Mariposas
- 37
- 2
- 75
Zitat:Ich hatte eine Beziehung, die 15 Jahre und schleichend auseinander ging. Zum Schluss wurde ich vom dem Mann ignoriert, man lebte wie in einer WG und alles lief ohne seine Beteiligung. Ich habe viel versucht und investiert, aber es kam beim Gegenüber nicht an.
Danach war ich knapp 1 Jahr Single, (in meinen Augen) zufrieden und stabil.
Zitat:Vor etwa einem Jahr traf ich meinen Forengrund unverhofft in einem Club. Ich hab ihn gesehen und fand ihn toll, es gab sofort eine undefinierbare Anziehung.
Zitat:Er war seit etwa 3 Monaten getrennt und erzählte, dass ihn die letzte Beziehung nicht sonderlich erfüllte.
Zitat:Allerdings war er davor 12 Jahre mit seiner Jugendliebe verheiratet, hat den einen Sohn (nun 10 J.) und diese Partnerschaft ging durch Fremdgehen ihrerseits leider zu Ende.
Zitat:Er sah gut aus, hatte Charme, war humorvoll und zugewandt. Das, was ich mir immer gewünscht habe!
Nun bin ich kein leichtes Mädchen, habe ihn auf die schwierige vorausgegangene Beziehung hingewiesen und klargemacht, dass ich Zeit brauche, um mich zu öffnen.
Zitat:Er hat sich mächtig ins Zeug gelegt, es folgten nette Nachrichten und wunderschöne Treffen.
Zitat:Nach 4 Wochen intensivem Kontakt war ich so verliebt, dass ich die Entscheidung traf, es mit ihm zu probieren.
Zitat:Nun bemerkte ich des Öfteren, dass er nach Alk roch. Ich sprach ihn darauf an, aber er schob eine Erkrankung vor. Trotzdem wurde ich aufmerksam(er).
Zitat:Mir fielen immer mehr Momente auf, an denen er möglicherweise getrunken hatte.
Ich suchte also nochmal das Gespräch -
Zitat:und ja, irgendwann gab er es zu. Verdammt! Einen Alk. als Partner wollte ich natürlich nicht.
Und so vereinbarten wir, dass er sich Hilfe sucht und ich ihn unterstütze. Das war dann ein Treffen bei der örtlichen Suchtberatung.
Zitat:Gleichzeitig stand bei ihm der Umzug in eine neue Wohnung an - schlechter geschnitten und ungünstiger gelegen als die alte. Ich dagegen hatte Platz und eine Top-Lage. Meine vernebelten Gefühle und weichen Grenzen führten dazu, dass ich ihn bei mir einziehen ließ.
Zitat:Das Thema Alk war weiterhin präsent. Er wollte nun auch in der Wohnung sein B. trinken. Ich wollte, dass er es unterlässt. So machte er es eben heimlich außerhalb unserer Kontaktzeiten und war daheim meist mürrisch.
Zitat:Seinen Sohn lernte ich schließlich auch kennen und er kam bald jedes zweite Wochenende zu uns. Vater war überfordert, also habe ich mich vorrangig dem Kind angenommen. Es soll schließlich eine gute Zeit mit seinem Papa verbringen dürfen.
Zitat:So ging es eine Weile. Ich wurde zunehmend unzufriedener, weil nicht nur der ganze Alltag an mir hängenblieb, sondern sich auch seine Launen auswirkten: ging es nicht nach seiner Vorstellung, gab es sofort Streit! Er wolle keine schnöden Brötchen zum Abendessen, ich huste zu laut, mein Hund hat mehr Rechte als er - und mehr.
Zitat:An einem Abend im Sommer traf er sich mit Kollegen und kam betrunken nach Hause. Es kamen Vorwürfe über Eifersucht, fehlende Aufmerksamkeit und er schubste mich grob gegen ein Regal.
Anschließend gab es einen deutlichen Cut,
Zitat:ich war erschüttert und verletzt. Danach kamen schnell Aussprache, seine Reue und das Versprechen auf Besserung, am besten mit Therapie.
Zitat:Okay, eine gestandene Frau…..
Zitat:Okay, eine gestandene Frau gibt nicht so schnell auf, Liebe bedeutet Arbeit, usw.
Man erfindet für sich Ausreden und Gründe, dass sich alles zum Guten wenden kann.
Somit hab ich eine weitere Runde gedreht.
Zitat:Seinen Sohn habe ich zu Besuchszeiten nun (fast) allein betreut, den Haushalt geschmissen, alles Alltägliche geregelt. Aber ich soll mich nicht aufführen wie die Mutti war seine Aussage.
Zitat:Die Launen prägten wieder die Zeit miteinander, ich wurde behandelt wie das Letzte. Und von einer Therapie war keine Rede mehr. Im Gegenteil, die Trinkerei wurde gefühlt mehr - immer heimlich.
Zitat:Zwischendrin gab es aber immer wieder sehr herzliche Momente. Ein gemeinsamer Ausflug, Kinoabend, Stadtbummel etc. Diese hielten mich bei ihm.
Zitat:Und dann kam im Winter der Abend, an dem mir bewusst wurde, dass diese Beziehung nicht zu retten ist:
Er kam wieder schlecht gelaunt nach Hause. Irgendein Bekannter hatte ihn zu einem Kneipenabend eingeladen und obwohl ich das hinsichtlich seiner Alk-Problematik nicht für gut befand, ging er schließlich ohne Verabschiedung aus der Wohnung. Mehrmals bat ich darum, dass er bitte wieder nach Hause kommt und war besorgt, auch verletzt. Nachts tauchte er völlig betrunken wieder auf und legte sich wortlos neben mich ins Bett. Ich sprach ihn auf sein Verhalten an und es folgten wüste Beschimpfungen. Während meine Sicht der Dinge wütend erklärte, bekam ich von ihm eine deftige Ohrfeige.
Zitat:Ich zog mich geschockt ins Wohnzimmer zurück und drängte ihn am nächsten Morgen zum Gehen. Das tat er zum Glück!
Zitat:Er konnte im Haus seiner Eltern unterkommen und ich habe zügig seine Sachen vor die Tür gestellt.
Zitat:Es kamen danach unzählige flehende Anrufe und Nachrichten, er würde sich ändern und alles für mich tun.
Zitat:Als das Formelle nach einigen Wochen erledigt war, habe ich ihn überall blockiert.
Und dann begann meine Heilung.
Zitat:Love Bombing, Gaslighting, Alk., Co-Abhängigkeit und verschiedene Persönlichkeitsstörungen gestoßen. Irgendwo da waren die Anlagen dieses Menschen.
Ich habe für mich alles reflektiert, meine Fehler weitestgehend erkannt und bin wachsamer denn je!
Zitat von Mariposas:Ich habe Potential gesehen und wollte dieses nicht ohne Anstrengung aufgeben.
Zitat von Freya10:@Scheol ....aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Gut, dass mariposas es schlußendlich nicht ausgeblendet und die Notbremse gezogen hat. Altruistische Menschen rutschen da schnell rein, daher kam das Stichwort Selbstliebe für mich persönlich zur rechten Zeit.
Ähnliche Themen
Hits
Antworten
Letzter Beitrag
9320
117
8172
42
5017
19
2763
26
5396
18