1967

Machtgefälle auflösen um Trennung zu verhindern

Elfe11
Du brauchst neue F R E U N D E.

Neue Lieblingsmenschen.

20.05.2021 20:09 • x 1 #571


Kern
Hey Leute. Hier war ja viel los in der Zwischenzeit!

Ihr schaukelt euch aber auch ganz schön hoch gegenseitig.

Wer sagt denn dass ich nicht verzeihen kann? Oder dass der Zustand davon kommt?

Sicher, es gibt Baustellen ohne Ende.

Die Therapeutin hat sich natürlich auf meine Situation mit eingelassen heute. Es gab ein paar Erkenntnisse, ein paar Tipps, und auch jede Menge Fragen.

Die Essenz ist, jeder Mensch ist anders. Niemand kann jetzt genau sagen was los ist. Darum kann nur vermutet werden.

Unsere Kommunikation ist im Eimer, erstens einseitig, zweitens nicht aufrichtig, drittens auf diese Art nahezu sinnlos.

Das habe ich wohl bemerkt.

Es muss eine neue Basis geschaffen werden, im großen glaubt die Therapeutin daran, dass wir uns beide nicht zutrauen mit der Affäre und der jetzigen Situation zurechtzukommen.

Ich traue ihr nicht zu dass sie die Affäre hinter sich lässt, sie traut mir nicht zu dass ich sie hinter mir lasse.

So ganz ist es sicher nicht so, ich habe sie hinter mir gelassen. Aber wie auch andere schon schrieben, gibt es Trigger, die massive Emotionen auslösen, weil man sich erstmal in den Zustand während der Affäre zurückversetzt fühlt. Das kann man aber reduzieren und irgendwann hinter sich lassen, wenn der Partner davon weiss und damit umgehen kann und will. Das ist ein Lernverhalten. Dauert eben mal so mal so.

Das scheint aber meine Frau extrem zu verunsichern, was mich dann wiederum noch mehr verunsichert.


Wenn wir es schaffen produktiv zu kommunizieren, dann könnten wir es lösen. Voraussetzung ist, dass es auch von beiden gewollt wird.

Aber das lässt sich mit mieser Kommunikation nicht herausfinden.

Also muss da erstmal was gemacht werden.

Sich auf Zeit zu trennen, kann wirkungsvoll sein. Wäre es aber bei uns wahrscheinlich nicht, weil zu viel im Sumpf versteckt ist. Das findet die Therapeutin jetzt eher schädlich. Entweder oder meint sie. Wir müssen alles ausschöpfen was wir können, ohne wegzurennen.

Ich weiss auch nicht. Ihr könnt sie ja zerreißen. Ich nicht, ich weiss aber jetzt auch erstmal keine andere Lösung als das mal anzunehmen. Ich habe meiner Frau im groben erzählt was wir ändern sollten, oder ausprobieren sollten, sie ist optimistisch. Jedoch nicht zugänglicher als gestern.

Das macht mich wahnsinnig

20.05.2021 20:25 • x 2 #572


A


Machtgefälle auflösen um Trennung zu verhindern

x 3


K
Zitat von Elfe11:
@Kern Ich habe noch eine Idee für dich: Du brauchst einen Hund, einen treuen Begleiter und ein Kuscheltier! Dann klammerst du nicht sooo an deiner ...

Bitte was?

20.05.2021 21:27 • x 1 #573


K
Zitat von Karili:
Bitte was?

Der intelligente Mann schießt den lebenslangen Freund ab und holt sich einen Pitbull aus dem Tierheim?
Welche Abzweigung habe ich verpasst?

20.05.2021 21:29 • x 1 #574


Elfe11
@Kern

Well done.

Du wirkst sehr viel klarer und aufgeräumter. Wie positiv!
Nach nur einem Besuch. Glückwunsch!

20.05.2021 22:11 • x 2 #575


K
Lieber Kern, du wirkst trotz allem aufgeräumter. Ein Profi vor Ort bietet doch immer eine ganz andere und bessere Form der Bearbeitung. Vertraue auf dich und dein Gefühl, denn du bist der Besitzer deines Lebens. Und nur du kennst es wirklich und triffst für dich Entscheidungen in der realen Welt. Mach so weiter und gehe den We¹g, für den du dich entscheidest. Ich wünsche dir viel Kraft.

20.05.2021 23:27 • x 2 #576


Kern
Guten Morgen. Ich wirke aufgeräumter?

Das empfinde ich gar nicht so.

Ich bin ja nun trotzdem in keiner guten Position. Ich habe weder einen Zeitrahmen, noch eine Idee wie ich jetzt weiter mache.

Jeder sein Ding machen und immer mal wieder kommunizieren, und auch versuchen geneinsames zu machen. Ihr vertrauen dass sie es ernst meint und schafft, und ihr gleichzeitig das Vertrauen geben dass ich es schaffe.

Wie lange soll das in der Schwebe bleiben? Mein nächster Termin ist am 9. Juni. Bis dahin erwartet die Therapeutin Veränderungen, so habe ich es verstanden.

