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Trennungsgedanken, Loslassen oder Kämpfen
Hallo liebe Forumsmitglieder!
Ich bin ein wenig verzweifelt. Mich plagen seit geraumer Zeit Trennungsgedanken. Genauer gesagt befinde ich mich in einer Gedankenspirale, die so langsam wirklich belastend wird. Das Problem ist, dass ich an meiner Beziehung festhalten will, auch wenn es sich zurzeit so anfühlt, dass ich meine Freundin nicht mehr liebe. Meine Hoffnung ist, dass äußere Umstände dazu beigetragen haben, dass ich mich so fühle, wie ich mich fühle oder dass es einfach eine dieser typischen Phasen ist, in der man generell alles in Frage stellt. Vielleicht ist es ja auch eine Mischung. Egal was es ist, es belastet mich sehr und die Frage ob ich Schluss machen soll oder nicht, ist mein täglicher Begleiter geworden. Im Folgenden habe ich versucht die angesprochenen „Umstände“ ein wenig näher zu beschreiben und hoffe einfach mal auf ein paar Statements von euch, wie Ihr die Sache sieht.
Ich bin seit 3 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Zuvor hatte ich noch keine Beziehung. Bevor wir zusammenkamen, hatte ich lediglich gelegentliche S. innerhalb meines Freundeskreises. Während dieser Zeit wuchs bei mir aber auch stark das Bedürfnis nach einer Beziehung. So hatte ich dann in einer Disko meine jetzige Freundin kennengelernt. Generell würde ich sagen, dass wir ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, was wir relativ schnell erkannt hatten, aber uns nicht weiter gestört hatte. Teilweise mussten wir auch oft darüber lachen ))
Nun zu den Problemen:
Problem 1
Bevor ich mit meiner Freundin zusammengekommen bin, war mein Freundeskreis wie eine zweite Familie für mich. Seitdem ich mit meiner Freundin zusammen bin, wurde die Zeit, die ich mit meinem Freunden verbracht habe sukzessive weniger. Was aber nicht daran hängt, dass meine Freundin so anhänglich wäre, sondern weil die Zeit aufgrund von Studium und Arbeit einfach nicht mehr so da ist und ich auch ein Typ Mensch bin, der Zeit für sich alleine brauch. Daher kommt es auch oft vor, dass ich gar keine Lust habe noch aus dem Haus zugehen, um was mit Freunden zu unternehmen, was oft mit einem schlechten Gewissen verbunden ist. Dieses schlechte Gewissen begleitet mich eigentlich schon seit Anfang meiner Beziehung. Zusätzlich ging das erste Treffen mit meinem besten Kumpel ziemlich in die Hose. Er war besoffen und hatte sich ziemlich daneben benommen. Seither war das Verhältnis zwischen den beiden eher distanziert, was ich auch nachvollziehen kann. Dem nicht genug, hatte ich aus welchen Gründen auch immer (ich muss wohl betrunken gewesen sein) meiner Freundin erzählt, mit welchen Frauen in meinem Freundeskreis ich was hatte. In der Summe führte das logischerweise dazu, dass sich meine Freundin von Anfang an nie wohl gefühlt hat in meinem Freundeskreis. Aber auch in einem anderen Freundeskreis hatte ich den Eindruck, dass sich meine Freundin nie wirklich wohl gefühlt hat. Später stellte sich heraus, dass ich sie oft auf Partys alleine gelassen hatte, was ich nicht so wirklich bemerkt hatte. Anfangs dachte ich aber auch, es wäre ganz cool, wenn wir unabhängig auftreten und nicht ständig aneinander hängen. [das hatte ich wohl übertrieben ((((].
Naja, auf jeden Fall spielt das Thema „Freundeskreis und Freundin“ eine große Rolle in meinem Gedankenkarussell, weil wenn ich an die Zukunft denke, meine Freundin und der eine wichtige Freundeskreis nicht in einen Gedanken passt.
