Loslassen Persönlichkeitsstörung

Zitat von Sternchen109:

Ich habe mir daher oft die Frage gestellt, ob alles anders verlaufen wäre, wenn ich mehr auf ihn zugegangen wäre? Aber hätte sich wirklich was geändert?!

Klassische Manipulation, würde ich sagen. Dir ein schlechtes Gewissen einreden wollen damit er sich das nicht selbst eingestehen muss. Lauf. Schnell und weit.

Zitat von Bumich:

Kann es sein @Sternchen109, dass du das Wesen des Loslassens missverstanden hast?

Das mag so klingen, aber ich verstehe schon, dass es nicht darum geht, die Erinnerungen loszulassen, aber genau in diesem Moment wäre es für mich das Einfachste. Diese Erinnerungen mich verrückt. Dass es aber beim Loslassen nicht darum geht, habe ich schon verstanden

Effie75, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Und mich ging es ganz selten. Wenn ich bspw über die Arbeit reden wollte (arbeite in einem Sozialberuf), kam hier keinerlei Verständnis auf. Da hieß es nur, ich soll mir nicht immer so einen Koof machen, mich abgrenzen, und mir nicht so viel aufbürden. Aber in diesem Moment wollte ich einfach nur einen Austausch. Den Leute aus einem anderen Berufsfeld haben meistens ganz tolle Zugänge, die man aufgrund seiner "Betriebsblindheit" vielleicht nicht mehr hat.

Zu Silvester wurde meine Hündin mit Verdacht auf Vergiftung in die Tierklinik gebracht, sie musste 3 Tage dort bleiben. Von dem Moment als wir sie hinbrachten bis hin zu weiteren 3 Tagen redete er kein Wort mit mir. Silvester war gelaufen. Im
Nachhinein durfte ich mir anhören, ich hätte völlig übertrieben, sie hätte ja eh nur eine Verkühlung gehabt (es kam raus, dass sie eine starke Gastritis mit Kehlkopfentzündung hatte und es auch Auffälligkeiten beim Röntgen gab). Er hat mich nicht einmal in den Arm genommen und getröstet. Er war angefressen, weil ich ihm Silvester zerstört hatte ..

Zitat von Effie75:

Es geht überwiegend um seine Probleme. War so, oder?
Deine sind lächerlich und peanuts.
Du wirst angeschwiegen wegen Kleinigkeiten. Meistens weil du ihn nicht genug beachtet hast.
Er entscheidet wann er Beachtung braucht. Es kann dir auch passieren, dass du nervst und er seine Ruhe braucht.

Und egal wie man reagiert, sei es durch den meistens kläglichen Versuch das Verhalten zu spiegeln, oder auch durch direktes Ansprechen, wird es nichts bringen.

Zitat von Effie75:

Das sind Egoisten, die wenig emphatisch sind.
Menschen, die nur nehmen und wenig geben.

Und bei Bedarf durch Ignoranz bestrafen, damit man wieder in die, für sie richtige Spur kommt.

Zitat von Effie75:

Da bekommst du keine Augenhöhe. Es sei denn du möchtest dauernd Drama und dieses ich mache mich interessant indem ich verschwinde spiel spielen.

Ja, sowas endet in einem äußerst schmerzvollem On-Off und mit jedem Off wird es schlimmer, tut es mehr weh.
Und obwohl es sich total paradox, ja regelrecht bescheuert anhört, die Anziehung zu solchen Menschen wächst sogar noch mit jedem Male, von daher liebe @Sternchen109 - suche nicht nach einer Diagnose des Ex, das können, wenn überhaupt nur Fachleute und es würde Dir eh nicht bei der Verarbeitung Deines Kummers weiterhelfen.

Zitat von Error:

einer Diagnose des Ex, das können, wenn überhaupt nur Fachleute und es würde Dir eh nicht bei der Verarbeitung Deines Kummers weiterhelfen.

Die er mit Sicherheit nie braucht. Weil ja alle anderen Schuld sind.

Aurarbeitung ist nicht möglich. Alles nicht mehr der Rede wert. Weder in der Beziehung, noch während der Trennung.

Zitat von Sternchen109:

Er war angefressen, weil ich ihm Silvester zerstört hatte ..

