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Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

Y
Guten Abend ihr Lieben,

@verliebtverliebt

fühle Dich von Ysa in die Arme geschlossen. Ist keine Floskel. Ich weiß, wie dramatisch sich so ein Abschied anfühlt, da hilft wahrscheinlich erstmal kein gutes Zureden, es braucht eine Zeit des Trauerns und Abschiednehmens. Nimm Dir diese Zeit und umsorge Dich gut. Genauso, als wärst Du körperlich sehr verletzt. Bei körperlichen Verletzungen sieht man ein, dass es kein Drumherum gibt, man wartet, bis man genesen ist. Beim Herzschmerz neigt man dazu, es zu übergehen.
Aber ich bin mit meinen fast vierzig Jahren an einem Punkt, an dem ich zwar um den höllischen Liebeskummerschmerz weiß. . . , doch. . . wie soll ich es bloß sagen? Die Liebe und damit meine ich nicht nur die Liebe zu einem Mann, sondern einfach Bindungen und ein etwas allgemeineres Gefühl der Liebe, ist etwas sehr wesentliches in jedem Menschenleben. Kein Mensch kann auf Dauer ohne Liebe leben. Dennoch glaube ich mittlerweile- nicht Theorie, sondern am eigenen Leib erlebt-, dass wenn man sein eigenes Leben- mit all den Zielen, Wünschen, Bedürfnissen, die man hat- sehr ernst nimmt, diesen Ernst auch fühlt, ein Mann, der einen verlässt, einem den Lebensssinn- oder wie sollte ich es nennen?- nicht nehmen kann. Das alles, und das ist doch etwas sehr umfassendes, kann unmöglich so sehr von einem einzigen Menschen abhängen. Natürlich verliert man während des starken Liebeskummers erstmal jede Lust auf einfach alles, das ist völlig normal, aber das eigene Leben ist nicht so abhängig von einem einzigen Menschen, bzw. das eigene Lebensglück sollte meiner Erfahrung nach, nie zu abhängig von einem Mann sein.
Ich habe gerade solch eine Sorge, dass das hart klingen könnte und Du mich missverstehst, ich schreibe Dir das aber ganz weich und voller Mitgefühl. Ich möchte Dir Deinen Kummer auch gar nicht wegreden, oder Dir vermitteln, dass er vergeht, wenn Du nur die richtigen Gedanken denkst. Nein, überhaupt nicht. Eher willich Dir dieses Gefühl der. . . der Aussichtslosigkeit? nehmen. Ich denke, dass Du Dein eigenes Leben vielleicht zu wenig ernst nimmst. Denn nimmt man es sehr ernst, kann es einem nicht durch einen Mann genommen werden. Ebenso wenig ganz gegeben werden- sofern der Wunsch in Erfüllung geht und die Liebe erwidert wird. Ja, man trauert dann nicht weniger, es schmerzt und schmerzt, aber man erlebt keine Aussichtslosigkeit und das Leben ist dennoch noch immer voller Sinn.
Ich komme wohl auf all diese nicht nachvollziehbaren? Gedanken weil ich mein Glück früher so sehr von der Mann-Frau-Liebe abhängig machte und das heute gar nicht mehr so empfinden kann.
Vielleicht bist Du an einem Wendepunkt in Deinem Leben? Du nimmst wahr, wie unbefriedigend Deine Situation mit Deinem Mann ist, was fehlt. . . , dass es so nicht weiter geht, und dieser andere Mann, der nun geht, hat da eine Lücke schließen können. . . Das ist ja auch okay so, aber wir geraten in Abhängigkeit, wenn wir uns selbst so wenig ernst nehmen, dass wir glauben, dass diese Lücke in unserem Leben nur durch einen Menschen geschlossen werden kann. Es fühlt sich verdammt gut an, wenn man erkennt, dass man selbst diese Lücke schließen kann. Auch wenn man noch nicht weiß, wie das geschehen soll.
Wer schrieb
Heißt Katastrophe übersetzt nicht auch Wendepunkt? Ein Wendepunkt ist aber nicht automatisch ein Abstieg oder ein Untergang
Das Folgenede ist echt keine Kopfgeburt, sondern meine Erfahrung. Früher kannte ich derartige Gedanken nicht: wenn heute ein Mann aus meinem Leben geht, tut es weh, Aaaaua! Da gibt`s nichts drum herum zu reden. Mit einem Mal keiner mehr da, der einen in den Arm nimmt, der so viel Freude bringt usw., aber heutzutage sehe ich nicht mehr nur den Verlust- ich hatte etwas und habe es nun nicht mehr- , ich fühle mich trotz dass ich es nicht mehr habe und darum trauere, beschenkt und bereichert. Ich habe wichtige Erfahrungen gemacht, und seien es nur wundervolle Liebesnächte. Und das bleibt in mir wie ein kleiner schatz- jaaaa, in einer Truhe Es gehört nun zu meiner Geschichte, ist Teil meines Lebens und trägt zu meiner Entwicklung bei, und so auch umgekehrt. By the way- ist es nicht faszinierend, dass wir gegenseitig unsere Geschichte schreiben? Wir alle sind nun Teil der Erinnerung des anderen, auch hier im Forum.

