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Love Bombing, Gaslighting, Alk. - meine Geschichte

Mariposas
Hallo liebe Forenmitglieder.

Auch ich bin hier gelandet, weil sich in meiner letzten Beziehung negative Dinge ereignet haben, die es zu verarbeiten gilt. Im Prinzip habe ich die Lektion gelernt und eigene Anteile erkannt, ABER vielleicht hilft meine Niederschrift dem ein oder anderen zur Selbsterkenntnis und regt das Nachdenken über verschiedene Muster an.

Es folgt meine Story. Achtung, lang!

Ich hatte eine Beziehung, die 15 Jahre und schleichend auseinander ging. Zum Schluss wurde ich vom dem Mann ignoriert, man lebte wie in einer WG und alles lief ohne seine Beteiligung. Ich habe viel versucht und investiert, aber es kam beim Gegenüber nicht an.
Danach war ich knapp 1 Jahr Single, (in meinen Augen) zufrieden und stabil.

Vor etwa einem Jahr traf ich meinen Forengrund unverhofft in einem Club. Ich hab ihn gesehen und fand ihn toll, es gab sofort eine undefinierbare Anziehung.
Er war seit etwa 3 Monaten getrennt und erzählte, dass ihn die letzte Beziehung nicht sonderlich erfüllte. Allerdings war er davor 12 Jahre mit seiner Jugendliebe verheiratet, hat den einen Sohn (nun 10 J.) und diese Partnerschaft ging durch Fremdgehen ihrerseits leider zu Ende.

Er sah gut aus, hatte Charme, war humorvoll und zugewandt. Das, was ich mir immer gewünscht habe!
Nun bin ich kein leichtes Mädchen, habe ihn auf die schwierige vorausgegangene Beziehung hingewiesen und klargemacht, dass ich Zeit brauche, um mich zu öffnen.
Er hat sich mächtig ins Zeug gelegt, es folgten nette Nachrichten und wunderschöne Treffen.
Nach 4 Wochen intensivem Kontakt war ich so verliebt, dass ich die Entscheidung traf, es mit ihm zu probieren.

Nun bemerkte ich des Öfteren, dass er nach Alk roch. Ich sprach ihn darauf an, aber er schob eine Erkrankung vor. Trotzdem wurde ich aufmerksam(er).
Mir fielen immer mehr Momente auf, an denen er möglicherweise getrunken hatte. Ich suchte also nochmal das Gespräch - und ja, irgendwann gab er es zu. Verdammt! Einen Alk. als Partner wollte ich natürlich nicht.
Und so vereinbarten wir, dass er sich Hilfe sucht und ich ihn unterstütze. Das war dann ein Treffen bei der örtlichen Suchtberatung.

Gleichzeitig stand bei ihm der Umzug in eine neue Wohnung an - schlechter geschnitten und ungünstiger gelegen als die alte. Ich dagegen hatte Platz und eine Top-Lage. Meine vernebelten Gefühle und weichen Grenzen führten dazu, dass ich ihn bei mir einziehen ließ.
Das Thema Alk war weiterhin präsent. Er wollte nun auch in der Wohnung sein B. trinken. Ich wollte, dass er es unterlässt. So machte er es eben heimlich außerhalb unserer Kontaktzeiten und war daheim meist mürrisch.

Seinen Sohn lernte ich schließlich auch kennen und er kam bald jedes zweite Wochenende zu uns. Vater war überfordert, also habe ich mich vorrangig dem Kind angenommen. Es soll schließlich eine gute Zeit mit seinem Papa verbringen dürfen.

So ging es eine Weile. Ich wurde zunehmend unzufriedener, weil nicht nur der ganze Alltag an mir hängenblieb, sondern sich auch seine Launen auswirkten: ging es nicht nach seiner Vorstellung, gab es sofort Streit! Er wolle keine schnöden Brötchen zum Abendessen, ich huste zu laut, mein Hund hat mehr Rechte als er - und mehr.

An einem Abend im Sommer traf er sich mit Kollegen und kam betrunken nach Hause. Es kamen Vorwürfe über Eifersucht, fehlende Aufmerksamkeit und er schubste mich grob gegen ein Regal.
Anschließend gab es einen deutlichen Cut, ich war erschüttert und verletzt. Danach kamen schnell Aussprache, seine Reue und das Versprechen auf Besserung, am besten mit Therapie.

