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Männer und Frauen 35-50 - eine verlorene Generation?

V
ok cyborg genau..

ich glaub ich gehe in den untergrund mit echten werten ., wie schrecklich und hässlich sind die auch noch
ich verweigere
ich will schönheit innen und aussen

09.04.2017 15:43 • x 1 #76


Ambrosa
Wie gut das ich das nicht mehr Erleben werde!

09.04.2017 15:46 • #77


A


Männer und Frauen 35-50 - eine verlorene Generation?

x 3


G
Meine Ursprungsfamilie ist ein Alptraum. Geschädigt bis zum geht nicht mehr.

Ich hätte in der Tradition bleiben können. Wollte ich aber nicht. Ergo: mein leben in den Angriff genommen. Anders als die Ursprungsfamilie. Nicht aus Trotz, sondern aus der Erkenntnis : mein leben.

09.04.2017 16:40 • x 3 #78


A
Ich sehe schon die Nachteile der medialen Technik, aber ich kann sie nicht nur negativ sehen. Ja, die Zeit ist schnelllebiger geworden. Es gibt Jugendliche, die medial vereinsamen.
Aber gab es sie wirklich, die guten alte Zeiten?
Es gibt viele junge Menschen mit erheblichen unterschiedlichen Problemen. Aber auch die gab es schon immer. Bloß es hat sich keiner drum gekümmert. Ich arbeite auch mit Kindern und Jugendlichen, aber ich finde, es gibt so viele tolle junge Menschen. Viele sehnen sich auch nach Gemeinschaft und Tiefgang. Ich sehe da auch viele Chancen.
Ob es sich auch auf die Beziehungsgestaltung auswirken wird? Lebenslange Partnerschaften sind heute ja schon selten. Sicherlich gibt es andere Werte. Aber sind die nur schlechter?
Junge Menschen haben es sicherlich schwerer soziales Verhalten zu lernen. Das liegt zum Einen vielleicht an den neuen Medien, aber sicherlich auch schlichtweg daran, dass es weniger Geschwister gibt und weniger Kinder insgesammt.
Es gibt vieles, was wir übernehmen von unseren Eltern usw. Dagegen können wir uns ja auch kaum wehren. Ist ja auch nicht immer alles schlecht. Wichtig ist, die Spreu vom Weizen zu trennen...

09.04.2017 18:00 • x 4 #79


Sabine
@angel09 ich bin da mal ganz bei dir

als ewiger Optimist, muss ich mir nicht die Welt schlecht reden. Man kann sie sich schlecht reden, dann braucht man aber auch nicht mehr darüber nachdenken, was Leben oder gar Glück für einen selbst ist.

09.04.2017 18:11 • x 1 #80


B
@kilian und Co. auf den Seiten 3 und 4: Von welchen Menschen sprecht ihr denn da? Kennt ihr solche Menschen wirklich oder stellt ihr sie euch nur als Feindbild vor?

Der egoistische Mensch, der nur auf Statussymbole aus ist, ohne Werte und Gewissen und eine funktionierende Beziehung nur deshalb beendet, weil er die technische Möglichkeit hat, jemand anderen kennen zu lernen, kommt mir ungefähr so plausibel vor wie der Zugereiste, der nichts anderes im Kopf hat, als 'unsere' Jobs zu klauen, 'unsere' Frauen zu belästigen und Ziegen in Badewannen zu schlachten.

Damit unterstellt ihr imaginären Menschen, euch etwas Böses zu wollen oder die Welt auf eure Kosten zu verderben.

Macht ihr es euch damit nicht ein bisschen leicht?

Und sind eure Ausführungen nicht der Gipfel des Egoismus und der Selbstverwirklichung?
Wenn nur alle so wären wie ich und meine Werte teilen und meinen Charakter schätzen würden, wär die Welt wunderschön...?

Wann immer jemand von Menschen berichtet, die er für ganz schädlich und niederträchtig hält, projiziert er auf diese Menschen Attribute und Triebe, die ihn bei ihm selbst ängstigen und die er unterdrückt. Die Mahnung vor dem anderen ist die Angst vor einem entfesselten, haltlosen Selbst.

