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Loslösen aus 24J abhängiger Beziehung mit Lug&Betrug?

C
Hallo ihr Lieben,

wir sind seit 24 Jahren befreundet, mehr als befreundet, zusammen gewohnt, eheähnlich gelebt, jedoch immer wieder mit Krisen, in denen S. nichts lief, auch mit Phasen, in denen ich mich trennte, weil mein Partner mich immer wieder anlog. Wir hatten zwischendrin (eher noch im frühen 20er Alter) auch mal andere Beziehungen.

Die größte Lüge war, dass er vor vielen Jahren monatelang parallel zu mir eine Partnerin hatte, mir davon nichts sagte, obwohl wir Ehrlichkeit und Offenheit vereinbart hatten. Wir haben das nie aufarbeiten können, er hat bei diesem Thema dicht gemacht und ich habe nur Floskeln zu hören bekommen (tut mir leid, hätte ich nicht tun sollen, kommt nie wieder vor).

Ich erfuhr davon, als sie schon ein paar Monate getrennt waren, weil die Frau Kontakt zu mir aufnahm. Er sagte zu diesem Zeitpunkt, dass er sie hasse, sie nie geliebt hat und lauter solche Sachen.

Einige Zeit später (ca. 2Jahre) nahm er hinter meinem Rücken wieder Kontakt zu ihr auf. Sie wurden wieder ein Paar, sie bestand darauf, dass er es mir sagt. Er hat es dann gesagt (sie sei seine große Liebe), allerdings in einer gelogenen Version.
Wir trennten uns also.

Als die Beziehung der beiden auseinander ging, kontaktierte mich mein Ex wieder, wir kamen uns wieder näher.
Ich hatte Schwierigkeiten, ihm zu vertrauen und sprach das mehrfach an. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass er diese Lügereien bereut und ein ehrlicher Mensch sein will, was es mir zusätzlich schwer machte. Ich bekam auch in seinem Umfeld mit, dass er recht leicht lügt.

Ich habe ihn in den letzten Jahren immer mal gefragt, ob es zwischendrin noch andere Frauen gab/gibt, er verneinte stets und sagte, dass er mir das sagen würde, da er mich nicht mehr hintergehen will. Ich solle ihm wieder vertrauen. Teilweise hat er mir ein schlechtes Gewissen gemacht und gesagt: es ist unfair, wenn Du mir nicht mehr vertraust, denn ich verheimliche Dir nichts.

Heute hatte ich einen bestimmten Verdacht und sprach ihn darauf an. Er spielte es runter, hätte nur mal die Blumen gegossen, sonst nichts.
Als ich sagte, dass ich letzt diese Frau getroffen und das Gefühl hatte, dass sie mir was sagen will und ob wirklich gar nichts zwischen ihnen je war, da sagte er mir, dass sie rumgeknutscht hätten. Das Ganze sei zehn Jahre her.

Was die Sache für mich zusätzlich schlimm macht: ich habe eine Eigenbedarfskündigung bekommen und er sagte, ich könne/solle zu ihm ins Haus ziehen. Nun lebe ich fast ein Jahr bei ihm im Haus (in der Wohnung unter ihm) und erfahre das. Die Frau ist unsere Nachbarin in einem Mehrparteienhaus.

Was vielleicht auch eine Rolle spielt, er hat zwischenmenschliche Probleme, es ist noch nicht klar, was genau dahinter steckt, es geht in die Richtung einer Asberger oder narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Er tut sich sehr schwer, Emotionen zu zeigen, er sagt, er spürt sehr wenig Emotionen. Empathie zeigt er nicht, das sagt er selbst, er kann sich nicht in andere reinversetzen und Gefühle spürt er auch so gut wie keine, er ist immer monoton, Freude oder Leid spürt man nicht bei ihm.

Das Schlimme ist, ich bin emotional total abhängig von ihm, ein Teil vonn mir will schon lange weg und schaffe es nicht. Er hat mich sehr dominiert, mir immer das Gefühl gegeben, ich mache alles falsch, er weiß alles besser und er ist total arrogant. Er hat mich oft kritisiert, wenn ich mal meckerte, fühlte er sich extrem angegriffen und wurde richtig fies.