Okay, eine gestandene Frau gibt nicht so schnell auf, Liebe bedeutet Arbeit, usw.
Man erfindet für sich Ausreden und Gründe, dass sich alles zum Guten wenden kann.
Somit hab ich eine weitere Runde gedreht.

Seinen Sohn habe ich zu Besuchszeiten nun (fast) allein betreut, den Haushalt geschmissen, alles Alltägliche geregelt. Aber ich soll mich nicht aufführen wie die Mutti war seine Aussage.
Die Launen prägten wieder die Zeit miteinander, ich wurde behandelt wie das Letzte. Und von einer Therapie war keine Rede mehr. Im Gegenteil, die Trinkerei wurde gefühlt mehr - immer heimlich.

Zwischendrin gab es aber immer wieder sehr herzliche Momente. Ein gemeinsamer Ausflug, Kinoabend, Stadtbummel etc. Diese hielten mich bei ihm.

Und dann kam im Winter der Abend, an dem mir bewusst wurde, dass diese Beziehung nicht zu retten ist:
Er kam wieder schlecht gelaunt nach Hause. Irgendein Bekannter hatte ihn zu einem Kneipenabend eingeladen und obwohl ich das hinsichtlich seiner Alk-Problematik nicht für gut befand, ging er schließlich ohne Verabschiedung aus der Wohnung. Mehrmals bat ich darum, dass er bitte wieder nach Hause kommt und war besorgt, auch verletzt. Nachts tauchte er völlig betrunken wieder auf und legte sich wortlos neben mich ins Bett. Ich sprach ihn auf sein Verhalten an und es folgten wüste Beschimpfungen. Während meine Sicht der Dinge wütend erklärte, bekam ich von ihm eine deftige Ohrfeige.
Ich zog mich geschockt ins Wohnzimmer zurück und drängte ihn am nächsten Morgen zum Gehen. Das tat er zum Glück!

Er konnte im Haus seiner Eltern unterkommen und ich habe zügig seine Sachen vor die Tür gestellt. Es kamen danach unzählige flehende Anrufe und Nachrichten, er würde sich ändern und alles für mich tun.
Als das Formelle nach einigen Wochen erledigt war, habe ich ihn überall blockiert.
Und dann begann meine Heilung. ️‍

Im Nachgang habe ich versucht, diese ganze Dynamik zu verstehen und bin auf Begriffe wie Love Bombing, Gaslighting, Alk., Co-Abhängigkeit und verschiedene Persönlichkeitsstörungen gestoßen. Irgendwo da waren die Anlagen dieses Menschen.
Ich habe für mich alles reflektiert, meine Fehler weitestgehend erkannt und bin wachsamer denn je!

Ihr dürft gerne eure Meinungen, Gedanken und Erfahrungen dazu mitteilen.
Ich freue mich darauf!

Heute 16:49 • x 7 #1


Mariposas
@Traurig1 Lies mal.

Heute 17:23 • x 1 #2


A


Love Bombing, Gaslighting, Alk. - meine Geschichte

x 3


Mariposas
@Vienne Wir haben Parallelen.

Heute 17:24 • #3


Mariposas
@Freya10 Deine Meinung wegen Alki hätte ich gern gehört.

Heute 17:26 • #4


Freya10
Hi in die Runde! Ich schreibe gleich mehr. Lese es mir gleich aufmerksam durch. Ich hab Deja-vus.... Sei froh, dass Du dieses Problem los bist!

... nur mal was futtern Endlich Feierabend.

Heute 17:50 • x 2 #5


Emme
Hallo, schlimm, wie der Alk. alles zerstören kann.
Mein Vater war auch Alk.. Mein Opa auch.
Mein Ex hatte chronische Schmerzen, hatte ihn allerdings nicht davon abgehalten zum Fentanyl Pflaster noch Korn zu saufen. Die Flaschen gut versteckt im Keller. Erst nach 2 Alk., um die ich ihn bat (ins Röhrchen *beep*) hat er es zugegeben. Hab die Beziehung dann nach 14 Jahren beendet...Hat aber paar Monate gedauert, bis es mir gereicht hat. Verstehe mich heute selbst nicht mehr. Mit dem Vater meines LG hatte ich gleich zu Anfang heiße Diskussionen über Alk., die er mir nie verziehen hat. (Wir halten Abstand.) Wer gerne einen trinkt, hat für so was auch keine Empathie. Ich weiß nur, dass ich die Beziehung direkt beenden würde, wenn zuviel Alk. im Spiel ist. Bin Ü60 und habe wie gesagt schon einiges erlebt. Für dich gab es auch nur Beziehung beenden. Gut gemacht. Wünsche dir alles Gute!