Und du hast noch darüber nachgedacht ob das stimmt. Und hast ein schlechtes Gewissen gehabt. Kenne ich alles. Normal wäre gewesen, er wäre mit gefahren.

Das fällt einem alles hinterher wie schuppen von den Augen.

Tröste dich damit, dass er nichts gelernt hat und es wieder so machen wird. Du niemals wieder.
Er wird die nächste bedürftige finden. Sie wird glauben einen tollen Mann gefunden zu haben und er eine Frau, die nicht alles mit sich machen lässt.
Einer von beiden wird sich selbst aufgeben.

Vielen Dank, Error!

Bitte nicht falsch verstehen: ich bin nicht zwanghaft auf der Suche nach einer Diagnose. Denn diese würde in der Tat nichts ändern. Sie bietet aber eine Erklärung. Vorallem hilft sie MIR in wenig zu verstehen, dass es egal gewesen wäre, was ich gemacht hätte, es hätte sich nichts geändert.

Und ich gebe dir recht: ich habe so oft versucht, mit ihm zu reden. Er saß nur gelangweilt auf der Couch, er ist sogar mal
dabei eingeschlafen. Wenn es ihm zu viel wurde, stand er auf und ging. Dann folgte Ignoranz durch Schweigen!

Ich bin davon überzeugt, Effie75, dass es bereits jemand neuen gibt. Aber auch das soll keine Rolle mehr für mich spielen - tut es aber, weil es schmerzt.

Ich merke, dass es mir sehr hilft, hier mit euch zu schreiben. Die letzten Wochen habe ich "nur" geredet. Das war auch gut, aber es niederzuschreiben, ist nochmal anders.

Ich habe ihm damals auch einen Brief geschrieben. Ob er ihn laß, bezweifle ich. Er ließ ihn jedenfalls kommentarlos in der Wohnung zurück. Fand ich furchtbar. Auch wenn ihn der Brief nicht mehr interessiert, hätte er ihn wenigstens mitnehmen und wegschmeißen können. Zeugt von Ignoranz für mich.

Natürlich schmerzt das. Das ist bei jeder Trennung so.
Wäre das nicht so, dann hättest du nicht geliebt. Du kannst lieben und vertrauen. In deinem wertesystem kommt so ein Verhalten nicht vor.
Deshalb ist es wichtig, dass du es verstehst. Das du nichts hättest ändern können. Es sei denn, du möchtest ständig hypes liefern.

Wenn du es verstanden hast wünsch ihm alles Gute. Verzeih ihm, dass er nicht anders kann und gib nie wieder mehr, wie du bekommst.

Du wirst sehen, du ziehst nie wieder so einen Mann in dein Leben. Und wenn doch, dann ist der schnell Schnee von gestern.

So jetzt mittag. Lasst es euch schmecken.

Zitat von Effie75:

Loslassen kommt mit der Zeit. Das kann zwar wollen, aber nicht erzwingen.

Da wäre ich mich auch nicht so sicher. Oberflächlich betrachtet mag es so erscheinen. Geht man der Sache auf den Grund entpuppt es sich als etwas ganz anderes. Es wäre töricht zu Denken, loslassen ist ein einmaliges Ereignis. Ein mal gemacht und alles ist für immer schön. Unfug. Es ist ein innerer andauernder Prozess, den man ganz bewusst beschreiten muss. Dieser Prozess des Loslassens dauert unser ganzes Leben lang an. Die zeitliche Dimension ist dabei folglich belanglos und nur eine Ausrede des Egos. Wer das Wesen des Loslassens betrachtet, erkennt das Loslassen nichts mit Verlust oder Leid und Schmerz zu tun hat. Ganz im Gegenteil. Das einzige was losgelassen wird sind die krankhaften und schädlichen Gedanken und dessen Anhaftung an ihnen. Es wird die Illusion losgelassen, etwas loslassen zu müssen. Es wird die Illusion losgelassen, wir hätten etwas was wir loslassen müssten. Um etwas loszulassen muss man ersteinmal etwas haben.
Das ist schon der erste Irrtum, etwas zu besitzen, was wir loslassen könnten. Nur unsere wirren und kranken Gedanken und Einstellungen lassen wir los. Alles andere bleibt unverändert. Darum klappt euer Loslassen auch nicht. Ihr denkt, dann geht das Schlechte und dann scheint einem die Sonne aus dem Ar. und das angekratzte Ego ist wieder aufpoliert und kann wieder tun und machen wie es will. Albern. Nein. Nein. So ist das nicht. Das einzige was losgelassen wird ist unser krankes Ego mit seinen unstimmigen zuständen.

