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Luft raus bei langjährigen Beziehungen

Z
Mich würde von denen hier, die sich, so wie ich, in längjährigen Beziehungen befinden, interessieren, wie Ihr mit der Tatsache klarkommt, dass nach den ersten Jahren das Prickeln des Anfangs und die starke 6uelle Anziehung nachlässt.
Selbst in Partnerschaften/Ehen, die ohne große Probleme laufen.
Dann werden Worte wie 'Beziehungsarbeit' in den Raum geworfen - dieses Wort klingt für mich abtörnend.
Es kommt mitunter, so wie bei mir, auch dazu, dass man im Laufe der Partnerschaft andere kennenlernt, wo man denkt: Hätte ich mich nicht schon gebunden, die/der würde viel besser zu mir passen, was dann eine gewisse Unzufriedenheit auslöst, gepaart zu dem oben schon Erwähnten.
Andererseits: Wer möchte sich alle 3-4 J. jemand Neues suchen, mal ganz abgesehen vom Schmerz der/des Verlassenen?
Oder will ich einfach zu viel vom Leben?

06.11.2018 21:03 • #1


hahawi
Die Frage ist vielmehr, welche Ansprüche Du stellst. Da geht es weniger ums wollen, als um Deine Bedürfnisse.
Klar, Schmetterlinge überleben nicht so lange, aber Du must für Dich herausfinden, welche Basics Dir wichtig sind, und welche Goodies Du darüber hinaus möchtest.
Welche Transformationen hat die beziehung durchgemacht?
Liebespaar - Elternpaar
Krankheiten, auch mentale
Arbeistlosigkeit eines Partners
Todesfälle
persönliche Vernachlässigung eines Partners

Das sind alles Dinge, die da eine bedeutende Rolle spielen.

06.11.2018 21:09 • x 2 #2


A


Luft raus bei langjährigen Beziehungen

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M
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Es kommt mitunter, so wie bei mir, auch dazu, dass man im Laufe der Partnerschaft andere kennenlernt, wo man denkt: Hätte ich mich nicht schon gebunden, die/der würde viel besser zu mir passen, was dann eine gewisse Unzufriedenheit auslöst, gepaart zu dem oben schon Erwähnten.


Es stellt sicher immer wieder heraus, dass das erst das Kennenlernen eines/einer Dritten die Unzufriedenheit und das Infragestellen der Partnerschaft auslöst. Bis dahin ist alles wenigstens gut genug. Selten wird sich selbst zuerst die Unzufriedenheit eingestanden und dann nach Neuem gesucht. Die Unzufrieden ist meist nicht wirklich der Auslöser einer Affäre sondern später die Rechtfertigung dafür.

06.11.2018 21:15 • x 1 #3


T
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Mich würde von denen hier, die sich, so wie ich, in längjährigen Beziehungen befinden, interessieren, wie Ihr mit der Tatsache klarkommt, dass nach den ersten Jahren das Prickeln des Anfangs und die starke 6uelle Anziehung nachlässt.

Sehr gut. Ich ziehe eine starke Verbundenheit und Nähe jederzeit einem flüchtigen Hormoncocktail vor. Wenn man sowas findet, dann ist das für mich ein Geschenk.

Zitat von ZuFruehGHeiratet:
'Beziehungsarbeit' in den Raum geworfen - dieses Wort klingt für mich abtörnend.

Tja, dann bist du eben nicht reif genug für das, was ich eine erfüllende Partnerschaft nenne. Kommt vor.

Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Es kommt mitunter, so wie bei mir, auch dazu, dass man im Laufe der Partnerschaft andere kennenlernt, wo man denkt: Hätte ich mich nicht schon gebunden, die/der würde viel besser zu mir passen, was dann eine gewisse Unzufriedenheit auslöst, gepaart zu dem oben schon Erwähnten.

Also bereust du deine Ehe. Weiss dein Mann davon?

Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Andererseits: Wer möchte sich alle 3-4 J. jemand Neues suchen, mal ganz abgesehen vom Schmerz der/des Verlassenen?

Somit bist du bei deinem Mann, weil du zu faul und zu feige bist?

Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Oder will ich einfach zu viel vom Leben?