@sonne, Pferdediebin und Whynot

bitte entschuldigt, dass ich nicht wie versprochen meldete. Ich habe leider nicht den Schlaf der Gerechten geschlummert. Meine Tage waren so voll, mein Kopf und Herz ebenso voll. Sobald ich frei hatte, konnte ich nur noch rumliegen, nichts mehr tun. In mir geht so viel vor sich. Und wenn es zu viel wird, empfinde ich regelmäßig so etwas wie eine Mitteilungsresignation. Es ist zu viel und ich wüsste nicht, wo beginnen. Und für andere Themen ist in mir dann einfach kein Raum mehr.
Morgen kann ich erstmals ausschlafen, bin am frühen Abend tatsächlich in einen tiefen Schlaf gefallen und jetzt gerade aufgewacht.
Mir ging auch in Bezug auf unsere Themen hier so viel durch den Kopf, aber ich konnte es nicht mehr mitteilen. Einfach too much.
Es fällt mir z.B. schwer, hier weiter über all die Themen, die sich ergeben, zu schreiben, wenn ich weiß, dass es einen Konflikt zwischen Pferdediebin und Kontra gibt. Das kommt mir dann wie ein drüber hinweggehen vor. Andererseits weiß ich aber auch keine Lösung.
Natürlich, Verletzungen sind unvermeidbar, ich denke, gerade wenn man einen intensiven Kontakt hat, kann es schnell zu Empfindlichkeiten und Verletzungen kommen. Aber meinem Gefühl nach, braucht es dann auch eine Klärung. Hier aber habe ich das Gefühl, dass der Konflikt einfach weiter besteht und hier herum schwebt. Dann sich doch lieber mal anbrüllen und dann ist gut.

Liebe Sonne, ich habe die ganzen Tage an Dich gedacht. Habe mich schlecht gefühlt weil ich gerade Dir nicht antwortete. Du hast so lange gewartet, bis Du Dich hier gezeigt hast, hast von Deinen Ängsten des nicht wahrgenommen werdens geschrieben. Und nun habe ich Dir einfach nicht geantwortet. Aber ich habe Dich wahrgenommen Keine Ignoranz. Nein, ich durchdenke das, was ihr hier schreibt, sehr genau. Es geht nicht an mir vorbei. Mir ist es wichtig, dass Du das weißt. Ich bin zur Zeit einfach in vielerlei Hinsicht überfordert und das kam auch ganz plötzlich, unerwartet.
Es tut mir Leid.

Exkurs: Mein Go.tt bin ich froh, dass ich meine Worte zwischendurch gespeichert habe, denn eben war der ganze Text weg.

Du hast ja den Film Jenseits der Stille gesehen. Ich denke, dass er mich so berührt, weil es mein Lebensthema ist, mit dem ich zur Zeit wieder voll konfrontiert bin. Und ich merke, dass auch bei mir jetzt ein Wendepunkt gekommen ist. Ich muss etwas tun. Die anderen kann ich nicht verändern, aber ich selbst kann etwas verändern. Ich bin gerade schlagartig so stark mit unserem alten Familiensystem konfrontiert und sehe mit enem Mal meine Rolle darin sowas von klar. Es ist ernst, aber auch gut. Weil ich sehe, was ich tun kann.
Sogar in Therapie, die ja eigentlich nur noch gelegentlich ist, ging es, wie seit sehr langer Zeit nicht mehr, rund. Das hat mich sehr mitgenommen und gefordert. . .
Ach mist, es ist einfach daneben, ein Thema anzusprechen und dann selbst nicht mehr zu reagieren. Wir waren bei unseren Großvätern und den Kriegsenkeln, der Verhärtung usw. Es hat in mir bis zum Kollaps so viel in Bewegung gesetzt. Ich merke so deutlich wie noch nie, dass meine gesamte Familie, bis auf mich selbst, innerlich so lebt, als sei Krieg, oder so, als seien alle im KZ. Großes Leiden und keiner hilft. Das übersieht man ja im Alltagstreiben immer wieder. Jetzt ist es mir aber so klar. Die leben alle innerlich im KZ. Verlassene Kinder, die nach Rettung verlangen. Und ich habe immer eine innere Haltung gehabt, die mir nicht einmal bewusst war: wie kann ich so banale Dinge tun, wie mein eigenes Leben zu leben, wenn doch gerade Krieg ist? Wie rücksichtslos von mir. Einer der häufigsten Sätze in meinen Tagebüchern, die ich seit meinem 5. Lebensjahr führe, ist Ich habe kein eigenes Leben. Seit Jahren schon schreibe ich diesen Satz nicht mehr in mein Tagebuch, dennoch ist das Thema noch lebendig. Wie kann ich es wagen, meinen Interessen nachzugehen oder nur mal lechtfüßig durchs Leben zu gehen, wo meine Familienangehörigen doch imKrieg sind, es um Leben und Tod geht?
Was für ein Irrsinn! Darum hat mich auch Arthur Millers Alle meine Söhne so berührt. Es ist unfassbar, dass wir unser Familiendrama an jede Generation weiter geben, wenn auch manchmal nur homöopathisch verdünnt An irgend einer Stelle im Drama sagt die Mutter zu ihren Kindern etwas wie Vergesst! Und lebt euer Leben! Lebt! Wir alle schleppen neben unseren aktuellen Problemen, unsere Familiengeschichte mit. Leben Dramen, die längst vergangen sein sollten.

Gute Nacht @all
Ich weiß nicht, ob ich in nächster Zeit hier schreiben werde. Ich möchte euch aber nicht im Unklaren lassen. Dazu sind wir uns hier viel zu nah gekommen.

29.08.2017 01:21 • x 6 #1516


S
Liebe Sonne, ich habe die ganzen Tage an Dich gedacht. Habe mich schlecht gefühlt weil ich gerade Dir nicht antwortete. Du hast so lange gewartet, bis Du Dich hier gezeigt hast, hast von Deinen Ängsten des nicht wahrgenommen werdens geschrieben. Und nun habe ich Dir einfach nicht geantwortet. Aber ich habe Dich wahrgenommen Keine Ignoranz. Nein, ich durchdenke das, was ihr hier schreibt, sehr genau. Es geht nicht an mir vorbei. Mir ist es wichtig, dass Du das weißt. Ich bin zur Zeit einfach in vielerlei Hinsicht überfordert und das kam auch ganz plötzlich, unerwartet. Es tut mir Leid.

