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Mal durch die andere Seite des Spiegels geschaut!

G
Hallo in die Runde!

Ich habe vor ein paar Tagen zum ersten Mal als Gast und danach als Mitglied meine Geschichte gepostet und viel Unterstützung erfahren. Danke dafür!
Heute im Laufe des Tages stand ich oft vor dem Spiegel und da schaute mich diese Frau an. Ich sagte, hallo, und sie schaute verhermt, mit geschwollenen Augen, stränigen mausgrauen Haaren und fahler Haut zurück. Doch da war noch irgendwo ein kleines schwaches Blitzen in ihren Augen. Komm' ,sagte sie, du betrogene, belogene, verlassene Frau, komm doch mal auf diese Seite und schaue dir die Sache von hieraus an.

Bist du nicht die Geo54, die hier gerade mal vor zwei Tagen gepostet hat, dass sie innerhalb von 5 Tagen die Scheidung eingereicht hat? Bist du nicht auch die Geo54, die hier so gejammert hat und ihren Schmerz und Verzweiflung zur Schau trug? Dann schau mal durch den Spiegel, schau dir Geo54 von dieser Seite aus an!

Ich machte große Augen und schaute durch und was ich sah erschreckte mich! War ich es wirklich, war das was ich da sah wirklich ich? Nein, das war ich nicht, das wollte ich nicht sein. Nein, sagte das Spiegelbild, schau nicht dich an, schau weiter dahinter. Siehst du die Frau, die eingeschlossen in ihrer Welt, in ihren Wünsche und Vorstellungen, siehst du wie sie ihren Mann behandelt. Sie ist nicht mehr an ihm interessiert. Sie hat keine Antennen mehr für ihn. Sie spürt nur, dass er sich zurückzieht und sie ist beleidigt, dass er es tut. Sie fragt aber nicht warum, aber nicht aus Rücksicht auf ihn, sondern weil es jetzt doch ganz schoen in den Kram passt. Siehst du, wie sie die Leidende gibt und in Selbstmitleid versinkt. Wie oft hat diese Frau gesagt, 'ich lass mich scheiden. Mit dem will ich nicht mehr verheiratet sein. Der ist zu einem Langweiler geworden. War es ihr nicht egal was er dachte, fühlte - na, komm sieh hin - du willst die Wahrheit? dann schau hin. War er nur allein Schuld - an diesem auseinander leben. War es doch ganz angenehm, wenn er nicht da war und eine Belastung wenn er da war, und fiel ihr nicht immer eine last von den Schultern, wenn er wieder ging. Aah, jetzt ist er weg, jetzt kann sie wieder aufatmen.

Nah, schau noch weiter dahinter. Wie konntest du in null komma nichts, Anwalt suchen, Scheidung einreichen? Du bist doch angeblich verzweifelt? Schau hin, sieht so eine Verzweifelte Frau aus?

Halt sage ich, du kannst doch den Spieß nicht umdrehen und mir die Schuld geben. Ich war doch immer lieb und nett und geduldig.

Ha,ha, sagt mein Spiegelbild, deswegen hast du dich gehen lassen, nur das gemacht was du wolltest und bist jedesmal schnell zu ihm gerannt, wenn die Kreditkarten wieder einmal über Limit gingen. ER hat dir doch dein angenehmes Leben mitfinanziert. Ich habe doch auch gearbeitet, antworte ich kleinlaut. Ja, sagt das Spiegelbild hast du, im Büro warst du trotz Trauer, Tod etc. die nette, freundliche, fröhliche und zu Hause hast du die Leichenbittermiene aufgesetzt und hast gewartet, dass er als Alleinunterhalter und Komediant, das Entertainment des Abends übernimmt. .. und sei mal ehrlich, wie oft lagst du da und hast an die Decke geschaut und einfach lieblos mit ihm S.. gehabt. Hallo, glaubst du ein Mann merkt nicht, was da abgeht und vorallem, wenn er solange schon mit dir zusammen ist. Sind es wirklich die letzen 4 Jahre gewesen, zähl mal nach, du hast dich doch innerlich schon vor Jahren verabschiedet. Dich aufgegeben und ihn auch.

Ich werde kleiner und kleiner- nun sage ich, ganz so war es nicht. Tja, sagt das Spiegelbild, so war es bei ihm auch. Schau ihn dir an. Du kennst ihn, er war nie der Typ der hinter jedem Rock hergerannt ist. Ohne Grund wäre es ihm nicht in den Sinn gekommen, Frauen mit anderen Augen anzusehn. Stop, , schreie ich, sag ja nicht ich bin Schuld. Nein sagt sie, du bist nicht schuld - er ist nicht schuld - sie ist nicht schuld. Man(n), Frau wacht nicht auf einmal auf und sagt, jetzt suche ich mir eine Affäre. Ich habt dich! , sage ich, doch diese Männer und Frauen gibt es - Schürzenjäger, Femmes fatales. Tja, fragt sie, mal ehrlich war dein Mann einer davon? Was soll ich darauf antworten ohne zu lügen? Ich bin die Betrogene sag ich.
Man kann nur zu Zweit den Tango tanzen, sagt mein Spiegelbild. Dein Verhalten zeigt doch, dass es viele Gründe gab und gibt warum es soweit kommen konnte. Niemals ist nur der Eine oder die andere schuld. Aber willst du wirklich bis in alle Ewigkeit nach Schuld und Sühne suchen. Schau doch, da in der Ecke, da ist diese attraktive Frau, zwar etwas in die Jahre gekommen aber doch noch ansehnlich, runde Hüften aber grosses Herz. Schau, wenn sie lacht, reisst sie alle mit, schau wie sie Witze macht. Willst du nicht lieber wieder diese Frau werden.