Zitat von Bumich:

Es ist ein innerer andauernder Prozess, den man ganz bewusst beschreiten muss.

Das ist kurz nach einer Trennung viel zu viel verlangt.
Da kann man hinkommen. Wäre wünschenswert.
Aber unser ego ist eben vorhanden bei uns allen.
Loslassen muss man das ganze Leben. Und ja es ist das ego. Aber doch menschlich.

Ich glaube nicht, dass alle denken alles wird wunderbar, wenn man nur losgelassen hat.
Loslassen bedeutet für mich, dass ich keinen Anspruch darauf habe, dass andere meine Erwartungen erfüllen.
Das kann ich überhaupt nicht beeinflussen.

Aber ich kann mich weiter entwickeln. Dazu muss ich aber verstehen, warum ich in so eine Abhängigkeit geraten bin.
Das ist ganz alleine mein Verhalten. Der andere macht nur das, was ich zulassen.

Aber kurz nach einer toxischen Trennung muss man erstmal mal wieder zu sich kommen.

Zu sich finden und sein eigenes Dasein in den Vordergrund stellen. Mir geht es nach Woche 1 Trennung körperlich gut. Ich esse, kann schlafen, lachen und weine nicht. Ich bin nicht verzweifelt. Dennoch denke ich jeden Tag daran. Warte auf Nachricht und bin mit heute schon dreimal schwach geworden auf WA. Es ärgert mich sehr, mein innerer Monk sehnt sich nach seiner Aufmerksamkeit, die Unruhe steigt auf und die blöden Gedanken kommen. Hat er mich schon vergessen bla bla, ihr wisst was ich meine. Ich selber weiß, das ich ihm egal bin und er schon längst wieder woanders am spielen ist und trotzdem nagt es an mir. Mein Ego wurde von ihm gefüttert und so hänge ich zwischen lass mich endlich in Ruhe und melde dich bitte. Er tut mir nicht gut. Ich würde gerne diesen Bedarf an Aufmerksamkeit abstellen. Und bei mir kommt diese Sehnsucht aller drei Tage durch. Länger schaffe ich noch nicht.

Ja, Mel75, ich verstehe dich sehr gut!

Auch mir geht es so: ich esse, schlafe (twm sogar besser als jemals zuvor) und lache. Und dann plötzlich kommt das Tief - völlig unerwartet! Vorhin erst wieder. Ich wollte schon zum Hörer greifen und eine Freundin anrufen; habe mich dann aber selbst ermahnt und mir vorgenommen, heute mal alleine damit klarzukommen. Und plötzlich schrieb mir aus dem Nichts eine Freundin - alles hat seinen Grund

Zitat von Sternchen109:

Dann folgte Ignoranz durch Schweigen!

Sei froh
es hätte auch in stdlangen Monologen enden können, ohne das du unterbrechen darfst

Zitat von Heffalump:

Sei froh es hätte auch in stdlangen Monologen enden können, ohne das du unterbrechen darfst

Doch manchmal hätte ich mir genau das gewünscht!

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, dass ich diesen Menschen eigentlich gar nicht kenne. Auf Frage nach seiner Kindheit, früheren Beziehungen, Zukunftsplänen wurde mit einem Schulterzucken oder "Ich weiß nicht (mehr)." geantwortet. Er konnte auch nie eine Antwort geben, wenn es um die Essens- oder Freizeitplanung ging - Schulterzucken, "Ist mir egal.", "Entscheide du."

Das Wichtigste war nur, dass wir etwas unternommen haben, denn zu Hause sitzen wollte er auf keinen Fall und dass er seinem Hobby/Leidenschaft/Fanatismus uneingeschränkt nachgehen konnte. Die einzige Wichtigkeit in seinem Leben war auch dieses Hobby: "Sollte ich mich jemals zwischen dir und meinem Hobby entscheiden müssen, werde ich mich immer für mein Hobby entscheiden."