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Männer und Frauen 35-50 - eine verlorene Generation?

Sabine
alles richtig @Bekannte aber warum ist das so, was passiert da, die Jahre zuvor?

Meinst nicht, dass etwas auf der Strecke blieb, und wenn ja, warum? Wie hätte man es verhindern können, oder aber wenn man es bemerkt, dass etwas auf einmal falsch läuft, wie kann man es ändern?

08.04.2017 22:07 • #31


B
Die Jahre, bevor und während die Frau den 6 verweigert, sind kleine Verletzungen und Enttäuschungen über den Mann vorgekommen, die graduell das Bild des Traummanns untergraben haben.
Darüber sprechen fällt schwer, denn der Satz Ich bin gar nicht mehr scharf auf Dich, weil Du Dich während der Neugeborenenphase so dusselig angestellt hast und ich Dich als vollwertigen Partner gar nicht mehr ernstnehmen konnte, Du außerdem beim Autofahren so ein Idiot bist und ich mich neulich auf dem Geburtstag richtiggehend für Dich geschämt habe. ist zwar wahrheitsgemäß, klingt aber blöd und würde vom Ehemann auch nicht verstanden.

Und die Jahre, bevor und während der Mann der Frau eine gemeinsame Lebensgestaltung verweigert, hat er den Eindruck, doch grundsätzlich alles für sie zu tun und nur kleinere Differenzen wegen Unwichtigem zu haben.

Weil die eine Feier, die er nicht oder nur widerwillig mitgeht, eben auch wirklich nicht wichtig ist. Aber Jahre der Widerwilligkeit, Einfallslosigkeit und des Übergehens der Ansprüche des Partners auf Action sind eben wichtig.

Wir sind die erste Generation, in der Ehen und Beziehungen fast ausschließlich auf Neigung basieren. Und diese verliert man eben schneller als die vorherigen Ehen, die auch auf wirtschaftlichem und gesellschaftlichen Zwang basierten.

Und sobald das Kinderkriegen von einem Partner entkoppelt ist, wird es für Männer nochmal schwieriger, Beziehungen zu haben, die länger als 4 Jahre gehen. Weil die 4-Jahres-Monogamie eher unserer animalischen Natur entspricht.

08.04.2017 22:45 • x 1 #32


A


Männer und Frauen 35-50 - eine verlorene Generation?

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A
Zitat von machiennelilly:
alles richtig @Bekannte aber warum ist das so, was passiert da, die Jahre zuvor?

Meinst nicht, dass etwas auf der Strecke blieb, und wenn ja, warum? Wie hätte man es verhindern können, oder aber wenn man es bemerkt, dass etwas auf einmal falsch läuft, wie kann man es ändern?


Sobald Kinder da sind, ist der Alltag voll! Frauen sitzen ja kaum noch zu Hause und kümmern sich ausschließlich um die Kinder. Die meisten Frauen gehen wieder arbeiten, haben aber oftmals doch den größeren Teil des Haushalts, die Kinder versorgen sie auch. Denn noch immer ist es so, dass oftmals die Frauen Teilzeit arbeiten, so dass sie diese Pflichten nicht wirklich wieder los werden. Natürlich ist da Erschöpfung vorprogrammiert.
Gemeinsame Unternehmungen, S. und vor allem die Kommunikation bleiben auf der Strecke.
Warum kann man Situationen, die einem unangenehm waren nicht beschreiben? Ich glaube, dass das geht!
Der Fehler liegt auch darin zu glauben, dass das nicht geht, dass die Situationen bagatellisiert werden (ach ist ja nur eine Kleinigkeit, die mich stört),dass der Mut darüber zu sprechen fehlt. (über s.uelle Wünsche zu sprechen ist auch irgendwie peinlich.. )
Somit summieren sich die unausgesprochenen Störfaktoren auf und es kommt zu einer Explosion innerhalb der Beziehung.
Ich denke, dass eine Kommunikation, in der man bei sich und seinen Gefühlen bleibt , ein Schlüssel für eine gute Beziehung sein kann.

09.04.2017 07:30 • x 1 #33


Mila07
@angel09 ,
Bin da ganz bei dir.. Als ich nach 11 Jahren Ehe das 1. mal über meine Wünsche beim S. gesprochen habe, war das der Anfang vom Ende. Mein ExMann hat das unwahrscheinlich gekrängt, hat sich nicht gut genug gefühlt und ich habe mich die größten vorwürfe gemacht.. Dass ich das Thema angesprochen habe ..

naja das Ende war, er hat mich mit einer 20-jährigen betrogen..

