Ich bin eine Narzisstin - man muß sich dem stellen

Zitat von sonne-5273:

Mir geht das unfassbar nah und da möchte ich Dich immer so gerne in den Arm nehmen an dieser Stelle...

Da - wo Du durch dieses Taffe und Reflektierte und auch Lustige etwas enorm Anregendes und Motivierendes für mich hast - (etwas, was ich an meiner Mutter z.B. immer sehr vermisst habe) - da habe ich Dir gegenüber oft den Impuls, Dich auf eine andere Art irgendwie (mütterlich) zu versorgen. Das soll jetzt überhaupt nicht abwertend klingen. Ist nur ein Impuls. Zu schauen, dass Du Dich mehr ausruhst, hinlegst, genug gegessen und getrunken hast, Dir irgendwie über Deinen Kopf zu streichen - nur wenn das für Dich angenehm ist - und Dich zu versuchen irgendwie runterzuregulieren, zur Ruhe zu kriegen. Natürlich würde ich Dich auch fragen wollen, wie es Dir geht und Dir zuhören wollen, aber das habe ich immer erst als zweiten Impuls..

Das hast Du mal wieder soo schön geschrieben. Danke.
Sonne, ich bin eine ganz treue Seele.

Aber, ich bin auch ein kritischer Mensch. Kritisch mit mir und mit anderen. Das waren gestern einfach 2 Beiträge zu viel, die gelöscht wurden. Dabei wollte ich gerade mal wieder spenden. Ich war einfach nur noch veräergert darüber. Und nun schreibt bitte ÜBER EUCH! Danke.

Nur kurz: @sonne-5273 : Du bist für mich die Empathin, die Empfindsame und eine extrem gute Beobachterin! Kuss und bis später !

Habe ich mir gestern Abend mit Begeisterung angesehen.
WDR 20.15 Uhr
Abenteuer Erde: Planet der Spatzen
Ein Film von Kurt Mayer
Wiederholung: Fr 13.16 Uhr

Zitat: Ihre Lernfähigkeit wird weit unterschätzt. Ein Spatzenhirn zu besitzen, sollte demnach eine Auszeichnung sein. Und - Spatzen haben ein ausgezeichnetes Personengedächtnis. Wer sie mehrmals mit falschem Futter täuscht, wird nachhaltig gemieden.

Zitat von sonne-5273:

Ich finde, Du beschreibst ziemlich klar was Du denkst und empfindest. Nur kippst Du an irgendeiner Stelle immer so in dieses an Dir Zweifeln und bei Dir Fehler suchen. Ist aber nur mein Eindruck, verzeih bitte, wenn es nicht stimmt.

Doch. Das hast du sehr gut beschrieben. Im letzten halben Jahr habe ich zwar viel dazu gelernt, die Meinung der Gesellschaft ist mit mir gleichgültiger geworden, aber dennoch bin ich nicht ganz aus Stein, was sie betrifft. Ich bin eben bezogen auf Partnerschaften nicht normal und das merken Außenstehende, eindimensionale Menschen sprechen es auch auf eine unangemessene Art und Weise an und konfrontieren mich dann damit. Das ist manchmal schwer auszuhalten.
In meinem Alter sind Paare normal, Menschen, die in Scheidung leben, alleinerziehende Mütter. Eine Frau, die seit drei Jahren alleine lebt und damit auch noch glücklich ist, gilt nicht als normal. Im letzten Jahr habe ich wie gesagt viele Schritte nach vorne gemacht und mich sehr verändert. Man hat mir mein Glück wirklich angesehen, ich konnte ausgelassen tanzen, feiern, das Leben genießen . Das können die gebundenen Menschen natürlich nicht haben und sind angefangen, mich zu pisaken und in der Wunde herumzubohren, dass ich alleine bin. Und zum ersten Mal hat es mich kalt gelassen und ich bin nicht gleich angefangen, mich wieder in Frage zu stellen. Ich habe/hatte mein Ziel, eine besondere Beziehung fest im Blick. Ich möchte nicht irgendetwas anfangen, um nicht alleine zu sein, wie viele andere. Manchmal würde ich denen dann dennoch am liebsten zeigen, dass ich gleich morgen mit wem zusammen kommen könnte, in drei Monaten mit wem in eine Wohnung ziehen könnte und in einem halben Jahr der Nachwuchs unterwegs wäre, dass ich alles haben könnte, wenn ich wollte und wenn mir nicht wichtig wäre, an WEN ich mich binde.
Aber mit dem Therapeuten habe ich herausgearbeitet, dass ich eben sehr hohe Ansprüche an das gegenseitige Verständnis habe und dass diese schwerer zu erfüllen sind als die Ansprüche anderer Personen an Beziehungen und dass es daher schwierig sei, so jemanden zu finden, aber nicht unmöglich. Es könnte eben dauern, auch nicht passieren, aber das wäre eben das Risiko. Ich habe das alles ganz tief verinnerlicht. Ich lebe das auch wirklich.
Und davon habe ich mich durch das Date abbringen lassen. Ich habe mein Überlegenheitsgefühl verloren, das Gefühl, alleine ausgefüllt und glücklich zu sein, trotz der organisatorischen Schwierigkeiten, die ich gerade bewältigen muss. Ich wollte den Ball haben (oder war das nur ein Vorwand?), bin da hin und hab mich wirklich überraschend gut verstanden mit ihm. Das war total unkompliziert, locker, angenehm. Wir haben zusammen Ball gespielt und er kam auch mit meinem Hund sofort super klar, hat sie eingebunden usw.
Ab dem Moment als ich zu Hause war wurde ich im Kopf aufeinmal total kompliziert. Ich glaube daher einfach, dass ich noch nicht so weit bin und noch ein bisschen mehr Zeit für mich alleine brauche. Vielleicht wars der falsche Mann, der falsche Zeitpunkt. Wisst ihr, was ich gerne hätte? Kriterien, an denen man merkt, dass es passt. Kriterien, die mir helfen. So eine Strichliste zum Abhaken. Aber die gibts eben nicht.
Und darum verinnerliche ich mir noch einmal die Sätze der Wahrsagerin und meiner besten Freundin: Du wirst merken, wenn ein besonderer Mensch vor dir steht.
In dem Sinne gehts bald in den nächsten Urlaub , in meine zweite Heimat, danach werde ich richtig geerdet sein

