Ihr habt zusammen gefunden, weil einer beim Anderen genau das fand, was ihm selbst fehtt. Er ist ein passiver Mann, der wohl ein wenig in seiner eigenen Welt lebt und wenig bis keine Widerworte bietet. Der geschehen lässt anstatt die Dinge selbst in die Hand zu nehmne. Und Du die Starke die alles managt, alles regelt und alles steuert.
An sich nicht schlimm, weil sich beide ergänzen und jeder beim Anderen das findet was bei ihm nicht ausgeprägt ist. Aber auf längere Sicht wurdest Du zu einer Art Übermutter und Dir fehlte die Reibungsfläche. Er hätte Dir Parole bieten müssen und mit Deinen kränkenden Tiraden wolltest Du ihn aus der Reserve locken. Aber der Schuss ging nach hinten los denn es wirkte nicht. Er blieb in seiner Rolle und zog sich in sich sich zurück und blieb passiv. Was Dich wieder wütend machte und reizte und dann ging das Geschrei wieder von vorne los.
Damit hast Du ihn überfordert, überrannt und vor allem etwas getan, was man ihn Beziehungen niemals tun darf. Du hast ihm seine Würde genommen mit Beschimpfungen und ihm damit zu verstehen gegeben dass er ein Versager ist, einer, der Dir nichts Recht machen kann. Ohne Respekt und Feingefühl, ja, aber das fällt Dir reichlich spät auf.
Es wundert mich nicht, wenn er das nicht mehr mitmachen will, denn was war er denn für Dich? Einer, den man beschimpfen darf, den man kränken darf und der nichts Recht machen konnte.
Weißt Du, ich verstehe Eure Mechanismen durchaus, die sich da eingespielt und immer mehr verstärkt haben, aber wenn der Respek für den Partner verloren geht, ist die Beziehung zu Ende. Denn jede Beziehung hat ihre Basis in gegenseitiger Toleranz und auch im Respekt. Der Andere hat seinen Wert auch wenn er gerade nicht so ist wie man ihn gerne hätte.
Probleme kann man besser in Ruhe ansprechen. Was heißt hier, die Form wahren! Ja, natürlich wahre ich die Form, auch wenn ich mit meinem Partner mal nicht einverstanden bin. Ich verwqandle mich doch nicht in eine Furie, die über den Anderen herzieht und ihm keine Luft mehr zum Atmen lässt. Du suchst Rechtfertigungen für Dein Verhalten, das aber absolut nicht in Ordnung sit.
Wie soll sich Dein Mann denn einordnen, wenn er von Dir überfahren wird? Er hat weder die Kraft noch den Mut Dir Grenzen aufzuzeigen, er fügte sich und gab klein bei. Und Du hast Deine Grenzen immer weiter ausgedehnt. Das ist nicht fair, denn Schwächere muss man nicht noch treten.
Und jetzt hat er die Nase voll, jetzt ist der Zug abgefahren, die Liebe vollends erloschen. Wahrscheinlich hat Euch nur noch die Gewohnheit verbunden, aber von gegenseitigem Respekt lese ich hier nichts. Er will aber auch gesehen werden, er will auch etwas richtig machen, er will auch einen Wert haben.
Du hast den Bogen überspannt und er vergisst das nicht, denn die Kränkungen sizen tief. Er braucht Luft zum Atmen, er braucht Raum für sich damit er sich wieder einordnen kann. Ob das auf lange Sicht was zu retten ist weiß ich nicht. Aber es ist gut, dass Ihr es nochmals versuchen woll. Ich könnte mir vorstellen, dass Euch eine Paartherapie helfen könnte, denn da kommt ein Unbeteiligter Dritter dazu der objektiv ist und Eure Mechanismen erkennt und Eure Andersartigkeit stehen lässt.
Du wirst ihn nicht ändern können, er wird der bleiben der er war. Und Du auch. Aber gegensetiger Respekt anstatt wie eine Dampfwalze über den anderen hinweg zu rollen, ist der Grundpfeiler.
Ich war mal bei einem Therapeuten, denn auch ich habe manchen Bogen überspannt und mein Mann ist der passive Dulder. Allerdings habe ich ihn nie beschimpft. Und da fragte mich der Therapeut, ob ich meinen Mann respektiere.
Ich fühlte die Wichtigkeit dieser Frage und war erleichtert sagen zu können, ja, ich habe durchaus Achtung vor ihm. Ich habe manchmal das Gefühl. er ist der Klügere von uns beiden.
Das habe ich nie vergessen und beherzige es auch. Auch der Andere hat seinen Wert und seine Würde die ich ihm nie absprechen darf und umgekehrt.
Euch alles Gute und vielleicht schreibst Du ab und an mal wie sich alles anlässt.
27.03.2023 10:52 •
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