1967

Machtgefälle auflösen um Trennung zu verhindern

NurBen
Zitat von Karili:
Kern spricht, moderiert, schiebt an und initiiert. Von ihr kommt wenig bis nichts? Warum? Wahrscheinlich, weil sie diesen Weg nicht will.

So sehe ich das auch. Sie ist nicht gewillt die nötige Beziehungsarbeit zu leisten. Warum, hat sie klar gesagt; Sie liebt ihn nicht so, wie es sein sollte.
Das ist zwar bitter. Aber immer noch besser als die vergangenen 1,5 Jahre, in der der TE sich den Buckel krumm gemacht hat für ein paar Wochen Sonnenschein.
Mit dem Rausschmiss hat er meiner Meinung nach das erste wichtige Statement gesetzt, nämlich das er nicht mehr bereit ist in einer Frau zu investieren, die ihn nicht mehr begehrt. Und nach 1,5 Jahren gibt er endlich mal die Verantwortung an sie zurück.
Was sie jetzt daraus macht, wird sich zeigen.

16.05.2021 11:12 • x 4 #346


B
Zitat von Karili:
ern spricht, moderiert, schiebt an und initiiert. Von ihr kommt wenig bis nichts? Warum? Wahrscheinlich, weil sie diesen Weg nicht will. Sie will gar nicht repariert werden und wüsste wahrscheinlich auch gar nicht warum. Klargemacht hat sie, dass sie in und für die Beziehung nicht funktionieren will.

Das sehe ich auch völlig anders, den als Alternativerklärung wäre noch, dass sich noch nicht mit sich auseinander gesetzt hat. Und deshalb zu diesem Schluss gekommen ist.
Was Deine grundsätzliche Ablehnung von Reparatur angeht: Natürlich sind Menschen keine Maschinen und es geht nicht darum zu reparieren. dazu ist man doch zu individuell. Aber Dennoch ist jeder Mensch doch so ähnlich, dass es gemeinsame Verhaltensschemata usw gibt.

16.05.2021 11:35 • #347


A


Machtgefälle auflösen um Trennung zu verhindern

x 3


NurBen
Zitat von BernhardQXY:
Das sehe ich auch völlig anders, den als Alternativerklärung wäre noch, dass sich noch nicht mit sich auseinander gesetzt hat.

So anders siehst du das dann auch nicht. Denn ich stimme dir voll zu.
Denn warum sollte sie sich auch groß damit auseinandersetzen? Das hat der TE doch übernommen.
Sie musste sich bisher auch nicht groß damit auseinandersetzen. Sie hat sich darauf verlassen, dass das irgendwann schon wieder wird.

Wenn der TE jetzt konsequent ist und nicht beim ersten tränenreichen Spiel einknickt, dann wird sie realisieren, dass sie jetzt was tun muss. In den nächsten Monaten wird das Machtgefälle neu geordnet.
Daher sollte sich der TE schon mal auf Machtspiele gefasst machen.
Dazu gehört:
-Auf die Tränendrüse drücken (Hat ja beim ersten Mal gut geklappt).
-Ignorieren (Wer gibt als Erstes nach)
-Wut (Ich kann auch ohne dich)
-Schuldumkehr (Hättest du nicht XYZ gemacht, wäre es nie soweit gekommen)

Er ist jetzt in der Situation dieses Machtgefälle (worum es ja auch im ersten Beitrag ging) zu korrigieren, sofern er konsequent ist.

16.05.2021 12:02 • x 4 #348


Elfe11
Zitat von NurBen:
Er ist jetzt in der Situation dieses Machtgefälle (worum es ja auch im ersten Beitrag ging) zu korrigieren, sofern er konsequent ist.


Das Machtgefälle ist nicht von heute auf morgen entstanden. Es hat sich über einen Zeitraum von 20 Jahren Ehe schleichend entwickelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es ändern kann. Die EF hatte zuviel Oberwasser. Sie wurde übermütig. Sie hat sich zuviel herausgenommen. Er hat ihr zuviel abgenommen. Er hat ihr zuviel Freiraum und sich selbst zuwenig Raum gegeben. Jetzt hast du @Kern die Chance dich neu zu sortieren und dich frei zu entfalten. Unterschätze diese Möglichkeit nicht bei all dem Liebeskummer. So schlimm die Situation ist, du wirst jetzt ein bisschen mehr Luft zum Atmen bekommen. Das wird dir gut tun. Auch wenn du das jetzt noch nicht so sehen kannst oder willst. Triff du auch mal neue Lieblingsmenschen . Es steht dir zu. Das Leben ist so kurz.