Wie ein Umkehrschluss: Wenn ich nicht so hart an Beziehungen arbeiten und meinen Partner so sehr wertschätzen würde, mich nicht immer zurücknehmen und mir vieles verkneifen würde, um die Familie zusammen zu halten, also 'Werte' und 'Charakter' demonstrieren würde, ja dann wäre ich ein einsames, egozentrisches A*loch, das die Partner wie die Unterwäsche wechselt.

So funktioniert das aber nicht.

Speak for yourself. Denn in meiner Welt gibt es diese Archetypen von guten und schlechten Menschen, wie auf Seite 3 und 4 beschrieben, nicht.

09.04.2017 20:24 • x 4 #81


E
Ich bin da ganz bei dir @Bekannte . Auch heute gibt es noch viele charakterlich wundervolle Männer und Frauen, die auch Fehler machen, Fehler haben...

Zitat von Bekannte:
Von welchen Menschen sprecht ihr denn da? Kennt ihr solche Menschen wirklich oder stellt ihr sie euch nur als Feindbild vor?


Es gibt solche Menschen und hier im Forum sind vielleicht wirklich überproportional viele an sie geraten, die Psychopathen, Narzisten, Blender und Heuchler. Auch wenn z. B. Psychopathen nur 1% der Gesamtbevölkerung ausmachen, ist die Wahrscheinlichkeit, hier auf Leute zu treffen, die Kontakt mit ihnen hatte, recht hoch. Diese berichten dann wohl auch schwarz-weiß malend von den guten und den schlechten Menschen. Es gibt sie, diese wirklich schlechten Menschen, aber es sind wenige. Weniger als man vermuten würde, wenn man die Erfahrungen hier im Forum zu Grunde legt.

10.04.2017 06:36 • x 2 #82


U
Zitat von Bekannte:
Würdest Du denn sagen, dass Du, wenn Du eine neue Frau kennen lernst, wirklich neugierig bist? Dass Du offen bist, sie als Mensch kennen zu lernen?Oder wie schnell zückst Du in Gedanken Deine Checkliste der No-Gos? Fragst Du Deine No-Gos (Kinderwunsch, bereits vorhandene Kinder, keinen unbedingten bis zum Tod-Bindungswillen, Freude an Äußerem oder Materiellem, etc.) aktiv ab, um bei Frauen frühzeitig zu wissen, woran Du bist, oder lässt Du das auf Dich zukommen und bist offen für alle Formen von Beziehungen zu Frauen?


Für alle Formen von Beziehungen bin ich nicht mehr offen, weil ich nach meinen bisherigen Beziehungen und der gescheiterten Ehe auch für mich Ansprüche formuliert habe und nicht immer mehr kompromissbereit bin. Das war ich zuvor und die Quittungen habe ich leidvoll bekommen. Entweder passt man dann sein Leben an oder man landet immer wieder Bauchklatscher.

Zitat:Und warum ist Dir beim Äußeren so wichtig, dass es der Frau unwichtig ist? Schätzt Du Dich selbst als eher weniger attraktiv ein? Oder ist das auch der Angst, verlassen zu werden, geschuldet? Wieviel an Deinem Äußeren hast Du denn seit Deiner Scheidung getan?

Ich schätze mich eher als wenig attraktiv ein, war noch nie ein Playboy o.ä., bin nicht fotogen und setze daher das Äußere nicht an 1.Stelle bei der Partnerwahl. Mit zunehmenden Alter wird man nicht attraktiver, das ist m.E. ein Trugschluss. Und ja, ich habe durchaus Angst, dass, sollte ich nochmal eine Frau kennenlernen, diese mich vielleicht wieder verlässt. Ich hatte mich in meinen Beziehungen mit Haut und Haaren auf eine Beziehung eingelassen. Das Risiko, auf die Nase zu fallen, ist ja immer da, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert, sollte doch geringer werden, wenn man sich voll einbringt in die Beziehung. Dachte ich zumindest.....

Zitat:Die Trennungen zwischen 35 und 50 kommen uns nur schwerwiegender vor, weil da eben oft Haus und Kinder mit dranhängen. Was im Umkehrschluss ja bedeuten würde, dass wir weniger dem Partner, sondern mehr dem aufgebauten Leben nachtrauern. Und das ist heute eben kein Grund mehr, eine tote Ehe aufrecht zu erhalten. Was wiederum dafür spricht, dass wir heute weniger oberflächlich sind als vorherige Generationen.