Er sagt, dass das Geknutsche ihm unangenehm war und er es deshalb mir nicht gebeichtet hätte. Ich habe noch nie etwas von angenehmen Seitensprung-Beichten gehört. Klar ist das unangenehm und auch nicht leicht. Aber mich zig Mal anlügen und unsere gemeinsame Zukunft mindestens sehr zu beschädigen, wenn ich ihn frage, ob es noch andere Frauen gab. Er sagte stets: nein, Du weißt von allen, mehr gab/gibt es nicht. Ich könnte Dir auch nie mehr so weh tun wie damals, außerdem legst Du Wert auf Ehrlichkeit, ich bin ehrlich. Ich hatte ihm zu Beginn unseres Kennenlernens gesagt, dass für mich Ehrlichkeit sehr wichtig ist, dass ich nach einem Vertrauensbruch wahrscheinlich nie mehr richtig vertrauen kann. Er wusste, dass er damit (und weniger wegen der Knutscherei) alles restlos zerstört. Das tut mir sehr weh. Ich spüre es so körperlich, wie er mich manchmal fest an sich drückte und sagte: ich will nur Dich, es gab/gibt nie mehr eine andere, wie ich mich fallen gelassen habe.

Gerade die letzten Monate lief es besser zwischen uns und wir waren uns wieder näher. Ich dachte, wir sind auf einem guten Weg. Er sagt nun: bitte verzeih mir noch ein letztes Mal (wie oft habe ich das schon von ihm zu hören bekommen?!), nun ist alles gesagt, wir schaffen das.

Er hat mir aber zehn Jahre lang immer wieder mit Überzeugungskraft gesagt: es gab sonst keine anderen Frauen, sonst würde ich Dir das auch sagen, aber es war gar nichts.

Letztlich hat er 20 Jahre erlebt, dass er mit mir machen kann, was er will, ich schaffe es nicht, mich von ihm zu lösen, er sieht das auch jetzt so und tut das alles total ab: es war ja nur ein Nachmittag/Abend und wir haben ja nur rumgeknutscht.

Mich stört weniger das Knutschen (natürlich tut es weh und ich bin mir nicht sicher, ob nicht mehr gelaufen ist), sondern dieses krasse Mich-Anlügen und mir teilweise noch ein schlechtes Gewissen machen, dass ich nicht sofort wieder total vertraut habe, gerade weil er ja erlebt hat, dass sein Verheimlichen der damaligen Parallelpartnerin bei mir/uns langfristig viel zerstört hat, er mir aber immer wieder sagte, er wolle um mein Vertrauen kämpfen und mir beweisen, dass er mir nie wieder etwas verheimlicht.

Mir tut es weh, dass er mich zu sich ins Haus geholt hat, ich meine Wohnung aufgegeben habe und er mir das nicht vorher mit der Nachbarin gesagt hat. Ich hätte erwartet, dass er mir das zumindest vor meinem Einzug erzählt: Du, Du kannst gerne bei mir einziehen, aber Du sollst wissen, dass ich vor zehn Jahren mit der Nachbarin rumgeknutscht habe, entscheide selbst, ob das so für Dich passt.
Finde es mehr als mies mir gegenüber. Ich muss sie nun ständig sehen, es ist schmerzhaft für mich, v.a. weil sie ein Jahr lang was von meinem Ex wusste, was ich nicht wusste, auch das finde ich von ihm mir gegenüber ziemlich schäbig.

Er sprach die Jahre immer mal wieder davon, dass wir eine Paartherapie machen könnten, damit ich meine Vertrauensproblematik in den Griff bekomme. Was eine Verarschung, letztlich lag ich mit meiner Einschätzung richtig, dass er nicht aufrichtig ist. Er hätte beim Paartherapeuten dumm rumgeredet: ja, ich habe sie mal hintergangen, aber seit dem niiiiiieeee mehr, ich bin immer ehrlich, aber sie vertraut mir trotz-dem nicht. Von wegen.

Dass er das gleiche Verhalten wieder macht, von dem er weiß, dass es zwischen uns schon mal viel zerstört hat. Wir wollten eigentlich eine Familie zusammen gründen, nach seinem Betrug tat ich mir schwer damit und somit nahmen wir viele Jahre Abstand davon, es war erst die letzten Wochen wieder eher Thema und nun das.

Er tut so, als ob das nicht so schlimm ist und wir einfach so weitermachen können.