16.05.2021 12:19 • x 2 #349


NurBen
Zitat von Elfe11:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es ändern kann.

Nein, sowas ändert man auch nicht in ein paar Monaten. Sollte die Beziehung tatsächlich noch mal neu beginnen, wird sie versuchen das ursprüngliche Machtgefälle wieder aufzubauen. Seine Aufgabe wäre dann diese Machtverhältnisse nie wieder zuzulassen.

Für die jetzige Situation ist es allerdings erforderlich einen Gedanken bei ihr zu pflanzen.
Sie wird jetzt natürlich noch in der Phase sein, wo sie denkt Ich kann jederzeit zurück. Ich drücke einfach ein wenig auf die Tränendrüse, mache einen auf reumütige Ehefrau und dann nimmt er mich wohl zurück.
Ihre Aussage, dass SIE sich Sorgen um IHN macht, weil sie nicht mehr da ist, Bestätigt meine Vermutung, dass sie sich jetzt immer noch als diejenige sieht, die die Zügel in der Hand hat.

Das primäre Ziel muss aber in den nächsten Monaten sein, dass sie das Gefühl bekommt, die Zügel zu verlieren und Zweifel zu sähen.
Jetzt muss er konsequent sein, Unabhängigkeit zeigen, sich von ihr mehr und mehr distanzieren. Sie muss das Gefühl haben, er entgleitet mir. Er kann auch ohne mich oder noch besser Ihm geht's sogar besser ohne mich.
Erst dann wird sie anfangen die Machtverhältnisse zu überdenken.

16.05.2021 13:00 • x 2 #350


unbel-Leberwurst
Zitat von Kern:
Sie geht erstmal zu ihrer Mutter, sie hat Angst dass ich mir was antue, das übliche blabla. Sie kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen, ich bin ihr so vertraut bla bla Aber ob sie noch wahrhaftig Liebe empfindet, so wie es für einen Partner sein sollte, das weiss sie nicht. Sie spürt es nicht.


Wie lange ist sie denn weg?

Und warum überhaupt diese Kurzschlusshandlung?
So ganz nachvollziehbar ist das für mich nicht...

17.05.2021 07:31 • #351


K
Zitat von unbel Leberwurst:
Wie lange ist sie denn weg? Und warum überhaupt diese Kurzschlusshandlung? So ganz nachvollziehbar ist das für mich nicht...

Ist es wirklich eine Kurzschlusshandlung?

Die Situation scheint doch schon lange unterschwellig zu schwelen. Ich denke, dass Kern die Affäre tatsächlich für sich zu den Akten hätte legen können, wenn er sich sicher gewesen wäre, dass seine EF das auch gemacht hätte. Offenbar sind be ihr jedoch viele Zweifel an der Beziehung geblieben. Oder, sie war erstmalig im Zugzwang selbst etwas für die Beziehung tun zu müssen, das sie gezwungen hätte ihre Komfortzone, sprich Bequemlichkeitszone zu verlassen.

@Kern
Bei mir entsteht zunehmend die Frage wie eure Liebe und Beziehung vor der Affäre und zu Beginn eurer Beziehung ausgesehen hat. Welche Rollen habt ihr eingenommen? Wer hat umworben, wer sich umwerben lassen? Wer hat Kind und Haus zuerst als Idee ausgesprochen und stärker verfolgt? War das Gespräch zwischen euch ausgeglichen, oder musste einer von euch sich stärker in Gesprächen miteinander einbringen und z.B. öfter nachfragen was der andere so machte oder gedacht hat? War einer von euch beiden eher zuständig für die emotionale Versorgung in eurer Partnerschaft? Hat sich im Laufe der Jahre das Gleichgewicht verschoben? Wenn ja, wie?

Es kann nämlich durchaus sein, dass deiner Frau die Situation in der Affäre als Idealsituation erschienen ist. Sicherheit bei dir, Glitzer bei ihm. Glitzer hat sie verloren, jetzt versucht sie eventuell die gewohnte Sicherheit, die sie bei dir hat zu retten, stellt aber zunehmend fest, dass du eine Veränderung, bzw. Verarbeitung wünschst. Das ist vielleicht gar nicht in ihrem Interesse. Du sollst einfach wieder so sein wie vor und während der Affäre. Das aber scheinst du nicht zu können. Deine verschiedenen Versuche eure Beziehung wieder neu aufzustellen haben ihr jedoch dein starkes Interesse an ihr und euch gezeigt.