Sehe ich nicht so, vielmehr ist dieser Verlust noch das Sahnehäubchen und oft auch der Grund für sog. lange Altlasten. Wer heiratet, Haus baut, Beruf und Familie unter einem Hut bringt und später unverhofft verlassen wird, hat einen immensen Kollateralschaden, welcher einem immer unter der Nase vorgehalten wird. Oft lese ich: Männer tragen noch Altlasten mit sich herum, weshalb sie noch keine neue Beziehung haben, man wäre noch in (Hass-)Gedanken bei der Ex usw. - Natürlich ist das so! Wenn Du lange in einer Beziehung warst, wirst Du nie komplett alles daran vergessen. Das wirkt sich natürlich auch auf etwaige neue Beziehungen aus - man will das negativ Erlebte nicht noch mal durchmachen. Zwecks Eigenschutz entwickelt man dann eine No-Go-Liste und sucht entsprechend. Das soll ja nichts gegen Frauen oder Menschen aussagen, die nicht in diese Zielgruppe passen, sie kommen lediglich nicht als Partnerin für mich in Frage, ob gewisse etwaige Probleme und nicht gemeinsame Zielsetzungen auszuklammern. Es heißt ja immer, Partnersuchende sollen wissen, was sie wollen und was nicht, nur das mache ich ja. Frauen, die ich kennenlernen möchten, gehen ja schließlich auch so vor. Sehe ich also auch nicht als Problem.

Zitat:Ich glaube nicht, dass Du schon bereit bist, Frauen in diesen Breitengraden als Partner zu begegnen. Also entweder eine Zweckehe mit einer Frau aus einem Kulturkreis, in dem noch keine Wahlfreiheit herrscht. Oder eben noch besser bei Dir ankommen und den Groll gegenüber der Ex ablegen und dann erst auf neue Frauen zugehen

Muss ja nicht gleich in eine Ehe gehen, Zweckehen sind nichts für mich. Entweder ganz oder gar nicht.

Groll gegenüber der Ex ablegen? Dürfte noch sehhhhhhhhhhhhr langggggggggggggge dauern. Alles, was gemeinsam aufgebaut wurde zu zerstören, kann man auch später nicht einfach vergessen. Ich habe innerlich mit ihr abgeschlossen - das war´s. Aber ich weiß nun auch, was ich mir von einer Beziehung wünsche. Es gibt viele in meinem Bekanntenkreis, Freunde wie auch ehemalige gemeinsame Bekanntschaften aus z.B. Beruf und Freizeit, die mir sagen, ich wäre verar....t und ausgenutzt worden, meine Ex hätte sich was Lukrativeres geschnappt. Das bleibt nicht unberücksichtigt und zeigt auch, dass Außenstehende entsprechende Sichtweisen haben. Und, um auf die Thematik zurückzukommen, dieses scheint in der Generation 35-50 augenscheinlich weit verbreitet. Ich sehe es sowohl in meinem beruflichen als auch privaten Umfeld so, kenne viele Menschen, Frauen wie Männer, denen dieses in gleicher oder ähnlicher Art passiert ist. Es scheint also ein Generationsproblem zu sein.

10.04.2017 10:56 • #83


U
Zitat von angel09:
Somit summieren sich die unausgesprochenen Störfaktoren auf und es kommt zu einer Explosion innerhalb der Beziehung.Ich denke, dass eine Kommunikation, in der man bei sich und seinen Gefühlen bleibt , ein Schlüssel für eine gute Beziehung sein kann.


Sehr schön gesagt, sehe ich auch so.

10.04.2017 11:07 • #84


Lyra
Du sprichst mir mit deinem Thread aus dem Herzen.
Ich frage mich das auch oft, und meine Mutter (fast 80J) und ich reden auch oft darüber.
Es ist einfach so auffällig - Scheidung hier, Trennung dort.
Meine Mutter schüttelt meist verständnislos den Kopf und sagt bei uns damals war es anders, was ist heute nur mit euch los?
Wir haben bisher trotz ernsthafter Grübelei auch noch keine wirkliche Antwort darauf gefunden ;°)

Fakt ist aber, dass es so ist, wie du beschreibst.
Verlorene Generation, das gefällt mir gut.

