Lügen nach Aufdeckung der Affäre

Zitat von LeonardoDV:

Das rationale fehlt bei ihr. Sie vermisst diesen Kick den sie hatte/hat obwohl sie nun weiß was aufs Spiel ist und sie schwört dass sie weiß was sie will. Sie hasst sich dafür dass sie nicht ausbrechen kann und fühlt sich absolut miserabel aber sie sagt es ist zu überwältigend.

Wenn du damit umgehen kannst, ziehe ich den Hut vor dir und drücke dir die Daumen.
Ich könnte das nicht... entweder bin ich es oder der Andere, beides gibt es für mich nicht.

Zitat von darkenrahl:

Wenn du damit umgehen kannst, ziehe ich den Hut vor dir und drücke dir die Daumen. Ich könnte das nicht... entweder bin ich es ...

Sie ist doch nicht mit ihm zusammen. Gefühle die sich monatelang entwickelt haben kann man nicht einfach so stoppen.
Sie sagt er persönlich fehlt ihr nicht, sondern wie sie sich gefühlt hat.
Kann ich auch nicht nachvollziehen und es kann auch eine Notlüge sein aber so wird das kommuniziert.

Zitat von LeonardoDV:

Sie sagt er persönlich fehlt ihr nicht, sondern wie sie sich gefühlt hat.

Es kann aber durchaus sein, dass das sehr ehrlich ist.
Die meisten Affären sind doch genau das: gegenseitige Bedürfnisbefriedigung. Also eben nur ein bestimmter Teil eines ganzen Lebens.
Das Gefühl, das man mit dem AP hat, fühlt sich gut an. Weil man das eben schon lange nicht mehr hatte. Etwas, das fehlt, wird mithilfe des APs kompensiert.

Zitat von LeonardoDV:

Sie sagt er persönlich fehlt ihr nicht, sondern wie sie sich gefühlt hat.
Kann ich auch nicht nachvollziehen und es kann auch eine Notlüge sein aber so wird das kommuniziert.

Ich kann das absolut nachvollziehen, daher denke ich auch nicht, dass es eine Notlüge ist. Die Frage ist nur, welchen Weg ihr findet, wie man (ihr) damit zukünftig umgeht?

Zitat von MissLilly:

Schließlich schrieb der TE ja, dass sie auch während der Affäre 6 hatten

Es ist nicht immer der schlechte S., der jemand offen für andere macht.

Zitat von MissLilly:

von daher frage ich mich, welchem Gefühl genau seine EF nachtrauert?!

Das kann ja alles sein.
Z.B. das Gefühl des Verliebtseins.
Oder die Aufmerksamkeit, die er ihr gegeben hat.
Die Bestätigung, die er ihr gegeben hat.
Und, und, und...

Ich behaupte mal, dass die meisten Affären genauso zustandekommen: Da ist jemand, der zur richtigen Zeit das richtige tut. Und schon entsteht dieses schöne Gefühl, was man dann als Verliebtheit oder Seelenverwandschaft empfindet.

Zitat von MissLilly:

Wie genau hat sie sich denn gefühlt?

Ich kann nicht sagen, wie genau sich die Frau des TEs gefühlt hat. Aber kann es nachvollziehen. Ich darf das aber fühlen und das macht es deutlich einfacher.
Es ist ein anderes Begehrtwerden, als das, wenn man eben 15 Jahre zusammen ist. Da kann man sich noch so viel einfallen lassen. Das heißt aber auch nicht, dass dies nicht schön und intensiv ist.

Ich frage mich oft selbst, was es bei mir ist, persönliches Defizit, was ich bearbeiten muss oder Bedürfnis, dem ich nachgehen kann. Ich bin bisher zu keinem Ergebnis gekommen, wahrscheinlich mit ein Grund, warum ich mich hier rumtreibe.
Und es würde mir etwas fehlen (das Gefühl? Die Person?), wenn ich es so nicht mehr ausleben könnte, wenn mein Mann wollte, dass wir die Ehe wieder schließen. Und das hat NICHTS damit zu tun, dass ich ihn nicht tief lieben würde.