Ihr Auszug mitsamt ihren Aussagen kann ein Druckmittel sein. Guck mal, ich kann gehen. Ich kann schlimme Dinge sagen und tun. Das passiert dir eben wenn du mir nicht die Beziehung bietest, wie ich sie möchte. Die Tatsache, dass sie bei ihrer Mutter untergekommen ist, sagt auch, dass sie den Auszug als sehr temporär ansieht. Hier würde ich gegensteuern und mich fragen worum es ihr geht. Raum und Abstand zu schaffen? - Bei dieser sehr kurzfristigen Lösung schlecht denkbar. Dir zu zeigen, wie es ohne sie ist? Eher denkbar. Dich unter Druck zu setzen, indem sie sich vage zu eurer Beziehung äußert? Sehr wahrscheinlich.

17.05.2021 08:42 • x 1 #352


unbel-Leberwurst
Zitat von Karili:
Ist es wirklich eine Kurzschlusshandlung?

...

Es kann nämlich durchaus sein, dass deiner Frau die Situation in der Affäre als Idealsituation erschienen ist. Sicherheit bei dir, Glitzer bei ihm. Glitzer hat sie verloren, jetzt versucht sie eventuell die gewohnte Sicherheit, die sie bei dir hat zu retten, stellt aber zunehmend fest, dass du eine Veränderung, bzw. Verarbeitung wünschst. Das ist vielleicht gar nicht in ihrem Interesse. Du sollst einfach wieder so sein wie vor und während der Affäre. Das aber scheinst du nicht zu können. Deine verschiedenen Versuche eure Beziehung wieder neu aufzustellen haben ihr jedoch dein starkes Interesse an ihr und euch gezeigt.


Da sie offenbar innerhalb weniger Stunden weg ist, würde ich durchaus von einer Kurzschlusshandlung sprechen...

Es ist ja nichts neues, dass eine Affäre unbelastet vom Alltag ist und man dort unbeschwerte Stunden erleben kann. Das, was Du mit Glitzer beschreibst.
Aber warum sollte die Frau denn kein Interesse haben, etwas mehr Glitzer in die Beziehung zu bringen?
Die Bisherige Beziehung NICHT zu verändern, würde doch bedeuten, dass die Frau weiterhin anfällig für Affären oder dauerhaft unglücklich wäre.
Ansonsten wäre das Desinteresse nur mit einem Weiterlaufen der Affäre, einer Abneigung ihrerseits oder damit zu erklären, dass sie lieber auf Glitzer verzichtet als ehrlich aufzuarbeiten.

17.05.2021 09:27 • x 1 #353


K
Zitat von unbel Leberwurst:
Da sie offenbar innerhalb weniger Stunden weg ist, würde ich durchaus von einer Kurzschlusshandlung sprechen... Es ist ja nichts neues, dass eine Affäre unbelastet vom Alltag ist und man dort unbeschwerte Stunden erleben kann. Das, was Du mit Glitzer beschreibst. Aber warum sollte die Frau denn kein ...

1,5 Jahre sollten Zeit genug für eine Aufarbeitung einer Affäre sein und der Schaffung von neuem Glitzern. Das scheint von ihrer Seite jedoch nur sehr sporadisch angegangen worden sein.

Ich lese die Beiträge von Kern auch nicht so, als könne er sich tatsächlich komplett von dem Vorfall lösen. Es scheint ein Misstrauen zu geben, dass er überwinden möchte, aber nicht kann. Was verständlich wäre, denn meisten betrogenen Partnern geht es ebenso. Man liebt den Davor-Partner und hofft alles irgendwie ungeschehen machen zu können. Deshalb geht man oberflächlich Dinge wie Paarcoaching, Gesprächstherapien, gemeinsame Hobbys etc an. Das in der Tiefe liegende Misstrauen, den Schrecken, den die Affäre ausgelöst hat und die Selbstzweifel, die löst das oft nicht. Wenn nach so langer Zeit die Beziehung nur von einem versucht wird zu kitten und der andere immer noch im ich weiß nicht so recht herumschlingest, sollte man einen Cut machen.

17.05.2021 10:47 • #354


unbel-Leberwurst
Zitat von Karili:
1,5 Jahre sollten Zeit genug für eine Aufarbeitung einer Affäre sein und der Schaffung von neuem Glitzern. Das scheint von ihrer Seite jedoch nur sehr sporadisch angegangen worden sein.