Die Partnersuche ist auch sowas von abartig. Fast nicht mehr machbar.
Online? Angeblich gibt es Fälle, in denen es funktioniert. Kann ich persönlich nicht bestätigen.
Im wahren Leben? In Trennung, in Scheidung, trennungs- und scheidungsgestört, vorsichtig, oder noch im Vorlauf, sprich in der Betrugsphase. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Männer in dieser Generation sind meist (noch) vergeben, sagen es aber oft nicht. Die Beiträge hier und die eigenen Erfahrungen könnten damit Buchbände füllen.

Eine Freundin von mir ist sage und schreibe seit 8J solo! Dabei besteht objektiv kein Grund dazu.
Sie hat aber auch schon lange die Nase voll von Internetversuchen, IRL läuft irgendwie auch nichts.
Dabei ist sie nicht unattraktiv, ist tough und klug, steht mit beiden Beinen im Leben, ist selbständig, humorvoll, unternehmungslustig und häuslich gleichzeitig auch... keine Ahnung, warum das nicht klappt.

Bei mir: außer einer echt blöden Affäre hat sich seit fast 10J auch nichts weiter ergeben. Davor war das letzte auch nur ne Affäre.

Im Familien-/Bekanntenkreis meiner Mutter: Probleme und Scheidungen bei den jeweiligen Kindern wohin man sieht, nahezu alle in den Vierzigern. Meine Mutter tauscht sich mit ihren gleichaltrigen Freundinnen immer darüber aus. Oft: Bei DENEN hätte ich das NIIIIEEEE gedacht! Ist aber mittlerweile wohl echt Standard. So braucht sich meine Mutti wenigstens aber nicht mehr für mich zu schämen ;°)

Ich persönlich werde wohl dazu übergehen, mir deutlich ältere Männer zu suchen, die das alles schon hinter sich haben.
Oder ich lasse es ganz sein.

Wenn ich Ruhe Zeit habe, werde ich mir deinen Thread noch komplett durchlesen. Aber danke erstmal

lg Lyra

10.04.2017 11:22 • x 1 #85


V
also ich frag mich auch immer, warum das so ist.. jede menge nette und liebenswürdige menschen beiderseits geschlecht und doch sind sie alleine.. ist aber bei den jungen auch nicht viel anders..

ist es wirklich so schwer kompromisse einzugehen und sich respektvoll und schätzend sowie liebevoll jemandem zu begegnen?
aber in zeiten von freundschaft plus ( was für ein sch.. begriff und was für eine sch.. tatsache) ist der andere nur noch bedürfnissbefriediger und wenn der seiner aufgabe nicht mehr genügend nachkommt oder langweilig wird oder sich ein besserer findet wird man eben ausgetauscht...
manchmal denk ich 30 am strassenstrich wären für so manchen doch besser ..nicht so teuer und auch nicht so zeitaufwändig .. ( ich weiss das ist böse , ja)

natürlich ändert man sich im laufe des lebens und manchmal eben auch auseinander ..aber ein bisschen rückgrat sollte man schon haben und fair sein.. aber das geht wohl nicht mehr

und solche I-nettypen ...danke .. ne wirklich nicht ( einmal hat gereicht) die haben doch fast alle einen an der klatsche ..hinterm rechner verstecken und wenn es ernst wird abhauen.. na superhelden .aber die große klappe ohne ende..
kriegen real kaum was auf die reihe und müssen sich da verstecken ..am besten noch mit fotos aus dem netz ( männlein wie weiblein)

naja vielleicht fällt ja doch mal wer vom himmel.. man soll ja die hoffnung nicht aufgeben

10.04.2017 12:06 • x 5 #86


U
Hallo Lyra,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch in meinem Bekanntenkreis reiben sich viele verwundert die Augen, was in Beziehungen alles so passiert, wie viele such trennen und scheiden lassen usw. Absolut nicht nachvollziehbar.

Sicherlich gibt es auch berechtigte Gründe für so etwas. Ich glaube jedoch, dass oft auch nicht genug investiert wird in die Partnerschaft, man redet nicht oder aneinander vorbei, sucht den (vermeintlich) einfacheren Weg und geht und lässt die bessere Hälfte einfach zurück.

Zitat von Lyra:
Ich persönlich werde wohl dazu übergehen, mir deutlich ältere Männer zu suchen, die das alles schon hinter sich haben.Oder ich lasse es ganz sein.