Ich bin betroffen, durcheinander und schaue verlegen. So sagt sie, geh jetzt, geh wieder auf deiner Seite. Hör auf in Selbstmitleid zu baden. Bist du wütend, dann zeig es, bist du traurig, dann darfst du traurig sein. Der Tod einer Beziehung ist auch ein Tod. Trauer gehört dazu. Halte dich nicht mit Rachegedanken auf, denk nicht daran was die Leute sagen werden oder wie es weitergeht. Frag nicht ob er wiederkommt oder nicht. Lass ihn gehen. Konzentriere dich auf das Wesentliche, auf dich, du bist wer, auch ohne dich durch seine Augen zu sehen. Sieh dich doch mal von dieser Seite durch unsere Augen an!

Ja, sage ich, du hast Recht - I will survive/ich werde überleben! War das nicht einmal mein Lieblingslied? Wenn man dir keine Blumen bringt, dann pflanze dir einen Garten. Ja, ich schaue diese Frau an und finde sie schön, ich liebe sie. Danke. Jetzt gehe ich wieder. Jetzt habe ich wieder die Stärke auf die andere Seite zu gehen und loszulassen. Allen Balast loszulassen - ja ich bin traurig, mein Herz schmerzt, ich würde ihn so gern wieder in die Arme nehmen und in seinen Armen einschlafen, er fehlt mir, da ist eine leerer Platz in meinem Herz, aber da bin auch ich und ich umarme mich und flüstere mir leise zu, du schafft das! Chakah!

Leute, ich weiss nicht was noch kommt, aber eines weiß ich genau. Ohne dieses Forum, ohne eure Geschichten, Erfahrungen, Ratschläge, und tröstende Worte, wäre ich nicht so weit. Vielleicht ist es mein Alter, die Lebenserfahrung, ich weiss es nicht, aber mir hat eines geholfen - das schonungslose Abrechnen mit mir selber. Wenn die Wahrheit, dann bitte die ganze Wahrheit, egal ob es weh tut oder nicht.

Das hat mir geholfen, weil nur ich weiß was ich wie, wo und wann gemacht habe und weil nur ich unsere Lebensumstände beurteilen kann - sonst niemand. Deshalb hat mir der Blick auf die andere Seite geholfen, meine Stärke wieder zu finden, mein inneres ich zu trösten.

Vielleicht ist es dem einen oder anderen auch möglich, durch den Spiegel zu gehen und auf die andere Seite zu schauen.

Vielleicht antwortet ihr auf dieses Posting würde mich freuen.

02.10.2015 18:22 • x 7 #1


H
Ich finde, du hast das wundervoll geschrieben. Es ist sicher auch richtig, die andere Seite zu betrachten. Ich weiß jetzt auch, dass ich Fehler gemacht habe, auch wenn er sie nicht angesprochen hat und ich verleugne sie nicht. Ich würde gerne bei ihm dafür um Entschuldigung bitten aber ich werde ihn einfach in Ruhe lassen, denn ich denke, das ist, was er will. Ich bade im Moment auch im Selbstmitleid, denke an Selbstmord, einerseits, damit der Schmerz aufhört, leider andererseits auch, um ihm damit Schmerzen zuzufügen, was ganz und garnicht geht. Gut, ich habe eine Vorgeschichte mit Depressionen und Selbstmordgedanken gehören bei mir dazu. Aber noch nie waren sie so intensiv wie jetzt. Aber mal im Ernst: ich will mein Leben wegwerfen wegen ihm? Will ihm für den Rest seines Lebens diesen Schmerz zufügen, dass das am Ende aus uns geworden ist? Wie tief kann ich denn noch sinken? Und ja, du hast Recht. Wir sollten sie ziehen lassen. Loslassen, weitermachen. Wir müssen gut zu uns selbst sein, den Hass aufgeben und uns um uns kümmern. Leider bin ich da noch nicht angekommen. Jetzt nach fast zwei Wochen geht es mir erst richtig schlecht, nachdem die Schockstarre weg ist und er sich anscheinend bereits wieder mit einer anderen trifft. Der Schmerz hat eine Intensität erreicht, die ich kaumj noch ertragen kann. Weggeworfen, vergessen, verlassen. Aber du hast Recht. Ich muss bald anfangen mich um mich zu kümmern. Ich hoffe, es gelingt mir. Ich werde deine Worte im Kopf behalten. Sie werden mir sicher helfen

02.10.2015 18:39 • #2


A


Mal durch die andere Seite des Spiegels geschaut!

x 3


G
@Hundefreundin


Depressionen kenne ich nur zu gut. Selbstmord Gedanken auch. Aber glaube mir, du könntest ihm keinen besseren Gefallen tun als dir was anzutun. Das erste was er denken würde ist, 'Gott sei Dank bin ich nicht noch länger bei ihr geblieben'. Ob er sein ganzes Leben daran leiden wird. Überhaupt nicht!