Zitat von JungeRoemer:

Da sind wirklich die Pferde mit mir durchgegangen. Kommt nicht wieder vor.

Und zack, verschwand sie wieder in einen Gast-Account. Ach, Römi. Ich weiß, wie schwer das auszuhalten ist. Du bist hier willkommen - das musst du nur auch zulassen.
Edit: Das hier -

Zitat von AlterRömer:

Das waren gestern einfach 2 Beiträge zu viel, die gelöscht wurden. Dabei wollte ich gerade mal wieder spenden. Ich war einfach nur noch veräergert darüber.

- hatte ich nicht gesehen. Ich verstehe dich jetzt besser. Nichts bringt mich mehr auf die Palme und zum Toben, als wenn man mir den Mund verbietet.

@sonne-5273
Keine Sorge, Römi kommt immer wieder. Ich will nicht sagen, dass sie eine Streunerin ist, das klingt irgendwie abwertend, aber sie ist wanderndes Volk, ähnlich wie Ysa - die Ysa ist dann meistens auf irgendeinem Flohmarkt oder in ihrem Deckenberg zuhause zu finden, wenn sie nicht wie üblich auf der Arbeit rotiert! - Römi muss manchmal fliehen, damit sie spürt, dass ihr auch wirklich keine Ketten angelegt wurden. Aber sie kommt immer wieder. Und das ist auch schön. Kleine Anekdote: in meiner langjährigen Fernbeziehung habe ich meinem jetzt-Ex mal gesagt, dass diese ständigen Trennungen so schlimm für mich seien, und ob er mir versprechen könne, dass er nicht mehr weg geht - da hat er geantwortet: Nein, weggehen werde ich noch müssen. Aber ich verspreche dir, immer wieder zu kommen. - Das hat mir viel mehr Erleichterung gegeben, als ich gedacht hätte, und bis heute hat er sich dran gehalten.
Btw, Römi, ein weiterer Gedanke (ich schreibe heute wirklich unsortiert..): ich habe mal gemerkt, dass mein Fluchtimpuls nicht der war, dass ich wirklich weg wollte - ich hatte vielmehr das Gefühl, ich hätte meine Berechtigung, dort zu sein, verwirkt. Also: ich darf nicht mehr hier sein, ich muss mich entfernen, um z.B. die Anderen zu schützen.
Bei dir kommt es mir ähnlich vor, kann das sein?

Zitat von pferdediebin:

Jetzt mußte ich erstmal nachschlagen, was Resilienz bedeutet

Macht doch nix, wir sind zwar hyperschlau, aber alles können wir ja nun auch nicht wissen.
Danke für die Erklärung. Klingt auch alles sehr nach mir, im Sinne von: Ähnlichkeiten mit meinem Empfinden und Erleben, das eben verankert ist in der PTBS.

By the way, kleine Leseempfehlung für alle: Identitätskonstruktion von Keupp et al., wirklich sehr gut, um in das Thema der Entwicklung von Identität, gerade heute, rein zu kommen. Anspruchsvolle Lektüre, mir schwirrt auch manchmal der Kopf, aber ich denke, es passt gut zu dem Thema Selbstfindung - denn was ist dieses Selbst überhaupt? Heutzutage wird Identität als fester Kern, als unverrückbarer innerer Teil angenommen, der eben Charakter usw. ausmacht. Was aber, wenn man Identität nicht als festes Konstrukt, sondern als flexibles Wesen wahrnehmen würde? Das würde viele unserer Fragen hier, viele unserer empfundenen Minderwertigkeiten obsolet machen..
Ihr seht: es arbeitet, das kleine Spatzenhirn.^^

So, jetzt bin ich allgemein berührt , ich weine nicht, aber mir rinnen die Tränen aus den Augenwinkeln.
Das ist mir jetzt fast zuviel
Aber, ich hab leider keine Zeit, um zu antworten, aber heut nacht, da komm ich über euch!
Whow, das ist wirklich ein Geschenk, das ich heut den ganzen Tag herumtragen werde....Danke, daanke, daaaanke.

Zitat von pferdediebin:

Whow, das ist wirklich ein Geschenk, das ich heut den ganzen Tag herumtragen werde....Danke, daanke, daaaanke.