Zitat von paulaner:

Es ist nicht immer der schlechte S., der jemand offen für andere macht. Das kann ja alles sein. Z.B. das Gefühl des Verliebtseins. ...

So erklärt sie das.
Es ist viel in ihrem Kopf passiert, weil sie (hat nun zugegeben) immer mit ihrem Selbstwertgefühl gekämpft hat. Wir hatten eine Zeit lang eine schwere Kommunikationssträhne und waren uns beide eben bisschen (bei ihr anscheinend viel) entfremdet. Wir haben uns ständig gezofft und sie war oft sehr genervt. Da habe ich mit ihr nicht reden wollen. Sie hat sehr viel Walling gemacht. Also ‚alles gut weiß nicht was du meinst‘. Bei sowas flippe ich auch aus weil sie das immer gemacht hat.
Dazu hatte ich eine sehr schwierige persönliche Lage (Eltern + Job + anderes Zeug) und war einfach mental nicht in der Lage für sie 100% da zu sein. Das wusste sie aber. Und so hat sie sich immer weiter selbst hochgeschaukelt und eingeredet die Ehe ist schlecht und ich will sie nicht und mag sie nicht etc

Und da war er - unglücklich in seiner Ehe (oder immer auf der Suche). Sympathie war immer da und er hat ‚alles richtig gemacht‘
Irgendwann ist bei ihr die letzte Hürde gefallen et voilà

Zitat von MissLilly:

Natürlich nicht und so meinte ich es auch nicht... Es geht nicht darum ob der 6 gut oder schlecht ist..Fakt ist und bleibt es allerdings dennoch, ...

Das sind gute Fragen.
Sie gibt zu sie ist ein wenig Aufmerksamkeitsjunkie. Aktuell ist es so dass ich nicht da bin und es niemanden gibt der ihr das gibt. Und das letzt Mal als ich weg war hatten sie super Zeit miteinander und das triggert sie
aber ich bin auch der Meinung dass seine Aufmerksamkeit halt anders war und ihr was anderes bedeutet. Sie sagt sie braucht meine mehr und seine war nur Ersatz aber eben - eine neue Person schenkt dir Aufmerksamkeit und das ist anders als die gute alte Person.

Zitat von MissLilly:

dann frage ich mich woran es liegt bzw. welchen Gefühlen man da genau hinter her trauert (schmachtet)?

Vielleicht kann ich es an einem Beispiel aus meiner Perspektive erklären.

Ich habe gerade ein gesundheitliches Thema, welches mich beschäftigt. Mein Mann ist der unerschütterlich positive, lösungsorientierte Mensch, der mir viele Argumete liefert, warum ich keine Angst haben bzw. mir Sorgen machen muss, kaum Raum für meine (aus seiner Sicht unbegründete) Angst. Mein Freund tröstet mich mit meiner Angst. Sie hat Raum. Beides für sich ist toll, keiner von beiden macht es falsch.
Nehmen wir an, mein Freund wäre die Affäre, die aufgegeben werden müsste und ich habe diesen Trost/ Raum für meine Angst erlebt. Dann würde mir das Stückchen fehlen, wenn es nicht mehr sein würde. Und das kann mein Mann nicht liefern, weil er eben anders gestrickt ist.
Ich betone, dass es shierbei um eine vereinfachte Darstellung handelt um verständlich zu machen, wie dieses andere Gefühl zustande kommen könnte.

Zitat von MissLilly:

und es auch nicht am AM liegt bzw. mit ihm als Mensch zutun hat, dann frage ich mich woran es liegt bzw. welchen Gefühlen man da genau hinter her trauert (schmachtet)?

Ich stelle mir das halt so vor, dass dieses Gefühl, das mit Verliebtheit einhergeht, eben etwas ist, was man schon lange nicht mehr hatte. Nur am Anfang der langen Beziehung.
Und jetzt isses weg. Vielleicht sogar gezwungenermaßen. Und diesem Gefühl trauert man hinterher.