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Loslassen trotz Liebe

B
Hallo zusammen,

ich bin ratlos, verwirrt, versuche mir darüber klar zu werden, dass es endgültig vorbei ist, mache mir aber dennoch Hoffnung.

Mein nunmehr Ex Freund (33) und ich (w, 31) lernten uns vor 3 Jahren über die Arbeit kennen. Vor einem Jahr fingen wir an, miteinander auszugehen. Vor einem halben Jahr wurde daraus eine feste Beziehung. Vor drei Wochen beendete er diese.

Er ist ein sehr distanzierter, reservierter Typ, der viel Raum und Zeit (für sich) braucht. Dennoch hat er einen außergewöhnlich großen Freundeskreis, über weite Teile Deutschlands verteilt. Vor allem sehr viele Freundinnen, die sich gefühlt mit ihren Problemen immer nur an ihn wenden und die viel Zeit in Anspruch nehmen, lange Telefonate, Treffen an den Wochenenden oder auch unter der Woche. Er hatte bisher hauptsächlich Fernbeziehungen.

Ich brauche viel Nähe, habe einen kleinen, aber dafür umso engeren und intensiveren Freundeskreis und hatte noch nie eine Fernbeziehung.

Wir trafen uns immer nur an einem Tag am Wochenende und ich blieb für eine Nacht. Am nächsten Nachmittag musste ich immer gehen, weil er noch mit Freund*innen verabredet war. Unter der Woche trafen wir uns nur selten.

Ich lernte seine Freund*innen nie kennen, er nahm mich nie mit und erzählte auch nie, mit wem er sich trifft oder was sie machen, er nannte nie irgendwelche Namen. Es hieß immer nur, ich bin jetzt mit einem Freund oder einer Freundin verabredet und wir gehen was Essen oder Trinken. Er fragte nie, ob ich mitkommen möchte.

Wenn ich fragte, ob ich mitkommen kann, dann passte es nie.

Mit seinen Freund*innen fährt er sieben bis vierzehn Tage gemeinsam in den Urlaub, wenn wir vier Tage gemeinsam im Urlaub waren, hatte er genug, dann wurde es ihm einfach zu viel und er brauchte Zeit für sich.

Beruflich sind wir beide seit einigen Monaten sehr eingespannt, stehen unter großem Druck und Stress.

Vor drei Wochen kam es nun zum Trennungsgespräch. Von der Stimmung her war abzusehen, in welche Richtung dieses Gespräch führen würde, auch wenn es mich überraschte. Wir hatten in den letzten Wochen zwar einige Diskussionen, auch weil ich oft verletzt war, weil er mich auf Abstand hielt und mich nie mit zu seinen Freund*innen nahm, obwohl es für mich ganz selbstverständlich ist, aber ich dachte, wir würden dieses Gespräch nutzen, um Lösungen und Kompromisse für die unterschiedlichen Bedürfnisse zu finden und dass wir darüber reden würden.

Er fragte als erstes, ob für mich nur eine feste, monogame Beziehung in Frage käme. Ich bejahte dieses. Ich fragte ihn, was für ihn das größere Problem sei, monogam oder feste Beziehung. Er antwortete feste Beziehung.

Er erzählte, dass er mich unheimlich mit der Arbeit verbindet und deswegen nur schwer abschalten kann. In Bezug auf die Arbeit sagte er immer wieder, dass die Arbeit überhand nimmt, er nicht mehr kann und er absolut an seiner Grenze, eigentlich schon darüber hinaus sei.

Er arbeitet sehr viel. Und dass er nur schwer abschalten kann, war schon ein Problem, noch bevor wir anfingen miteinander auszugehen. Auf Firmenfeiern erwähnte er dies immer wieder.

Ich fragte ihn, was er möchte, was für ihn gerade das größte Problem darstellt. Er konnte die Frage nicht richtig beantworten.