Ich weiss ja, ich habe nun schon viele Wochen so durchgestanden, da käme es jetzt auf weitere 3 Wochen nicht an.

Aber es kostet eben Kraft.

Ich bin rappeldürre geworden. Viel Rauchen, wenig essen.

Der Appetit ist ein echter Gegner.

21.05.2021 05:50 • #577


unbel-Leberwurst
Zitat von Kern:
Ich traue ihr nicht zu dass sie die Affäre hinter sich lässt, sie traut mir nicht zu dass ich sie hinter mir lasse.


Das ist mein Eindruck auch.

Wobei deine Frau dir das Aufarbeiten aber schwer macht, da sie dir immer noch keinen vernünftigen Grund dafür genannt hat.
Kannst du dann trotzdem einen Haken an die Sache machen?

21.05.2021 06:56 • x 2 #578


P
Zitat von Kern:
Ich habe weder einen Zeitrahmen, noch eine Idee wie ich jetzt weiter mache.


Alles gut. Du bist auf deine Weise wie unter Schock. Akzeptiere für dich doch mal, daß du ein Mensch bist und erst einmal das, was dir gerade so nach und nach klar wird, verdauen mußt.
Diese Erwartungshaltung, daß du sofort d i e Lösung parat haben solltest und über allem zu stehen hast, steht dir gerade im Weg.
Nimm dir ein paar Tage, lass es sacken und respektiere die in dir aufkommenden Gefühle. Das gehört zu dir dazu. Nimm dich selber ernst. Gib dir selber diese Zeit wieder klar zu kommen.

edit
die gute Meldung des Tages ist doch, daß ihr beide auf eure Weise es jeweils gut mit dem anderen meint.
Hausaufgabe für die weitere Zeit wäre, dieses gut meinen in ein gut tuen umzuwandeln. U.a. könnten Rhetorikkurse helfen.

21.05.2021 07:20 • x 3 #579


Kern
Zitat von unbel Leberwurst:
Das ist mein Eindruck auch. Wobei deine Frau dir das Aufarbeiten aber schwer macht, da sie dir immer noch keinen vernünftigen Grund dafür genannt ...


Ich bin eigentlich überzeugt, dass ich einen Haken an das geschehene gemacht habe. Könnte sein dass dieser Haken nun wackelig geworden ist, aufgrund ihrer unerklärlichen Distanz.

Einen exakten Grund für die Affäre brauche ich nicht, ich bin überzeugt dass sie einfach in einer sehr stressigen Zeit empfindsam war, und einem Profi erlegen ist. Die Routine einer langen Partnerschaft, vielleicht fehlte ein bisschen Reiz und Pepp. Es muss nicht immer ganz tiefgreifende Gründe haben glaube ich. Manchmal ist die Summe vieler Kleinigkeiten dich groß genug, um Schwächen zu erzeugen, die vielleicht garnicht bewusst wahrgenommen werden. Sie hat mir ja erzählt wie es angefangen hat, und dass sie im Nachhinein vieles hätte erkennen müssen. Sie wurde über Wochen von Komplimenten überschüttet, war auf einmal seine "Vertrauensperson", er war so stark und arm dran mit seiner kranken Frau, dazu ein furchtbares giftiges Arbeitsklima in der Zeit, kollegiale Machtkämpfe, eine Chefin die alle gegeneinander ausspielt. Das hat er ausgenutzt, meine Frau war ja nicht die einzige.
Ich habe für mich angenommen, dass das alles zusammen dazu geführt hat.

Das würde auch erklären dass es für sie nicht einen bestimmten Grund gibt. Dass sie selber keinen findet.

So habe ich es für mich abgebucht. Sollte es anders sein, werde ich es nie erfahren. Also nutzt das nachdenken über den Grund im Moment überhaupt nichts, ausser ihr wird es bewusst und sie will es abarbeiten.

21.05.2021 07:40 • x 2 #580


Kern
Zitat von Perzet:
Alles gut. Du bist auf deine Weise wie unter Schock. Akzeptiere für dich doch mal, daß du ein Mensch bist und erst einmal das, was dir gerade so ...


Danke für den Zuspruch. Du hast völlig recht. Ich muss meine emotionalen Momente irgendwie entmachten, die schalten jede Logik aus.

Wie ein Kleinkind

21.05.2021 07:42 • x 1 #581


unbel-Leberwurst
Zitat von Kern:
Ich bin eigentlich überzeugt, dass ich einen Haken an das geschehene gemacht habe. Könnte sein dass dieser Haken nun wackelig geworden ist, ...


Das klingt als Gesamtpaket so plausibel. Das muss ich auch sagen.

Für eine Affäre braucht es wirklich nicht immer einen groben Fehler beim oder am Partner

21.05.2021 08:00 • x 2 #582


K
Zitat von Kern:
Danke für den Zuspruch. Du hast völlig recht. Ich muss meine emotionalen Momente irgendwie entmachten, die schalten jede Logik aus. Wie ein Kleinkind

Es ist natürlich sich von belasteten Situationen entlasten zu wollen. Der eine entlastet sich, indem er den Kopf in den Sand steckt, der andere, indem er frenetisch nach einer Lösung sucht.