Wir sollten anfangen zu verstehen, dass wir nicht nur durch andere leben sondern ein eigenes 'Ich' haben. Wir sollten aufhören zu glauben, dass wir 'nichts' sind, nicht liebenswert oder lebensuntüchtig sind, nur weil jetzt kein Partner da ist, der unsere Hand hält und uns bestätigt wie großartig wir sind. Ja, es tut weh, wenn der andere Teil von uns geht und es tut je mehr weh desto länger wir zusammen waren. Doch tief in jedem von uns steckt eine große Kraft. Geh' auf die Suche. Schaue der Frau im Spiegel in die Augen und sag ihr - Hallo du, ich lege jetzt eine Pflegemaske auf. Mache mir die Haare schön, lege mein bestes Make up auf, ziehe mein Lieblingsoutfit an und dann gehe ich ... ins Kino, in die Kneipe, durch ein Kaufhaus schlendern oder nur zum Bäcker an der Ecke. Sollte mich jemand sehen, den wir beide kennen, dann wird er nur eine Frau sehen, die mit sich in Reinen ist. Das kann er dem Herrn, den ich einst kannte erzählen. Damit der weiß, dass er mich nicht unterkriegen kann. Ja, dass musst du der Frau im Spiegel sagen.

Die Gedanken an den Verrat sind da, die Rachegedanken ständig, die Selbstmordgedanken auch, aber gib ihm nicht die Genugtuung, dass er so ein toller Hecht ist, dass Frauen reiheweise in Ohnmacht fallen oder sich seinetwegen aus dem Fenster stürzen.

Wenn er sich so schnell trösten konnte, dann waren seine Gefühle nicht besonders stark oder einfach weg. Manchmal glaube ich, dass Männer solange hin und her drucksen bis sie sich entschliessen zu gehen oder dazugezwungen werden. Dann aber haben sie eine Entscheidung getroffen und auch wenn sie wieder zurück kommen sollten, ist es immer ein bitter Sieg, weil der Verrat nicht wegzureden ist.
Wollen wir, die Betrogenen, die Verlassenen, diesen Mann wieder, damit er so weitermachen kann wie bisher? Nee, wir sind keine Fussabstreifer.
Du schaffst das.

02.10.2015 21:25 • x 2 #3


B
Hallo Geo54,

wow, was für ein Text !

Ich denke, du bist auf einem verdammt guten Weg. So viel Selbsterkenntnis und Lebenswahrheit in so tolle Wort zu verpacken. Ich bin auch ein Verlassener und habe sehr viel in deinen Worten wiedergefunden. Meine Beziehung war sehr ähnlich wie von Dir beschrieben. Meine Frau hat sich immer weiter von Mir entfernt, einfach emotional zugemacht und ich hatte keine Chance sie noch zu erreichen. Eines Tages schoss mir der Gedanke durch den Kopf: es hat im Endeffekt nichts mit mir zu tun. Sondern Sie kam mit ihren Gefühlen einfach nicht weiter und Sie hat es leider nicht geschafft sich in unserer Beziehungen zu öffnen. Da wahrscheinlich ganz tief in Ihr drin so viele Enttäuschungen verborgen sind. Aber wie gesagt, dies hat nicht mit mir zu tun. Vielleicht erging es Dir ähnlich.

Ich freue mich weiter Gedanken von Dir zu lesen, weil Du hast einen wunderbaren Weg eingeschlagen.

Beste Grüße vom
Bücherwurm

02.10.2015 22:05 • x 1 #4


G
Hallo an alle die lieben Menschen in diesem Forum, die mir zugehört haben und mir mit ihren
Ratschlägen und Geschichten geholfen haben.

Heute war ich wieder einmal vor dem Spiegel und ich habe dieses leise „Psst, psst, hey du!“ gehört. Diesmal sagte der Spiegel nicht viel und die Frau, die dort stand, war auch nicht besonders gesprächig. Sie hatte ein Haufen Papiere in der Hand und als ich drauf schaute, wusste ich, dass es die Scheidungsklage und der Termin waren.