Er sagte, dass er im Moment nichts festes kann, wenn nur was lockeres. Dass er zwar in mich verliebt ist, mich aber nicht liebt und dass es da für ihn Abstufungen gibt. Bei diesem Gespräch sagte er mir zum ersten Mal, dass er in mich verliebt ist.

Ich hatte ihm bereits ein paar Tage zuvor den Vorschlag gemacht, dass wir uns weiterhin am Wochenende treffen, aber zusätzlich alle zwei oder drei Wochen an einem Abend unter der Woche zusätzlich, um unsere beider Bedürfnisse zufriedenzustellen.

Ich sprach ihn auf diesen Vorschlag an und fragte ihn, ob wir es probieren wollen. Er antwortete, dass er glaubt, dass er das nicht möchte. Dass er für eine feste Beziehung nicht genug empfindet. Dass mir die regelmäßigen Treffen in den letzten Wochen wichtiger waren als ihm. In der letzten Woche bevor er es beendete haben wir uns für unsere Verhältnisse sehr viel gesehen.

Er hat auch schon darüber nachgedacht, ob er aufgrund früherer schlechter Erfahrungen, eine innere Hemmschwelle hat, die ihn nur bis zu diesem Punkt empfinden lässt, an dem er jetzt ist, oder ob er doch über dieses Level hinaus empfinden kann.

Ich merkte, dass es keine Chance mehr gibt und sagte ihm noch, dass ich zwar sehr oft verletzt war und deswegen oft weinte, ich ihm aber das nie zum Vorwurf gemacht habe oder es ihm nie nachgetragen habe, weil ich bis vor wenigen Jahren genauso große Probleme hatte Gefühle zuzulassen, oder gar über sie zu reden. Dass ich ihm die Zeit gegeben hätte, die er gebraucht hätte, weil ich ihn und uns nicht aufgegeben hätte.

Aber dass es auch keine zweite Chance mehr geben würde, wenn er es nun endgültig beendet, weil ich es ein zweites Mal nicht verkraften würde. Dass ich ihm und uns jetzt die zweite Chance geben würde, weil ich an uns glaube, aber später kann ich es nicht mehr.

Er sagte, er glaube nicht, dass es das ist, was er möchte und wenn er es in einem Monat bereut, muss er selbst damit fertig werden und beendete es damit.

Ich bin drei Wochen durch die Hölle gegangen, bzw. gehe immer noch durch sie hindurch. Es herrscht ein absolutes Gefühlschaos von absoluter Hoffnung, dass er doch noch zu mir zurückkommt bis zu den Gedanken, er wird nicht mehr zurückkommen. Es ist vorbei.

Meine aktuell größte Sorge ist, dass ich langsam wieder zurechtkomme und er sich genau in diesem Moment meldet und alles wieder von vorne beginnt. Der Verlust ist unendlich schmerzhaft und unfassbar groß. Er hat sehr viel Platz in meinem Leben eingenommen. Ein zweites Mal würde ich das einfach nicht schaffen.

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, meine Geschichte zu lesen.

17.09.2024 08:09 • x 2 #1


K
Ach, fühl dich gedrückt. Aber das klang nicht nach einer erfüllenden Beziehung? Ein Treffen pro Woche und er wollte dich nach 6 Monaten nicht ernsthaft integrieren.
Da findest du woanders jemanden, fder besser passt!