Stell dir vor, ein Schrank im Haus ließe die Türen aus den Scharnieren hängen. Der eine kann jahrelang daran vorbei gehen, weil ihn zum einen die hängenden Türen nicht stören und zum zweiten die Reparatur aufwändiger erscheint als das Ignorieren. Der andere sieht mit Schrecken, dass die Türen aus den Scharnieren fallen und antizipiert eine Reihe realistischer Folgen: Herausbruch der Türen, Kratzer, totale Zerstörung des Schrankes. Beide Reaktionen sind extrem und wahrscheinlich unangemessen. - Sie möchte den kaputten Schrank nicht sehen, du befürchtest, dass die hängenden Türen einen Dominoeffekt auslösen werden, an dessen Ende eine große Zerstörung auf dich wartet.

Deshalb wirst du hektisch. Du benötigst aber ihre Hilfe zur Reparatur des Schrankes, denn alleine geht es nicht. In deinem alarmierten Zustand sprichst du sie immer wieder auf die Türen an und malst ihr die Szenarien aus. Du denkst dir dabei vielleicht: Wenn sie mir jetzt mal endlich entgegenkommt und damit das Problem als ähnlich wichtig und die Reparatur als nötig empfindet, dann könnten wir endlich wieder in Ruhe leben.

Sie hingegen hofft, dass sich die hängenden Türen irgendwie von selbst wieder richtig einhängen. Bis das passiert, guckt sie weg. Sie erlaubt dir auch, die Reparatur einseitig durchzuführen, aber jetzt bitte mal den Schnabel zu halten, weil sie den Alarm nicht mehr hören will und kann. Sie ist sehr wahrscheinlich genervt von den Drohszenarien.

Dieses Tauziehen, das hast du in der Therapie offenbar gemerkt, geht nicht mehr, weil es eure Situation eskalieren lässt. Reden über das Problem ist deshalb wahrscheinlich nicht der aktuelle Weg. Ich würde mir jetzt Pause von dem Problem nehmen und mal so tun als wäre nichts und alles gut. Erholen vom zu nichts führenden Gedanken, sondern einfach leben - und dabei gucken was passiert. In normalen Zeiten wärst du vielleicht zwei Wochen ans Meer gefahren und hättest mal Pause gemacht. Deshalb verordne dir doch 2 Wochen Urlaub vom Problem.

Das wäre übrigens auch eine Veränderung. Und wie es dir damit ergangen ist, kannst du wieder in der Therapie besprechen.
Don't push the river:)

21.05.2021 08:08 • x 3 #583


Wurstmopped
Zitat von Kern:
Ich bin ja nun trotzdem in keiner guten Position. Ich habe weder einen Zeitrahmen, noch eine Idee wie ich jetzt weiter mache.

Was für eine Position?
Positioniere dich doch selbst, anstatt zu warten, dass sich deine Position verbessert.
Geh raus, hab Spaß, genieße das Leben und schau was geht.
Worauf wartest Du? Die Therapeutin wird dich nicht wirklich weiterhelfen können. Dein Problem ist für mich nicht greifbar, für Dich?
Es ist weder emotional noch rational nachvollziehbar...du relativierst und emotional wirkst du auf mich eher etwas gehemmt.

21.05.2021 09:24 • x 1 #584


D
Zitat von Kern:
Mein nächster Termin ist am 9. Juni. Bis dahin erwartet die Therapeutin Veränderungen,

Du machst die Therapie aber nicht für die Therapeutin, sondern für dich. Grundsätzlich finde ich es jedoch richtig, wenn der Therapeut die Therapie nicht künstlich in die Länge zieht, sondern darauf abzielt, den Patienten möglichst zügig zu stabilisieren, damit dieser möglichst bald keinen Therapeuten mehr braucht.

Zitat von Perzet:
Diese Erwartungshaltung, daß du sofort d i e Lösung parat haben solltest und über allem zu stehen hast, steht dir gerade im Weg.

Find' ich auch und ist, wie mir scheint, inzwischen leider sehr verbreitet und mMn mit einer der häufigsten Gründe für depressive Verstimmungen: dieser Stress, möglichst schnell möglichst alles möglichst perfekt zu wollen.

Zitat von Perzet:
die gute Meldung des Tages ist doch, daß ihr beide auf eure Weise es jeweils gut mit dem anderen meint.

So ist es! Deshalb verstehe ich auch immer weniger, wo hier eigentlich das Problem liegt.
@Kern , jetzt müsstet ihr euch dessen auch bewusst sein - Ich weiß, dass du es gut meinst. Du weißt, dass ich es gut meine. Du weißt, dass ich weiß, dass du es gut meinst. Ich weiß, dass du weißt, dass ich es gut meine. -, ohne das womöglich ständig extra ausdiskutieren zu müssen, denn ihr seid ja schließlich nicht in 'ner Diskuthek.

21.05.2021 09:56 • x 2 #585


A


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