Das Spiegelbild streckte die Hand aus und zog mich wieder auf die andere Seite und sagte zu mir, „Grüß dich, ich sehe, dass deine Augenringe nicht mehr so dunkel sind und die Augen nicht mehr rot vom Weinen. Du siehst frischer aus und irgendwie anders. Komm erzähle, was gibt es neues?“ Ich fing an von meinem Leid, Verzweiflung, Schmerz und die Klage und das Scheidungsdatum zu erzählen.

„Halt, halt“, sagte der Spiegel „Geo54, die X-te! Das alles haben wir doch schon gehabt, keine Wiederholungen bitte. Etwas ist aber anders – erzähle mir doch davon.“

Und ich erzählte von dem Kampf mit mir selber, davon das ich jetzt ins Fitnessstudio gehe, dass ich eine neue Frisur habe und dass ich jetzt mit Vernunft und Logik an die Scheidung heran gehe. Das Spiegelbild nickte und zeigte Zustimmung und beglückwünschte mich. Dennoch schien es nicht ganz zufrieden zu sein. Diesmal war ich es die fragte, „Was ist los? Du bist so komisch.“ Das Spiegelbild drehte sich um und ging in eine andere Richtung und irgendwie musste ich ihm folgen. War es Neugierde oder Zwang, ich weiß nicht. Irgendwann hielt es an und ich sah, dass ich mich in einem anderen Raum befand und dass dort auch ein Spiegel war und ein anderes Spiegelbild.

„Hallo“, sagte das fremde Spiegelbild und ich erkannte einen jungen Mann darin, den ich vor langer Zeit getroffen hatte. Jemanden, den ich so gut kannte wie kein anderer. Sah das Leuchten in den Augen und die Träume darin. Auf der anderen Seite war der Mann dazu, lichtes angegrautes Haar, ziemlich sichtbarer Bierbauch (trotz Training und Muskeln drum rum) aber die Augen war nicht mehr so strahlend und die Träume darin waren anders oder vielleicht nur verborgen. „Sieht müde aus nicht wahr“, sagte das Spiegelbild. Ich nickte stumm und dachte, „Geschieht ihm recht. Schuft, Betrüger, Ehebrecher!“

Die Spiegelbilder schauten sich an und dann drehten sie sich um zu mir, „Na, na, “ sagten sie, „sei mal nicht so selbstgerecht, so erhaben, so arrogant. Auch er leidet, auch er kann all die vergangenen Jahre nicht einfach so vom Tisch wischen. Mag sein, dass sein Leid nicht so groß und vielleicht nur eine Art Wehmut ist. Auch ist da jemand, der ihn vielleicht auffangen wird und es ihm leichter machen wird, aber trotzdem er ist kein Unmensch, irgendwo hat er auch Gefühle.“ „Klar“ antworte ich wütend „ich den nicht.“

„Aber du hast dich doch auch abgewandt, “ sagt mein Spiegelbild, „wie oft hast du über eine Trennung nachgedacht und dir vorgestellt die Koffer zu packen und zu gehen. Jetzt geht er und schon ist es der Weltuntergang.“ Ich schmolle, “Er hat mich betrogen!“
„Tja, meine Liebe, du warst nicht da, hast dich verschlossen, wolltest ihn bestrafen oder dich selbst bestrafen oder was auch immer und hast ihm den Rücken zugekehrt. Da war nun eben die andere. Zuerst unverbindlich und dann befreundet und dann Geliebte. Er war allein, vielleicht einsam, hatte seine Midlife-Crisis, seine Zweifel und jeder von euch hat auf den anderen gewartet, und gewartet. Nichts kam, aber sie kam und mit ihr für ihn wieder dieses einzigartige Gefühl, welches ihr Menschen aus Fleisch und Blut LIEBE nennt“

‚‚Deswegen muss er mich doch nicht verlassen, “ schreie ich. „Ich liebe ihn doch.“

„Aber er liebt dich doch auch,“ sagt sein Spiegelbild, “nicht mit der Leidenschaft von einst oder wie ein Mann eine Frau lieben sollte, die er begehrt, aber mit der Liebe, die einfach da ist, wenn man jemanden über Jahre begleitet hat, gute und schlechte Zeiten verbracht hat und gemeinsame Erinnerungen teilt. Schau doch mal in dich rein, schau die Art der Liebe, die du für ihn fühlst, wie ist denn die?“

Ich sehe in mich hinein, schaue mein Spiegelbild an und erkenne, ja ich liebe diesen Mann dort aber wünsche mir den jungen Mann zurück, der er einst war, aber irgendwie ist das Gefühl anders. Sein Anblick erzeugt eine Art Wehmut und Sehnsucht aber keine Leidenschaft und erstaunlicherweise auch keine Wut mehr. Was ist das was ich fühle? 'Auch eine Art Liebe', sagen die Spiegelbilder unisono.