17.09.2024 08:35 • x 8 #2


A


Loslassen trotz Liebe

x 3


Gastxy45
hallo @bree ,
erstmal willkommen in diesem Forum hier.
mir fällt auf dass du dich, bzgl. der Trennung, widersprüchlich äußerst. erst sagst du (sinngemäß) dass wenn er es jetzt beendet, du nicht mehr kannst. dann sagst du dass du Angst hast dass er dann zurückkommt, wenn du wieder zurechtkommst. das ist'n Widerspruch.
weiters fällt mir auf, dass du dich auf was eingelassen hast, was deiner persönlichen Vorstellung einer Beziehung nicht entspricht. du schreibst eigentlich sehr wenig (wenn überhaupt irgendetwas) Positives, diese Verbindung zu ihm betreffend.
dann fällt mir weiters auf dass dein Ex dir doch recht deutlich sagte woher der Wind weht und du das aber offenbar nicht wahrhaben willst. was sagte er? er sagte was zu monogam und fest. konkret so sagte er das. was heißt das im Umkehrschluss? ich sag's dir. es heißt dass er polygam und locker unterwegs sein will (und mutmaßlich war und ist).
was du nun, in Gesamtheit mit diesem Ex überhaupt willst, erschließt sich mir noch nicht.
es erscheint mir als ob du.. wie sag ich'n das?.. bedürftig wärst..? kannst du dich darin wiederfinden?
sein Verhalten:
nun, Freund*innen, die du nicht treffen kannst. na..ja..
da hast du auch Scheuklappen auf.

du fragst uns jetzt nicht konkret nach einem Rat. ich gebe dir Einen. du solltest daran, innerlich, einen Haken machen. worauf hoffst du? ich kann an deinem Eingangspost nichts erkennen was erstrebenswert (für dich) wäre.

17.09.2024 08:36 • x 3 #3


B
@bree
Willkommen im Forum

Zitat von bree:
Er ist ein sehr distanzierter, reservierter Typ

Zitat von bree:
der viel Raum und Zeit (für sich) braucht

Zitat von bree:
Er hatte bisher hauptsächlich Fernbeziehungen.

Zitat von bree:
Wir trafen uns immer nur an einem Tag am Wochenende und ich blieb für eine Nacht. Am nächsten Nachmittag musste ich immer gehen

Zitat von bree:
Ich lernte seine Freund*innen nie kennen, er nahm mich nie mit und erzählte auch nie, mit wem er sich trifft oder was sie machen, er nannte nie irgendwelche Namen.

Zitat von bree:
Er fragte nie, ob ich mitkommen möchte.

Wenn ich fragte, ob ich mitkommen kann, dann passte es nie.

Zitat von bree:
Ich fragte ihn, was für ihn das größere Problem sei, monogam oder feste Beziehung. Er antwortete feste Beziehung.

Zitat von bree:
Er sagte, dass er im Moment nichts festes kann, wenn nur was lockeres.

Zitat von bree:
Bei diesem Gespräch sagte er mir zum ersten Mal, dass er in mich verliebt ist.

Zitat von bree:
Er antwortete, dass er glaubt, dass er das nicht möchte. Dass er für eine feste Beziehung nicht genug empfindet

Zitat von bree:
In der letzten Woche bevor er es beendete haben wir uns für unsere Verhältnisse sehr viel gesehen.

Von Anfang an nicht genug Gefühle und/ oder Bindungsvermeider.

Die von dir genannten Punkte sind eindeutig.
Gehe am besten in die Kontaktsperre, renne nie hinterher, das hast du schon viel zu lange mitgemacht.
Der hat Nähe Distanz Probleme, verschlossen und hält bewusst auf Abstand, damit wirst du nicht glücklich. Die Trennung tut weh, ist aber richtig, denn da wärst du nur am kleinen Finger verhungert.
Das kann in Abhänigigkeit enden.


Hast du öfter Partner die so sind- nicht Verfügbar?
Warst du mal emotional Abhänigig?

17.09.2024 08:36 • x 5 #4


c_minor
Liebe TE,

Zitat von bree:
Er hat auch schon darüber nachgedacht, ob er aufgrund früherer schlechter Erfahrungen, eine innere Hemmschwelle hat, die ihn nur bis zu diesem Punkt empfinden lässt, an dem er jetzt ist, oder ob er doch über dieses Level hinaus empfinden kann.

Mit dieser Vermutung liegst du leider nicht ganz falsch. Beim Lesen kristallisiert sich für mich das typische Muster von Bindungsängstlern heraus:

Zitat von bree:
Er ist ein sehr distanzierter, reservierter Typ, der viel Raum und Zeit (für sich) braucht.