Zitat von Kontra:

dass sie eine Streunerin ist, das klingt irgendwie abwertend,

Danke Kontra. Abwertend ist doch nur, wenn Du und ich hier ständig in der 3.Person schreiben.

Totgesagte leben länger. Oder meinetwegen auch der Streuner. Kein Problem. . .

Bin immer noch verwirrt wegen gestern, aber nicht mehr verärgert.

Edit: 'Junge' hat die Maschine nicht gewollt. Roemer reicht ja auch.

Zitat von Kontra:

- ich hatte vielmehr das Gefühl, ich hätte meine Berechtigung, dort zu sein, verwirkt. Also: ich darf nicht mehr hier sein, ich muss mich entfernen, um z.B. die Anderen zu schützen.
Bei dir kommt es mir ähnlich vor, kann das sein?

Bis Anfang Juno '17 befand ich mich ja noch in dieser destruktiven Beziehung. Sicher gefiel ihm nicht, dass ich hier schreibe. Genauso wenig den anderen Personen, denen ich bereits davon erzählte. Ich hörte fast immer nur Warnungen.

Ihr Lieben,

da heute keiner hier schreibt, mach ich es halt mal.
Zu sagen hab ich ja immer noch nicht viel aber jetzt bekommt ihr auch mal ein Lied von mir.

Als ich das heute Abend zum ersten Mal sah, dachte ich, wie schön muss es sein, singen zu können und damit in der Lage zu sein, seinen Schmerz auf so wunderbare Weise herauszuschreien.

Man muss übrigens kein Französisch können. Die Bilder sagen alles

Bei mir herrscht leider noch immer Hektik - aber eines muß ich schon loswerden.
Ich habe das ja nicht so richtig mitbekommen, aber warum sind Beiträge von der Römerin gelöscht worden?
Gerade bei Dir, @Roemer , wäre mir noch nie etwas aufgefallen, das auch nur am Rande des Löschenswerten angesiedelt gewesen wäre.
Ich muß sagen, ich bin wirklich erstaunt!

@Elerya

Wow! Danke für die gewaltige Überschätzung meiner Person!
Tatsächlich bin ich aber wirklich nur ein Waldmensch und habe eine Uni bestenfalls einmal von außen gesehen. Zudem hat mir das Leben selber genug Studien ermöglicht, und ich bin Dingen, die einen in eine bestimmte Richtung drängen könnten, eher aus dem Weg gegangen, um nicht womöglich nach und nach zu erblinden daran.
Womit Du aber sicher recht hast: Ich bin etwas verantikt, in jeder Hinsicht.

@Ema

Tolles Lied! Ich kannte es nicht, aber es hat mir auf Anhieb gefallen!

Ansonsten kann ich heute auch nur noch ein Lied betragen, zu meiner eigenen, also passenderweise narzisstischen Aufmunterung, eine Art Durchhalteparole .

Soderle, das Leben hat mich wieder 2 Tage frei, an denen ich schlafen kann, wann ich will. Mein Bruder hat mich eindringlich gebeten, nur auf 30 Std. zu laufen, und da ich nicht hauptsächlich auf das Grundgehalt angewiesen bin, ist das mal ein Beginn unter weniger verschärften Bedingungen. Mal was Neues...
Heute, z.B. war anscheinend die richtige Mischung aus Langeweile und Aktion, am Schluß hab ich mich noch lang mit einem unserer kleinen Afghani unterhalten, das sind alles großartige Burschen, alle nicht größer als 1,65, drahtig und fleissig, flink wie die Wiesel. Die sind alle hierher verschleppt worden, alle nicht mal 18, und versuchten mit aller Kraft sich ein Leben aufzubauen, und auch noch die Familie daheim zu unterstützen. Jeder ein Goldstück, auf seine Art. Ich bin ein bissl wie eine Mama für sie, beschütze sie vorm Boss, der glaubt, nur weil er die Flüchtlinge aufgenommen hat, macht ihn das schon zu einem guten Menschen, und er darf sie dafür ausquetschen wie Zitronen.