Liebe Ysa Oh je. Ich hoffe so sehr, dass Du nochmal zwischendurch hier liest, damit Du noch meine Worte aufnehmen kannst dazu. Bitte glaube mir, dass ich das ÜBERHAUPT nicht gedacht habe, dass Du mich nicht wahrgenommen hast. ÜBERHAUPT NICHT. Und es tut mir total leid, das Du Dich mit diesen Gedanken belastest.
Erstens hattest Du Dich schon kurz mir gegenüber mitgeteilt, dass ich mir keinen Kopf machen solle (habe ich auch nicht!) und zweitens hattest Du und auch Kontra mir mal geschrieben, dass das bei Dir - ähnlich wie bei Tempi - manchmal normal ist, dass Du auch einfach mal länger Zeit für Dich brauchst. Und das ist es auch! NORMAL!

Jeder Mensch braucht doch regelmäßig mehr oder weniger lange Zeit für sich selbst - genauso wie uns auch allen immer wieder nach Kontakt mit Anderen ist. Dazwischen ozillieren wir doch alle ständig hin und her. Jeder hat da ein anderes Nähe- und Distanzbedürfnis und das ist auch absolut ok so.

Bitte gesteh Dir das ein, als etwas Gesundes, Normales - und quäl Dich nicht so mit diesen Schuldgefühlen.

Mir geht es total gut mit Dir, liebe Ysa! Und wenn Du hier nur alle paar Monate schreibst. Du bist und bleibst eine ganz tolle, liebevolle Persönlichkeit, die ich zu gerne mal persönlich irgendwann treffen würde. Quäl Dich bitte nicht so. Ich habe mich von Dir immer SEHR wahrgenommen gefühlt. Bitte versuche mich auch mit meiner Verantwortung für MEINE Gefühle - auch an der verletzten Stelle, die ich Euch hier mitgeteilt habe, zu sehen. Ysa, Du bist für Dich verantwortlich und ich kann auch damit umgehen, wenn Du mir mal nicht antwortest. Na und? Glaub mir - ich bin schon groß Deine Zuneigung kam schon bei mir an und die hat mir sooo gut getan. Die geht ja nun nicht einfach verloren, nur weil Du mir mal nicht antwortest.

Was den Rest, den Du geschrieben hast, angeht, so melde ich mich so bald wie möglich später noch einmal. Ysa, ich habe das GEfühl, dass DICH jetzt bei dem Kriegsthema etwas getriggert hat. Darf ich Dir zu diesen Gedanken später eine PN schreiben?

Guten Morgen, ihr süßen anderen Alle!
@whynot60 Wie lieb von Dir. Ich habe mich über Deine mitfühlenden und verständnisvollen Worte wirklich sehr gefreut. Danke!

29.08.2017 06:09 • x 3 #1517


A


Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

x 3


S
Zitat:
Du hast ja den Film Jenseits der Stille gesehen. Ich denke, dass er mich so berührt, weil es mein Lebensthema ist, mit dem ich zur Zeit wieder voll konfrontiert bin... Die leben alle innerlich im KZ. Verlassene Kinder, die nach Rettung verlangen...
Was für ein Irrsinn! Darum hat mich auch Arthur Millers Alle meine Söhne so berührt. Es ist unfassbar, dass wir unser Familiendrama an jede Generation weiter geben, wenn auch manchmal nur homöopathisch verdünnt An irgend einer Stelle im Drama sagt die Mutter zu ihren Kindern etwas wie Vergesst! Und lebt euer Leben! Lebt! Wir alle schleppen neben unseren aktuellen Problemen, unsere Familiengeschichte mit. Leben Dramen, die längst vergangen sein sollten.


Liebe Ysa... jetzt muss ich doch noch an dieser Stelle etwas loswerden.
Es lässt mich wirklich nicht los und geht mir sehr nah, zu erleben, wie Du scheinbar gerade auch IN DIR SELBST mit dem Thema Schuld und Verantwortung ringst... Ich habe übrigens beim Sehen diesen Films auch an Dich denken müssen und an das, was Du von Dir erzählt hast.. Sehr berührend..

Zum Thema Schuld/Verantwortung möchte ich Dir etwas von mir erzählen... ich habe lange Jahre unter massiven Schuldgefühlen und daher natürlich unter Depressionen gelitten. Der Grund war mein eigenes Kind. Ich kam als junge Erwachsene so wenig auf das Leben vorbereitet und überfordert mit allem aus meinem Elternhaus und bin danach von einer schlimmen Beziehung in die nächste geschlittert. Ich habe quasi erst im Leben durch die Blessuren/Enttäuschungen gelernt und mich weiterentwickelt.. In einer dieser Beziehungen ist ein Kind entstanden. Ich war psychisch gesehen - selbst noch eines. Ich war mit ihm die längste Zeit allein erziehend gewesen. Warum ich das jetzt erzähle... ich habe nicht nur homöopathisch verdünnt mein eigenes Dama an ihn weiter gegeben. Sondern - ich würde sagen - 1:1... Ich war so überfordert mit meinem eigenen Leben lange Zeit, dass ich noch nicht mal gemerkt habe, was ich da gerade tue... Das ist mir erst peu a peu immer mehr geschwant... Und damit kamen meine richtig starken Depressionen.

Ich habe wirklich viele Jahre in eigener Therapie verbracht, um mir mühsam klar zu machen, dass ich TROTZ ALLEM das Beste gegeben habe, was ich konnte und mir selbst verzeihen lerne, dass ich es nicht besser konnte, als ich es geschafft habe.

Gleichzeitig hat meine eigene Herkunftsfamilie immer dort gestanden und mich als ein problembelastetes Etwas/Schwarzes Schaf betrachtet, das jetzt auch noch ein schwieriges Kind hat.. Da hat sich soviel Hass in mir angestaut, das kann ich Euch gar nicht sagen.