... weil jede Art von enger Beziehung immer gleichbedeutend mit Einschränkung der persönlichen Freiheit ist.

Zitat von bree:
Dennoch hat er einen außergewöhnlich großen Freundeskreis, über weite Teile Deutschlands verteilt.

Da ist halt immer die physische Distanz und darum lässt sich das viel besser kontrollieren.

Zitat von bree:
Vor allem sehr viele Freundinnen, die sich gefühlt mit ihren Problemen immer nur an ihn wenden und die viel Zeit in Anspruch nehmen, lange Telefonate, Treffen an den Wochenenden oder auch unter der Woche.

Futter fürs Ego.

Zitat von bree:
Er hatte bisher hauptsächlich Fernbeziehungen.

Zu mehr sind solche Menschen oft gar nicht fähig, weil ihnen alles andere automatisch viel zu eng wird und sie an der Nähe und den Anforderungen, die dann permanent an sie gestellt werden, regelrecht ersticken könnten.

Zitat von bree:
Ich brauche viel Nähe, habe einen kleinen, aber dafür umso engeren und intensiveren Freundeskreis und hatte noch nie eine Fernbeziehung.

Christian Hemschemeier würde sagen, du bist ein Plus-, er ein Minuspol und da ist Ärger schon vorprogrammiert.

Zitat von bree:
Wir trafen uns immer nur an einem Tag am Wochenende und ich blieb für eine Nacht. Am nächsten Nachmittag musste ich immer gehen, weil er noch mit Freund*innen verabredet war. Unter der Woche trafen wir uns nur selten.

Auch hier wieder - nur nicht zu viel Nähe zulassen, weil das einengend und erdrückend ist.

Zitat von bree:
Ich lernte seine Freund*innen nie kennen, er nahm mich nie mit und erzählte auch nie, mit wem er sich trifft oder was sie machen, er nannte nie irgendwelche Namen. Es hieß immer nur, ich bin jetzt mit einem Freund oder einer Freundin verabredet und wir gehen was Essen oder Trinken. Er fragte nie, ob ich mitkommen möchte.

Geh mal bitte davon aus, dass es wahrscheinlich einen Teil dieser Stealth-Friends gar nicht gibt. Der Bindungsängstler ist wahnsinnig kreativ im Erfinden von irgendwelchen Ausreden und mit Freunden, die einen brauchen, ist man/n natürlich moralisch immer auf der guten Seite.

Zitat von bree:
Mit seinen Freund*innen fährt er sieben bis vierzehn Tage gemeinsam in den Urlaub, wenn wir vier Tage gemeinsam im Urlaub waren, hatte er genug, dann wurde es ihm einfach zu viel und er brauchte Zeit für sich.

In Freundschaften kann man Nähe und Distanz besser kontrollieren. Freunde muss man nicht so nahe an sich heranlassen. Freunde stellen nicht so hohe Erwartungen und Anforderungen an einen.

Zitat von bree:
wir würden dieses Gespräch nutzen, um Lösungen und Kompromisse für die unterschiedlichen Bedürfnisse zu finden und dass wir darüber reden würden.

Grundsätzlich ein guter Ansatz, aber schwierig, weil ich denke, dass dein Ex ohne ein bisschen professionelle Hilfe aus diesen Mustern nicht herauskommen kann / wird.

Zitat von bree:
ch fragte ihn, was für ihn das größere Problem sei, monogam oder feste Beziehung. Er antwortete feste Beziehung.

Deutlicher geht es eigentlich kaum mehr. Immerhin war er bis zu diesem Punkt ehrlich.

Zitat von bree:
Er erzählte, dass er mich unheimlich mit der Arbeit verbindet und deswegen nur schwer abschalten kann.

Sämtliche Ausreden sind mittlerweile hinlänglich bekannt und werden demnächst in Buchform veröffentlicht.

