Hallo Ariane, Hallo Bazze,
ich wollte meine Geschichte nach der Trennungsgeschichte von Ariane setzten, doch wie ich sehe ist mittlerweile schon wieder neues drin.
Auch wenn es sich nun etwas teilweise überschneidet, hier trotzdem mein Beitrag
Hallo Ariane,
ich habe meine Geschichte in Kurzfassung ebenfalls wie Bazze bei „am Ende“ gepostet und die Vorgeschichte bei mir kommt deinem Beitrag ziemlich nahe. Auch hier erkenne ich mich wieder.
Als ich auf längeres Drängen meines Ex nach 5 Jahren Beziehung mit ihm in eine Wohnung zog, hab ich rückblickend auch zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass er es sich immer sehr einfach machte. Ich wollte auch, dass er Verantwortung übernimmt. Doch ich musste die Wohnung fast alleine einrichten, er war immer unterwegs und hatte wichtige Dinge zu erledigen. Als er dann kurzerhand in unserer ersten gemeinsamen Nacht in der Wohnung (eigentlich was besonderes) doch nicht übernachten konnte, da er am nächsten Morgen dringend was bei ihm im Ort erledigen musste - kamen mir auch große Zweifel, ob eine gemeinsame Wohnung die richtige Entscheidung war. Ich war dann die erste Nacht alleine, und fragte mich: Das ist doch nicht normal, oder? Er wurde ständig von seinem Vater zurückgepfiffen und dirigiert.
Dieser ließ an Familienfeiern, die regelmäßig im Streit endeten kein gutes Haar an seinen Schwiegersöhnen. Und zwar immer an denen, die gerade nicht anwesend waren. Ich weiß genau: Bei meiner Abwesenheit war das nicht besser und die Beziehung seines Sohnes zu mir war ihm ja sowieso ein Dorn im Auge. Und als er noch in meinen Ort gezogen ist, da war das Verhältnis eh ganz kritisch. Ich war nicht gut für seinen Sohn.
Ich empfinde mich auch zu Anfang der Beziehung als selbstbewusst und dieser Zustand ist durch ständiges Verzeihen und Gutmütigkeit meinerseits immer weniger geworden. Er kam nach Hause, wann er wollte, hielt sich an keine Abmachung und verplante die Wochenenden, ohne mich zu fragen: Nicht mit Aktivitäten für uns zwei, sondern mit Arbeit, die er erledigen wollte) Und ich sollte mich immer fügen. Eigentlich hätte ich deinen Beitrag schreiben können, es ist alles so gleich. Nun kommt zum Schluß nur der Unterschied: Ich habe es gemerkt und wollte an der Reißleine ziehen. Ich hab ihm gesagt, so geht es nicht weiter: Entweder die viele Arbeit oder ich. Nicht von heute auf morgen, sondern ca. über ein Jahr ging das. Ich bat um Aussprachen, wie es weitergehen könnte, was man ändern könnte: Doch er schwieg zu allem. Ich war verzweifelt und versuchte immer wieder an ihn ranzukommen. Doch er war nicht zur Kommunikation bereit oder fähig? Weil er zuhause nichts zu melden hatte? Ich sagte ihm immer wieder: Ich will wissen, was Du denkst, wie soll es weitergehen? Doch es kam monatelang nichts dabei raus. Ich sah dann keinen Ausweg mehr, war nur noch am Boden:
Ich setzte ihm ein Ultimatum von einem halben Jahr: Entweder die viele Arbeit oder ich. Doch irgendwie hat ihn das nicht aufgeweckt. Er nahm mich nicht ernst. Ich sah keinen Ausweg und musste meinen Weg gehen, wenn ich nicht den letzten Rest Achtung vor mir verlieren wollte: Ich machte Schluß! Er zog aus und ich konnte nicht glauben, dass ich ihm völlig egal war. Doch ich sagte mir: Wenn er mich liebt, dann wird er es sich überlegen, doch so weitergehen kann es nicht. Das kostet mich zuviel Kraft. Viele sagten dann zu mir, dass sie es schon lange gesehen hätten, dass er sich überhaupt nicht in die Beziehung einbringt und sie es nicht verstehen konnten, dass ich nicht schon längst die Konsequenzen gezogen habe.