Warum mein Sohn schwierig war, wusste ich genau.. Warum auch er heute noch in vielen Bereichen nach seinem Weg sucht und mehr Zeit braucht (als vermeintlich normal), verstehe ich ebenfalls genau und versuche ihn heute dabei zu unterstützen, wie es mir möglich ist.

Aber es ist und bleibt einfach nur eins: traurig, dass es nicht anders und leichter möglich war...

Ich denke für mich heute, dass es in Bezug auf das Kriegsthema v.a. wichtig ist - dieses Generationsübergreifende Schuldthema irgendwie zu durchbrechen... und das ist ECHT SCHWER... ist jedenfalls meine Erfahrung.

Gut finde ich schon mal, dass mein Sohn heute selbst sagt... dass er sich mit dem Kinderkriegen ZEIT lassen will. Und bei soviel Frauen, wie bei dem auf der Matte stehen, finde ich das schon mal seeehr erleichternd..

29.08.2017 07:23 • x 3 #1518


T
Zitat von whynot60:
28. IIIIV. 2022
Aber weißt Du, was mich echt freut? Daß Du nun - zumindest, was das Forum betrifft - so stabil bist!
Das zeigt doch auch: Wo eine Motivation und ein Wille, dort auch ein Weg.


setze: VIII.
Ich suche jetzt nicht die Zeilen von Frau Verliebt, meiner Pferdediebin , Dir, Sonne, Ysa heraus, die mir die Tränen in die Augen trieben. Meine Wien-Freundin ist ein Fels! Wahnsinn! Die kippt nicht so schnell.

Frau Verliebt werde ich im Oktober '17 einen Besuch abstatten. Wie viel Zeit wir uns bei ersten gemeinsamen Beschnuppern nehmen, ist zweitrangig.

Auch, wenn das hier virtuelles Gedöns ist, so hat mich Eure Art damit (mit der Göre) umzugehen doch sehr berührt. Du glaubst gar nicht, was ich Rotz und Wasser geheut hatte bei. . .


Wenn Du Frau Verliebt einmal besuchst, dann nimmst Du Deine Klampfe einfach mit. Ihr beide könntet so ein bisschen vor Euch hinspielen. . .hinsingen. Summen. . . trällern. . .

Moin, Ihr !

29.08.2017 07:36 • x 4 #1519


T
Berichtigung: beim ersten gemeinsamen. . .

Zitat von sonne-5273:
TROTZ ALLEM das Beste gegeben habe, was ich konnte und mir selbst verzeihen lerne, dass ich es nicht besser konnte, als ich es geschafft habe.

29.08.2017 07:48 • x 3 #1520


Y
Zitat:
Liebe Ysa Oh je. Ich hoffe so sehr, dass Du nochmal zwischendurch hier liest


na klaro! Ich kann nicht genug von euch bekommen

Zitat:
Bitte glaube mir, dass ich das ÜBERHAUPT nicht gedacht habe, dass Du mich nicht wahrgenommen hast. ÜBERHAUPT NICHT.


das freut mich sehr! Vielen Dank für Deine Worte. Da sieht man mal wieder, wie gut es ist, sich mitzuteilen. In meinem Kopf kursierte etwas, das gar nicht existiert.
Dennoch-

Zitat:
Bitte versuche mich auch mit meiner Verantwortung für MEINE Gefühle - auch an der verletzten Stelle, die ich Euch hier mitgeteilt habe, zu sehen. Ysa, Du bist für Dich verantwortlich und ich kann auch damit umgehen, wenn Du mir mal nicht antwortest. Na und? Glaub mir - ich bin schon groß Deine Zuneigung kam schon bei mir an und die hat mir sooo gut getan. Die geht ja nun nicht einfach verloren, nur weil Du mir mal nicht antwortest.


hast Du damit zwar recht, aber die Dynamik zwischen Menschen spielt doch auch einfach ins eigene Befinden mit hinein. Heißt, es ist einfach kein schönes Gefühl, sich mitzuteilen und keine Antwort zu bekommen.
Ich selbst bin da zwar auch nicht besonders empfindlich, aber trotzdem tun mir andere auch manchmal weh oder verunsichern mich usw. Natürlich sollte man sich nicht zu sehr von anderen Menschen abhängig machen, trotzdem ist es doch nicht unwesentlich, wie andere mit einem umgehen.
Zitat:
Ysa, ich habe das GEfühl, dass DICH jetzt bei dem Kriegsthema etwas getriggert hat. Darf ich Dir zu diesen Gedanken später eine PN schreiben?


