@sonne-5273
Ich bin heut wieder völlig blutleer, und bin froh, daß ich mit immer mehr Wissen, diese Zustände verstehen kann.
Ich kann das leider auch nicht mit dem zitieren, ich probier es gar nicht, und schon gar nicht in diesem Zustand, denn da könnt ich jedesmal heulen, wenn mir was danebengeht oder etwas nicht funktioniert, wie es sollte. Ich verlier sofort die Nerven, die Drähte stehen spannungsgeladen aus mir raus.
Da mußt ich an deinen Beitrag denken, in dem du schriebst, daß du sehr leicht ge/berührt bist, und viel weinst, und daß das nicht viele Menschen in deiner Umwelt verstehen können. Mein letzter Ex hat mir auch von einem Beziehungsversuch mit einer sehr lieben Frau erzählt, die anscheinend ähnlich gestrickt war. Leider hat er es verbockt, und sie mit seinen Gefühlsausbrüchen verschreckt. Aber, daß sie über jeden Sonnenuntergang in Tränen ausbrach, weil es einfach so schön war, das hat ihn anfangs fasziniert und auch versuchen lassen, mehr von der Schönheit zu sehen und zu empfinden, aber nach dem S. hat es ihn irritiert.
Er, der selbst keinerlei Kontrolle über seine Emotionen hatte, sie aber in negativer Form darbrachte, konnte mit den tief berührten Gefühlen nicht umgehen, fühlte sich in eine Vater-Tröster-Rolle gedrängt. Ich hätte ihn am liebsten gefragt: Und was ist das für eine Rolle, die du den Frauen zumutest? Mama-Dompteur?
Ich kann selten weinen, ich weine mehr nach innen. Jetzt z.B. würde es wahrscheinlich guttun, ich spüre es zwar, aber ich kann nicht, es sitzt fest, drückt mir den Hals zu. Ich vermute, ich hab es verlernt, weil es auch so etwas wie Entspannung bedeutet.
Wenn andere Menschen weinen kann ich das immer gut verstehen, und ich weiß, egal was man da sagt, es ist einfach...wertlos, man kann da nie die richtigen Worte finden, ich halt den Mund und geb irgendwie Körperkontakt, das kommt natürlich auf die Person an. Da kommt meine innere Omi zum Zug, der ist nichts menschliches mehr fremd. Aber leider bin ich kein Kuschelmonster, ich tanz auch am liebsten allein, ich umarme und küsse die Menschen, die ich mag zur Begrüssung, aber wenn mich jemand ständig berührt, dann kommt immer der Fluchtreflex. Die Brüder meiner Mutter sind. z.B. so dauernd auf Körperkontakt, da wirst du auf den Schoß gezogen, umarmt, geküsst, gehalten. Ich hab das schon als Kind schlecht ausgehalten. Aber die waren mir immer noch lieber als die Eisblock-Familie meines Vaters. Nur Extreme
Ich denk mir halt jetzt, na klar, wie soll es mir auch anders gehen, ich bin total überladen, und mein innerer Kleinkindkörper weint, weil ihm das heut wieder alles zuviel war. Früher hab ich das immer mit Depression gleichgesetzt. Jetzt weiß ich, daß es mir eigentlich gut geht, ich hatte einen guten Tag, hab keine Sekunde die Nerven verloren, alles gut im Griff gehabt. Mein Boss hat mich heut fotografieren lassen, und mich belobhudelt, weil ich ein paar saugute Kritiken bekommen hab. Jo, mei, das wechselt wie das Wetter.
Es ist halt mein inneres System, daß nachher einbricht, und sein Recht auf alle Gefühle einfordert, die ich heute doch unterdrückt habe. Ich muß halt ständig präsent sein, aufmerksam sein, mir viel merken, das fordert seinen Preis. Da gibt's kein babysitten. Dafür darf es sich jetzt noch ein bissl mit Gedanken-ordnen beschäftigen, kriegt seine Flasche (Radler), vielleicht noch eine Folge TPB, oder ein bissl Musik, und dann wird geschlafen. Und morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus
Und danke für das Stossgebet, ich wünsche mir das schon lange . und für dich wünsche ich mir einen heissen lover, mindestens 4x täglich, zumindest am Anfang
@Elerya
Siehst, das hab ich auch schon so oft gesehen, daß Männer glücklich und anhänglich sind, wenn man sie schlecht behandelt.
