Lügen nach Aufdeckung der Affäre

@Palindrom, ich sehe es ein bisschen anders. Du schreibst leider schaffst du es nicht immer respektvoll zu sein. Meinst du nicht,dass deine Gefühle wie Wut, Unsicherheit und totale Ablehnung sich nicht ihren Weg bahnen dürfen? Denn wo war die Liebe und Respekt deines Partners als er dich schäbig hintergangen hat? Sollen wir Menschen uns in jeder Lebenslage unter Kontrolle haben müssen? Ich sage ein klares Nein dazu. Denn dieses ständig unter Kontrolle haben zu müssen macht uns krank. Wir sollten häufiger wieder wie Kinder sein die ihre Gefühle frei leben.
Ich war und bin nicht in solcher Situation aber erlebte es anders rum,dass oft erwartet wird auch nach einem Trauerfall innerhalb weniger Tage wieder funktionieren zu müssen.
Echt gesagt fehlt mir da das Mitleid für Bwtrüger denn sie hatten schließlich auch keines mit ihren Partnern als sie die im vollen Bewusstsein emotional verletzt haben.
Nur sehe ich es auch so,wenn man aus dem Tief der Verletzung nicht heraus findet sollte man gehen. Denn mit einem ewigen Stachel im Fleisch lebt es sich auch nicht gut.

@MissLilly
rational bin ich verständnisvoll. Ich kann einigermaßen rational nachvollziehen wie alles passieren konnte und dass man nach dem ersten mutigen Schritt dann in eine Hormonfalle fällt aus der sie monatelang auch nicht ausbrechen können.

Emotional kann ich das nicht.

Also “Mitleid” mit den Betrügern habe ich auch keins
Und dass an einer Stelle im Prozess auch Wut für den Betrogenen dazukommt ist ja normal und gehört dazu.
Dass muss der Betrüger aushalten, wobei ich hier natürlich schon Grenzen sehe ( körperliche Gewalt oder schlimme Beleidigungen)
Wichtig und zwar erst mal für den Betrogenen selbst ist es aber schon da nicht stecken zu bleiben. Und hinzuschauen, was sich vielleicht auch hinter der Wut versteckt. ( Verlustangst, gekränktere Stolz, ......) um da wieder rauszukommen und diese Gefühle darunter gut aufarbeiten und im besten Fall auch ansprechen zu können.
Nicht für den Partner sondern wirklich v.a. für einen selbst.

Zitat von Butterblume63:

Wir sollten häufiger wieder wie Kinder sein die ihre Gefühle frei leben.

Genau das denken sich die meisten die gestreut haben. Ich tue mir ja was Gutes, ich habe das Recht glücklich zu sein, wie kann das schlecht sein?

Zitat von LeonardoDV:

Genau das denken sich die meisten die gestreut haben. Ich tue mir ja was Gutes, ich habe das Recht glücklich zu sein, wie kann das schlecht sein? ...

Leonardo,ich meinte dies anders. Dass,wir Menschen unseren Schmerz,Trauer und Wut nicht ständig versuchen zu kontrollieren. Denn durch dieses ständige beherrschen wollen/ müssen werden wir krank.

Zitat von LeonardoDV:

Emotional kann ich das nicht.

Natürlich nicht, denn wir reden hier nicht von einer x-beliebigen Frau die eine Affäre hatte und auch nicht von einer Nachbarin, die Erinnerungsstücke ihrer Affäre in ihrer Wäscheschublade bunkert, sondern von der Frau die DU LIEBST und die deinen eigenen Angaben zu Folge auch deine beste Freundin ist!
Aus meiner Sicht und Erfahrung ist es gerade in Bezug auf die Emotionen ein grober Fehler falsches Verständnis durch Rationalität und Unterdrückung der Emotionalität aufzuzeigen. Letztlich ist nämlich auch die Affäre nichts weiter als Ausdruck von (lang?) unterdrückten Emotionen!

@LeonardoDV

Wenn man sich die Authenzität seines Partners wünscht, dann sollte man diese auch aushalten können!
Kannst du diese aushalten? Wenn ja, dann fang an dich auch den Weg zu machen und finde heraus ob deine es deine Frau (be dir) auch will und kann.

Zitat von Butterblume63:

Du schreibst leider schaffst du es nicht immer respektvoll zu sein. Meinst du nicht,dass deine Gefühle wie Wut, Unsicherheit und totale Ablehnung sich nicht ihren Weg bahnen dürfen?

Ich denke, dass sich das im Laufe der Zeit ändert/ändern muss.
Am Anfang der Verarbeitung hat man sich einfach nicht so unter Kontrolle. Da ist die Verzweiflung und der Schock noch sehr groß.
Aber was @Palindrom mMn meint, ist, dass man irgendwann versuchen muss das Ganze ruhiger, und damit eben respektvoller, anzugehen. Von beiden Seiten übrigens.
Was ein betrogener Partner mMn braucht ist das Füllen eines Lochs, damit man weiß, mit was man es überhaupt zu tun hat (nur wenn ich weiß, was ich überhaupt verarbeiten soll, kann ich es auch verarbeiten), und das Wiederherstellen von Augenhöhe.

Zitat von LeonardoDV:

dass man nach dem ersten mutigen Schritt dann in eine Hormonfalle fällt aus der sie monatelang auch nicht ausbrechen können.