Aber nun wieder zum berührt sein, whoa, Mütterlichkeit entwaffnet mich furchtbar. Meine älteste Freundin ist Stier und lässt mich seit 36 Jahren nicht mich selbst zerstören, sie ist meine mahnende Stimme, zu ihr gehe ich, wenn ich mich nicht mehr auskenne. Die Frau ist die verkörperte Ruhe, und kennt mich besser als ich mich selbst. Sie hat sogar eine Zeitlang für mich gesund gekocht, denn sie macht das gern. Sie ist Masseurin, und ich hab einen Lebenslang-Gutschein. Sie ist der geduldige, verlässliche Mensch in meinem Leben, mein Fels. Lustigerweise hat man uns als Teenager oft verwechselt, dabei ist ihr richtiger Vater Afghane gewesen, sie hat ihn aber nie kennengelernt, aber ihr Stiefvater ist auch Afghane, deshalb hat sie viel von der Kultur mitbekommen. Ich muß @Elerya leider enttäuschen, ich bin absolut unblond. Wir sind beide dunkle Typen, meine mütterlichen Vorfahren, hat mal einer herausgefunden, sind ursprünglich aus Italien mit den Römern nach Deutschland gezogen, und da schlägt halt manchmal was durch. Mein Sohn z.B. ist als Baby hellblond gewesen und ist blauäugig.
Seltsamerweise werde ich täglich irgendeiner Herkunft verdächtigt, gestern waren es Pakistani, heute Spanier. Ich lass sie immer raten, und noch niemand hat auf Österreicherin oder Deutsche getippt. Das war als Kind auch nicht so von Vorteil, in meiner Jugend gab es noch relativ wenige Gastarbeiter, ich hab meinen ersten Afrikaner entgeistert angegafft, da war ich ca. 6.
Ich sah also aus wie ein Gastarbeiterkind und sprach hochdeutsch, die Kinder in unserem Gemeindebau waren ungeich rauher. Es gab viele Problemfamilien, und, irgendwann gehörten wir auch dazu
Da hatte ich auch noch einige Kämpfe auszutragen, die Älteren fühlten sich oft provoziert von mir, und praktizierten halt ihre normalen Machtspielchen.
Und ja, ich arbeite als Kellnerin, eine Ausbildung zur Krankenschwester oder etwas ähnlichem, wäre unmöglich gewesen. das war eine Notlösung um aus den Schlafstörungen Kapital zu schlagen, und mittlerweile mach ich es gern, vor allem das Umfeld ist für mich so wichtig, da hat sich wirklich eine superfeine Truppe zusammengefunden, mit denen würd ich auch als Müllfrau arbeiten, ich hab so ein Glück, oder mein Boss so ein gutes Händchen, oder einen sicheren Blick für Komplementärnarzissten.
Wenn ihr brav seid das Foto von mir kommt auf die Seite unseres Lokals, mit dem Titel : She's back! oder so ...
und wer fragt, dem sag ich, wie's heißt. Ich hoff, es wird was, denn ich bin leider nicht sehr fotogen, aber dass war eine Profi-Frau *bet*.
Also, wenn sich jemand mir gegenüber mütterlich zeigt, dann hat er sich von meiner Pseudo-Bedürfnislosigkeit nicht täuschen lassen. Dann bin ich entlarvt, und ich muß mich bemühen, das zuzulassen. Ich bin gut im abschmettern. Denn ich hab ja immer recht, mein Fluch, haha. Allein dafür könnt ich mich ohrfeigen jetzt grad.
Aber es erweitert unbedingt meinen Horizont dessen, worauf ich Rücksicht nehmen sollte, da ich ja selbst nicht so ein gutes Gefühl für mich hatte (ich muß grad lachen, elegant umschrieben), hinter der Fassade, ich muß da sicher noch einiges dazulernen, auf meine alten Tage
Deswegen berührt mich das unheimlich wieviele Gedanken ihr euch über mich gemacht habt, und eben dieses Bild, das da von mir rüberkommt. So werde ich gesehen? Ja, klar, die ganzen Geschichten sind rückblickend gesehen schon knüppeldick, da haben sich die Belastungen sozusagen die Hand gegeben, ich hab das jetzt mal durch die Kränkungsbrille angeschaut, aber nach dem Ende mit meinem ersten Narzissten hatte ich sicher sowas in der Art, da war ich komplett hingerichtet.
Aber es scheint auch zum HSP zu gehören, daß man in Krisen länger durchhalten kann, oder eben in Gefahrensituationen eiskalt genau das Richtige zu tun, was paradox klingt, aber mit Überstimulation zu tun hat, die dann andere Hebel in Bewegung setzt als normal. Der Autor meint, das hat damit zu tun, daß diese Menschen fähig sind, dem Leben einen Sinn abzugewinnen.
In früheren Zeiten waren sie die Berater der Könige, sahen größere Zusammenhänge, hielten die Menschen in Krisenzeiten zusammen, und sahen Gefahren voraus.
Was positiv ist, ist auch die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter, die naive Kindlichkeit, die sie geistig nicht altern lässt. Und wenn man fähig ist, mit seinem Körper gut zu kommunizieren, hört man mehr auf ihn, das kann einem vor manchem bewahren.
Sorry, ich springe hin und her, eigentlich wollte ich DAHIN:

Gestern sah ich in der Ubahn ein Pärchen, und die Frau war so entzückend fröhlich, sie war so um die 40, sie trug so ein buntes Kleid, und darüber ein Chanel-ähnliches Jäckchen, irgendwie passte das gar nicht zusammen, aber ihr passte es. Sie hatte dunkelblondes, halblanges Haar und helle Augen und war groß und schlank. Da dachte ich mir: So stelle ich mir Ysa vor!
Absolut entwaffnend, für jeden Blödsinn zu haben, total unkonventionell, ein Freigeist.
Das hat mich eigentlich zu diesem Gedankenspielchen gebracht.
Aber ich habe auch das Bild einer Lehrerin bei Ysa, einer unkonventionellen, klugen Frau, die den Menschen etwas beibringt, indem sie ihnen Dinge zeigt, die sie nie erwartet hätten. Wie geht du eigentlich mit deiner Überbelastung um @ysabell ? Und wie fühlt es sich an? Ich hätte gerne Vergleiche....
Ich hab nur mal vermeint rauszuhören, daß du im sozialen Bereich arbeitest, ich weiß nicht, wie belastend das ist...