Kurz nachdem ich bei ihm eingezogen bin, ist eine noch recht junge Frau ins Haus eingezogen. Mein Ex hat ziemlich viel mit ihr geflirtet, sie schien ihn auch gut zu finden. Er stritt mir gegenüber ab, dass er was von ihr wolle, doch so wie mit ihr habe ich ihn noch nie erlebt. Mir sagte er: sie ist immer so gutgelaunt, sie steckt mich mit ihrer guten Laune an und ich freue mich immer, wenn ich sie sehe, mehr aber nicht. Mittlerweile denke ich, dass er sehr wohl mehr von ihr wollte/will.

Ich habe mittlerweile generell das Gefühl, dass er generell recht schnell was von Frauen in seiner Umgebung will.

Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll versuchen, mich endgültig zu lösen (ich frage mich, wieviel Prozent Liebe, wieviel Abhängigkeit ist, es fehlt mich an Selbstwert, frage mich, warum ich mich so behandeln lasse, egal was er tut, ich halte es nicht ohne ihn aus, bin sehr stark süchtig nach ihm) oder einen Weg mit ihm suchen? Ich habe teilweise schon ein schlechtes Gewissen, da er nun 1x ehrlich war und ich ihn letztlich mit dem Rückzug bestrafe. Er hätte es mir ja nicht sagen müssen, allerdings vermute ich, dass er es nur gesagt hat, nachdem ich ihm sagte, dass ich das Gefühl hatte, diese Nachbarin wolle mir etwas sagen. Er war immer so sehr Teil meines Lebens, wir waren fast nur zu zweit anzutreffen. An sich macht er auf bestimmten Ebenen viel für mich, er steht mir bei, wenn ich krank bin, weniger emotional, eher auf der praktischen Seite, er schließt eine Lebensversicherung für mich ab u.ä. Von außen sagen viele Menschen: Mensch, was der alles für Dich macht. manchmal denke ich aber, er macht das, um mich lebensunfähig zu machen und mich noch mehr an sich zu binden, er nimmt mir teilweise zu viel ab. Seit Jahren wehre ich mich vermehrt dagegen und sage ihm, dass ich mehr auf eigene Füße kommen muss, was ihm sehr schwer fällt.

Ich habe ein für mich sehr gutes Buch über Liebe und Abhängigkeit gelesen, in dem beschrieben wird, dass man sich in emotional abhängige Beziehungen begibt, wenn man einen sehr starken Zuneingungshunger aus der Kindheit mit sich herum trägt. Ich spüre, dass ich einen sehr großen Zuneigungshunger habe, auch auf körperlicher Ebene. Ich könnte stundenlang in seinen Armen liegen, dann fühle ich mich gut. Er ist für mich wie lebensnotwendige Medizin. Ich suche ihn ihm starke Sicherheit, weil ich sie selbst in mir nicht habe (habe eine Traumastörung und Panikattacken und jahrzehntelange Therapieerfahrung).

Durch die lange Zeit sind wir uns natürlich auch sehr vertraut, etwas Einzigartiges.
Deshalb habe ich mich viele Jahre sehr schlecht behandeln lassen (er hat mich oft kritisiert, wollte immer besser sein als ich, meine Ideen immer noch toppen, hat mich oft korrigiert und mittlerweile bin ich seinem übergriffigen Verhalten sehr empfindlich gegenüber geworden).

Was mir auch sehr weh tut, ist, dass er sein Verhalten verharmlosen will. Das ist eine generelle Eigenschaft von ihm, er ist nie an etwas schuld (ob er viel zu spät zu einer Verabredung kommt, ob er etwas kaputt gemacht hat), er erfindet immer Ausreden bzw. ist sich sofort am Rechtfertigen. Bezüglich der beiden Fremdgehereien sagt er: es lief bei uns nicht so gut, wir waren in einer Krise, es war nicht klar, wie es mit uns weitergeht.
Ich habe gefragt, ob das Unehrlichkeit rechtfertige, ob man nicht erst die Beziehung klären sollte bzw. sie dann eben konsequenterweise beenden sollte, bevor man was mit anderen anfängt. Ja stimmt, tut mir leid, ist dann seine Antwort.
Teilweise hatte er auch was mit Frauen, wenn wir kurze Zeit getrennt waren. Wenn wir wieder zusammen kamen und ich ihn fragte, ob er in der Zwischenzeit etwas mit anderen hatte, verneinte er stets. Manches habe ich dann eben über Bekannte erzählt bekommen und mich schlecht gefühlt, dass er mich angelogen hat.
Auch frage ich mich, was er sonst noch nebenbei laufen hatte, damals hat er ja auch monatelang ein Doppelleben geführt, mittlerweile habe ich das Gefühl, da könnte alles mögliche sein, von jahrelangen Puffbesuchen, über jahrelange Geliebte, über Zweit-freundin am Arbeitsort. ich weiß gar nichts mehr und es tut mir sehr weh, dass er mir gegenüber nicht offen und ehrlich war. Wie letztlich nie ein Herz und eine Seele waren, weil er hinter meinem Rücken noch anderes hatte, mir mit dann aber auf vertraut machte.

