht mich fertig.)

Habe Vater unser in der Hölle gelesen, auch ein Tatsachenbericht.
Danach kann man nicht zur Tagesordnung übergehen.
Habe eine junge Frau kennengelernt, die eben dieses und noch Schlimmeres erlebt hat.
Eine Parallelwelt, die neben unserer heilen Welt existiert.
Und der jährlich 600 Kinder in Deutschland zum (Mord-)Opfer fallen (hochgerechnet, geschätzt).
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Hier und jetzt.

23.06.2017 15:43 • x 2 #195


A


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