Ich sehe es ja auch so, dass von der Frau in Sachen Aufarbeitung viel zu wenig gekommen ist und ich stelle mir die Frage, warum das so ist...

17.05.2021 10:53 • #355


B
Zitat von Karili:
Man liebt den Davor-Partner und hofft alles irgendwie ungeschehen machen zu können. Deshalb geht man oberflächlich Dinge wie Paarcoaching, Gesprächstherapien, gemeinsame Hobbys etc an.

Woher kommt Deine doch sehr unqualifiziert daherkommende Abwertung von Coaching, Paartherapie etc?

17.05.2021 10:56 • #356


B
Zitat von Karili:
1,5 Jahre sollten Zeit genug für eine Aufarbeitung einer Affäre sein

Es dauert solange wie es dauert. Punkt 1.
Punkt 2. Ich glaube nicht, dass man Beziehungen kitten kann. Das ist mit dem Schaffen von Tatsachen vorbei. Ich glaube, dass der einzige Weg im Loslassen der alten Beziehung und dem Neuen Einlassen auf eine Beziehung mit dem Partner. Aber unbedingt müssen beide das wollen. Und natürlch unbedingt miteinander Reden.

17.05.2021 10:59 • x 2 #357


B
Zitat von Karili:
Man liebt den Davor-Partner und hofft alles irgendwie ungeschehen machen zu können.

Da gehe ich auch mit. Aber das funktioniert nicht. Es ist ja nicht ungeschehen und gehört unbedingt zur gemeinsamen Historie dazu. Es gibt ein Davor, Während und Danach.

17.05.2021 11:01 • #358


B
Zitat von unbel Leberwurst:
Ich sehe es ja auch so, dass von der Frau in Sachen Aufarbeitung viel zu wenig gekommen ist und ich stelle mir die Frage, warum das so ist...

Weil meiner Meinung nach die Frau es bislang zu bequem hatte. Bequem insofern, dass sie nicht gezwungen ist/war sich mit sich selbst euaseinander zusetzen. Und wir Menschen neigen zur Bequemlichkeit.

17.05.2021 11:02 • #359


K
Zitat von BernhardQXY:
Woher kommt Deine doch sehr unqualifiziert daherkommende Abwertung von Coaching, Paartherapie etc?

Lies es genau.

Paarcoaching und Gesprächstherapie werte ich überhaupt nicht ab. Ich habe selbst im Leben Gesprächstherapien gemacht und weiß, dass es eine starke Öffnung und die Bereitschaft zur bedingungslosen Reflexion benötigt. Wer noch nicht bereit ist in den Abgrund zu schauen, dem helfen wahrscheinlich erst einmal Verhaltensänderungen, um die belastende Situation auszuhalten und in Anfängen zu verändern. Auf Dauer aber bearbeitet es das Grundproblem nicht.

Paarcoaches werden dir deshalb auch sagen, dass nicht wenige Paare zu ihnen kommen, von denen der eine das Coaching initiiert hat und der andere mitkommt. Ebenso werden dir Paarcoaches sagen, dass nicht wenige Paare zu ihnen kommen, wenn es bereits zu spät ist und bereits Wunden geschlagen wurden, die zu tief sind um sie zu heilen. Wer gemeinsam einen Therapeuten aufsucht, muss zumindest annähernd gleich bereit sein sich zu hinterfragen und eine Änderung zu wollen. Das Wir darf noch nicht tot sein.

In Kerns Situation initiiert er Gespräche, moderiert Gespräche und stößt ein Paarcoaching an. Danach scheint die Luft reiner und gemeinsame Unternehmungen scheinen die Beziehung zu stärken. Unter der Oberfläche rumort es jedoch offensichtlich, denn sonst wären keine Träger da. Hier scheint zugekleistert, aber noch nicht von beiden in den Abgrund geschaut worden zu sein. Ich vermute, weil der Anblick des Unfalls, der die Affäre in der Beziehung war einfach deutlich sagt: Hier ist wenig zu retten.

Das untermauert auch der Zuspruch der EF, dass Kern eine Therapie macht - wenn nötig, würde sie auch mit dem Therapeuten sprechen. - Ich habe mal versucht zu erklären, was der Unterschied zwischen wirklicher Verarbeitung und oberflächlicher Reparatur ist. Und das nicht unqualifiziert

17.05.2021 11:38 • x 1 #360


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