gerne Aber nein, ich fühle mich nicht getriggert, sondern durch reale aktuelle Themen belastet.
Wenn man aus einer schwierigen Familie kommt, scheint es ja zunächst einmal normal, dass jeder hier und dort vielleicht etwas mehr zu kämpfen hat, als behütetere Menschen. Heißt z.B., wer keine Selbstfürsorge gelernt hat, muss es als Erwachsener nachholen; wer kein Selbstwertgefühl hat, muss daran arbeiten usw. Alles ganz normal. Man kann von einem psychisch eingeschränkten Menschen nicht erwarten, dass er top funktioniert.Von allen anderen sollte man das natürlich auch nicht erwarten Wir sind keine Maschinen.
Aber ich habe gestern so deutlich wie noch nie wahrgenommen, dass alle meine Familienmitglieder nicht einfach nur an ihren Baustellen kämpfen, wie auch ich, sondern dass sie unbewusst noch immer innerlich im Krieg leben und das re- und re- und reinszenieren. Sie müssen sich innerlich fühlen, als seien sie ganz alleine im KZ und niemand hilft, auch Ysa nicht. Also ein fortwährender leiser Vorwurf an mich.
Schuldgefühle habe ich heute Go.tt sei dank gar keine mehr. Früher haben sie mich zerfressen. Wie kann ich diese Babies nur alleine lassen?! Jahrelange Therapie, um diese Schuldgefühle loszuwerden. Heute ist nichts mehr davon übrig. Ich fühle nicht die leistete Schuld ihnen gegenüber.
Aber es ist einfach schwer, sich zu sagen: Leute, ich mache schöne Dinge oder arbeite einfach nur, auch wenn ihr gerade im Krieg seid oder einmal wieder, genau genommen zum hundertsten Mal, körperlich schwer erkrankt seid.
Um ein Haar hätte ich gerade meine alte Rolle in der Familie wieder eingenommen. Alle anderen kämpfen um Leben und Tod, ich lasse meine Gedanken davon beherrschen und verzichte auf ein eigenes Leben.
Sie erkennen aber nicht, dass kein Krieg mehr ist. Mein Bruder auch nicht. Er ist das erste Kind und hat alle Traumatisierungen aufgesogen. Ich hatte mehr Glück weil ich ihn hatte.
Ich lade gleich mal ein Bild von uns beiden in mein Fotoalbum hoch.
Ich habe jetzt geschnallt, dass all das, was gerade passiert, nicht ein einmaliger oder meinetwegen auch fünfmaliger Ausnahmezustand ist, wo man einfach füreinander dazusein hat. Wer würde nicht seinen Bruder, Vater, seine Schwester. umpflegen, wenn er, sie Krebs hat oder eine Psychose etc? Aber wenn das fast immer der Fall ist, dazu noch eine Reinszenierung: ich bin schwer krank und niemand rettet mich!, dann muss irgendwann schluss sein, will man auch ein eigenes Leben haben.
Es mag anmaßend oder kalt klingen, aber ich habe echt den Eindruck, dass all diese Leiden unbewusst inszeniert werden, damit irgend jemand endlich deren verlassenes inneres Kind rettet.
Was für ein Wahnsinn! Und ich steige da jetzt aus. Ich habe die Nase gestrichen voll.
Und das tue ich ohne inneres Dramagefühl. Dennoch ist es natürlich nicht angenehm, seine Nächsten so leiden zu sehen.

Nein, in mir ist kein Krieg, war es aber über viele Jahre. Ich träumte mindestens zehn Jahre lang vom Krieg, Bombenalarm usw. Mittlerweile nie wieder. Wie Du weißt, haben sich meine Träume seeehr verändert By the way: ich finde es sensationell, welch präzise Bilder sich das Unterbewusstsein zurecht basteln kann. Denn malen könnte ich diese Szenen im Wachzustand ja nicht. Meine Träume waren wirkliche Kriegsszenen mit allem drum und dran.

Dass Du ein Kind hast, darauf wäre ich nie gekommen Und natürlich gibt man Strukturen an seine Kinder weiter. Unvermeidlich. Jeder tut das und jeder Mensch hat seine Kämpfe und Leidensthemen. Und alle Eltern wünschen sich wahrscheinlich irgendwann einmal in diesem oder jenem Punkt anders gehandelt zu haben.
Aber das wesentliche ist wohl, ob enem bewusst ist, dass man da ein Erbe mit sich herum schleppt und daran arbeitet, oder ob man immer nur reinszeniert. Das versuchte ich oben zu beschreiben.
Ich selbst sitze z.B. auch bezüglich mancher Themen noch in der Tinte. Aber mir ist bewusst, dass ich selbst mir das meiste durch gewisse Prägungen eingebrockt habe und nicht die Welt, die Menschen, das System, eine Krankheit usw. mich behinderte. Das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt. Und ich berücksichtige auch, dass manche Menschen wirklich körperlich eingeschränkt sind.

Zitat:
Zum Thema Schuld/Verantwortung möchte ich Dir etwas von mir erzählen. ich habe lange Jahre unter massiven Schuldgefühlen und daher natürlich unter Depressionen gelitten. Der Grund war mein eigenes Kind. Ich kam als junge Erwachsene so wenig auf das Leben vorbereitet und überfordert mit allem aus meinem Elternhaus und bin danach von einer schlimmen Beziehung in die nächste geschlittert. Ich habe quasi erst im Leben durch die Blessuren/Enttäuschungen gelernt und mich weiterentwickelt. In einer dieser Beziehungen ist ein Kind entstanden. Ich war psychisch gesehen - selbst noch eines. Ich war mit ihm die längste Zeit allein erziehend gewesen. Warum ich das jetzt erzähle. ich habe nicht nur homöopathisch verdünnt mein eigenes Dama an ihn weiter gegeben. Sondern - ich würde sagen - 1:1. Ich war so überfordert mit meinem eigenen Leben lange Zeit, dass ich noch nicht mal gemerkt habe, was ich da gerade tue. Das ist mir erst peu a peu immer mehr geschwant. Und damit kamen meine richtig starken Depressionen.

Ich habe wirklich viele Jahre in eigener Therapie verbracht, um mir mühsam klar zu machen, dass ich TROTZ ALLEM das Beste gegeben habe, was ich konnte und mir selbst verzeihen lerne, dass ich es nicht besser konnte, als ich es geschafft habe.