Bitte nicht Ist mir auch passiert, dass sich meine Ex für einen deutlich älteren Mann entschieden hat. Die können eigentlich nur durch Vermögen und äußere Werte glänzen - aber wie sieht es innen es? Meist ist dort auch nur ein Trümmerhaufen.

Dieses Dilemma verdeutlicht: Menschen zwischen 35 - 50, deren Beziehungen scheitern, sind wohl tatsächlich eine verlorene Generation. Der Fokus liegt zu sehr auf Äußeres, Wohlstand etc. Wie sagte mal ein Verbrecher: Nimm den Reichen ihr Hab und Gut und Du machst sie und andere glücklich. Das soll nicht Verbrechen legitimieren, aber verdeutlichen, dass wir zu sehr unseren Fokus auf Äußerlichkeiten legen. Es mangelt uns augenscheinlich an Qualität für eine stabile Beziehung, es fehlen uns die Mittel, sie zu erhalten. Wir haben verlernt zu erkennen, wie schön eine Beziehung ist, was sie an Kraft und Energie gibt und wie leichtfertigt diese vernichtet wird, wenn die Beziehung aufgelöst wird. Sicherlich kann nicht immer alles gerettet werden, aber ich glaube, es ist heutzutage eine Mammutleistung, wenn eine Beziehung mal länger als 3 oder 4 Jahre andauert. Eigentlich schade, gegenüber der älteren Generation schon fast peinlich. Die hatten weniger Vermögen, weniger Möglichkeiten - machten aber augenscheinlich viel mehr daraus. Das respektiere ich und sehe ich als einen der Gründe, warum meine Generation dieses Unvermögen offenkundig darlegt - auch wenn es Ausnahmen gibt. Aber die scheinen rar zu sein.

Zudem glaube ich, dass sich heutzutage - aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten auf medialer Ebene- Menschen einfach nicht mehr finden. Ist die Auswahl zu groß, verirren sich Mann und Frau vor lauter Bäume im Wald.

Ergo: Weniger Auswahl, weniger Ansprüche an Äußerlichkeiten und Vermögensstatus des Partners, schei... auf Bildung und Gesellschaftsstatus des Partners, lieber mehr innere Werte: Vertrauen, Zusammenhalt, Geduld. Das scheint jedoch eine Fremdsprache geworden zu sein - schade eigentlich, ich denke, viele Menschen haben diese Qualitäten, der Augenmerk liegt aber zumeist an die gesellschaftlichen Klischees. Dieser Unsinn müsste aufhören, dann könnte es ja vielleicht besser werden.

10.04.2017 12:09 • x 2 #87


B
Zitat von udi74:
Dieses Dilemma verdeutlicht: Menschen zwischen 35 - 50, deren Beziehungen scheitern, sind wohl tatsächlich eine verlorene Generation.

@udi74: Und ich finde, dass ich durch das Scheitern meiner Beziehungen nichts verloren, sondern mit und nach der Trennung ganz viel gewonnen habe.
Wenn die Aussicht, alleine zu sein, sich besser anfühlt und mehr Energien freisetzt, als in der aktuellen Beziehung zu sein, dann sollte man sich meiner Meinung nach auch trennen.

In den Generationen davor war doch die Aussicht, alleinstehend zu sein oder geschieden in ein Formular eingeben zu müssen, noch derart (und gut begründet) angstbesetzt, dass man eben dort blieb wo man war.

Ich finde gut, dass ohne Partner zu sein heute eine Möglichkeit ist, sein Leben zu gestalten, auf die nicht herabgesehen wird und die nicht mehr so stark per Gesetz diskriminiert wird, vor der man also keine panische Angst haben muss, die einen bei einem Partner bleiben lässt, den man nicht liebt oder der einem nicht gut tut. Ich bin lieber allein als unglücklich.