Heute 17:54 • x 2 #6


Freya10
@Mariposas (wie schön, die Schmetterlinge): herzlichen Glückwunsch zu dieser Reaktion und Entscheidung! Du bist der Co-Abhängigkeit und den Erniedrigungen entkommen.

Zu allererst fiel mir ein: Klar hat ihn seine letzte Beziehung nicht erfüllt. Dafür aber der Alk. Bis obenhin. Wer weiß, was seine letzte Partnerin durchgemacht hat. Typisch für Alkis: nach Beleidigungen und fiesen Streitereien die Wogen wieder glätten, zuvorkommend sein, um in Ruhe weitersaufen zu können. Das ist eine Sinuskurve, die ein Mensch gar nicht verträgt.

Die Therapie und die Suchtberatung in allen Ehren, aber er hat das für Dich getan. Er muss es wollen, Du hättest daran nichts ändern können, eine Porforma Aktion, um Dich zu beruhigen. Wer es ernst meint, berichtet dem Partner, bezieht ihn ein, bittet um Unterstützung. War bei mir auch so. Und ich hab mir das insgesamt 2 Jahre gegeben...

Er war auch übergriffig, großes Alarmzeichen. Kam mir bekannt vor, meiner hatte mich auch geschubst, bin umgefallen, mit dem Auge auf ne Kante. Erklär das blaue Auge mal den Mitmenschen....
Du hast alles gemacht, von Haushalt bis Sohn betreuen, er hatte Dich in der Hand. Aber nur fast. Du kannst verdammt stolz sein, die Notbremse für Dich gezogen zu haben. Mitleid ist da fehl am Platz (und das mußte oder muss es mir auch immer noch vor Augen führen).

Es sind immer wieder die gleichen Muster bei Alkis. Sie können sich sehr gut verstellen und lügen, nur damit sie ihren Freund Alk nicht aufgeben müssen. Es werden Tatsachen verdreht, unsinnige Vorwürfe gemacht (wie bei mir, ich wäre vorher ja nicht überlebensfähig gewesen, zu blöd zum Müll wegbringen).

Ich ziehe meinen Hut vor Dir, dass Du es so schnell und konsequent da herausgeschafft hast!

Ich für meinen Teil werde in Zukunft, falls mir doch nochmal ein interessanter Mann über den Weg läuft, penibel darauf achten, wie er mit Alk. umgeht. Nach der Erfahrung am besten jemand, der nichts trinkt. Und einen Fehler würde ich das nicht nennen. Liebe macht bekanntlich blind, aber Du warst wachsam und hast ihm eine Chance gegeben. Sein Sohn tut mir einfach nur leid. Aber das ist null Dein Problem.

Wie sehr gut kenne uch das nachts um 2 rotzevoll ins Bett fallen, zu schnarchen wie ein Monster, aufwachen, um dann zu meckern, dass der TV noch an ist (Übertönen der schlimmen Geräusche), zu schimpfen über nichtige Dinge... ich habe ihn ein paarmal aufgenommen und es ihm vorgespielt am nächsten Tag. Da kam nur, ich solle mich nicht so anstellen, wär doch nicht schlimm. Bagatellisierung der nicht eingesehenen Sucht.

Lange Rede, kurzer Sinn: super gemacht!

Heute 18:19 • x 3 #7


Freya10
Ich hoffe, er meldet sich nie wieder bei Dir. Sowas braucht man wie einen Kropf. Wie geschrieben, Mitleid hilft da nicht. Er ist erwachsen und entscheidet selbst. Auch das hat lange gedauert, bis ich es verstanden habe. Ich wollte ihn retten, aber das funktioniert nicht. Auch wenn er im Grunde seines nüchternen Herzens ein echt toller Mann ist.