Dass Dir das gelungen ist, finde ich wirklich bemerkenswert! Und einmal nebenbei bemerkt: es spricht doch zunächst einmal absolut für einen Menschen, wenn er überhaupt imstande ist, seine Verfehlungen zu erkennen und auch Mitgefühl mit denjenigen zu haben, die darunter litten, so z.B. die eigenen Kinder. Denn wie viele Eltern gibt es, die ihren Kindern wirklich schlimmes antaten, aber es niemals erkennen. Mein Vater z.B. hat meinem Bruder die Kindheit zur Hölle gemacht. Bis heute sieht er es nicht und beweint Tagein Tagaus sein eigenes Schicksal und lästert nur über meinen Bruder ab.
Welch ein Segen, Eltern zu haben, die erkennen, wo sie Fehler machten und sich auch noch entschuldigen! Das bringt doch schon etwas heilsames in die Familie. Ja, wirklich etwas heilsames. Mir selbst z.B. tat es so unglaublich gut, dass meine Mutter ihre Unzulänglichkeiten erkannte und sich voller Mitgefühl bei mir entschuldigte.
Ich habe ihr längst verziehen, reite nie auf der Vergangenheit herum, aber sie kann sich nicht verzeihen und ich wünsche ihr nichts so sehr, als dass sie die Einstellung, die Du oben beschreibst, irgendwann gewinnen kann und ihren Frieden findet.
Das Absurde an der Sache ist ja, dass ich seit Jahren nicht mehr unter meinen Kindheitserinnerungen leide, wirklich nie. Zwar habe ich meine großen und kleinen Einschränkungen und Behinderungen, aber an denen arbeite ich einfach. Aber ich leide drunter, dass meine Mutter sich selbst nicht vergeben kann, was sie uns antat. Das ist doch verrückt weil so unnötig. Ich wünsche mir nichts so sehr für sie, als dass sie aus der Sündenbockrolle heraus tritt. Ihre Schuldgefühle bringen ja niemanden etwas.

Zitat:
Gleichzeitig hat meine eigene Herkunftsfamilie immer dort gestanden und mich als ein problembelastetes Etwas/Schwarzes Schaf betrachtet, das jetzt auch noch ein schwieriges Kind hat. Da hat sich soviel Hass in mir angestaut, das kann ich Euch gar nicht sagen.


das verstehe ich so gut! Betrachten sie Dich denn jetzt noch immer auf diese Weise?
Trägst Du diesen Hass jetzt immer noch in Dir? Oder schrebst Du von der Vergangenheit?
Genau das ist es, was ich meinem Vater übel nehme. Statt dass er erkennt, dass sein Sohn in bestimmten Bereichen massive Probleme hat weil er eben alle Familiendramen aufsog, wird gnadenlos über ihn hergezogen.

Zitat:
Aber es ist und bleibt einfach nur eins: traurig, dass es nicht anders und leichter möglich war.


ja, liebe Sonne. Das ist traurig und ich will Dir diese Trauer auch nicht ausreden, bin selbst auch ein melancholischer Mensch. Dennoch sehe ich all das heute sehr viel komplexer, heißt, so manches Leiden hat sogar auch positive Aspekte. Das soll echt keine Schönrednerei sein. Ich empfinde wirklich manch große Lebensschwierigkeit, Teile meiner trauigen Kindheitsgeschichte, auch als großes Geschenk. Das zu beschreiben wäre aber wohl eher eine literarische Aufgabe hehe
Niemals wären die besonderen Ysaseiten in mir gewachsen, von denen ich heute profitiere, wenn ich es nicht auch schwer gehabt hätte. Neben all dem schei.ß, fühle ich wirklich oft auch tiefe Dankbarkeit. für so vieles.
Ich denke, man sollte alle betrauern, was das Herz schwer macht. Aber andererseits ist es vielleicht auch eine Gefahr, Idealvorstellungen von einer heilen Familie zu haben. Das ist doch etwas verdammt seltenes und ganz heil kommt kein Mensch durchs Leben, auch nicht mit recht gesunden Eltern.
Ich will damit sagen, dass auch Verletzungen durch die Familie meiner Meinung nach unvermeidlich sind.
Es lässt sich wirklich aus vielem Schweren etwas Schönes schöpfen.

Noch immer habe ich nicht auf den Punkt gebracht, was ich dazu denke. Es fällt mir schwer. Natürlich denke ich nicht, dass jedem eine ordentliche Traumatisierung gut tut , aber ich glaube, dass das Schwere und Ernsthafte zum Leben dazu gehört. Und manchmal habe ich den Verdacht, dass wir in einer Zeit leben, in der man glaubt, ein Mensch könne nur ein erfülltes Leben führen oder eine gesunde Psyche haben, wenn er in einer Disney-Familie aufwuchs und von allem Problematischen verschont blieb. Gehört es nicht auch einfach zum Leben dazu? Wer erlebte so etwas denn in all den Jahrhunderten zuvor? War das Schwere und Schmerzhafte damals nicht mehr als heute selbstverständlicher Teil des Lebens? Integrierter sozusagen? Wollen wir diesen Teil des Lebens heute nicht vielleicht etwas zu sehr wegtherapieren? Steht dahinter der Anspruch auf ein schmerzfreies Leben, den wir für selbstverständlich halten?
Das sind keine Behauptungen, sondern nur Fragen, die ich mir stelle.
Hoffentlich missverstehst Du mich nicht. Ich will keienswegs sagen: Liebe Leute, heult mal nicht so rum! Früher haben die Menschen ganz andere Härten durchstanden! Nein, es soll ja gefühlt und auch getrauert werden. Worum es mir geht ist, dass wir heute vielleicht zu sehr erwarten, dass das Leben frei von diesen Themen ist, es weghaben wollen und glauben, dass das Problematische automatisch pathologisch sei.
Entschuldige, dass ich so ausufere. Ich mache hier mal einen Punkt. Und zwar so einen großen runden lächelnden-

Hehe, gestern schrieb ich wohl etwas schlaftrunken:

Zitat:
Wer schrieb


coole Aussage!
Ich wollte sagen: wer schrieb noch von dem kleinen Mädchen, dass auf die Frage, wer die beste Freundin sei, auf sich selbst verwies?

29.08.2017 11:45 • x 2 #1521


Y
p.s. die Freundschaftsanfragen, damt ihr mein Foto sehen könnt

@verliebtverliebt

Deine Bilder sind sooo schön! Was für eine wundervolle Umgebung!