Zitat von bree:
Dass er zwar in mich verliebt ist, mich aber nicht liebt und dass es da für ihn Abstufungen gibt.

Frank - ich hab dir gesagt, dass es bei mir anders ist. - Das versteh ich nicht - ist das wie akut und chronisch? (Sven Regener, Herr Lehmann)

Verliebtsein ist locker und leicht, Liebe bedeutet aber auch Verpflichtungen und Verantwortung. Davor scheint er eine riesige Angst zu haben.

Zitat von bree:
Er antwortete, dass er glaubt, dass er das nicht möchte. Dass er für eine feste Beziehung nicht genug empfindet.

Auch wieder ein Vorwand, um die Angst und die daraus resultierende Vermeidung von Nähe zu kaschieren.

Zitat von bree:
In der letzten Woche bevor er es beendete haben wir uns für unsere Verhältnisse sehr viel gesehen.

Und da haben wir den offensichtlichen Trennungsgrund.

Zitat von bree:
weil ich bis vor wenigen Jahren genauso große Probleme hatte Gefühle zuzulassen, oder gar über sie zu reden. Dass ich ihm die Zeit gegeben hätte, die er gebraucht hätte, weil ich ihn und uns nicht aufgegeben hätte.

Sein Hauptproblem ist allerdings, dass er sich seiner Bindungsangst anscheinend noch gar nicht bewusst ist und wahrscheinlich ohne ein bisschen Unterstützung da auch nicht rausfinden wird.

Zitat von bree:
Er sagte, er glaube nicht, dass es das ist, was er möchte und wenn er es in einem Monat bereut, muss er selbst damit fertig werden und beendete es damit.

Geh mal eher davon aus, dass er nichts bereut, sondern eher erleichtert sein wird.

Zitat von bree:
Es herrscht ein absolutes Gefühlschaos von absoluter Hoffnung, dass er doch noch zu mir zurückkommt bis zu den Gedanken, er wird nicht mehr zurückkommen. Es ist vorbei.

Ständiges Push-and-Pull ist nicht gesund, weil es zu einer Traumabindung und emotionaler Abhängigkeit führt.

Zitat von bree:
Meine aktuell größte Sorge ist, dass ich langsam wieder zurechtkomme und er sich genau in diesem Moment meldet und alles wieder von vorne beginnt.

Tja - das ist kein passiver Vorgang. Du wirst es nur schaffen, wenn du den gesamten Kontakt so gut wie möglich vermeidest und ihm keine Möglichkeit mehr gibst, dich irgendwie privat zu kontaktieren. Auf der Arbeit wird das natürlich nochmal ein bisschen schwieriger. Darum sind solche Verhältnisse im Job halt ein bisschen schwieriger.

Zitat von bree:
Der Verlust ist unendlich schmerzhaft und unfassbar groß. Er hat sehr viel Platz in meinem Leben eingenommen.

Er konnte es, weil du deine Standards aufgeweicht hast und dich seinen Spielregeln unterworfen hast. Motto: Wenig ist besser als nichts. Leider geht das auf Dauer nicht gut, weil die Seite, die dabei immer zurücksteckt, mehr und mehr leidet sowie in eine emotionale Abhängigkeit rutscht.

Zitat von bree:
Ein zweites Mal würde ich das einfach nicht schaffen.

Bleib bei denen Standards und Dealbreakern - dann wird das nicht mehr passieren.
Viel Erfolg dabei!

17.09.2024 08:57 • x 6 #5


B
Danke für eure Antworten!

Ich würde noch gerne ergänzen, dass er es als Forderung verstand, dass ich seine Freunde kennenlernen will. Das war es aber nie. Es war immer nur der Wunsch mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Ich fragte ihn, was ihn an mir und/oder der Beziehung störte. Er antwortete, dass mir die regelmäßigen Treffen in den letzten Wochen wichtiger waren als ihm.