Wenn Du doch noch so viel Groll auf Deine Ex hegst und sie so sehr für ihre neue Männerwahl verachtest, warum denkst Du dann, mit ihr bzw. der Scheidung etwas verloren zu haben? Hättest Du mit ihrem Weggang nicht logischerweise an Lebensqualität gewonnen? Wer möchte denn mit einer Frau verheiratet sein, die (ich übernehme jetzt mal blind Deine Begründung für ihren Weggang) nur aufs Geld schaut und der Du in dieser Hinsicht nicht genügt hast.
Wieso hättest Du mit einem solchen Menschen weiterhin verheiratet bleiben wollen?
Die hat sich doch nicht von jetzt auf gleich geändert, sondern war schon lange (immer?) so.
Wärst Du lieber noch ein paar Jahre (oder bis zum Tod) über ihr inneres Wesen im Unklaren geblieben?
Oder träumst Du insgeheim davon, dass sie sich, wenn sie gar keine Fluchtmöglichkeit gehabt hätte, auch nicht so sehr von Dir weg hätte verändern können und immer die geblieben wäre, die Du seinerzeit geheiratet hast, und ihr dann immer glücklich zusammen gewesen wärt?

Das wären dann aber eine Menge Bedingungen, die erfüllt werden müssten, um Dein Glück bis zum Tod zu garantieren und Dich nicht am Glück einer ganzen Generation zweifeln zu lassen. Letztlich wäre das genau diese Frau muss unverdorben jung in die Ehe gehen und dann nicht viel aus dem Haus kommen und Angst vor einer Scheidung haben-Bedingung, die in der Vergangenheit auch hier die Ehen zusammenhielt und das auch in anderen Kulturkreisen weiterhin tut.

Warum ist Dir denn eine Beziehung von der Heirat bis zum Tod so über alle Maßen wichtig, dass Du alle anderen Werte (Glück, Freiheit, Liebe) dahinter ansiedelst? Weil Du in Deine Ehe viel investiert und (zu?) wenig(?) selbst daraus heraus bekommen hast?
Wäre das dann nicht eher ein Grund, sich darüber zu ärgern, nicht viel eher die Investition eingestellt zu haben und Dich deinerseits getrennt zu haben?

Oder hältst Du so an der Ehe fest, weil Du Angst vor Deinen Chancen auf dem Singlemarkt hast?

Aber wenn doch viele getrennt sind, stehen Deine Chancen doch besser, als wenn alle an unglücklichen Ehen festhalten?

Ich verstehe einfach Deine Logik nicht.

Dass in den letzten 30 Jahren alle Menschen (außer euch paar hier im Forum) oberflächlicher und egoistischer und wegwerfbereiter und berechnender geworden wären, als Menschen das zuvor waren, glaube ich einfach nicht.

Sie sind freier geworden und weniger bereit, persönliches Unglück bis zu ihrem Tod als persönliches Los zu dulden.
Und das ist doch etwas GUTES.

10.04.2017 13:08 • x 2 #88


V
ja und weil alle so viel freier geworden sind boomen auch zwielichtige partnerseiten, die chats sind voll von lauter freien glücklichen leuten und alle müssen einen nach dem anderen daten, weil alle so glücklich sind mit diesen neuen einsichten ..

ne ne die menschen vereinsamen immer mehr und diese geschichte du findest dein glück nur in dir, wenn du dich selbst genug liebst ..naaja wenn sie meine , dann sollen sie meinen.. ich glaub das niemandem

10.04.2017 13:15 • x 1 #89


B
@vorbei: Ich denke nicht, dass diese Menschen zu jedem Zeitpunkt glücklich sind. Subjektiv vielleicht sogar unglücklicher, als vorherige Generationen, deren Ansprüche geringer waren. Aber ich denke schon, dass sie objektiv glücklicher sind.
Auf der Suche nach MEHR zu sein, bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass diese Menschen unglücklich sind, sondern nur, dass sie sich noch etwas besseres als den jetzigen Zustand vorstellen können.
Finde ich persönlich besser, als sich mit etwas ungenügendem abzufinden oder die Ansprüche so weit runterzuschrauben, bis das, was da ist, genügt.

Zitat von udi74:
Es mangelt uns augenscheinlich an Qualität für eine stabile Beziehung,


An dem Punkt gebe ich Dir absolut Recht!

Wenn ich mir anschaue, welche Qualitäten meine Großmütter und noch meine Mutter haben mussten, um in ihren Ehen nicht die Scheidung einzureichen, also die Ehe stabil zu halten, fehlen mir diese ganz eindeutig.