Bei der Römerin hab ich mich total geirrt, das geb' ich offen zu Ich hatte, so wie es hier manchmal rüberkommt, mehr so ein verhuschtes, abwehrendes Wesen erwartet, klein und elfenhaft, so Tinkerbell-mässig, frech ihre Kommentare einstreuend, deswegen Narzmäuschen, ich weiß nicht, was die hier gegen die Römer haben, wohl zuviel Asterix gelesen , aber du hast mir mal erklärt, daß du mit deinem Nick oft nicht reinkommst, und das ist ärgerlich.
Fang neu an, als Tinkerbell, ich hab kein Feensmilie, aber in Ermangelung dessen
Die Römerin hat mich leider auch gleich durchschaut, und sie kann unendlich mütterlich sein , die kann Leute mit einer Geste entwaffnen, da geht so ein goldiger Schein von ihr aus, da bist du wehrlos. Und nix verhuscht, da ist eine tatkräftige Frau, die sicher auch ordentlich anpacken kann. Ein origineller Geist, und kann auch herrlich über sich selbst lachen.
Die hat auf mich aufgepasst wie ein Blindenhund.
Ich bin natürlich voreingenommen, und hab sicher nicht alle Facetten entdeckt, aber deine Umsichtigkeit und Selbstlosigkeit würden dich zu einer idealen Pflegerin machen, einer unterstützenden Betreuerin. Krankenschwester wäre zu stressig. Aber dein Licht gehört unbedingt verstrahlt , und du sollst auch etwas zurückbekommen.

Whynotti sehe ich ähnlich wie Elerya, aber mehr in Form eines gealterten Lausbuben, der aber sehr viele Interessen hatte, und sehr viel gelesen hat. Und dem auch nicht mehr viel menschliches mehr fremd ist. Ich empfinde immer, daß sehr viel Wert, auf eine gute Erziehung gelegt wurde, und das wird er nicht los, so gern er es wollte. So ein bissl höflich distanziert.
Ich hab mich gestern echt bemüht, den Thread, den Römi erwähnt hat, zu lesen, aber der hat über 500 Seiten!
Und ich habs vorn vorne und von hinten probiert, ich hab die Geschichte nicht gefunden, aber ich geb nicht auf!
Als verständnisvoller Lehrer, der durch sein Vorbild allein schon Werte vermittelt, egal, welchen Beruf er ausübt, so sehe ich whynotti. Und er hat sicher was spitzbübisches in seinen blauen Augen. Wieso fallen mir jetzt Sommersprossen ein?

Elerya ist für mich eine, aber das wissen wir ja leider schon, große, schlanke Frau, mit langen, hellbraunen Haaren und auch hellbraunen Augen, die perfekt dazu passen. Ein mädchenhaftes Gesicht. Brille? Empfindliche Haut. Manchmal ein bisschen zerstreut weil sie versucht an viele Sachen gleichzeitig zu denken. Sehr genau und perfektionistisch bei der Arbeit. Eine perfekte Forscherin, hingebungsvoll und akribisch. Stehst du auf Kitsch? Irgendetwas besonders mädchenhaftes? Ich seh rosa?
Du bist körperlich sehr fit, deshalb vermittelt deine Haltung mehr Selbstvertrauen als du meinst zu haben. Viele ungewohnte Kränkungssituationen und Unsicherheiten beim rauswagen in die Welt, in der Pubertät. Die hohen Ansprüche sollen vielleicht Nähe verhindern? Denn Nähe ist Kränkungspotential Nr. 1. Leider ein sehr strahlendes Lächeln, dem die Herzen zufliegen...
Entschuldige, aber das steigt so auf, ungefiltert schreib ich das jetzt hin, das würd ich sonst nicht tun.
Ich bin übrigens exakt 1,70, und war immer ziemlich athletisch, ich konnte immer ungehindert essen, was ich wollte, großer Energieverschwender Leider gibt sich das mit dem Alter oder den Medikamenten

Kontra verrät ja viel durch das Augenbild, dazu stelle ich mir so kastanienbraune Haare vor, leicht gewellt. Auch so um die 1,70, eher ein bissl kleiner, drahtig, nimmt nicht leicht zu. Ungeduldig, manchmal die Welt verdammend, weil sich alles wie eine Endlosschleifenwiederholung anfühlt. Irgendwie zwei Seiten...die eine hat beherrscht sich sehr, die andere ist locker, humorvoll und hat unheimlich viel tiefes Verständnis. Perfektionistisch und hohe Ansprüche an sich selbst. Beruflich weiß ich leider auch, für mich wärst du eine optimale Trainerin, jemand der andere zu Höchstleistungen anspornen kann, aber gleichzeitig Wärme und Verständnis gibt.
Und jetzt weiß nicht, wie ich die große Traurigkeit einordnen soll, die sich grad hocharbeitet? Schön langsam werd ich müde...

Sonne sehe ich als zierliches Wesen, zu dem Auge würden dunkle Haare gut passen, sieht durch ihre Mädchenhaftigkeit wahrscheinlich viel jünger aus , nicht allzu groß, sehr feminin. Wird wahrscheinlich oft unterschätzt, ist aber sehr diszipliniert und ordnungsliebend. Hast du das schon mal erwähnt, oder bilde ich mir das ein? Für mich wäre Sonne die perfekte
Sprechstundenhilfe, die alles rund um den Arzt organisiert, und sich rührend um alle kümmert.
Mein Hausarzt hat so eine Perle, diese Frau bewundere ich wirklich, die weiß über jeden Bescheid, hat für alle ein Ohr, sagt dir alles, was du wissen mußt, und reißt dich raus, mit nachträglichen Krankmeldungen oder ähnlichem. Leider ist sie ziemlich überlastet, hat Probleme mit dem Herzen, was mich gar nicht wundert.
Und ich bin mir sicher, da gibt es eine Seite, die man besser nicht hervorlockt, da is nämlich Schluß mit lustig.