Eben wegen der Aussage monogame Beziehung, fragte ich ihn, ob eine andere Frau eine Rolle spielt oder spielte, ob er in den vergangenen Wochen oder jetzt jemand anderes hatte bzw hat. Er sagte, nein, sowas macht er nicht und ich glaube ihm auch.

Mein Kopf sagt, dass es besser ist, durch den Trennungsschmerz durchzugehen, ihn und die Beziehung abzuhaken.

Mein Herz hofft natürlich immer noch auf eine zweite Chance, weil ich ihn liebe. Dass er einfach nur Angst hat. Dass er doch noch merkt, dass er mich liebt. Weil er sich auch widersprüchlich geäußert hat.

Er sagte, dass er in mich verliebt ist, aber mich nicht liebt, dass er für eine feste Beziehung nicht genug empfindet. Nur um ein paar Minuten später zu sagen, dass er seit ein paar Tagen darüber nachdenkt, ob er eine innere Hemmschwelle hat, dass er nur bis zu diesem Punkt empfinden kann, an dem er gerade ist, oder ob er doch noch mehr empfinden kann. Ob er mehr als das, was er gerade empfindet, empfinden kann. Ob er gerade wirklich nur verliebt ist oder ob das schon Liebe ist.

Ich möchte mit der Beziehung abschließen und bin hoffentlich auf einem guten Weg. Ich habe einfach Angst davor, dass er entgegen meiner Erwartung, sich doch nochmal meldet und es doch nochmal versuchen möchte und mich damit wieder zurückreißt und alles wieder von vorne beginnt.

Aber ist diese Angst begründet? Wie realistisch ist es, dass er sich nochmal meldet? Wie sind da eure Erfahrungen?

17.09.2024 09:14 • x 3 #6


S
Liebe bree,

Du hast Dich in einen Mann verliebt, der absolut nicht zu Dir passt.

Für mich ist da der Punkt, hinzusehen, warum das passiert ist?

Du brauchst Nähe, er Distanz. Er hat Dir mehr als deutlich, aber recht nett, klargemacht, dass es mit Euch nichts wird. Du möchtest das momentan nicht wahrhaben.

Ich habe nicht herauslesen können, was für Dich an diesem Mann so Besonders war...
weniger können zwei Menschen mMn kaum zusammenpassen.

Was genau wünscht Du Dir zurück, was genau ist es, womit Du nicht umgehen kannst?
Und vor allem - warum?

17.09.2024 09:23 • x 7 #7


c_minor
Zitat von bree:
dass er es als Forderung verstand, dass ich seine Freunde kennenlernen will.

Und da ist halt wieder das Grundproblem in seiner Welt: Beziehung = Verantwortung, (An-)Forderungen, Arbeit

Zitat von bree:
Das war es aber nie. Es war immer nur der Wunsch mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Und genau das konnte er nicht ertragen - es war einfach schon zu viel Zeit, die du gefordert hast.

Zitat von bree:
Er antwortete, dass mir die regelmäßigen Treffen in den letzten Wochen wichtiger waren als ihm.

Er war wahrscheinlich froh, wenn er endlich wieder seine Ruhe hatte.

Zitat von bree:
Er sagte, nein, sowas macht er nicht und ich glaube ihm auch.

Das Problem ist ja auch nicht die Monogamie, sondern die Angst vor den (vermeintlichen) Konsequenzen einer zu engen Bindung.


Zitat von bree:
Mein Kopf sagt, dass es besser ist, durch den Trennungsschmerz durchzugehen, ihn und die Beziehung abzuhaken.

Das ist die Richtung. Das Gefühl braucht immer etwas mehr Zeit, um mit dem Kopf wieder in Einklang zu kommen.

Zitat von bree:
weil ich ihn liebe. Dass er einfach nur Angst hat. Dass er doch noch merkt, dass er mich liebt. Weil er sich auch widersprüchlich geäußert hat.