Tut mir leid, es ist alles sehr lang geworden, ich musste mir das mal alles von der Seele schreiben.

Viele Grüße

13.09.2019 19:01 • #1


Catalina
Zitat von Calendula7:
er hat zwischenmenschliche Probleme, es ist noch nicht klar, was genau dahinter steckt, es geht in die Richtung einer Asberger oder narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Ist er in Behandlung deswegen?

Zitat von Calendula7:
Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll versuchen, mich endgültig zu lösen (ich frage mich, wieviel Prozent Liebe, wieviel Abhängigkeit ist, es fehlt mich an Selbstwert, frage mich, warum ich mich so behandeln lasse, egal was er tut, ich halte es nicht ohne ihn aus, bin sehr stark süchtig nach ihm) oder einen Weg mit ihm suchen?

Wie soll denn der Weg mit ihm aussehen? Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er sich noch ändern wird. Ich würde an deiner Stelle erneut therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, denn alleine wirst du es wohl eher nicht schaffen, dich von ihm zu lösen, wenn du das schon 24 Jahre mitmachst.

Warst du denn nie an dem Punkt, wo es dir einfach gereicht hat? Wo du mal so richtig wütend auf ihn warst?

Dadurch, dass du bei ihm bleibst, nimmst du dir ja auch selber die Möglichkeit, eine glückliche Beziehung zu führen, in der du geliebt und geschätzt wirst. Mit einem Mann, der seine Gefühle auch zeigen kann und der dich nicht belügt und betrügt.

13.09.2019 19:47 • x 1 #2


A


Loslösen aus 24J abhängiger Beziehung mit Lug&Betrug?

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C
Danke Catalina für Deine Antwort!
Nein, er ist nicht in Behandlung deshalb. Er möchte demnächst zu einer Hypnotherapeutin.
Einerseits sagt er, dass es ihm ganz recht ist, dass er wenig fühlt, es störe ihn nicht großartig, andererseits sagt er, dass er ja merkt, dass er anders ist als die meisten Menschen, Gespräche oberflächlich bleiben, weil er sich schwer tut und dass die Frauen, mit denen er ein bisschen länger zusammen war, ihm immer gesagt haben, sie würden sich von ihm nicht geliebt fühlen, er wäre so kühl und emotionslos. Daher wolle er schon in Therapie. Er sagt auch, das mit der narzisstischen Störung wäre Quatsch, er wüssste halt in fast allem besser Bescheid als andere, diesen Strang sieht er weniger ein. Er ist halt einfach immer der Beste, Allwissende, Schlauste, so denkt er. Und er nimmt sich das Recht raus, das auch sehr raushängen zu lassen und andere zu belehren. Ich bin dagegen mittlerweile relativ allergisch, denn ich habe so nie das Gefühl, auch mal etwas gut gemacht zu haben, er hat immer noch eine bessere Variante.