Problem 2:
Irgendwann kam in mir die Frage auf, ob wir überhaupt zusammen passen. Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern. Zu diesem Zeitpunkt waren wir ca. 18 Monate zusammen und ich hatte das Gefühl, dass es ihr nicht passt, dass ich mich mit meinen Freunden treffe (Später stellte sich heraus, dass dies nicht der Fall war. Ich hatte bei whatsapp ihre Art zu schreiben einfach fehlinterpretiert). Ich stellte mir einfach vor, wie es wäre wieder Single zu sein und der Gedanke fühle sich im ersten Moment befreiend und gleichzeitig beängstigend an. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen, was mir auch teilweise gelungen war. Aber er kam immer wieder mal auf, so dass ich dachte ich müsste die Beziehung beenden. Irgendwann verhielt mich immer abweisender und meine Freundin merkte natürlich das irgendwas im Busch ist. Ich erzählte ihr, welche Gedanken in meinem Kopf meinem Kopf kreisten. Die Art und Weise, wie wir das Gespräch führten, hatte uns aber wieder sehr nah zueinander gebracht. Wir wollten beider mehr für unsere Beziehung tun. Sie wollte dass ich mich wieder mehr mit meinen Freunden treffen sollte bzw. gleichzeitig wollte sie sich auch mehr integrieren und Vergangenes versuchen zu vergessen (Natürlich gab es bei mir auch Punkte, die an denen ich arbeiten musste^^). Zusammengefasst kann man sagen, dass die Welt wieder in Ordnung war. Doch kurz darauf erkrankte der Vater meiner Freundin an Krebs und verstarb dieses Jahr im Sommer. In dieser Zeit herrschte natürlich Ausnahmezustand und alle Probleme, die wir in unserer Beziehung hatten, schienen auf einmal nicht mehr wichtig und wurden hinten angestellt. Diese Zeit war wirklich sehr hart. Wenn ich dran denke, wie mich das belastet hat, kann ich mir kaum vorstellen, wie es für meine Freundin bzw. Familie gewesen sein muss. Hinzu kamen der Stress im Studium und vieles mehr. Ich merke gerade beim schreiben, dass ich noch 10 Seiten schreiben könnte, was aber nicht zweckmäßig ist. Was ich aufzeigen wollte, ist, dass in der Zeit, in der wir bis jetzt zusammen waren viel schei. passiert ist und von Stress geprägt war. Seither sind 2 Monate vergangen, der Stress hat nachgelassen, die alltäglichen Probleme treten wieder in den Vordergrund und ich frage mich schon wieder, ob ich in der richtigen Beziehung bin. Es gibt viele Dinge, die ich an meiner Freundin liebe, gleichzeitig denke ich ständig, dass wir zu unterschiedlich sind, um glücklich zu sein. Kleinigkeiten fangen an mich an ihr mehr und mehr zu stören. Immer noch haben wir beide wenig Zeit und verbringen sie hauptsächlich alleine miteinander. Ich fühle mich momentan wie in einem Käfig. Auf dem Weg zur Uni fallen mir haufenweise hübsche Frauen auf, während ich meine Freundin immer unerotischer finde und das Gefühl habe, dass sie eigentlich gar nicht mein Typ ist...Diese Gedanken machen mich wirklich fertig. Ich hab gedanklich das Schluss machen durchgespielt. Alleine das hat schon so weh getan, dass ich mir nicht vorstellen kann Schluss zu machen. Auf der anderen Seite laugt mich diese Beziehung momentan ziemlich aus und der Gedanke dem ganzen zu entfliehen ist manchmal sehr verlockend. Genau dieser Zwiespalt lähmt mich in allem was ich tue.
Ich hoffe ich konnte euch einen Eindruck vermitteln, wie es momentan in mir aussieht. Leider habe ich doch mehr geschrieben als ich vorhatte. Aber ich hoffe dennoch, dass einer von euch vielleicht was dazu sagen kann. Im Kern geht es ja um die Frage, ob ich mit der Hoffnung richtig liege, dass das ganze eine Phase ist und die Gedanken wieder verschwinden, oder ob das doch tatsächlich Zeichen sind, dass ich meine Freundin einfach nicht mehr liebe....
Vielen Dank im Voraus schonmal für Eure Statements!
12.11.2014 21:01 •
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