Heute 18:30 • x 2 #8


Mariposas
@Freya10

Danke für deine Rückmeldung und Bestärkung. Das ist mir sehr viel wert!

Du hast das Muster ebenfalls durchschaut - herzlichen Glückwunsch. Aber gleichzeitig ist es traurig und schwer. Ich habe Potential gesehen und wollte dieses nicht ohne Anstrengung aufgeben.

Ich habe deine Beiträge im Vorfeld gelesen und mich dort oft wiedergefunden - daher die Verlinkung.

Heute 18:37 • x 2 #9


Scheol
@Mariposas

Zitat:
Ich hatte eine Beziehung, die 15 Jahre und schleichend auseinander ging. Zum Schluss wurde ich vom dem Mann ignoriert, man lebte wie in einer WG und alles lief ohne seine Beteiligung. Ich habe viel versucht und investiert, aber es kam beim Gegenüber nicht an.
Danach war ich knapp 1 Jahr Single, (in meinen Augen) zufrieden und stabil.

In dein Augen

Zitat:
Vor etwa einem Jahr traf ich meinen Forengrund unverhofft in einem Club. Ich hab ihn gesehen und fand ihn toll, es gab sofort eine undefinierbare Anziehung.

Der Traummann ,…. Dann ist es meist nur ein Traum.

Zitat:
Er war seit etwa 3 Monaten getrennt und erzählte, dass ihn die letzte Beziehung nicht sonderlich erfüllte.

Also kurz getrennt.

Zitat:
Allerdings war er davor 12 Jahre mit seiner Jugendliebe verheiratet, hat den einen Sohn (nun 10 J.) und diese Partnerschaft ging durch Fremdgehen ihrerseits leider zu Ende.



Zitat:
Er sah gut aus, hatte Charme, war humorvoll und zugewandt. Das, was ich mir immer gewünscht habe!
Nun bin ich kein leichtes Mädchen, habe ihn auf die schwierige vorausgegangene Beziehung hingewiesen und klargemacht, dass ich Zeit brauche, um mich zu öffnen.

Und hier outet sich das Opfer . Das es noch nicht verarbeitet Wunden hat und Zeit braucht. Also legt er mal Tempo vor.

Zitat:
Er hat sich mächtig ins Zeug gelegt, es folgten nette Nachrichten und wunderschöne Treffen.

Die Beute will erlegt werden.

Zitat:
Nach 4 Wochen intensivem Kontakt war ich so verliebt, dass ich die Entscheidung traf, es mit ihm zu probieren.

Brauchtest du nicht noch Zeit

Die Hormone waren auf Wolke sieben.

Zitat:
Nun bemerkte ich des Öfteren, dass er nach Alk roch. Ich sprach ihn darauf an, aber er schob eine Erkrankung vor. Trotzdem wurde ich aufmerksam(er).

Sehr gut

Zwei oder drei Monate später hätte das vermutlich ganz anders ausgesehen.

Zitat:
Mir fielen immer mehr Momente auf, an denen er möglicherweise getrunken hatte.

Ich suchte also nochmal das Gespräch -

Top

Zitat:
und ja, irgendwann gab er es zu. Verdammt! Einen Alk. als Partner wollte ich natürlich nicht.
Und so vereinbarten wir, dass er sich Hilfe sucht und ich ihn unterstütze. Das war dann ein Treffen bei der örtlichen Suchtberatung.



Zitat:
Gleichzeitig stand bei ihm der Umzug in eine neue Wohnung an - schlechter geschnitten und ungünstiger gelegen als die alte. Ich dagegen hatte Platz und eine Top-Lage. Meine vernebelten Gefühle und weichen Grenzen führten dazu, dass ich ihn bei mir einziehen ließ.

Schnucki , oben wolltest doch kein Alki haben , nun holst dir ein mit ins Nest.
Dopamin gespült wie man so ist in dem Moment.
Zitat:
Das Thema Alk war weiterhin präsent. Er wollte nun auch in der Wohnung sein B. trinken. Ich wollte, dass er es unterlässt. So machte er es eben heimlich außerhalb unserer Kontaktzeiten und war daheim meist mürrisch.



Zitat:
Seinen Sohn lernte ich schließlich auch kennen und er kam bald jedes zweite Wochenende zu uns. Vater war überfordert, also habe ich mich vorrangig dem Kind angenommen. Es soll schließlich eine gute Zeit mit seinem Papa verbringen dürfen.