Leider können wir hier die Strategie Liebe überwindet alles nicht anwenden, dass sie total unrealistisch ist. Dieser Mensch ist derzeit nicht beziehungsfähig, so sehr du ihn auch liebst - er wird nicht in der Lage sein, dir das zu geben, was du möchtest. - Finde den Fehler ...

Zitat von bree:
Ob er mehr als das, was er gerade empfindet, empfinden kann. Ob er gerade wirklich nur verliebt ist oder ob das schon Liebe ist.

Willst du tatsächlich einen Mann, der ständig an seinen Gefühlen für dich zweifelt?

Zitat von bree:
dass er entgegen meiner Erwartung, sich doch nochmal meldet und es doch nochmal versuchen möchte und mich damit wieder zurückreißt und alles wieder von vorne beginnt.

Du bist nicht nur Opfer - es liegt auch an dir, das bestmöglich zu verhindern.
Und wenn dir das so schwer fällt, ihn loszulassen, ist das evtl. auch ein Hinweis auf ein eigenes Thema.

Zitat von bree:
Wie realistisch ist es, dass er sich nochmal meldet? Wie sind da eure Erfahrungen?

Auch wenn das hart klingt: Kurzfristig wird es für ihn eher erleichternd sein, diese Bürde endlich abgeschüttelt zu haben. Dass er damit auf Dauer nicht glücklich wird, ist eine ganz andere Sache. Aber das kann man/n sich Dank moderner Beziehungsformen wie F+ schön zurecht rationalisieren.

17.09.2024 09:24 • x 3 #8


B
@c_minor Dankeschön für deine klare Einordnung! Daran habe ich auch schon gedacht, dass er einfach Angst vor einer festen Bindung hat. Dass sich das nicht ändern wird und mir nichts anderes bleibt, als durch den Trennungsschmerz durchzugehen und abzuschließen. Aber ich selbst befinde mich in einem absoluten Gefühlschaos, Herz vs. Kopf....

17.09.2024 09:24 • x 3 #9


c_minor
Zitat von bree:
Aber ich selbst befinde mich in einem absoluten Gefühlschaos, Herz vs. Kopf....

Dieser Mann hat dich (weil du es zugelassen hast) durch sein Komm-her-geh-weg-Muster regelrecht abhängig gemacht und was du jetzt erlebst, ist ein kalter Entzug.

17.09.2024 09:28 • x 3 #10


H
Zitat von bree:
Ich möchte mit der Beziehung abschließen und bin hoffentlich auf einem guten Weg. Ich habe einfach Angst davor, dass er entgegen meiner Erwartung, sich doch nochmal meldet und es doch nochmal versuchen möchte und mich damit wieder zurückreißt und alles wieder von vorne beginnt.

Ich lese bei dieser und einigen anderen deiner Äußerungen heraus, dass du dir das insgeheim wünschen würdest. Dass er sagt, er hat sich geirrt, er liebt dich und dich so richtig an sich ran lässt und „alles gut wird“.

Es liest sich aber definitiv nicht so, als wäre er dazu in der Lage. Also mein dringender Rat, bleib für dich selbst straight dabei das zu beenden. Nichts von deinem Eingangspost hört sich danach an, dass eine Beziehung mit ihm dich glücklich machen würde.

Es ist möglich von ihm loszukommen und klar tut es weh, aber die Alternative ja auch. Ablenkung hilft sehr gut, versuche auf andere Gedanken zu kommen. Schütze dich vor dem ewigen on/off, dem ewigen Warten und Hoffen.

17.09.2024 09:29 • x 3 #11


K
Zitat von bree:
Danke für eure Antworten! Ich würde noch gerne ergänzen, dass er es als Forderung verstand, dass ich seine Freunde kennenlernen will. Das war es ...

Wie bei fast Jedem/ Jeder, der / die verlassen wurde, hast du in Wahrheit eher die Hoffnung, dass er sich wieder meldet.
Wissen wir nicht, ob er es tut. Wir kennen ihn nicht.