Wenn du die permanenten Schmetterlinge und somit den Kick suchst, dann stellt sich wohl diese Frage. Übrigens, so als kleine Anmerkung am Rande: auch du bist Teil der Ehe und auch somit verantwortlich für diese. Deine Erwartungshaltung ist etwas verklärt. Wieso trennst du dich dann nicht um dein Ideal zu erreichen?

06.11.2018 21:23 • #4


6rama9
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Dann werden Worte wie 'Beziehungsarbeit' in den Raum geworfen - dieses Wort klingt für mich abtörnend.

Ja, Arbeit ist nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Aber leider ist es in der Liebe, im Arbeitsleben, in Finanzdingen und auch sonst im Leben unabdingbar am Erfolg zu arbeiten.
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Mich würde von denen hier, die sich, so wie ich, in längjährigen Beziehungen befinden, interessieren, wie Ihr mit der Tatsache klarkommt, dass nach den ersten Jahren das Prickeln des Anfangs und die starke 6uelle Anziehung nachlässt.
Selbst in Partnerschaften/Ehen, die ohne große Probleme laufen.

Also ich bin mit meiner Frau über 25 Jahre zusammen und das anfängliche Prickeln ist in ein warmes Geborgenheitsgefühl übergegangen. Aber die 6uelle Anziehung ist nach wie vor ungebrochen, weil es uns beiden Freude macht, dem jeweils anderen Freude zu bereiten.

06.11.2018 22:24 • x 1 #5


U
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Oder will ich einfach zu viel vom Leben?


Hat sich Deine bescheidene Situation denn mittlerweile geändert?

Also mit einem Mann mit ängstlich-vermeidender Störung, der noch dazu keinen Bock hat daran zu arbeiten (von wegen, keiner kann ihm helfen) hätte ich auch keinen Bock auf S. mehr. Das ist schon eine besondere Situation bei Dir, nicht vergleichbar mit gesunden Paaren.

06.11.2018 22:31 • x 1 #6


V
Ich habe gelernt zwischen verknallt sein, verliebt sein und Liebe zu unterscheiden. Zwischen Hormonen und Vertrautheit, Geborgenheit, Nähe.

Wer dauernd verknallt sein will, hat ein anstrengendes Leben.

Wer Hormone und Verliebtheit mit Liebe verwechselt, wird schnell enttäuscht.

Mein Trick ist: reden, reden, reden. Die Aufregung der ersten Zeit in Kleinigkeiten zurück holen. Nie davon ausgehen, dass alles wie immer ist. Ich frage zum Beispiel regelmäßig nach, ob die Menge Zucker im Kaffee gleich geblieben ist.

Nichts als selbstverständlich sehen. Dankbar sein und es sagen. Nicht davon ausgehen, dass der Partner wissen muss, was ich will. Wünsche äußern. Kritik fair äußern.

Ich genieß das Vertrauen und die Ehrlichkeit zwischen uns und gestalte oder erlebe Situationen in denen ich wieder verknallt bin wie am Anfang. Es prickelt wieder. Nicht so anhaltend wie am Anfang. Doch sind die Gefühle da.

Ich verliebe mich in neue Eigenschaften meines Partners und sage ihm dafür auch, wenn er mich grad mal nervt.

Ich setze nicht auf unendliche Harmonie sondern auf Diskussion und Kompromisse auf Augenhöhe. Und manchmal dürfen die Fetzen fliegen. Dafür wird nichts nachgetragen.

Die Liebe wächst so und wird nicht weniger, selbst wenn wir mal keine körperliche Lust aufeinander haben.

Meine Eltern turteln übrigens nach 40 Jahren Ehe oft wie am 1. Tag. Sie handhaben das ähnlich.

So schlecht ist das Konzept also scheinbar nicht.

06.11.2018 22:41 • x 2 #7


VictoriaSiempre
@EsPasstNicht ; manchmal isses halt so

06.11.2018 22:47 • #8


Gartenfee17
Ist die Luft raus, wenn nach den ersten Jahren das Prickeln des Anfangs und die starke 6uelle Anziehung nachlässt? Oder hat sie für etwas anderes Platz gemacht, das wertvoller ist? Was einem sehr vertraut ist, kann nicht den Reiz des Neuen haben. Trotzdem koennen sich auch langjährige Paare immer mal wieder überraschen. Wer das Arbeit nennt, weil er es anstrengend findet, wird auf Dauer wohl immer unzufrieden sein. Mit alten und mit neuen Partnern, die dann irgendwann auch wieder langweilig bzw. anstrengend werden.