@pferdediebin

Du hast Post

29.08.2017 11:57 • x 2 #1522


V
Zitat von Ysabell:
p.s. die Freundschaftsanfragen, damt ihr mein Foto sehen könnt

Danke, danke, ich bin total gerührt !

29.08.2017 12:14 • x 2 #1523


S
Nur schon mal ganz kurz Ysa: ja - das Schmerzhafte und Traurige gehört ganz normal zum Leben. Und hat es immer schon. Na logo... Aber wie man damit umgeht, ist für mich das eigentliche Thema. Wie man das gelernt hat...

Darf es integriert werden? Im Sinne der Wertschätzung der schwarzen Dame eben.. dem tollen Bild der Seglerin..

Bei uns in der Familie und bei vielen Menschen, die ich in meinem Alltag erlebe, ist genau DAS etwas, das abgespalten, verdrängt, vor sich und anderen verleugnet, mit Dro./Süchten überdeckt, bis zur Unkenntlichkeit in Zwängen zerbröselt werden muss etc. etc. etc... guck Dir die Gesellschaft derzeit an... alle sind angeblich gut drauf... die wenigsten - und im Übrigen ist DAS das Narzissmus-Thema überhaupt - wollen überhaupt mit Traurigkeit länger konfrontiert werden. Alles soll bald easy peasy sein...

Der Narzisst überspringt übrigens wirklich das Thema Traurigkeit/Verlusterleben in seiner psychischen Entwicklung. Ist echt so... Er tut einfach so - als ob... es nicht stattgefunden hätte und vergräbt all das tief in seinem Innern... nur so bleibt er ein Leben lang psychisch gesehen mit all dem alleine und entfremdet sich immer mehr von sich selbst..

Wenn Deine Mutter, Ysa, sich im Übrigen selbst nicht verzeihen kann... dann schwingt da für mich v.a. viel Wut/Hass mit... für die/den es nie ein Gegenüber gab, dem man diese zumuten konnte. Oft gibt es stark belastete Mütter, die man wieder nicht belasten darf/kann. Oder man traut sich einfach nicht. War bei mir auch lange so...

Zu Deiner Frage... ja - ich habe diesen Hass meiner Mutter letztes Jahr endlich mal allumfassend mitteilen können und zeigen können, OHNE sie zu verurteilen. früher hatte ich das auch immer mal wieder getan - aber nicht so. unterschwelliger, vorwürflicher. Und ich kann Dir sagen: in der Auseinandersetzung mit meinem Sohn - ist auch DAS immer wieder Thema. Was einst Du, was DER mir so alles um die Ohren knallt. Aber da muss ich auch lernen - stehen zu bleiben, ihm zuzuhören... Oft ist dahinter auch einfach nur: Verzweiflung, Ohnmacht...

Diesmal habe ich meiner Mutter einfach nur gezeigt, was in mir ist. DAS war sehr heilsam... Und ich habe richtig gemerkt - Erst als sie DAS ausgehalten hat und einen Schritt auf mich zugegangen ist, konnte sich mit dieser heute 90 jährigen Frau eine zarte Annäherung vollziehen..., die bis heute andauert.

Und JA - ich habe längst nicht mehr nur überwiegend diese Wut und diese Traurigkeit in mir, die ich als junge Frau in Form von Depressionen gegen mich gerichtet habe. Bei mir ist durch diesen ganzen Prozess und zunehmende Integration ALLES an Gefühlen viel mehr präsent. Die Wut ist vielmehr im Hintergrund... Das ist toll. Traurigkeit habe ich schon viel. Aber eben auch alles Andere. Wie Du sagst, viel Dankbarkeit, Freude über alles Mögliche, ich fühle mich seitdem viel lebendiger und mit allen Gefühlen mehr im Kontakt.

29.08.2017 12:18 • x 3 #1524


T

Zitat von sonne-5273:
. . . in der Auseinandersetzung mit meinem Sohn - ist auch DAS immer wieder Thema.
Was meinst Du, was DER mir so alles um die Ohren knallt.

Aber da muss ich auch lernen - stehen zu bleiben, ihm zuzuhören. Oft ist dahinter auch einfach nur: Verzweiflung, Ohnmacht.



Was meinst Du, was DER mir so alles um die Ohren knallt.






29.08.2017 12:40 • x 3 #1525


Y
Zitat:
Nur schon mal ganz kurz Ysa: ja - das Schmerzhafte und Traurige gehört ganz normal zum Leben. Und hat es immer schon. Na logo... Aber wie man damit umgeht, ist für mich das eigentliche Thema. Wie man das gelernt hat...


stimmt!

Zitat:
Darf es integriert werden? Im Sinne der Wertschätzung der schwarzen Dame eben.. dem tollen Bild der Seglerin..


ja, diese Worte von Seglerin haben auch mich umgeworfen. Wollte gerade schreiben, wie es sie mir gefallen und schwupps! hatten Ema und Du- glaube ich?- schon geschrieben.

Zitat:
Bei uns in der Familie und bei vielen Menschen, die ich in meinem Alltag erlebe, ist genau DAS etwas, das abgespalten, verdrängt, vor sich und anderen verleugnet, mit Dro./Süchten überdeckt, bis zur Unkenntlichkeit in Zwängen zerbröselt werden muss etc. etc. etc... guck Dir die Gesellschaft derzeit an... alle sind angeblich gut drauf... die wenigsten - und im Übrigen ist DAS das Narzissmus-Thema überhaupt - wollen überhaupt mit Traurigkeit länger konfrontiert werden. Alles soll bald easy peasy sein...


ja, Du hast recht. Aber reden wir nicht über das gleiche? Das ist es u.A. auch, was ich mit Disney meine.