So, der Beitrag hat sicher einen halben Meter, und ich bin endlich unendlich müde.

Hasta luego

Zitat von pferdediebin:

Elerya ist für mich eine, aber das wissen wir ja leider schon, große, schlanke Frau, mit langen, hellbraunen Haaren und auch hellbraunen Augen, die perfekt dazu passen. Ein mädchenhaftes Gesicht. Brille? Empfindliche Haut. Manchmal ein bisschen zerstreut weil sie versucht an viele Sachen gleichzeitig zu denken. Sehr genau und perfektionistisch bei der Arbeit. Eine perfekte Forscherin, hingebungsvoll und akribisch. Stehst du auf Kitsch? Irgendetwas besonders mädchenhaftes? Ich seh rosa?

Vieles stimmt . Ich habe aber graublaue Augen, die im Kontrast mit meinen Haaren stehen und keine Brille. Meine Adleraugen werden vermutlich auch nie eine brauchen, laut Augenarzt. Da ich sehr viel im Kopf haben muss, bin ich wirklich zerstreut zu Hause und perfektionistisch auf der Arbeit, aber keine Forscherin. Das würde auch meinen Neigungen nicht entsprechen. Von meinem Grundtyp stehen der Entdeckerin die Bewahrerin und die Retterin im Weg. Ich schwanke in mir immer zwischen Sicherheit sowie Freiheit/Unabhängigkeit, würde einen Beruf und Partner brauchen, der beides in einem optimalen Verhältnis bedienen kann. Das ist sehr schwer.
Ysa hat mir auch das Mädchenhafte zugeschrieben. Ich entdecke das bei mir selbst nicht.
Kitsch mag ich gar nicht, aber rosa ist tatsächlich eine Farbe, die ich gerne als Oberbekleidung trage und die mit meiner Haut perfekt harmoniert. Insofern siehst du das Rosa an der richtigen Stelle. Aus diesem Grund mag ich auch rosé Gold. Wenn ich rosa + rosé Gold trage, bekomme ich sehr häufig Komplimente, dass diese Farben perfekt mit meiner Haut harmonieren.

Zitat von pferdediebin:

Du bist körperlich sehr fit, deshalb vermittelt deine Haltung mehr Selbstvertrauen als du meinst zu haben. Viele ungewohnte Kränkungssituationen und Unsicherheiten beim rauswagen in die Welt, in der Pubertät. Die hohen Ansprüche sollen vielleicht Nähe verhindern? Denn Nähe ist Kränkungspotential Nr. 1. Leider ein sehr strahlendes Lächeln, dem die Herzen zufliegen.
Entschuldige, aber das steigt so auf, ungefiltert schreib ich das jetzt hin, das würd ich sonst nicht tun.

Das stimmt alles.
Über den Satz, dass meine hohen Ansprüche Nähe verhindern könnten, muss ich noch einmal nachdenken. Mir sagen viele nach, dass ich keinen Partner wolle, so wie ich mich verhalte, auch meine Eltern denken so über mich. Das steht in krassem Gegensatz zu dem, was ich hier schreibe, zu meinem Wunsch nach Nähe und ich frage mich manchmal schon, ob die Wünsche Nähe und Partnerschaft wirklich die meinen sind oder ob ich sie mir habe von der Gesellschaft oktroyieren lassen. War die Gesellschaft möglicherweise so gut, dass ich glaube, es selber zu wollen? Oder hindert mich eben eine Angst vor Verletzung daran, wirkliche Nähe zuzulassen? Auch meine Partner haben häufig kritisiert, dass ich manchmal so distanziert sei, als wäre mir etwas peinlich vor ihnen, dass sie das Gefühl hätten, nie ganz durchzudringen.
(Btw: Es gab aber auch schon einige wenige Männer, die ganz zu mir durchgedrungen sind und viel von mir wissen. Die haben mich dann am meisten verletzt.)
Ich bin auf jeden Fall kein Typ für Frauengruppen, was auch schon wieder im großen Kontrast dazu steht, hier mit euch zu schreiben. Frauengruppen versuchen im RL immer, mich zu ihnen hineinzuziehen, aber das mache ich nicht mehr. (Stichwort: Pubertätserfahrungen). Ich habe einzelne sorgfältig ausgewählte Freundinnen. Ansonsten bewege ich mich in Männergruppen und pflege zu Frauen höchst oberflächliche Kontakte. Ich mag Frauenverhalten in Gruppen nicht. Als mich meine Frauenclique in der Pubertät durch ihre Lästereien über mich in meiner Abwesenheit sehr verletzt hat, bin ich in der Schule und auch in der Freizeit zu den Männern übergelaufen. Da hat es mir besser gefallen. Männer machen mehr Sachen, die ich auch mag und sind direkter. Das hat besagte Frauencliquen natürlich umso mehr gestört und sie kamen zu mir an und meinten Du kannst ruhig wieder zu uns kommen. Du musst nicht immer mit Männern was machen. Das großzügige und uneigennützige Angebot habe ich ausgeschlagen und seitdem ist das so. Bei Männern bin ich als gute Freundin beliebt. Frauen sind auf mich oft neidisch, außer eben meine engsten Freundinnen.