Ach ja...von der Hormonfalle liest man hier rauf und runter, selbst Betrogene wurden mit dieser Erklärung für fast alles nahezu infiziert;-) Auf ECHTE Hormonschwankungen lässt sich für mich maximal ein ONS zurückführen oder meinetwegen sogar eine sehr kurze Affäre (wenige Wochen!), die dann aber durch den Betrüger selbst gebeichtet und beendet wird. Alles andere hat für mich nix mehr mit fehlgeleiteten Hormonen zu tun..schon gar nicht wenn man es dann auch noch schafft, jeden Tag und parallel in das Bett seines Hauptpartners zu steigen!

Zitat von MissLilly:

Aus meiner Sicht und Erfahrung ist es gerade in Bezug auf die Emotionen ein grober Fehler falsches Verständnis durch Rationalität und Unterdrückung der Emotionalität aufzuzeigen.

Ich unterdrücke nichts und zeige auch meine Gefühle.
Mit rational meine ich…man sucht nach Antworten…wie konnte das passieren, wieso, wie konnte sie nur etc. Es gibt einige klare Antworten, die man einfach akzeptieren muss als Tatsache. Manche helfen auch bei der Suche nach Antworten.
Wie schwer z. B. der Schritt zurück ist wenn man die letzte Hürde überschritten wurde. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man sich nicht irgendwann einfach zusammenreißen kann aber sehr viele erklären wie sie sich (neben dem Spaß und Bestätigung etc.) in einer Falle gefühlt haben…auch wenn sie es versucht haben loszubrechen. Da erklärt die Physiologie der Sucht einiges.
Solche Sachen meine ich.

@MissLilly Dachte ich auch. Aber trotzdem sagen das viele. Ich sehe es gerade auch.
Das rationale fehlt bei ihr. Sie vermisst diesen Kick den sie hatte/hat obwohl sie nun weiß was aufs Spiel ist und sie schwört dass sie weiß was sie will. Sie hasst sich dafür dass sie nicht ausbrechen kann und fühlt sich absolut miserabel aber sie sagt es ist zu überwältigend.

Das wird immer wieder von anderen Betrogenen und Betrügern bestätigt.
Was soll ich dazu sagen oder diesbezüglich denken?

Zitat von LeonardoDV:

Solche Sachen meine ich.

Ich weiß was du meinst bzw. was du dir daraus (für dich) erhoffst und möchte dir sicher nicht reinreden...Ich wollte lediglich damit zum Ausdruck bringen, dass du durch rational gestellte Fragen, keine (die für dich) emotional wichtigen Antworten erhalten wirst.

Zitat von Butterblume63:

@Palindrom, ich sehe es ein bisschen anders. Du schreibst leider schaffst du es nicht immer respektvoll zu sein. Meinst du nicht,dass deine Gefühle wie Wut, Unsicherheit und totale Ablehnung sich nicht ihren Weg bahnen dürfen? Denn wo war die Liebe und Respekt deines Partners als er dich schäbig hintergangen hat? ...

O doch, das dürfen und sollten sie. Und glaube mir, ich habe meine negativen Gefühle ausgelebt, und zwar immer, wenn sie zu implodieren drohten. Das muss raus, weil sie sonst innerlich einen großen Schaden anrichten. Ich habe meinem Mann alles gesagt, was ich zu sagen hatte, und habe kein Blatt vor den Mund genommen. Türen kaputt gemacht, und Geschirr, und noch irgendwas, weiß nicht mehr. Und angeschrien und auch beleidigt. Und sehr deutlich gemacht, welchen Schaden er angerichtet hat.
Er hat während der Paartherapie verstanden, dass er sich dem stellen muss, anstatt zu flüchten oder zu rechtfertigen. Das hat vwiederum Türen geöffnet, für beide: meine Wut nimmt ab, und er schaffte sich dadurch Raum wirklich zu begreifen, wie es mir geht. Er kann sich jetzt auch erstaunlicherweise ziemlich gut in meine Situation einfühlen, und das ist ein viel besseres Resultat für mich, als nur zu schreien.

Wut muss raus, muss aber nicht immer den anderen treffen, insbesondere dann, wenn aus Sicht des Betrogenen soweit alles Wichtige geklärt ist und acu echte Reue da ist. Ich lasse negative Gefühle zu, versuche sie aber anderweitig zu verarbeiten. Unter dem Strich tut man sich selbst einen größeren Gefallen. Ich tue das für mich, weil ich meinen Emotionen nicht hilflos ausgeliefert sein möchte.
Außerdem: den Partner (ja! er hat es verdient!) respektlos zu behandeln, ist aber der gleiche Mist, der uns selbst verletzt. Ich versuche jetzt, öfter Positives zu senden, damit erhalte ich garantiert öfter Positives zurück. Aber einfach ist das nicht, weil der Kopf sich rational dagegen wehrt, denn er möchte mich vor erneutem Leid schützen. Das ist mitunter ein Kampf für mich. Aber welchen Sinn hat es, zum 100 Mal zu sagen Du bist so ein widerwärtiges A***!) Er weiß es bereits seeehr genau

Zitat von LeonardoDV:

Das rationale fehlt bei ihr.

Ich wage zu bezweifeln, dass ihr das rationale fehlt, denn wenn das so wäre, dann wäre sie bei ihm und nicht bei dir!

Zitat von LeonardoDV:

Sie vermisst diesen Kick den sie hatte/

Hast du sie mal gefragt, was sie mit diesen Kick genau meint und warum nicht DU derjenige bist bzw sein kannst der ihr diesen Kick (weiterhin) gibt ?