Ich gehe auf den Mann zu und schaue ihn an, er schaut mich an. „Hallo“, sagt er „wie geht es dir?“ Komisch, ich spüre keine Tränen mehr und auch keinen Hass oder Wut oder Verzweiflung. Es ist so als würde ich irgendwie zu einem Fremden sprechen, der mir doch sehr vertraut ist. Wir reden, über früher, über Gestern, Heute und Morgen. Das Gespräch ist gut. Ich werde ruhig und fange an zu begreifen. Ich brauche ihn nicht loszulassen, er hat sich schon gelöst, er geht in eine andere Richtung. Ich habe nun die Wahl, ob ich seinen Weg gehe, um für immer hinter ihm aber nie bei ihm zu sein, oder ob ich einen anderen Weg wähle, der vielleicht einmal wieder seinen Weg an einer Kreuzung begegnen wird.

Ich habe die Wahl und ich wähle. „Gute Wahl“ sagen die Spiegelbilder. Der Mann kann nichts mehr sagen, er ist schon weitergegangen auf ein anderes Ziel zu.

Ich muss mein Ziel erst noch suchen und finden. Im Moment, will ich nur eins: zur Ruhe kommen und mein Leben neu ordnen.
„Du bist auf den besten Weg“, sagen die Spiegelbilder und begleiten mich ein Stück bis zum Ausgang, „Du schaffst das.“

Ich lasse alle hinter mir und schau gerade aus in das Unbekannte – mal schauen was da draußen noch auf mich wartet. Der Weg ist steinig und holperig und es geht den Berg hoch, aber es gibt dahinter auch ein Tal. Dort werde ich ausruhen.

Morgen ist ein neuer Tag.

23.10.2015 13:33 • x 1 #5


Waldfee47
Liebe Geo,
du hast das sehr, sehr gut beschrieben.
Ich bin auf der anderen Seite der Medaille.
Ich bin die, die eine Affäre hat, mein Mann der Betrogene. Wenn man objektiv ist, kann man in so einer Dreiergeschichte alle drei Seiten verstehen. Bevor es dazu kam, dass ich mich mit einem anderen Mann einließ gingen viele Ehejahre ins Land, in denen ich mich emotional sehr alleine fühlte neben ihm.
Zusammen aber aber trotzdem einsam. Ich achte und schätze meinen Mann, er ist ein guter Mann. Er war aber nie begeistert von mir, sagt er. Der Andere ist es. Er behandelt mich wie einen Diamanten. Ich bin eigentlich eine sehr treue und ehrliche Haut. ich will mich nicht verteidigen... ich möchte nur sagen:
in einer Dreiecksgeschichte ist das ein Tanz aus 3 Menschen und jeder bringt seinen Anteil mit. Es ist unsere Gesellschaft, unsere Moral, unser Besitzdenken, was in BÖSE und GUT einteilt, denke ich. Dir alles Liebe bei der Bewältigung.
Waldfee

23.10.2015 17:01 • #6


B
Hallo Ge054,

wieder ein wunderbarer Text

Ich denke dein Innerstes, dein Seele, wie auch immer hat schon alle Antworten auf deine Fragen gefunden.
Du bist schon viel weiter als Du meinst. Das Problem ist oftmals unser Kopf, unser Verstand der nicht gerne mit Veränderungen umgehen möchte. Das Akzeptieren fällt uns natürlich schwer, weil unangenehme Situation niemand von alleine heraufbeschwören möchte. aber dein Wandel, deine Veränderung ist spürbar.

Alles Gute auf deinem Weg schreibe weiter!

Der Bücherwurm

25.10.2015 08:47 • #7


G
@Bücherwurm

ja, das sind die Tage an welchen ich innerlich ruhig bin. Ich kann dann an ihn denken ohne dass es schmerzt oder mich in die Verzweiflung stürzt.

Auch versuche ich tatsächlich es auch von seiner Seite zu betrachten. Was ihn bewegt und zu so einem Schritt geführt hat. Seltsermerweise, spielt dabei die Neue nur eine untergeordnete Rolle. Eigentlich bin ich nur sauer auf sie, dass sie jetzt, nachdem sie ihr Ziel erreicht hat, ihn im Ungewissen läßt (mal will sie, mal will sie nicht). Manchmal denke ich, dass er nie dazu durchgerungen hätte, die Trennung zu verlagen, wenn sie nicht die Eifersuchtskarte gezogen und ihm gesagt hätte, dass sie jemanden neues kennengelernt hat. Jagdinstikt und so.

Dann gibt es wieder Tage, an welchen ich alle hasse und auf alle wütend bin. Und wiederum andere, an denen ich denke, dass ich ihn doch auch weiterhin lieben kann, ohne irgendwas von ihm zu fordern oder bei ihm zu sein.

Doch die plausibelste Erklärung ist, dass ich ja jahrelang in meiner Ehe allein war, denn er war ja ständig unterwegs und deswegen, es mir leicht fällt, dies alles zu ertragen. Schade ist nur, dass ich nicht mehr sagen kann, dass es da einen Menschen gibt, dem ich wirklich viel bedeute und der immer für mich da sein wird. Familie und Freunde können dieses Gefühl für einen anderen Menschen nicht ersetzen.