07.11.2018 10:35 • x 2 #9


W
Zitat von VollVer-liebt:
Nichts als selbstverständlich sehen. Dankbar sein und es sagen. Nicht davon ausgehen, dass der Partner wissen muss, was ich will. Wünsche äußern. Kritik fair äußern.

Das finde ich echt toll auf den Punkt gebracht.

Ich hab mal kurz in Deinem anderen Thread quer gelesen. Wie unregistriert schrieb ist Deine Situation eine andere als bei den Meisten. Und ganz ehrlich: ich für meine Standpunkt würde das so nicht mehr aushalten. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Ja - es heißt in guten und in schlechten Zeiten. Dennoch hast auch Du nur dieses eine Leben und nicht unbegrenzt Zeit. Wenn er sich helfen lassen will ist es das eine (und auch da vermutlich schwer genug) Wenn er sich aber mit mir kann eh keiner helfen da raus redet eine völlig andere Situation.

07.11.2018 10:57 • x 1 #10


T
Das Prickeln hat bei mir auch nachgelassen, aber ich find das Gefühl von Liebe, Nähe und Vertrautheit, das mit den Jahren entsteht viel schöner. Ich hab gelernt, dass man nicht davon ausgehen kann, dass man seinen Partner in und auswendig kennt, Menschen sind so komplex und interessant, so habe ich mir auch meine Neugier behalten. Und ja ich finde schon, dass man an der Beziehung arbeiten muss, Arbeit muss aber per se nichts schlechtes oder anstrengendes sein und sie trägt ja meistens auch Früchte.

07.11.2018 11:12 • #11


M
Ich bin schon über 30 Jahre verheiratet und habe die Erfahrung gemacht, dass eine Beziehung etwas Wellenförmiges hat. Das anfängliche Prickeln lässt irgendwann mal nach und es entsteht etwas Wohliges, Vertrautes. Wenn Kinder kommen verschiebt sicher wieder alles, der Familiegedanke entsteht, die Gefühle werden auf mehr Personen verteilt. Es können dann Gedanken kommen, das die Gefühle für den Partner nicht mehr reichen, dass keine Abwechslung mehr im Leben ist. Man kommt auf die Idee, seinen Marktwert noch mal zu testen, es kommen oft Schwärmereien für Angehörige des anderen Geschlechtes auf. Wer sich dann an den Werbespruch Kucken darf man, aber nicht Anfassen hält, und das sind die Meisten, bekommt die Kurve und entdeckt wieder, was er zu Hause hat. Es geht wieder nach oben. Es könne in einer langen Beziehung auch mehrere Wellentäler kommen, mal höher, mal weniger hoch. Oft erfinden sich auch solche Langzeitbeziehungen im Alter neu, wenn die Partner feststellen, was sie aneinander haben.
Über diese gelungen Langzeitbeziehungen liest man hier im Forum recht wenig, denn diese Personen haben kaum einen Grund. im Forum aufzutauchen (mit wenigen Ausnahmen).

07.11.2018 11:46 • x 4 #12


Vegetari
Zitat von ZuFruehGHeiratet:
Es kommt mitunter, so wie bei mir, auch dazu, dass man im Laufe der Partnerschaft andere kennenlernt, wo man denkt: Hätte ich mich nicht schon gebunden, die/der würde viel besser zu mir passen, was dann eine gewisse Unzufriedenheit auslöst,



Und dann stellt man fest : der Rasen vom Nachbar ist auch nicht grüner ,als der eigene. ..

Appetit kannst Du dir ja im Außen holen ,aber gegessen wird Zuhause!


Kennst Du glückliche Langszeitpaare,die schon vielleicht Silber oder goldene Hochzeit hatten?
Wenn die glücklich sind,was machen die anders als Du /ihr?

07.11.2018 11:58 • x 1 #13


A


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