Ysa habe ich mir als Künstlerin vorgestellt und Kontra als Therapeutin mit dem Schwerpunkt Traumata. Die Sonne stelle ich mir so vor, wie du sie dir vorstellst, Pferdediebin . Neddi kenne ich optisch. Für mich wäre er beruflich ein Computernerd .

Bis bald, ihr Lieben

Hallo ihr Lieben!
Ich habe leider noch nicht einmal alles gelesen, was ihr die letzten Tage geschrieben habt. War zu eingespannt, und habe wie Du @pferdediebin gestern und heute nicht frei, aber fast frei Nur ganz wenig Arbeit. Ich kann`s kaum fassen: habe gestern fast den ganzen Tag durchgeschafen, die Erschöpfung war groß. Dachte, dass ich dann nachts nicht schlummern kann, dem war aber nicht so. 3 Seiten gelesen und Äuglein wieder zugefallen.

Zitat:

Gestern sah ich in der Ubahn ein Pärchen, und die Frau war so entzückend fröhlich, sie war so um die 40, sie trug so ein buntes Kleid, und darüber ein Chanel-ähnliches Jäckchen, irgendwie passte das gar nicht zusammen, aber ihr passte es. Sie hatte dunkelblondes, halblanges Haar und helle Augen und war groß und schlank. Da dachte ich mir: So stelle ich mir Ysa vor!
Absolut entwaffnend, für jeden Blödsinn zu haben, total unkonventionell, ein Freigeist.
Das hat mich eigentlich zu diesem Gedankenspielchen gebracht.
Aber ich habe auch das Bild einer Lehrerin bei Ysa, einer unkonventionellen, klugen Frau, die den Menschen etwas beibringt, indem sie ihnen Dinge zeigt, die sie nie erwartet hätten. Wie geht du eigentlich mit deiner Überbelastung um @ysabell ? Und wie fühlt es sich an? Ich hätte gerne Vergleiche.

Hehe, nein, so ist Ysa nicht und so sieht sie auch nicht aus
Vielmehr habe ich mich in Deinen Selbstbeschreibungen wieder gefunden
Ich werde nicht selten gefragt, ob ich deutsch spreche Einige Flüchtlinge wollten sich sofort mit mir verbandeln
Habe ein einziges farbiges Kleid, sonst nur grau, schwarz, beige. Sofern ich nicht gerade ausgelassen bin und dann voll abgehe- wie hier so oft - bin ich von der Ausstrahlung der Typ ernste Melancholikerin. Ist ja nicht schlecht, aber bei mir etwas too much. Es gibt zu viele Tage ohne Lachen. Das Verspielte aber ist dennoch fast immer da. Ich nehme alles leider immer verdammt ernst, mir fehlt die Distanz, der Humor.
Meine Ma nennt mich oft Meine strenge humorlose Tochter.
Aber wenn ich mal glücklich bin, mich freue, verliere ich die Nerven, ein wenig wie ein Tier, das mal Ausgang aus dem Käfig hat Dann schlage ich vergnügt Haken

Tja, wie gehe ich mit Überbelastung um? Gar nicht War kürzlich bei meiner geliebten Therapeutin, sie war alarmiert, als sie mich sah. Ich gehe leider über all meine Grenzen und merke es erst, wenn ich zusammen klappe. Und statt mich dann zu schonen, mich liebevoll aufzupäppeln, verurteile ich mich für meine weicheierei.
Und wie fühlt es sich an? Auch gar nicht. Ich fühle dann nix mehr
Jetzt nach meinem Schlafmarathon kommen Lust, Gedanken, Gefühle langsam wieder.
Ich muss dringend etwas ändern, weiß aber noch nicht was und wie.

@römi

ich liebe diese Beiträge von Dir.

Zitat:

Zitat: Ihre Lernfähigkeit wird weit unterschätzt. Ein Spatzenhirn zu besitzen, sollte demnach eine Auszeichnung sein. Und - Spatzen haben ein ausgezeichnetes Personengedächtnis. Wer sie mehrmals mit falschem Futter täuscht, wird nachhaltig gemieden.

Ja ja, jetzt weiß ich, warum man mich oft Spatz nennt und unterschätzt! Denn ich bin ein gewieftes Kerlchen Wer mich täuscht, wird nicht nur gemieden. Er muss um sein Leben fürchten
Ich würde sagen, dass ich extrem gut verzeihen kann, nicht nachtragend bin usw. Auch so etwas wie Seitensprünge kann ich wegstecken. Ist ja nix gegen mich. Aber wenn ich erlebe, dass jemand in irgend einer Weise Freude daran hat, mir wehzutun, zu schaden, dann bin ich gnadenlos. Kommt aber selten vor.

Moin.
Ich hab' Euch lieb und ich danke Dir, liebe Pferdediebin, für die lieben Worte.
Beim Blindenhund habe ich mich an meinem Lacher verschluckt, und die Wauwis waren ganz aufgebracht. Gib Benni ein Busserl von mir.