Gut, es war dann so: Schon nach zwei Woche sagte er: Er ist aufgewacht, das sei gut so gewesen, dass ich das gemacht hätte. Er hört sofort auf mit der Arbeiterei nebenher, es sei alles schon geregelt. Ich war stutzig: So schnell und vorher jahrelang war es nicht möglich? Das Thema stand ja nicht erst seid gestern. Ich bat um Bedenkzeit und Auszeit. Ich müsse erst wieder mit mir klar kommen und mich etwas sammeln. Er konnte mich nicht in Ruhe lassen, alle paar Tage kam er vorbei und bettelte, ich solle es mir überlegen, er macht alles anders. Ich sagte, ich bräuchte Zeit, mein Vertrauen war in der Zeit vorher zu sehr abhanden gekommen. Er verstand mich nicht, drängte mich. Das machte mich nervös. Ich ließ mehr Gefühle zu, näherte mich langsam an. Doch zu einem ausführlichen Gespräch war ich noch nicht fähig, nun wollte er die ganze Zeit reden- komischerweise ich war wie blockiert. Wir kamen uns dann wieder näher und landeten im Bett. Danach sagte ich mir: Okay, ich will es nochmal probieren. Nun muß er ja wissen, woran er ist. Ich kann ihn ja nicht ewig im ungewissen lassen. Hatte natürlich auch noch Bedenken, ob sich was ändern würde. Er meldete sich nach dieser Nacht eine Woche nicht mehr und ich rief ihn an, wollte endlich mit ihm reden. Er war abweisend und meinte, er müsse nach sich schauen und hätte keine Zeit für mich. Ich war wie vor den Kopf gestoßen? Was sollte das? Okay, dachte ich, nun schmollt er halt ein bischen, ist ja auch verständlich. Ich ließ ihn ja auch ein bischen warten. Also versuchte ich wieder ihn zu erreichen, doch er wusste noch nicht, wann er Zeit hat. Ich telefonierte Wochen hinter ihm her und wollte eine klare Aussprache, wie es weitergeht. Er vertröstete mich immer wieder, als er mich besuchte, kam keine Gespräch zustande und ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendwann war ich zu fertig und ich sagte: Du musst dich entscheiden, ich muß wissen, woran ich bin. Diese Ungewissheit macht mich kaputt. Er dann: Er könnte sich eine Beziehung nicht mehr vorstellen, er liebe mich nicht mehr. Er sei ein schei., das wisse er. Warum er mit mir geschlafen hat, konnte er mir nicht mehr sagen. Ich kam mir so verarscht und ausgenutzt vor. Da hat er mir dann eröffnet, dass er eine Neue hätte. Wer weiß wielange er die schon hatte. Wahrscheinlich hat er sie nebenher schon gesucht und mich solange warm gehalten. Und ich wurde durch die Aktion noch viel weiter zurückgeworfen, als ich es zum Zeitpunkt meines Ultimatums war.
Die Fortsetzung kannst Du dann in „Am Ende“ lesen. Nun quälen mich heute noch Gedanken, ob ich an allem schuld war, was ich hätte anders machen sollen. Oder ob er einfach nicht weiß, was er will oder ob er einfach den bequemeren Weg wählte. Auch ich fühle mich als totaler Looser, mein Selbstwertgefühl war auf Null nun geht es langsam wieder bergauf. Ich hätte von mir auch nie gedacht, dass ich zu solchen Gefühlen fähig bin, dass ich mich so runterziehen lassen würde. Ich dachte immer, das packe ich dann schon. Doch irgendwie überstieg das alles meine Grenzen.
Er wollte mir ja weißmachen als er mir von der Neuen erzählte, dass er sich geändert hätte. Ich habe ihm dann gesagt, dass er sich da was vormacht. Wenn er sich geändert hätte, dann hätte er es mit mir nochmal versucht und sich den Problemen gestellt. Ich konnte auch nie verstehen, wie man nach so langer Zeit alles hinschmeißen kann. Doch ich denke, das Ganze wird ihn auch noch irgendwann einholen, genauso wie deinen Ex. Um sich zu ändern, muß man an sich arbeiten und das ist verdammt schwer. Ich denke dein und meinen Ex wird sein Verhalten in der neuen Beziehung genauso fortsetzten, wie er es mit uns getan hat. Und vielleicht sind wir dann aus der Situation gestärkt hervorgegangen. Ich habe mir geschworen, dass ich nicht mehr soviel in die Hand nehme beim Nächsten. Wenn er mit mir zusammensein will, dann muß er was dafür tun.
Rikscha
21.07.2005 11:51 •
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