hmmm.... ob es mir jemals einfach gereicht hat.... er hat es geschafft, mich relativ schnell wieder einzulullen.
Gerade kam eine Email von ihm:
....man ich bin wahnsinnig wütend auf mich!
Wie konnte ich nur all die Jahr Dir nicht einfach mal sagen was zu sagen war.
Nun weißt Du Alles! aber ich verstehe natürlich, dass damit Dein Vertrauen noch weiter in Richtung Null gesunken ist und womöglich schon im negativen Bereich angekommen ist.
Ich weiß das war unterirdisch von mir und ist nicht zu entschuldigen.
Damals hatten wir im Vergleich zu den letzten Jahren eine schwierige Zeit und weniger Kontakt, aber das ist keine Begründung. Dafür sollte immer Zeit sein. Ich habe wohl (wie schon oft in der Vergangenheit) nicht den Mumm gehabt, zu meinem Fehler zu stehen und Dir das zu erzählen. Das ist erbärmlich und sollte nicht meinen eigenen Ansprüchen an einen fairen und transparenten Umgang mit Dir entsprechen. Insofern bin ich auch von mir maßlos enttäuscht.
Vlt. wäre es besser gewesen (wie Du vorhin sagtest) es Dir nun nicht mehr zu sagen, denn nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, Du wohnst hier und XY hätte sicherlich auch nie etwas gesagt, da es ihr sicherlich auch hochpeinlich und unangenehm ist. Seit Jahren reden wir übrigens nie mehr als ein kurzes Hallo........aber auf der anderen Seite fällt mir ein Stein vom Herzen, denn es hat mich ehrlich gesagt immer bedrückt, dass es da etwas gibt, was Du nicht weißt.
Nun weißt Du Alles!, aber das ist vlt. auch nur egoistisch betrachtet etwas Positives, denn in Deinen Augen bin ich (sicherlich zurecht) ein A.. Liebe AB, ich verspreche Dir von nun an absolut -Nichts- mehr zu verheimlichen und Dir alles zu sagen, damit nie mehr etwas zwischen uns stehen wird! Die Vergangenheit wird dadurch sicherlich nicht besser und daraus ergbibt sich zunächst sicherlich auch kein größeres Vertrauen.....aber ich will dafür kämpfen und btte Dich mir eine Chance zu geben! Bitte lass mich zu Dir!

Ähnlich lautende Emails habe ich aus den letzten Jahrzehnten unzählige von ihm und leider hoffe ich jedes Mal, dass er es ernst meint. Aber genau das, was er schreibt (ich verspreche Dir von nun an, alles zu sagen und nie mehr was zu verheimlichen), habe ich schon unzählige Male von ihm gehört.... wenn es doch nur so wäre... das hoffe ich jedes Mal, das ist sicherlich naiv.
Das Problem ist, dass ich heftige Entzugssymptome bekomme, heftige körperliche Beschwerden und meist denke, ich halte das nicht länger durch, ich muss ihn wieder sehen, weil ich sonst kaputt gehe.

Das, was er in seiner Mail schreibt (hatte nicht den Mumm zu meinem Fehler zu stehen), ist ja die eine Sache, dass er aber bewusst gelogen hat, wenn ich ihn nach anderen Frauen gefragt habe, finde ich noch viel schlimmer, bewusstes Lügen eben.

Deine letzten beiden Sätze lassen mich nachdenken.... es ist für mich so unvorstellbar, mit einem anderen Mann Nähe zu haben. Ich kenne meinen Partner seit meiner Jugendzeit, wir haben alles mögliche miteinander erlebt, waren in der gleichen Schulklasse, zusammen auf Klassenfahrt, Studium, Reisen, schwierige körperliche Krankheiten bei uns und in unser beider Herkunftsfamilie zusammen gemeistert, gemeinsamen Freundeskreis aufgebaut, Rituale, eingespieltes Team... nach so vielen Jahren ist das irgendwie kaum vorstellbar, ein Leben ohne ihn zu führen. Dieses aufeinander eingespielt sein.... Aber ja, Du hast völlig Recht, ich nehme mir die Möglichkeit, eine glückliche und ehrliche Beziehung zu führen. Ich hätte den Betrug ja wahrscheilich verziehen, wenn er ehrlich gewesen wäre. Womit ich gar nicht klar komme, ist dieses Hintergehen, mir etwas vorspielen und noch ein ganz anderes Leben führen, mich anschauen und mich derart anlügen, das tut total weh, wenn man wenige Augenblicke später umschlungen zusammen im Bett liegt. Ich wollte mich damit arrangieren, dass er seine Gefühle nicht zeigen kann und wohl insgesamt nicht so tief fühlt, weil er sich nach einem schweren Verlust in der Kindheit wohl einen Schutzpanzer um sich gebaut hat, den er nicht mehr ablegen kann (nur eine Vermutung seinerseits, warum er so wenig spürt). Ich wollte für ihn da sein.
Ich bekomme immer schnell Mitleid, denke, er hat auf der anderen Seite sooo viel für mich gemacht, hat sich Urlaub genommen bei wichtigen Terminen für mich, hat in einem Gerichtsprozess sehr mit für meine Position gekämpft.... ich denke dann immer, dass ich ihm doch nicht egal sein kann.... andererseits weiß er, dass ich mit Lügen nicht umgehen kann und immer verunsicherter werde und mich dann auch körperlich zurückziehe und dass er daruch eine Beziehung unmöglich macht.
Ja, Deine letzten beiden Sätze muss ich mir immer wieder vor Augen halten. Allerdings spüre ich dann, dass ich evtl. lieber alleine bleiben möchte, als eine neue Beziehung zu führen. Er fehlt mir im Moment wahnsinnig...
Ich habe das Gefühl, ich muss erst mal lernen, wie das Leben ohne ihn geht.