4 Tage Hansesail ab heute. Hier ist ganz schön was los. Wie gerne wäre ich jetzt im Wald . . .bei/mit W-nött'l - Pilze sammeln. Leider bin ich nicht sein Typ. 2 Fossile ¿

Ysa, Schlaf ist die beste Medizin. Und übrigens: Du bist mir das größte Rätsel. Ich muss es aber nicht lösen. Du bist in Deinen Wachphasen so schillernd und klug. Ich mag Deine Zettellandschaft in Deiner Wohnung. Ich stehe auf zerstreute Professoren. Du bist einer mit unglaublich großer Phantasie.

Muss los.

Zitat:

Ja ja, jetzt weiß ich, warum man mich oft Spatz nennt und unterschätzt! Denn ich bin ein gewieftes Kerlchen Wer mich täuscht, wird nicht nur gemieden. Er muss um sein Leben fürchten
Ich würde sagen, dass ich extrem gut verzeihen kann, nicht nachtragend bin usw. Auch so etwas wie Seitensprünge kann ich wegstecken. Ist ja nix gegen mich. Aber wenn ich erlebe, dass jemand in irgend einer Weise Freude daran hat, mir wehzutun, zu schaden, dann bin ich gnadenlos. Kommt aber selten vor.

ich würde gerne einmal wissen, was ihr über mein Verhalten denkt. Übertreibe ich? Verhalte ich mich ungerecht? Oder wie würdest ihr damit umgehen?

Meine älteste Freundin kenne ich seit meinem 5. Lebensjahr. Wir waren einander nebst einigen anderen Leutchen stets Family.
Mit dieser Freundin gab es nie einen größeren Konflikt. Allerdings war sie immer ein wenig eifersüchtig auf mich und artikulierte das auch. Ich hab`s nie verstanden weil sie in allen Lebensbereichen erfolgreicher ist als ich. Wir sind aber Gegensätze, auch optisch. Sie blond und strahlend, beherrscht und etwas konventioneller; ich dunkel, unbeherrscht , sehr emotional und unkonventionell. Verehrer hatte sie auch stets viele. Aber da war etwas, um das sie mich beneidete. Also gut.
Eines schönen Tages kam mein Totalzusammenbruch und zwar aus heiterem Himmel. Morgens aufgewacht und die Welt war eine andere. Mit Depressionen hatte das nichts mehr zu tun. Was aber mit mir los war, wusste ich damals noch nicht. Ich war derartig verstört, dass mir über ein Jahr lang das Wasser den Rücken herunter lief, sobald ich nur auf die Straße ging. Kein Schwitzen, sondern echt Wasser, das lief.

Als das alles gerade losging, waren wir beide verabredet, saßen im Restaurant und sprachen. Sie fragte, wie es mir geht und ich kam lediglich dazu, einen Satz zu sagen und brach dann in Tränen aus. Ihre Reaktion hat mich derartig fassungslos gemacht, dass sie sich in mein Hirn einbrannte: sie lachte wie eine Verrückte, warf sogar vor Begeisterung den Kopf zurück und sagte strahlend Tja, jedem passiert mal alles! Das war`s. Danach hörte ich monatelang nix von ihr. Zuvor hatten wir seit unserem 5. Lebensjahr kontinuierlich Kontakt. Ich habe noch vielleicht. 3 Mal versucht sie anzurufen, es kam keine Rückmeldung.

Ich ging etwa 2 Jahre durch die Hölle und entpuppte mich dann wieder. Habe alles überwunden und zurück ins Leben.
Danach kam sie wieder an und warb fast wie ein Mann um mich, ohne je unser letztes Treffen zu erwähnen. Ich wich ihr aus, rief nie zurück, ließ sie immer ins Leere laufen.
Das ganze läuft nun schon viele Jahre so! Ich wundere mich, dass sie nicht müde wird, sich bei mir zu melden, obwohl nie eine Resonanz kommt. Sie hinterlegt Geburtstagsgeschenke bei Freunden für mich, für die ich mich nicht bedanke, lädt mich jedes Jahr zu ihrem Geburtstag ein, ohne dass ich drauf reagiere. Sie besucht mich bei der Arbeit und ich lasse sie freundlich lächelnd abprallen.
Und um ganz ehrlich zu sein, verschafft es mir Genugtuung, sie ins Leere laufen zu lassen.
Ich habe aber einen so tiefen Groll gegen sie, dass ich jenen Abend nicht ansprechen möchte, nicht mit ihr drüber diskutieren möchte. Sie wird ohnehin sagen, dass das alles ja gar nicht so gemeint war. Wir hätten eine Chance, wenn sie ehrlich wäre, auf mich zukäme, mir sagen würde: ja, ich habe mich gefreut, dass du in der Tinte saßt. Ich war eifersüchtig und es tut mir leid.
Das wäre okay, ich würde ihr nichts nachtragen. Aber das tat sie bisher nicht. Und so ist sie gestorben für mich.
Ich fühle mich ihr gegenüber echt gnadenlos, würde sie wohl nicht einmal besuchen, wenn sie ins Krankenhaus käme. Ich kann es ihr nicht verzeihen, fühle ihr gegenüber Bitterkeit. Ich wünsche ihr nichts schlechtes, wenn es ihr aber widerfährt, fühle ich keinerlei Anteilnahme.

Übertreibe ich? Ist das crazy? Was denkt ihr?