Allein der Satz,…..
„habe ich mich vorrangig dem Kind angenommen. Es soll schließlich eine gute Zeit mit seinem Papa verbringen dürfen“.

Du kümmerst dich um den Sohn weil der Sohn mit dem Vater eine gute Zeit haben soll. Klingt seltsam.

Zitat:
So ging es eine Weile. Ich wurde zunehmend unzufriedener, weil nicht nur der ganze Alltag an mir hängenblieb, sondern sich auch seine Launen auswirkten: ging es nicht nach seiner Vorstellung, gab es sofort Streit! Er wolle keine schnöden Brötchen zum Abendessen, ich huste zu laut, mein Hund hat mehr Rechte als er - und mehr.

Ab Monat 3 oder 4 vermutlich ?

Zitat:
An einem Abend im Sommer traf er sich mit Kollegen und kam betrunken nach Hause. Es kamen Vorwürfe über Eifersucht, fehlende Aufmerksamkeit und er schubste mich grob gegen ein Regal.
Anschließend gab es einen deutlichen Cut,

Unter seinen Rechten Auge der cut hoffe ich.

Die Schrauben wurden von ihm schon seit einer Weile angezogen.

Zitat:
ich war erschüttert und verletzt. Danach kamen schnell Aussprache, seine Reue und das Versprechen auf Besserung, am besten mit Therapie.



Zitat:
Okay, eine gestandene Frau…..

Hätte ihn vor 3 Monaten schon vor die Tür gesetzt , aber ,….

Zitat:
Okay, eine gestandene Frau gibt nicht so schnell auf, Liebe bedeutet Arbeit, usw.
Man erfindet für sich Ausreden und Gründe, dass sich alles zum Guten wenden kann.
Somit hab ich eine weitere Runde gedreht.

Die falschen Glaubenssätze wie viele sie haben.

Zitat:
Seinen Sohn habe ich zu Besuchszeiten nun (fast) allein betreut, den Haushalt geschmissen, alles Alltägliche geregelt. Aber ich soll mich nicht aufführen wie die Mutti war seine Aussage.

Die Undankbarkeit von ihm.

Zitat:
Die Launen prägten wieder die Zeit miteinander, ich wurde behandelt wie das Letzte. Und von einer Therapie war keine Rede mehr. Im Gegenteil, die Trinkerei wurde gefühlt mehr - immer heimlich.

Die Grenzen werden völlig aufgeweicht und ignoriert.

Die Therapie wird nur versprochen damit du beruhigt bleibst und ihm es wieder gut geht, du bist hier zweitrangig.

Zitat:
Zwischendrin gab es aber immer wieder sehr herzliche Momente. Ein gemeinsamer Ausflug, Kinoabend, Stadtbummel etc. Diese hielten mich bei ihm.

Push Pull Beziehung , kalt warm Behandlung nennt man das.

Zitat:
Und dann kam im Winter der Abend, an dem mir bewusst wurde, dass diese Beziehung nicht zu retten ist:
Er kam wieder schlecht gelaunt nach Hause. Irgendein Bekannter hatte ihn zu einem Kneipenabend eingeladen und obwohl ich das hinsichtlich seiner Alk-Problematik nicht für gut befand, ging er schließlich ohne Verabschiedung aus der Wohnung. Mehrmals bat ich darum, dass er bitte wieder nach Hause kommt und war besorgt, auch verletzt. Nachts tauchte er völlig betrunken wieder auf und legte sich wortlos neben mich ins Bett. Ich sprach ihn auf sein Verhalten an und es folgten wüste Beschimpfungen. Während meine Sicht der Dinge wütend erklärte, bekam ich von ihm eine deftige Ohrfeige.


Zitat:
Ich zog mich geschockt ins Wohnzimmer zurück und drängte ihn am nächsten Morgen zum Gehen. Das tat er zum Glück!

Sehr gut !

Er hätte die Sache vermutlich ausgesessen. Hat er dir klar machen wollen das das nur passiert ist weil du so warst wie du warst und er das deshalb gemacht hat ?

Zitat:
Er konnte im Haus seiner Eltern unterkommen und ich habe zügig seine Sachen vor die Tür gestellt.