Sie jammern zwar, aber eilen dann sofort weiter, in einem höheren Auftrag vom Schatzi. Sie sagen stolz: Na, das würde mir mein Rehlein aber nicht erlauben..! oder sowas in der Art.
Leider tu ich mir schwer mit berechnend sein. ich könnt es vielleicht mit viel Weisheit durchziehen, so daß ich mir selbst sage: Tja, die wollen halt nur spielen, dann spiele ich mal zu unser aller besten mal den Drachen...jedem die Sprache, die er versteht
Vielleicht muß man das wirklich so sehen? Du setzt dich ja auch nicht mit einem Hund über Richtig und Falsch auseinander, sondern sagst ihm gleich das Richtige damit das Zusammenleben funktioniert.
Herrgott, es ist so einfach
@Kontra
Jetzt mußte ich erstmal nachschlagen, was Resilienz bedeutet
Also, ich denk schon, daß das ein wichtiges Thema ist, laut dem Autor. Allein, wenn man die erhöhte Stressbelastung bedenkt. Der gefährdete Selbstwert, weil die Umwelt nicht bestätigt, was du wahrnimmst, oder sie will es gar nicht bestätigen, weil du, mit deinem überhöhten Gerechtigkeitssinn die Anderen in Frage stellst. Kommt bei Kindern nicht so gut.
Die psychoemotionale Verletzungsgefahr im Kleinkindalter ist höher, da sie auch dem kulturellen Ideal weniger entsprechen, die Eltern überfordern, weil sie einfach anstrengend sind.( da kommen dann die ganzen Sei-nicht-Botschaften...Sei nicht so empfindlich, sei nicht so nervig..) Noch dazu wollen manche Eltern ihre Kinder nicht so verletzlich sehen, und härten sie ab, für die Zukunft.
Noch dazu reagiert der Körper sehr intensiv auf Belastungen, mit Allergien, mit seltsam chronischen Krankheiten.
Wenn du weniger Filter hast, bist du dünnhautiger, kannst nicht so schnell zwischen Wichtigem und Unwichtigem trennen, weil du noch dazu langsamer, weil mehr, verarbeitest. Alles in viel mehr Schubladen steckst.
Und insgesamt neigen die HSP später mehr zu Depressionen, Sozialphobien und Neurosen. In dieser Welt haben sie wenig Platz, selten haben sie jemanden an der Seite, der geduldig, gelassen und verlässlich ist, wenn sie großwerden. Wer weiß schon darüber?
Und wer kann Intuition und Empathie brauchen, in einer Welt, wo du in erster Linie funktionieren sollst? Ja, wenn man Glück hat, wählt man sich den richtigen Beruf. Aber als normaler Hackler (so heissen wir bei uns) bist du aufgeschmissen, wenn du dir zuviel Gedanken über alles machst. Du siehst die Probleme, über die sich sonst keiner Gedanken macht, und wenn du darüber sprichst, erntest du nur Unverständnis. Und wer kann einen Angestellten brauchen, dessen Körper bei zuviel Belastung w.o. gibt? Wo sollst du mit deinem Gerechtigkeitssinn hin, in einer Welt voller Ungerechtigkeiten?
Und wen interessieren deine Gefühle und Wahrnehmungen, wenn du nicht zufällig ein paar andere der 20% in der Masse aufgetan und als Langzeitgefährten gesichert hast?
Das ist eine eigene Qualität des Überlebens.
Ich hab das gar nicht mit PTBS in Verbindung gebracht. Nur ich kenne den Satz: Ich kann dich sehen! von anderen, die mir immer nah waren. Und das mit Grund, wie ich jetzt sehe.
Es ist so ein Erfassen des Gesamtbildes, selbst wenn man die Person gar nicht kennt, es kann auch heissen: ich kann es sehen. Weil man Bilder in den Kopf bekommt, das können kurze blitzartige Momente sein, oder verwandte Szenen. Die vielen Neuronen stellen sofort Verknüpfungen her und es passiert so etwas wie tieferes Verständnis. Ich kann es nicht besser beschreiben, das ist weiser als ich jemals sein kann
Wir könnten so eine Art Spiel machen, wo jeder beschreibt, welches Bild er sich von den Anderen gemacht hat, das wäre sicher interessant. Obwohl durch die ganzen Augenbilder gibts da schon ein paar Vorgaben...
09.08.2017 01:39 •
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