Zitat:
Wenn Deine Mutter, Ysa, sich im Übrigen selbst nicht verzeihen kann... dann schwingt da für mich v.a. viel Wut/Hass mit... für die/den es nie ein Gegenüber gab, dem man diese zumuten konnte. Oft gibt es stark belastete Mütter, die man wieder nicht belasten darf/kann. Oder man traut sich einfach nicht. War bei mir auch lange so...


ich danke Dir für diesen Hinweis. Habe genau das früher gedacht. . .Wie kann man jemanden konfrontieren, der sich schon so sehr selbst verurteilt. Ich habe es in der Vergangenheit aber dennoch getan.
Zitat:
Zu Deiner Frage... ja - ich habe diesen Hass meiner Mutter letztes Jahr endlich mal allumfassend mitteilen können und zeigen können, OHNE sie zu verurteilen.


Ohje, gerade beim Lesen fiel mir ein, dass Du davon neulich schon schriebst.
Wir behandeln hier so verletzliche Themen, dass ich mich manchmal nicht traue, etwas dazu zu sagen, zu fragen, Sorge habe, etwas zu vergessen usw. Geht es euch manchmal auch so? Fühlt sich manchmal, nicht immer!, wie ein Balanceakt an.

29.08.2017 12:42 • x 3 #1526


T
Zitat von ysabell:
Wir behandeln hier so verletzliche Themen, dass ich mich manchmal nicht traue, etwas dazu zu sagen, zu fragen, Sorge habe, etwas zu vergessen usw. Geht es euch manchmal auch so? Fühlt sich manchmal, nicht immer!, wie ein Balanceakt an.
Meine Mutter, mein Ex u.a. hatten mich gewarnt, hier nicht über sie zu schreiben.

Sohn und Schwiegertochter wundern sich über mein Hobby. Wir vertrauen einander.

Meine besten Freundinnen würden ja nie, nie niemals in einem Forum schreiben. Ich glaube, die bedauern mich mit meinen vielen Zwangserkrankungen. Wir ziehen einander auf und necken uns auch.
WA macht schon Spaß. Bin aber nicht tgl. da zu Gange.

DANKE YSA, dass kam jetzt total überraschend. Du bist ein kleines Model. So eine kleine Zuckerschnutte. Süß.

29.08.2017 12:53 • x 3 #1527


Kontra
Zitat von Tempi:
Meine Mutter, mein Ex u.a. hatten mich gewarnt, hier nicht über sie zu schreiben.

Wie kam es dazu?
Finde ich absolut vermessen. Du darfst dich, wo, wann und wie du willst, ausleben. Es geht ja nicht um die Diskreditierung dieser Personen, sondern darum, dir einen Raum zu geben, bzw. zu nehmen.

@ysabell
Ich denke noch mal über das nach, was du über den herumschwebenden Konflikt geschrieben hattest. Meine riesige Baustelle real life wird hoffentlich ab nächster Woche etwas ruhiger, dann habe ich hoffentlich bald mal die Kraft, da noch mal einzutauchen. Derzeit möchte ich das nicht, auch wenn es mir leid tut, wenn es dich und Andere hier belastet (auch an mir geht es nicht vorbei, aber andere Dinge sind gerade so akut, dass das hintenan stehen muss).
Danke für die Anregung, Liebes.
Und zum Foto mit deinem Bruder: Super niedlich. Witzigerweise dachte ich im ersten Moment, dass das auch eine Fotomontage sein könnte, so wie du an ihn gelehnt bist, angeschmiegt an seinen Rücken (übrigens eine Pose, die ich für dich irgendwie total passend finde, so weich, weiblich, sanft, aber auch stärkend). Weißt du, wie damals, wenn man seine Stars aus der Bravo ausgeschnitten und sich daneben geklebt hat?

@sonne-5273
Was du schriebst über dein eigenes Elternsein und Versagen durch eigene Belastung, hat mich sehr berührt. Das ist ein elendig ewiges Thema für mich, warum meine Eltern nicht Stop gesagt haben in dieser Kette von traumatisierten Menschen - und die elendige, ewige Hoffnung, es möge doch noch Einsicht (in dem von mir erwarteten Sinne als auch ganz allgemein) kommen bei ihnen.
Schwieriges Thema, das mich sehr traurig macht. Deine Offenheit diesbezüglich finde ich toll, sie wird auch deinem Sohn sicher beim Heilen helfen. Und dir selbst auch.

29.08.2017 13:04 • x 4 #1528


T
Beliebter Fehler
zu Gange sein

Richtige Schreibweise
zugange sein

Erläuterung
der umgangssprachlichen Wendung »mit etwas/jemandem zugange sein« (für: mit etwas/jemandem beschäftigt sein) wird zugange klein und in einem Wort geschrieben. Aber: »Da ist etwas im Gange« (da passiert etwas).
Quelle: korrekturen.de

29.08.2017 13:06 • x 1 #1529


T
Zitat von Kontra:
Wie kam es dazu?
Heimlichtuereien meinerseits. (z.B. Laptopfdeckel zuklappen, wenn Du merkst, der andere will mitlesen) Für meine Mutter gibt es nur Charakterschwächen. Sie ist hart, aber herzlich. Familien-Interna werden nicht nach außen getragen. PUNKT.

Mein Ex? Der hat mich mehrmals mit seiner Meute alleine gelassen. Er saß eine Etage tiefer auf der Treppe und hatte sich den Sche*ß durch die Türen angehört. Ich fuhr mehr als 1x dort wutentbrannt weg. Er war völlig überfordert und hat sich selbst versklavt bzw. will nicht loslassen. . . (gefällt sich in der Rolle des Gönners) -- darauf mussten mich erstmal 2 Freundinnen aufmerksam machen. Darauf wäre ich selbst nämlich nie gekommen.

Regt mich schon wieder auf das Thema. Könnt' mich schon wieder exen. Mache ich aber nicht mehr. Ich halte das jetzt aus, liebe Kontra und allerliebste Pferdemama. Ich hab' Euch lieb.

Euer

29.08.2017 13:12 • x 5 #1530


A


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