Da er jetzt jemand anderen hat, fällt die Umstellung für ihn leichter aus und dass was ihm jetzt Kummer bereitet, ist nicht unsere Trennung sondern, dass sie so unschlüssig ist.

Wie du siehst, werde ich noch viele dieser Selbstgespräche mit meinem Spiegel führen. Manche werde ich hier posten, manche werden einfach nur flüchtige Gedanken sein. Die Außereinandersetung mit mir selbst hilft mir am meisten. Kommen dann noch Antworten oder Impulse aus dem Forum, dann kann ich wieder einen Schritt weiter gehen. Langsam aber sicher oder vielleicht einen neuen Weg einschlagen.

25.10.2015 09:47 • x 1 #8


B
Hallo Geo54,

es ist mehr als selbstverständlich, dass es Tage gibt an denen fast alles gut und andere an denen einem der Schmerz, die Wut einholt. Ging mir ebenso. aber dein Perspektivwechsel gefällt mir sehr und auch deine Art mit dem Spiegelbild zu kommunizieren.

Bei dem was Du schreibt ist mir folgendes aufgefallen:

Mache Dir keine Gedanken um deinen Ex-Mann. Er ist gegangen und alles was nun passiert liegt in seiner Verantwortung. Mache Dir keinen Kopf um die Neue, ob es gut oder schlecht ist, denn Du hast keinen Einfluss mehr. Loslassen ist die Devise. Klingt immer so einfach, ich weiß. Aber mir ist es genauso ergangen. Hätte mir jemand gesagt, dass ich innerhalb von 4 Monaten, meine Familie, meine Frau und mein Haus verliere, hätte ich gesagt: Du spinnst.

Habe vorhin noch folgenden Text gefunden:

Die 4 indianischen Gesetze der Spiritualität

Das 1. Gesetz sagt:
“Die Person die Dir begegnet ist die Richtige”

Das 2. Gesetz sagt:
“Das was passiert, ist das Einzige was passieren konnte”

Das 3. Gesetz sagt:
“Jeder Moment in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment”

Das 4. Gesetzt sagt:
“Was zu Ende ist, ist zu Ende”

Vielleicht ist für Dich etwas dabei. Um einen neuen Gedanken zu fassen oder eine Anregung.

Mir hat folgendes geholfen, dass Wesentliche vom Unwesentlichem zu trennen. Gnade und Vergebung walten zu lassen. Und wieder die Sonne in sein Gemüt zu lassen.
War ein harter Prozess, aber er hat sich gelohnt. Mir geht es trotz alledem wieder richtig gut. wie gesagt, dies war mein Weg, deiner kann ganz anders aussehen.

Du hast aber eine tolle, fast poetische Ader und die ist es Wert weiter zu führen. Ich hoffe für dich, dass es Dir gelingt. Denn Du musst Dich jetzt ganz auf die selber besinnen. Deine Stärken stärken und nach vorne blicken. Es geht immer nur zwei Schritte vor und einer zurück, dies ist auch klar.

Wenn Du in deiner Ehe oft alleine warst, ist der Zustand jetzt nicht viel anders. Mache Pläne, baue, schaffe. Mach Dir ein schönes lebenswertes Leben, denn Du hast nur das Eine.
Natürlich ist es schade, wenn das geplante Bild zerstört wird, aber male Dir ein Neues.

Es geht nur noch um DICH!

Beste Grüße vom
Bücherwurm

25.10.2015 19:48 • x 1 #9


B
Hallo geo54,
deine Gespräche mit deinem Spiegelbild haben mich so tief berührt und bitterlich zum weinen gebracht. Ich wúnsche mir, dass auch ich es irgendwann so sehen kann. Aber im Moment tut es einfach nur so unendlich weh, ich denke das wird noch ein sehr langer schmerzvoller Weg. Aber du hast so Recht, das Loslassen fällt nur so schwer. 23 Jahre, fast mein halbes Leben und auf einmal fühlt man sich als Nichts, wertlos und ungeliebt. In diese emotionale Abhängigkeit habe ich mich selber gebracht, und nun ist an der Zeit, mich auf den Weg zu mir selber zu machen. Mich selber wertvoll zu fühlen. Und irgendwann werde ich das auch schaffen...Danke für diese tollen Gedanken

25.10.2015 20:39 • #10


J
Moin Geo, Du hast so großes Talent als Schreiberling. Reiche das hier doch mal bei einem kleinen Verlag ein, bevor sich jemand anderes damit schmückt. Der Eingangspost liest sich so schön, da sind so herrlich ungeschminkte ehrliche Worte. Danke. Ganz liebe Grüße und Daumendrücken
Ps: Das sind so Mut-macher-Texte für Verlassene, finde ich.

26.10.2015 09:52 • #11


A
Geo54,

Sehr gut geschrieben. Finde mich selbst in deinem Text.

