Loslassen vs Schuldgefühle

Hallo Ihrs,
ich hab es nun hier häufiger gelesen und mir geht es selbst auch sehr durch den Kopf. Je nachdem, in welcher Welle der Verarbeitung ich bezogen auf die Trennung bin.
Ich habe Phasen, in denen ich mich ganz arg u doll löchere...gedanklich, ob ich etwas gravierend falsch gemacht haben könnte.
Ein paar Tage später finde ich diese Gedanken wiederum völlig abwegig.
WENN ich aber in der Grübelphase bin, sind eben diese Gedanken einer evtl. Schuld wie ein Sog, die mich wieder mitten in den Schmerz bringen.
Wobei... - selbst, wenn ich unzulänglich war, was höchstwahrscheinlich AUCH der Fall war, wär es einfach .. menschlich.
Aber ich... nein.. ich quäle mich dann.
Wohl kann ich mir rein plüschologisch einen Reim drauf machen, aber es kommt trotzdem immer wieder.
So habe ich jetzt ein paar Tage hinter mir, die es in sich hatten, aber hallo...

Ich könnte wetten, mein werter Ex denkt nicht mal einen einzigen Satz, in dem er sich selbst unter die Lupe nimmt.
Tja, Topf traf Deckel. Er zu wenig, ich zu viel...

Hat jemand einen Trick, wie man die Biester, diese saudoofen Schuldfragezeichen nachhaltig in die Wüste schicken kann?

Nächtliche Grüße, Kira

Liebe Kira,

jap, kannst du! -- Verantwortlichkeiten sortieren!

wofür fühlst du dich schuldig?

wofür schämst du dich?

du bist natürlich an nichts schuld und musst dich auch nicht schämen.

Liebe Grüße,
luna

@luna

Es sind immer Schübe. Ansonsten weiß ich ja im Kopf, ich war lieb zu ihm. Zu lieb wahrscheinlich, obwohl es Widerstände gab, aber das wäre ein anderes Thema.
Dann kommen diese Phasen und ich bin nur noch eine einzige Wunde.
Ich weiß nicht, wodurch sie ausgelöst werden.
Ich weine dann mehr als in den Wochen zuvor, leide ganz fürchterlich und das ganze Programm.
Und genau dann fange ich an zu grübeln... hätte ich nicht, warum hab ich nicht dies oder das besser erkannt, früher gemerkt etc.

Ich bin normalerweise recht tough, aber das alles irritiert mich doch inzwischen. Es will ja gar nicht verschwinden...

Da hast du wohl noch einges mit dir auszumachen, wie lief es denn bisher in deinem Leben- neigst du dazu häufig die Schuld bei dir zu suchen und alles richtig machen zu wollen?

Versuchte er dir Schuldgefühle zu machen?

Ich bin selber Meisterin im hin und her abwägen wer wann wie woran Schuld hatte und was wäre wenn...

Aber ich weiß auch warum und habe gelernt das diese Gefühle mit der Zeit weniger werden wenn ich sie loslasse und akzeptiere das ich die Vergangenheit nicht ändern kann.

Es ist viel fruchtbringender meine Zukunft aktiv zu planen und mein Gleichgewicht wieder herzustellen.


Wenn es dich zu sehr belastet hilft bestimmt ein Gespräch mit einer Fachperson, Therapeut oder auch Seelsorge.


Quäl dich nicht so sehr, die Schuldfrage löst auch keine Probleme, selbst wenn du Antworten findest.

@Bille

Ja, kann man schon so sagen. Obwohl ich eben sonst gar keine Probleme hab - in Partnerschaften kann mir das passieren, mich schnell schuldig zu fühlen.
Das hat mit meiner persönlichen Geschichte zu tun u es ist auch schon besser geworden, aber wenn jemand wie mein Ex, so ist mir nach der Beziehung zu Ohren gekommen UND er hat es in seinen rar gesähten Zeilen auch selbst deutlich anklingen lassen.., mir dann auch noch die Schuld dafür gibt, er hätte sich zurückziehen müssen, so löst das in mir ein Konglomerat aus Wut, Trotz und eben Schuld aus.
Das phasenweise.
Sobald es stattfindet, geht auch kein Loslassen.
Momentan hab ich gerade eine solche Welle hinter mir. Jetzt geht es wieder, aber es wirft mich immer zurück, wenn es wiederkommt.

Ich könnte mir vorstellen, daß man sich selbst eine Art inneren Stopp setzen kann, wenn es wieder anfängt.
Deswegen fragte ich mal nach, ob hier jemand dafür Strategien kennt.

BTW ein Gedanke ist: die meisten, die an Narzißten, Schizoide oder sonstwie einfach super egoistische Menschen geraten, haben in sich wahrscheinlich eine gewisse Schuldbereitschaft...