09.04.2017 07:45 • x 1 #34


A
Ja, und das gemeine an deiner Geschichte ist dann, dass du dich dann endlich mal getraut hast, und dein Mann dann das S.ualleben der letzten 11Jahre in Frage gestellt hat....
Jahrelanges Aufschieben und Wegdrängen der eigenen Bedürfnisse ist also auch für den Partner nicht gut!

Mila, wie ist es bei dir weitergegangen? Seid ihr nun getrennt?

09.04.2017 07:54 • x 1 #35


E
Zitat von Mila07:
@angel09 ,
Bin da ganz bei dir.. Als ich nach 11 Jahren Ehe das 1. mal über meine Wünsche beim S. gesprochen habe, war das der Anfang vom Ende. Mein ExMann hat das unwahrscheinlich gekrängt, hat sich nicht gut genug gefühlt und ich habe mich die größten vorwürfe gemacht.. Dass ich das Thema angesprochen habe ..

naja das Ende war, er hat mich mit einer 20-jährigen betrogen..

In dem Beitrag steckt eine Frage, die ich mir schon lange stelle: Wie kann man Männern beibringen, auf die Bedürfnisse einer Frau im Bett einzugehen? Ich habe das Gefühl, die meisten schaffen das gar nicht, Frauen das zu geben, was sie brauche.
Ich habe auch probiert, so offen es geht zu beschreiben, was ich mir wünsche. Und trotzdem lief es auch danach falsch... Das ist so eine schlimme Situation, weil man ihn ja auch nicht verletzten möchte.

09.04.2017 08:05 • x 3 #36


K
Zitat von udi74:
verlorene Generation?


könnte man so sagen,
jede Menge Altlasten aus der Kriegs-, Nachkriegsgeneration,
hier macht es sich bemerkbar.

die Großeltern hatten noch eine Kindheit ohne kriegstraumatische Erfahrungen,
waren in sich heil genug um die Liebe im Alltag zu erhalten.

die Elterngeneration hat aus materiellen Gründen zusammengehalten,
da ging's um Funktionalität.

und jetzt konzentriert sich das alles auf die Generation,
vieles ist zu verarbeiten, man hat einen riesen Berg vor sich.

Nicht einfach, aber auch das geht, es gibt immer Möglichkeiten,
klar Schiff manchen, sich von den inneren Zwängen befreien,
bei null anfangen, allen Mist hinter sich lassen,
ein neues Blatt beschreiben!

sagt sich leicht, ist aber alles andere als leicht,
wenn man sich aber drauf einlässt hat man gute Chancen,
sich selbst und dann anderen zu vertrauen.

das gibt's aber nicht umsonst,
und Viele haben nicht den Mut, lassen sich von inneren Zwängen, von außen aufgedrückt, bestimmen.
man denkt ja leider gern das Leben sei unendlich, schiebt es vor sich her,
bis man dann mal aufwacht und denkt, Schei*sse, wohin bin ich gedriftet,

Kurs änderen, neue Segel setzen, die Fahrt kann stürmisch werden, aber wenigstens
hat sie ein sinnvolles Ziel, Selbstwirkungsmacht statt Fremdwirkungsmacht.

09.04.2017 08:10 • x 3 #37


Sabine
so langsam bedaure ich, dass heute Sonntag ist und ich länger im Bettchen lag.

Zitat von angel09:
Der Fehler liegt auch darin zu glauben, dass das nicht geht, dass die Situationen bagatellisiert werden (ach ist ja nur eine Kleinigkeit, die mich stört),dass der Mut darüber zu sprechen fehlt. (über S. Wünsche zu sprechen ist auch irgendwie peinlich.. )
Somit summieren sich die unausgesprochenen Störfaktoren auf und es kommt zu einer Explosion innerhalb der Beziehung.
Ich denke, dass eine Kommunikation, in der man bei sich und seinen Gefühlen bleibt , ein Schlüssel für eine gute Beziehung sein kann.


Das ist richtig erkannt und ein Grund, naja ein gebündelter Grund, aber es passiert noch mehr, was wir hier gerade nicht sehen

Und die Summe aller dinge potenziert die Situationen.

Mit dem zunehmenden Alter wird es immer mehr, an Problemen die sich auftun, bis dann einer die Bombe platzen lässt

Der eine geht dann in die Selbstverwirklichung, ein anderer versucht das Leben einzuholen.

Es ist noch sehr viel umfangreicher, das Spiel zwischen Mann und Frau, das Spiel der Natur, dass wir leben aber zu bequem sind es zu erkennen und uns in dem ausruhen was man hat und doch nicht zufrieden ist damit.