13.09.2019 21:35 • #3


E-Claire
Willkommen im forum!

auch wenn der Anlass kein glücklicher ist.

Was mich bewegt:

Warum?

Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, daß ein Betrug passiert, den man nach etwa 20 Jahren thematisiert. Ich verstehe nicht, daß man bei jemandem einzieht, aus scheinbar wirtschaftlichen Gründen und an diesen nicht festhält.

In kurz, ich verstehe deinen Schmerz und Deine Ratlosigkeit, aber ich verstehe Dein Handeln nicht.

13.09.2019 21:54 • x 1 #4


K
Hallo Calendula7, Hallo Clair, bitte korrigiert mich, aber ich glaube, dass calendular7 ihr Handeln selbst nicht versteht, weil hier Abhängigkeit ein Thema ist. Da handelt jeder völlig irrational, für mich war es auch nicht erklärbar, ich musste es nur so tun.
Wird doch auch geschrieben. Sie/Du lagst neben ihm und es ging dir gut.
Somit wird alles! ausgeblendet.
PS. Es gibt einen Weg ohne ihn. Er ist nicht leicht, aber machbar, wenn du willst.
Entscheide dich, geh Schritt für Schritt in deinem Tempo oder verliere alles.
Viel Kraft

13.09.2019 22:05 • #5


Scheol
Liebessucht.


Der Spieler weiß eigentlich ( eigentlich gibt es nicht ) das er verlieren wird.

Er spielt 20 mal.

Verliert 19 mal , gewinnt Bein 20 mal und hat seltsamerweise eine Demenz des verlierens.

Er süchtet dem zwanzigsten Spiel hinterher. Er weiß das es das zwanzigste spiel eventuell geben könnte. Vielleicht ist es aber auch das 23 , 25, 40 spiel was die Erlösung erst bringt . Aber das hoffen auf das EINMALIGE gewinnen , lässt ein weiter machen.


Leider

13.09.2019 22:09 • x 1 #6


Scheol
Zitat von E-Claire:
Willkommen im forum!

auch wenn der Anlass kein glücklicher ist.

Was mich bewegt:

Warum?

Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, daß ein Betrug passiert, den man nach etwa 20 Jahren thematisiert. Ich verstehe nicht, daß man bei jemandem einzieht, aus scheinbar wirtschaftlichen Gründen und an diesen nicht festhält.

In kurz, ich verstehe deinen Schmerz und Deine Ratlosigkeit, aber ich verstehe Dein Handeln nicht.



Sie weiss , das wenn sie entscheidet , die Sache vorbei ist.

Und das wollte sie anscheinend bis jetzt noch nicht.

Leiden ist einfacher als wie entscheiden.

13.09.2019 22:11 • x 1 #7


E-Claire
Zitat von Scheol:
Leiden ist einfacher als wie entscheiden.


Du jetzt bitte nicht auch.

Ich schlage mich seit Tagen mit einem Satz herum, im Forum gelesen: leiden ist einfacher als Lösen.

hmpf. ist das so?

13.09.2019 22:12 • #8


VictoriaSiempre
Es ist leider auch immer einfacher, das Warum beim Gegenüber zu hinterfragen als bei einem selbst. Kenn ich.

Aber es hat schon viel mit einem selbst zu tun, wenn man so lange in einer heißkalten Beziehung hängenbleibt.

13.09.2019 22:18 • x 1 #9


Scheol
Zitat von E-Claire:

Du jetzt bitte nicht auch.

Ich schlage mich seit Tagen mit einem Satz herum, im Forum gelesen: leiden ist einfacher als Lösen.

hmpf. ist das so?



Dem Satz kenne ich seit 30 Jahren.

Viele entscheiden nicht , weil sie hoffen das sich seltsame Beziehungen zum guten drehen könnten.