17.09.2024 09:37 • x 3 #12


Gastxy45
Zitat von bree:
und ich glaube ihm auch

ich glaube ihm das explizit nicht. Zitat:
Er fragte als erstes, ob für mich nur eine feste, monogame Beziehung in Frage käme
wieso fragt man eine Frau so Etwas?
du hast echt Scheuklappen auf. selbst wenn man dich bereits drauf hinwies.

du liest dich -insgesamt- wie.. ein Spielball. ist deine Beziehungs-Zukunft zu 100% davon abhängig was er tut? so liest du dich.
ich weiß nicht wie man dir helfen kann, bevor du dich nicht mit dir selbst auseinandersetzt.
wieso gerätst du in sowas rein?
wieso bist du nicht in der Lage dich zu positionieren (siehe Widersprüche oben)?
wieso, wenn du reingeraten bist, kommst du nicht raus; selbst wenn du vor roten Flaggen kaum mehr aus'm Fenster schauen kannst?

du empfindest etwaig, relativ sicher sogar, provozierend was ich zu dir sage. ist es auch. ich versuch dir die Augen zu öffnen; die du offenbar ZU hast. der Typ ist'n Roter-Flaggen-Zoo. und bei dir selbst ist auch was nicht okay dass du a) dich drauf einlässt, und b) nicht rauskommst.
was ist denn mit dir los, dass du auch nur grenzwertigst in Erwägung ziehst dich da nochmal drauf einzulassen? nachdem du zu ihm sagtest das keinesfalls zu tun. was war diese Aussage? deinerseitige Manipulation?
wiederkommen wird er recht sicher; so schätze ich das mal ein. du wärst -für mein Dafürhalten- gut beraten wenn du, bis das passiert, ihm gegenüber resistent geworden bist. daher adressiere ich dich so.
wieso tust du dir das an? bist du bereit mal über dich selbst nachzudenken? zu gucken was dich veranlasst sonem Spinner hinterherzuhängen?

17.09.2024 09:38 • x 3 #13


S
Zitat von Gastxy45:
ich weiß nicht wie man dir helfen kann, bevor du dich nicht mit dir selbst auseinandersetzt.
wieso gerätst du in sowas rein?
wieso bist du nicht in der Lage dich zu positionieren (siehe Widersprüche oben)?
wieso, wenn du reingeraten bist, kommst du nicht raus; selbst wenn du vor roten Flaggen kaum mehr aus'm Fenster schauen kannst?

Genau diese Fragen sind es, mit denen Du Dich dringend auseinandersetzen solltest, liebe bree!

Dass Du dies im Moment verzweifelt zu vermeiden möchtest, ist mir klar - aber damit verlängerst Du ausschließlich Dein eigens Leiden.

Schau mal, ob der Bindungsangst hat oder auf den Mond ausgewandert ist, bedeutet das Gleiche...er hat Eure Beziehung beendet.
Du meinst nun, wie Viele, damit besser klarzukommen, wenn Du verstehst, warum. Und vor allem, dass es damit ja an ihm liegt und nicht an Dir!

Helfen tut Dir das aber nur, wenn Du nun bei Dir selbst hinsiehst. Und nicht zu ihm!
Es hat einen Grund, warum Du Dich in ihn verliebt hast!

17.09.2024 09:46 • x 2 #14


B
Bei all seiner Distanziertheit, er kann unglaublich liebevoll, fürsorglich und aufmerksam sein. Er kann Nähe zulassen. Wir haben grundsätzlich die gleichen moralischen Grundwerte und Vorstellungen. Unsere Jobs nehmen sehr viel Zeit in Anspruch und gehen tief ins Private. Wenn man diese Jobs nicht aus voller Überzeugung macht, dann hält man nicht lange durch. Und wir machen sie beide aus Überzeugung. Dementsprechend viel Raum nahm der Job auch im Privaten ein. Aber es tat immer gut, sich privat und ungehemmt darüber auszutauschen.

17.09.2024 09:49 • x 1 #15


A


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