26.10.2015 10:23 • #12


G
@alle
@Junge_Roemer

Danke euch fuer die Blumen, ihr seid so lieb zu mir! Es tut gut zu wissen, dass man auch aus Leid und Verzweiflung heraus noch was fuer andere tun kann. Es lenkt fuer einen kleinen kostbaren Moment vom eigenen Elend ab.

Vielleicht sollte ich diese postings tatsaechlich sammeln und ein Buechlein oder sonst was daraus machen.

Werde versuchen euch weitere Texte zu schreiben. Aber die entstehen immer spontan aus der Situation heraus, damit sie auch authentisch und ehrlich bleiben. Wenn ich es erfinden muesste, waere der Zauber weg.

Vielleicht habe ich jetzt ein Talent in mir entdeckt, dass ich weiter entwickeln sollte. So als Spaetberufene Schreiberin

26.10.2015 13:34 • #13


G
Hallo, es wird wohl nie ein Buch darueber geben, denn so gut sind diese Geschichten nun auch wieder nicht.
Aber unterhaltsam allemal und mir helfen sie loszulassen.

Ich sitze hier vor dem Spiegel und traue mich nicht dort hinein zu blicken. Ich sehe diese Frau im Spiegelbild und will nicht akzeptieren, dass ich diejenige sein soll, die mir von dort entgegen sieht. Ich habe ein ganz anderes Bild von mir und ich versuche dieses Bild dort zu finden aber ich sehe es nicht. Es ist die gleiche Frisur, das gleiche Outfit, die Figur, die Koerperhaltung und doch da ist noch etwas was mich verstoert. Es sind die Augen, verquollen, mit Traenensaecken und Augenraendern. So ganz fremde Augen, die nicht die meinen sind. Wo sind die Funken, die darin waren und wo das Lachen? Die Augen dir mir entgegen blicken sind so leer und traurig. Es erschreckt mich sie so zu sehen. Bemitleidenswert. Kein Wunder, dass ihr Mann es nicht mit ihr ausgehalten hat, wenn sie sich so gehen laesst.

“Hallo du”, sag ich, “guck doch nicht so traurig. So wird es auch nicht besser. So traut sich keiner dich anzusprechen. So bleibst du immer allein. So kommst du nie raus aus deinem Loch.” Mein Gegenueber schaut auf und laechelt gequaelt. “ich habe doch nichts zum lachen, “ sagt sie, “man hat mir doch alles genommen. Es ist nichts mehr uebrig. Was bleibt mir anderes uebrig, als hier zu sitzen und ueber mein Unglueck nach zu denken.” Sie sagt das mit soviel Schmerz in der Stimme, dass ich einfach den Drang verspuere auf zu stehen, sie in den Arm zu nehmen und sie zu wiegen wie ein Kind aber auch sie zu schuetteln und sie anzuschreien “Gib nicht auf. Mir zu liebe gibt nicht auf.” Aber es geht nicht, der Spiegel laesst mich nicht auf die andere Seite.

Oh, ich kann ja gar nicht zu dir”, sage ich und schaue mich hilflos um, “was ist los? Wieso ist das so?” Das Spiegelbild deutet an, dass es auch nicht weiss warum es mal geht und mal nicht. Vielleicht bin ich einfach heute nicht dazu bereit, meine Situation aus einer anderen Sicht zu betrachten. Heute bin ich bockig. Ich mag diese Frau dort nicht und ich will auch nicht hoeren, was sie sagt und nicht sehen was sie sieht. Ich mag den Spiegel nicht.

“Komm doch du zu mir,” sag ich,” komm hier rueber” und sie kommt. Ich zeige ihr meine Seite. Meine Wohnung, die einmal ein Heim war und die ich jetzt als fremd empfinde, weil er nicht mehr da. Ich zeige ihr meine Traurigkeit aber auch meinen Willen und meine Staerke. Ich zeige ihr meine Wunden und meine Verzweiflung. Aber auch andere Sachen, wie meinen Job, die Anerkennung meiner Kollegen, den Zuspruch von Freunden, Familie und Bekannten. Ich lade sie ein mit mir ins Internet zu gehen und lese ihr die vielen Mails vor, die ich erhalten habe.
“Schau,” sag ich “es liegt nicht an uns, an unser Alter, an unser Gewicht, an den grauen Haaren, dass er uns verlassen hat”, sage ich, “schau hier sind so viele, junge, huebsche, dicke, duenne, grosse, kleine, blond, braun, grau oder weisshaarig, Frauen und Maenner, reich oder arm, beruehmt oder unscheinbar. Auch sie sind verlassen oder ausgetauscht worden aus dem einen oder anderen Grund.Das haben mir diese leiben Menschen gezeigt.”

“Das ist nichts neues, “ sagt der Spiegel,”das kenne ich schon und es geht ja auch nicht darum. Ich leide, weil ich nicht verstehen kann wie und wieso er mir das antun konnte. Wieso war sein Herz frei jemand anderen zu lieben. Ich dachte, sein Herz gehoert mir und nur mir. Wie hat er es mir wegnehmen koennen so klamm heimlich und ohne Warnung und es einer anderen schenken. es war meins, meins!.”