Tage , Wochen , Monate vergehen. Man leidet und entscheide nicht. Man vergeudet Lebenszeit , anstatt sich einzugestehen , das es nicht passt , nicht passen wird. Nicht passen kann.

Man hofft , leidet , entscheidet deshalb nicht , weil sich dann vieles ändern würde.

Somit ist leiden anscheint einfacher als wie entscheiden. Sonst würde man nicht solange inne halten und verweilen in krankmachende Beziehungen.

Wenn ich krank bin und leide. Entscheide ich und gehe zum Arzt.

Wenn ich in einer schlechten Beziehung bin , entscheide ich nicht , sondern es leiden viele weiter. Und hoffen auf Besserung die es nicht geben wird. Somit hat es den Anschein das leiden einfacher ist

13.09.2019 22:20 • x 1 #10


K
Hallo E-clair, ich glaube, bei Abhängigkeit ist es so. Ich brauchte ein einmaliges Schockerlebnis um mich zu lösen. Mit dem Leiden, dem Alltäglichen, könnte ich gut umgehen, weil ich es kannte. Das Loslösen war ein neuer Weg, der mir völlig unbekannt war und der mich Schritt für Schritt zu mir selbst führte. Tausche Tunnelblick gegen Weitblick.
Heute bin ich zufrieden mit mir.

13.09.2019 22:21 • x 1 #11


Scheol
Zitat von VictoriaSiempre:
Es ist leider auch immer einfacher, das Warum beim Gegenüber zu hinterfragen als bei einem selbst. Kenn ich.

Aber es hat schon viel mit einem selbst zu tun, wenn man so lange in einer heißkalten Beziehung hängenbleibt.



Die erste Zeit ist es ja schon fast eine Lebensaufgabe den anderen zu analysieren ,wieso , weshalb , warum .
Was auch ganz wichtig ist finde ich.

ABER ,

Wie du schon sagst , es ist auch wichtig irgendwann mal zu sagen , bis hier und nicht weiter , und WARUM habe ich das überhaupt mit mir machen lassen. Warum bin ich geblieben , wo jeder andere auf der Straße ein Satz bekommen hätte ob er noch alle Tassen im Schrank hat.

Aber nein wir verweilen , Wochen , Monate , Jahre . Und verstehen es mit Abstand selbst nicht.

13.09.2019 22:23 • #12


E-Claire
@Scheol und @Kopfweide1

Es ist ja nicht so, daß ich mir keine Gedanken dazu mache oder Anfänger wäre, was mich nur beschäftigt hat: Ich glaube schon, daß jeder echt versucht zu lösen, vielleicht nicht sinnvoll, nicht nachhaltig, vielleicht ein Du aber.
Und manchmal gehört leiden, um zu lösen, dazu.


Just my thoughts.

Nur lustig, als würde das Universum zwei Einhörner schicken, um mich total mit der Nase noch mal drauf zu stoßen, fehlt eigentlich nur noch der Regenbogen.

Und zu eurer Beruhigung, fein, ich versuche ja gerade zu lösen. Hmpf. (und nö geht überhaupt um partnerschaftliche Bindung, sondern um alte familiäre Generationskonflikte, wieso ist das meine Verantwortung?)




Jaj ja, ich mach ja schon. Pff

13.09.2019 22:28 • #13


VictoriaSiempre
Zitat von E-Claire:

Du jetzt bitte nicht auch.

Ich schlage mich seit Tagen mit einem Satz herum, im Forum gelesen: leiden ist einfacher als Lösen.

hmpf. ist das so?


Vordergründig ja. Weil dann keine Eigeninitiative erforderlich ist. Da bleibt man (und frau) lieber im bekannten Mist, statt ins Unbekannte aufzubrechen. Weil: Das kennt man. Das Neue kennt man nicht.
Ich hab mich auch schon dabei erwischt... obwohl ich mich ansonsten grundsätzlich für soooo cool und selbstbewusst halte

13.09.2019 22:28 • x 3 #14


E-Claire
Zitat von VictoriaSiempre:
ch hab mich auch schon dabei erwischt... obwohl i


nervig, oder?

Pff! Aber wenn wenigstes eine Victoria das auch kennt, dann findet eine kleine französische Backware, das noch immer doof, aber wenigstens nicht mehr beleidigend.

DANKE DIR!

13.09.2019 22:30 • #15


A


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