Zitat von schnabel:Und dann eben noch das mit dem Typ wofür ich mich so hasse das ich ihn nicht ignoriert habe am freitag...
Warum denn? Sei doch nicht so hart zu Dir! Er mag nicht der Mann fürs Leben sein, aber er ist eben gerade der Mann der Stunde. Du bist gerade in einer Krise, nun kam er zufällig in Dein Leben und Du hast Dir am Freitag einen schönen Abend mit ihm gemacht. Da konntest Du doch sicher kurz aus dem Gedankenkarussel aussteigen und Dich einfach mal fallen lassen. Hast Dir halt was gegönnt. Kannst Du das nicht versuchen SO zu sehen?
Zitat:meine ganze familie in stuttgart sagt ich soll nicht kommen weil ich mich sowieso langweilen würde bzw ich nicht bei meiner mum sein könnte im krankenhaus.
Die wollen nicht das ich meine arbeit deswegen kündige bzw kündigen lasse das ich erstmal für mehr tage unten bin.
Es ist ja Dein Leben, Dein Job, Deine Entscheidung. Da würde ich mir nicht reinreden lassen. Du machst es so, wie Du es sich für Dich gut anfühlt.
Zitat:Das wird mir alles zuviel und ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Musst Du ja auch gar nicht sofort entscheiden. Jetzt schaust Du erstmal, was Dein Chef morgen sagt. Immer ein Schritt nach dem anderen.
Zitat:vorallem bin ich so enttäuscht von den menschen die immer da waren und jetzt nicht für mich da sein können.
Kann ich schon nachvollziehen. Mir hilft da immer die Erkenntnis, dass sich eben ständig alles verändert, manches vergeht und verschwindet unerwartet, aber ganz unerwartet entsteht auch Neues. Zum Beispiel die Kontakte hier im Forum. Plötzlich sind da Menschen, die Du nie zuvor getroffen hast, die Dich sich mit Dir austauschen.
Was mir immer sehr geholfen hat in den schweren Krisen, ist die Achtsamkeit für den Augenblick. Selbst in den dunkelsten Zeiten sind da immer wieder schöne Momente. Diese Momente nehme ich dann ganz bewusst wahr und mache ein inneres Foto für mich. Eine schöne Begegnung, ein Stück Kirschstreusel mit Sahne, das Licht der Herbstsonne in den Blättern, ein intimer Moment mit Deiner Mum. Es gibt immer auch mal was zum Lachen oder zum Schmunzeln, egal wie schwer die Situation ist.
Ich erinnere mich an viele schöne Erlebnisse in meiner Freiburg-Zeit. Einmal war der Zug so voll, dass ich im Gang auf dem Boden sitzen musste. Ich habe mich die ganze Zugfahrt (9 Stunden) ganz intensiv und toll mit einem Mann unterhalten, der neben mir saß. Eine ganz wertvolle und besondere Begegnung, die ich nie vergessen habe. Da war eine sehr witzige Krankenschwester, mit der ich immer auf dem Gang herumgeblödelt habe, es gab ein sehr gemütliches Café in der Altstadt mit phantastischem Kuchen, auf einer Bank im Garten des KH ließ ich mir die heiße Sonne auf die Arme brennen und genoss das herrliche Sommer-Wetter.
Es hilft mir immer, mich bewusst in den Moment zurückzuholen und die Gedanken über Zukunft und Vergangenes loszulassen. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, weil die Endlosschleife der Gedanken rattert, sage ich mir: Die Gedanken kommen und gehen. Ich kann sie nicht stoppen, aber ich BIN nicht die Gedanken. Ich bin der Beobachter der Gedanken. Ich kann mich in eine distanzierte, beobachtende Haltung begeben. Und ich fokussiere mich dann auf die Realität, auf das, was in diesem Moment ist: Ich liege in einem warmen, weichen Bett. Es ist ruhig. Ich spüre die Bettdecke auf meinen Beinen. Ich spüre hinein, wo mein Körper die Matratze berührt und wie er in sie hineinsinkt. Ich lausche in die Nacht. Ich beobachte meinen Atem.
Vielleicht kannst Du damit irgendwas anfangen?!