Versteht es einer der beiden Partner, fällt nur bei einem der Groschen, kann es in eine ganz andere neue Richtung gehen.

09.04.2017 08:53 • #38


A
Ja, es ist umfangreich das Spiel zwischen Mann und Frau! Es ist immerhin auch geprägt von so vielen Emotionen. Von so vielen individuellen Unterschieden.
Hier tauchte ja auch die Frage auf, was ist, wenn Kommunikation nichts bringt!
Es gibt so viele Ansätze, die sicherlich gut sind. Z.B. von Gordon (aktives Zuhören, ich- Botschaften, usw.) oder Waszlawik ( Sender- Empfänger) um nur zwei zu nennen...
Aber auch diese Ansätze gehen ins Leere, wenn beim Empfänger das Vermögen der Empathie nicht ausgeprägt ist.
Dann finde ich, kommt der Aspekt Selbstliebe ins Spiel. Will ich meine Bedürfnisse zurück stecken, weil der Adressat sie nicht hören kann oder will? Wie wichtig bin ich mir?
Und schon sind wir in dem Spannungsfeld meine Bedürfnisse versus Verantwortung für den anderen. Gesund ist sicher da ein gutes Mittelmaß zu finden. Aber, wenn das nicht funktioniert, muss man sich selbst wieder entdecken. Das ist manchmal gerade in langjährigen Beziehungen verschüttet worden. Wenn ich aber immer wieder das Gefühl habe zurückzustecken, werde ich unglücklich und krank.
Das kann und darf nicht meine Lebensgestaltung sein!

09.04.2017 09:10 • x 4 #39


I
moin,

auf die eingangsfrage bezogen, ist diese generation nicht verloren, sondern überfordert.
zumindest läuft sie eher gefahr, es zu sein.

hat man zuvor jede menge lebenszeit in die praktische konsequenz falscher (aus heutiger eingensicht)
entscheidungen gesteckt, erstarrt manch einer vor der riesen auswahl an rosinen, von denen er nicht weiss,
ob sie ihm in x jahren auch noch schmecken werden.
zB jemand, der nach jahrzehntelanger beziehung, sich auf dem singlemarkt wiederfindet, weiss zwar ziemlich genau,
was er nicht will, aber weniger, was er will. langfristig will.

geht gerne einher mit der erkenntnis, dass die zeiten, in denen man alles hätte sein und haben können,
eindeutig vorbei sind.

09.04.2017 09:18 • x 4 #40


Sabine
Zitat von angel09:
Wenn ich aber immer wieder das Gefühl habe zurückzustecken, werde ich unglücklich und krank.


eben, nur diese Symtome kommen eben viel eher, nur wir hören sie nicht, können sie nicht zuordnen. Das nicht wahrnehmen seiner selbst, das größte Problem, was in unserer Gesellschaft verloren ging.

Viele merken nur etwas, und dann nehmen sie schon ihre Beine in die Hand.

Und wer liebt, wirklich liebt, fragt sich dann nach dem großen Warum

Dann, wenn man den Weg über sich selbst findet, kann man objektiv einordnen, was man will und wie. Das Ziel wird dann bekannt, sichtbar.

Und sucht man dann den Weg, dann kann alles eine Wendung nehmen. Wenn man das alles erkannt hat ... ein langer langer Weg. Geduld mit sich und dem Partner und dann das noch leben lernen.

Die Steine der Mauer abbauen, die sich wie von Zauberhand zwischen den Partnern entstand.

Nur wer begreift das gerade wirklich, was hier geschrieben steht

09.04.2017 09:20 • x 1 #41


A
Wenn man weiß, was man nicht will, ist das doch schon ein guter Anfang....
Alles haben zu wollen, habe ich für mich verändert in Ich muss gar nicht mehr alles haben Ich picke Rosinen!

09.04.2017 09:23 • x 2 #42


Sabine
Zitat von angel09:
Wenn man weiß, was man nicht will,


der Anfang, genau,

dann was man will ..

Wenn man nur bei dem hängen bleibt, was man nicht will, potenziert es weiter, weil ...

der Partner nur das zu spüren bekommt.

Sie / Er will das nicht und das nicht. Was will der Partner überhaupt?

09.04.2017 09:25 • #43


Computer
Zitat von Idaho:
ist diese generation nicht verloren, sondern überfordert.