LG, K.

Zitat von Kira8:

@Bille

Ja, kann man schon so sagen. Obwohl ich eben sonst gar keine Probleme hab - in Partnerschaften kann mir das passieren, mich schnell schuldig zu fühlen.
Das hat mit meiner persönlichen Geschichte zu tun u es ist auch schon besser geworden, aber wenn jemand wie mein Ex, so ist mir nach der Beziehung zu Ohren gekommen UND er hat es in seinen rar gesähten Zeilen auch selbst deutlich anklingen lassen.., mir dann auch noch die Schuld dafür gibt, er hätte sich zurückziehen müssen, so löst das in mir ein Konglomerat aus Wut, Trotz und eben Schuld aus.
Das phasenweise.
Sobald es stattfindet, geht auch kein Loslassen.
Momentan hab ich gerade eine solche Welle hinter mir. Jetzt geht es wieder, aber es wirft mich immer zurück, wenn es wiederkommt.

Ich könnte mir vorstellen, daß man sich selbst eine Art inneren Stopp setzen kann, wenn es wieder anfängt.
Deswegen fragte ich mal nach, ob hier jemand dafür Strategien kennt.

BTW ein Gedanke ist: die meisten, die an Narzißten, Schizoide oder sonstwie einfach super egoistische Menschen geraten, haben in sich wahrscheinlich eine gewisse Schuldbereitschaft...

LG, K.

Hallo Kira8,

Warum musst du es denn stoppen? Ist es so unerträglich?
Falls nicht, was spricht dann gegen zulassen. Klar, angenehm ist das nicht.

Es sind Gefühle und die wollen , müssen existieren. Die Gedanken formen sich ja eher nach den Gefühlen als umgekehrt.

Also, lass mal zu. Ggf mit Hilfe von Fachleuten (falls es zu heftig wird)
Denn, da will was raus und gesehen werden.

Jay

@Jay

Gute Frage. Warum will ich es stoppen?
Hm.....
Na ja. Ich mache Fortschritte, löse mich immer ein wenig mehr, der Schmerz wird kleiner - und dann kommt plötzlich wieder diese Welle. Ich fühle mich dann, als wär ich 2 Tage nach der Trennung und es ärgert mich auch. Das geb ich zu. Es ärgert mich. Es geht mir dann nicht besonders gut. Der Kerl spukt wieder permanent in meinem Schädel u dem ganzen Restorganismus rum, ich habe Kontaktwünsche, etc etc.

Im Gesamten, also, wenn die Phase wieder vorbei ist, bin ich nicht zurückgeworfen, aber während dieser Wellen leide ich schon ziemlich.
Mit dem Schuldgefühl läuft ja auch ein innerer Selbstvorwurf. Das ist nicht schön.

Ich hab die Hoffnung, auch diese Phasen kommen seltener...

@kira8

Also, du willst stoppen, was nicht gestoppt werden sollte (ja nur scheinbar gestoppt werden kann, weil es unterirdisch weiter läuft), weil es dich.... ärgert.

Klingt nicht klug

Jay

@Jay

Ja, da haste mich voll ertappt

Na ja. Sagen wir mal so. Gefühle entstehen aufgrund unserer bewußten oder unbewußten Gedankenmodelle.
Und fehlgeleitete Schuldgefühle obliegen dann wohl einer zu wertlosen Ansicht meinerselbst.
Das könnte man doch schon.... bißchen .. stoppen? Meinste nicht?

Es ist eben wirklich auch hart, da jedesmal durchzugehen.
Ich habe immerhin schon beobachtet, daß es mit anderen Streßfaktoren zusammenfällt, d.h. wenn da noch etwas dazu kommt, ist die Gefahr größer, ins Karussell zu geraten...

Kira

Nun sei mal heil froh, dass du überhaupt so tief fühlen kannst.
Und wenn du dann tatsächlich noch wut, ärger, schuld, hass etc. Klar getrennt wahrnehmen kannst, dann Hut ab und mein Glückwunsch.

Und wenn du mal ne pause willst.....ja willst!
Dann sag laut JA zu dem war du willst und laut NEIN zu dem was du nicht willst.

Und kauf endlich die endgeile Jeans, die so teuer ist.

Jay

@Jay,

jo man.. )

Ich hoffe, ich kann noch tief fühlen. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn es mal wieder einen Mann in meinem Leben geben sollte. Ich bin selbst gespannt darauf, wie es ist.

Ansonsten wünschte ich mir oft genug eine Emotionspause. Ich hab es noch nie verstanden, meine Gefühle zu regulieren, zu dosieren, obwohl ich oft genug nichts lieber als das gewollt hätte.

Gut, dann geh ich jetzt Jeans kaufen