Zitat:
Es kamen danach unzählige flehende Anrufe und Nachrichten, er würde sich ändern und alles für mich tun.

Hier versucht er den alten besten Zustand für sich wieder herzustellen , und verspricht natürlich alles !

Zitat:
Als das Formelle nach einigen Wochen erledigt war, habe ich ihn überall blockiert.
Und dann begann meine Heilung.

Sehr gut

Im Nachgang habe ich versucht, diese ganze Dynamik zu verstehen und bin auf Begriffe wie
Zitat:
Love Bombing, Gaslighting, Alk., Co-Abhängigkeit und verschiedene Persönlichkeitsstörungen gestoßen. Irgendwo da waren die Anlagen dieses Menschen.
Ich habe für mich alles reflektiert, meine Fehler weitestgehend erkannt und bin wachsamer denn je!

Im Endeffekt hast du irgendwie schon den richtigen Riecher gehabt , hast aber zu sehr an deine Glaubenssätze und die Worte von dem Typ vertraut.

Er will eine Therapie machen , also beweg dich . Bewegst du ( er ) dich nicht , ist es nicht glaubhaft das du ( er ) was ändern möchtest.

Hier mehr schauen „ das Verhalten eines Menschen ist die Nachricht , nicht das was er erzählt“.

Wenn eine Person nett ist , dann ist er beständig nett und nicht nur drei oder vier Monate.

Kommen Ausfallerscheinungen in der kennenlernen Phase wird das erfahrungsgemäß nicht besser und da dann lieber sagen das passt nicht.

Heute 18:45 • x 3 #10


Freya10
@Mariposas Es tut so gut, sich auszutauschen. Ich danke Dir und der Com hier von Herzen dafür.

Ich war insgesamt 7 Jahre mit ihm zusammen, es tut sehr sehr weh.

Ein lieber Kumpel hat mir dazu nur gesagt: Selbstliebe! Darauf müssen wir uns fokussieren. Wir haben uns geschützt. Der Schmerz geht irgendwann vorbei, aber wir haben einen Leidensweg vermieden. Es wird täglich besser.

Auch wenn ich manchmal Tiefen habe, ganz normal. Dann kommt die Frage: Warum? Aber das kann nur der Alki allein beantworten. Und nicht mit ich saufe wegen Dir - habe ich sehr oft gehört.
.
Und irgendwann hättest Du das auch als Antwort, 100 Pro.

Heute 18:45 • x 2 #11


Scheol
Zitat von Mariposas:
Ich habe Potential gesehen und wollte dieses nicht ohne Anstrengung aufgeben.

Das Potenzial ist das eine , das Negative sollte man aber nicht ausblenden oder schön reden.

Heute 18:46 • x 1 #12


Freya10
@Scheol ....aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gut, dass mariposas es schlußendlich nicht ausgeblendet und die Notbremse gezogen hat.

Altruistische Menschen rutschen da schnell rein, daher kam das Stichwort Selbstliebe für mich persönlich zur rechten Zeit.

Heute 18:51 • x 2 #13


Scheol
Zitat von Freya10:
@Scheol ....aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Gut, dass mariposas es schlußendlich nicht ausgeblendet und die Notbremse gezogen hat. Altruistische Menschen rutschen da schnell rein, daher kam das Stichwort Selbstliebe für mich persönlich zur rechten Zeit.

Glücklicherweise konnte er den Alk nicht länger verbergen . Wäre sie länger in dieser Beziehung geblieben , wäre es schwer gewesen für sie da vermutlich raus zu kommen.

Hat ein zwei Runden länger gebraucht aber auch konsequent , raus hier zu ihm gesagt.

Heute 18:57 • x 3 #14


Freya10
@Scheol ja, das denke ich auch. In so eine Co-Abhängigkeit rutscht man wirklich ganz schleichend rein. Je intensiver sie wird, desto schwieriger ist es, sich zu befreien. Vor allem, weil Alkis sehr gut manipulieren und das Selbstbewusstsein mit Vorwürfen und den anderen genannten Methoden langsam zerstören. Das hat auch meines Erachtens nichts mit zu wenig Selbstbewusstsein zu tun. Eher mit der Angst um den Säufer, eine gewisse Gewohnheit und wie erwähnt der Altruismus.

Heute 19:04 • x 1 #15


A


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