Das finde ich sehr einleuchtend. Mehr Entscheidungsmöglichkeiten bedeutet: mehr Risiko, mehr Unsicherheit und letztlich höhere Instabilität der Beziehungen. Beziehungen werden sozusagen befristet eingegangen; unter Vorbehalt: finde ich etwas besseres, dann werde ich mich um-entscheiden. Das wäre die Kurzfassung. Entsprechend könnte man höchstens formulieren: diese Generation ist verloren, WEIL sie überfordert ist. Und PS: ich vermute aber, dass künftige Generationen noch mehr überfordert sein werden. Insofern kann sich die Generation der 35-50-Jährigen trösten: die nach uns, also die Jüngeren, werden es auch nicht leichter haben; im Gegenteil. Alle Welt redet von der Liebe, sucht die Liebe; von der Liebe wird immer mehr erwartet. Und das alles gerade weil die Liebe so problematisch geworden ist.

09.04.2017 10:29 • x 1 #44


Killian
Ein interessantes Thema und viele gute Kommentare !

Hab darüber sogar in ähnlicher Form mal mit meinen Eltern diskutiert aus einer Laune heraus vor einiger Zeit .

Meine Eltern sind fast 60 Jahre verheiratet, natürlich mit Höhen und Tiefen. Aber sind so verliebt und glücklich wie am Anfang und noch mehr .

Sie sagen auch, es waren ganz andere Zeiten damals. Das Kennenlernen lief schon ganz anders ab, gab kein Whatsapp, selten Telefon und man musste Zeit usw. investieren zb. hat man Briefe geschrieben die oft ne Woche und länger unterwegs waren, sich wirklich treffen und hat da auch mehr Zeit investiert sich kennenzulernen. Hatte schlicht mehr Wert und wer echt interessiert war hat das durchgehalten. Heute ist Alles so schnelllebig, so oberflächlich und man ist schneller in einer Beziehung als gut ist.

Man kann das vergleichen mit nem Auto damals, man hat ewig gespart, hatte Geduld und verzichtet und hat es dann aber auch geschätzt und gepflegt ein Leben lang weil nicht so schnell ersetzbar und weil viel Herzblut investiert wurde !

Heute ist das anders, neuen Partner gibt es über Tinder, Whatsapp und Co in 3 Minuten, ein wenig dussliges Geschmiere, ein paar Fotos auf Facebook und schnell im Bett ohne den Anderen wirklich zu kennen.

Oder früher hat man zusammen gespart, kaum Jemand hatte Geld und war so überversorgt wie heute, ist damals in den Wald hat Pilze gesammelt weil man sonst nen Tag nix zu essen gehabt hätte, hatte gemeinsame Erlebnisse, auch Erfolgserlebnisse und das zusammen.

Heute ist das ganz anders, viele haben schon Alles, teils geerbt usw. oder Jemand setzt sich ins gemachte Nest aber die Verbindung und Gemeinsamkeit und Wertschätzung ist garnicht vorhanden mehr.

Heute braucht auch Niemand mehr soziale Kompetenz um zu überleben, kann sie garnicht mehr geben weil Staat ist ja da und übernimmt bzw. man ist so schnell austauschbar auch als Partner !

Es beginnt ohne Bedeutung nur aufs eigene Ego ausgerichtet und schnell, ist nix gewachsen und wird genauso schnell weggeworfen. Warum sich heute bescheiden, Kompromisse eingehen oder sozial denken ? Völlig überflüssig leider und auch Menschen werden dann so überflüssig wie ein Auto das man nicht mehr pflegen muss, nicht verzichtet und es sich auch nicht verdient und deshalb auch nicht mehr achtet weil man es nicht mehr muss ... Ersatz in 3 Tagen da.

Alles so schnelllebig heute und so auch die Beziehungen dann oft. Wohl dem der im Leben noch ältere Eltern aus alten Jahrgängen hat und lernen darf und nicht Eltern die diese rein egoistisch und flachen und austauschbaren Beziehungen vorgelebt bekommen haben. Ist ja heute schon fast normal wenn Papa oder Mama 5 neue Partner hatte in 10 Jahren.

Meine Mutter hat 50 Jahre als Lehrerin und Horterzieherin gearbeitet, sagt auch das soziale Kompetenz und Teamfähigkeit so gut wie nicht mehr vermittelt werden von den Eltern. Jedes Kind ist heute nen Prinz oder eine Prinzessin und wehe Irgendwas stellt sich dem entgegen oder verlangt etwas und sozialer Druck schadet ja der individuellen und rein ego-orientierten Entwicklung . So sehen dann auch die Beziehungen aus, Jedem das Seine und mir das Meiste und wenn ich was muss, mir was nicht passt dann bin ich eben sauer und dann weg weil ich bin ja schließlich wichtiger als jeder andere Mensch und Papa Staat hilft mir da auch !

09.04.2017 11:03 • x 3 #45


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