“Oje,” stoehne ich,” Darauf werden wir nie eine Antwort bekommen, weil es keine gibt die wir akzeptieren koennen und wollen. Wir drehen uns wieder im Kreis. Deine und meine Gedanken drehen sich wieder nur um ihn. Aber ich mag nicht mehr. Ich will raus aus dieser Sprirale, die mich unweigerlich ins dunkle Nichts herunter zieht.”
Ich fasse dieses andere Ich bei der Hand und gemeinsam rennen wir gegen den Spiegel an. Fallen gemeinsam hindurch zur anderen Seite. Wir landen hart und unter Schmerzen aber wir sind auf der anderen Seite. Es umschliesst uns ein Gefuehl, dass ich nicht beschreiben kann.
Wir halten uns fest und stehen langsam auf. Unsere Herzen sind schwer und doch ist da was anderes auch noch. Wir schauen uns um und sehen ihn und unser Herz springt vor Freude. Er winkt aber entfernt sich immer weiter von uns weg. Das Herz trauert aber der Herzschlag ist nicht lauter oder schneller geworden. Es bleibt ruhig. Wir sehen wie er auf jemanden zugeht. Wir schliessen die Augen, wir wollen nicht sehen und hoeren was er tut. Aber wir blinzeln und wollen dennoch ein Blick erhaschen. Vielleicht doch ein Teil von seinem Leben sein?
“Siehst du,” sagt das andere ich, “er hat uns schon vergessen” und die Worte treffen das Herz und es tut weh. Aber nicht mehr so sehr wie am Anfang.
Ich mache einen Schritt und noch einen, irgenwo sehe ich etwas, das wie ein Weg aussieht.

“Oh, schau. Das hier sieht aus wie der gelbe Pflasterweg aus dem Wizzard von Oz” sage ich und klatsche in die Hanede wie ein kleines Maedchen. Mein Gegenstueck rollt mit den Augen. Sie haelt mich wohl fur unverbesserlich kindisch.

Auf jedem dieser Pflastersteine, stehen Worte und sind Erreignisse beschrieben aber ich lese sie nicht sondern gehe darueber hinweg. Ich will mich nicht damit befassen, will mich nicht von Vergangenem aufhalten lassen. Ich will zurueck nach Kansas.

Und dann hoere ich sie lachen. Mein Gegenstueck lacht und lacht und ist nicht mehr zu bremsen. Traenen laufen ihr uebers Gesicht und ich weiss im ersten Augenblick nicht ob es Freudetraenen sind oder nicht. Ich schau fassungslos drein und als sie meinen Blick sieht, hoert sie auf. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich.
“Du, der Weg fuehrt nicht zurueck nach Kansas,” sagt sie, “ Es ist kein Weg zurueck. Dieser Weg windet sich in eine unbekannte Richtung und keiner weiss wohin er fuehrt.” Ich spuere Angst in mir aufsteigen. Ich spuere aber auch ihre Angst und ihre Verzweiflung. Panik will uns erfassen. Doch ich lasse es nicht zu.
Ich packe sie fest bei der Hand und renne los. Ich zerre sie mit mir mit und renne den Pfad entlang. Ich will nicht mehr anhalten. Egal wo der Weg mich hinfuehrt, ich werd ihn gehen. Irgendwo, sehe ich die Hoffnung winken, die Sehnsucht und auch die Liebe. Ich weiss nicht ob sie mich auf meinem Weg begleiten oder nicht. Ich kann nichts sehen, den ich weine und meine Traenen vermischen sich mit den Traenen meines Spiegelbildes und gemeinsam rennen wir weiter. Irgendwann werden wir ankommen. Wir sind auf der anderen Seite des Spiegels. Wir werden aber nicht mehr anhalten, uns nicht mehr mit ihm oder der Andern an seiner Seite befassen. Wir hoffen, dass der Wind uns die Lasten und grauen Schleiher von den Schulter wehen wird. Wir wollen weitergehen bis wir angekommen sind. Bis wir an dem Ort angekommen sind, wo uns niemand mehr verletzen kann, wo wir lieben duerfen und geliebt werden. Wir sind uns jetzt sicher, dass es diesen Ort gibt. Es ist uns klar, dass es vielleicht lange dauern wird aber wenn wir stehen bleiben, koennen wir ihn nicht erreichen, diesen fabelhaften Ort. Also rennen wir darauf zu und buendeln unsere Kraefte. Zuenden das Feuer wieder an und lassen uns von den Zweifeln nicht mehr aufhalten.
Wir sind auf der anderen Seite des Spiegels aber wer weiss schon welche Seite die richtige ist und wer das Gegenstueck und wer das Ich ist. Wir sind Eins. Wir sind stark.

04.11.2015 14:24 • x 2 #14


I

Danke für Deine Geschichten Geo, ich finde sie ganz toll.

Lg Isa

04.11.2015 14:33 • x 1 #15


A


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