Die eine musste sich immer dümmer stellen als sie war. Die andere die Frauengeschichten ihres Mannes übersehen. Die Dritte sich immer einen Job suchen, der sich mit den Bedürfnissen ihres Mannes, vereinbaren ließ. Er selbst nahm immer den Job, den er für richtig hielt. Manchmal konnte sie daher überhaupt nicht arbeiten gehen und war darüber absolut traurig.
Alle drei waren für die Kinder zuständig. Die Männer nur zum Spielen und Baden nach der Arbeit und am Wochenende.
Alle drei sahen zu, dass ihr Mann mit sauberen, gebügelten Klamotten aus dem Haus ging, ordentlich aß und weder das Betriebsfest noch einen Geburtstag vergaß.
Alle drei interpretierten die kleinsten Handreichungen ihrer Männer als Ausdruck von Liebe.
Alle mussten sie auf finanzielle Eigenständigkeit verzichten und sich dem kaufmännischen Geschick ihres Mannes ergeben. Die eine musste sich von ihrem Gatten ständig anhören, wie toll er ist und wie wenig toll sie. Im Gegenzug hat sie dafür vom Haushaltsgeld immer heimlich etwas abgezweigt, um für alle Notfälle gerüstet zu sein. So groß war also das Vertrauen und die Wertschätzung und der RTespekt in dieser Ehe.
Alle drei mussten ohne Mithilfe ihrer Gatten das Klo putzen.
Alle haben sie eigene Träume, die sich noch als junge Frauen hatten, in dem Moment aufgegeben, als sie heirateten, denn das war normal, diese Flausen hinter das Wohl der Familie zu stellen.
Alle drei mussten die Hobbies ihrer Männer dulden und sogar unterstützen (Kuchen backen für das Weihnachtsfest des Vereins etc.), ohne sich selber einen solchen Ausgleich für ihren Alltag zu gönnen oder gar darin von ihrem Mann unterstützt zu werden.
Und alle drei mussten sich tunlichst verkneifen, ein Versagen ihres Mannes, das ihnen beiden das Leben schwerer machte, ohne dass die Frau Mitspracherecht bei der Entscheidung gehabt hätte, auch genau als solches zu benennen und sich zu beschweren. Statt dessen haben sie ihren Mann getröstet und ihm den Rücken gestärkt und das, was er zu verantworten hatte, einfach Pech genannt. Dass der eine die Rücklagen mit einer Fehlinvestition durchgebracht hat und der andere sich durch konsequent schlechten Lebenswandel in die Arbeitsunfähigkeit gegessen und getrunken hat und der dritte die Schwiegermutter, die wegen unmöglichen Verhaltens (vermutlich Demenz) aus dem Pflegeheim abgeholt werden musste, zu Hause bei seiner Frau abgeladen hat und selbst nicht ein einziges Mal den Hintern abgewischt und sich dabei von seiner Mutter hat ankeifen lassen, war eben Pech und kein Grund, sich bei dem Mann mal zu erkundigen, ob das sein Ernst ist und er sich mal entschuldigen möchte und etwas ändern. Sie haben ihn halt so geheiratet und lieben ihn so wie er ist.
Keine dieser Frauen hat sich jemals bei mir über ihren Mann beschwert und alle drei haben gesagt, dass das eine ganz normale, glückliche Ehe gewesen wäre. Die zwei, die schon Witwen wurden, sind nach dem Tod des Gatten aber sichtbar aufgeblüht.

Und wenn DAS eine dieser glücklichen Ehen ist, die die Generationen vor uns noch hatten, dann habe ich als Vertreterin der Generation 35-50 Jahre wirklich NICHT mehr die Qualitäten, so etwas über viele Jahre zu führen.

Auf den Familienfotos lächeln diese Frauen. Sie können von vielen glücklichen Momenten und schönen Erlebnissen berichten. Aber all das könnte ich mit so einem Mann nicht.
Und weder meine Opas noch mein Vater sind schlechte Männer. Die mussten sich in ihrer traditionellen Rolle halt immer nur draußen bemühen und bei der Werbungsphase um ihre Frauen. Danach haben sie zu hause, wo die Frau war, sich nur noch entspannt, um Kraft zu schöpfen für das Berufsleben.
Aber für sowas stünde ich niemals zur Verfügung. Fühle mich dadurch aber nicht verloren, sondern vielmehr gerettet.

10.04.2017 13:45 • #90


A


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