Resümee
2 Monate verlassen
Sie muss ihn behalten, zum Wiederverwerten taugt er nicht viel. Technisch ist er ein geschickter Stratege, hilfreich wenn PC und Auto streikt. Menschlich, nunja, es gab in den 25 Jahren durchaus schöne Zeiten, aber wenn es vor meinem geistigen Auge vorbeiflimmert, seh ich jetzt auch die Schatten.
So ein Haus macht auch Arbeit, die hat er mir oft überlassen. Nicht weil es meines war, sondern weil Strassenkehren keine Aufgabe für glorreiche Helden ist.
In den 25 Jahren waren es auch 25 Winter, auch mal mit viel Schnee. Schnee geräumt hab immer ich, allein. und dann kam der gottgleiche und schon waren die Haufen falsch platziert. Wenn er morgens aufstand, hätte er bei der ersten Zig. gleich auch den Gehweg durchschieben können, aber das ist unter seiner Würde.
Fenster putzen, Wäsche waschen, trocknen, bügeln, in den Schrank befördern. Einkaufen, kochen und Essen herstellen, welches ihm auch schmeckt, ein Kampf. Total verzogen von seiner Mutter!
Er hat 24 Jahre gebraucht, um Spaghetti nudeln essen zu können, ob wohl alle anderen Nudeln aus der selben Teigmischung sind . ?!
Gemüse ist nicht mal Beilage, sondern höchst unnütz!
Der normale Haushalt oblag mir, Garten sowieso. Und da war ich auch voll berufstätig. Kleine Wünsche, bsp. ein Wochenende weg zu fahren, wurden in seine Sicht positiv mit seinen Interessen verpaart. Ein Autotreffen hier oder wir bleiben zuhause.
In der Zeit als unser Sohn geboren wurde und auch in den ersten 4 Jahren seines Lebens, war mein Mann in seiner Freizeit mehr in der Garage, als bei uns beiden. Ich hätte ihm dort ein Feldbett aufstellen können. Er hatte, wie so viele Männer, einen anstrengenden Job, er fuhr Waren durch Südeuropa und war viel unterwegs. Selbstständig.
Wir waren zu Hause, allein und selbstständig mussten wir 2 ohne ihn die Wochen bewältigen.
Wir hatten soviel Geld, das es eben so gereicht hat. Neue Möbel oder Urlaub war einfach nicht drin. (der Edelstahlauspuff für 600Euro für´s Auto) war jedoch überlebensnotwendig. Oft verbrachten wir, als unser Sohn zur Schule kam, die Wochenenden bei seiner Mutter, meine war gestorben, als mein Sohn 9 Monate alt war.
Diese Wochenenden waren immer gleich. Gleich langweilig, fad und er konnte mich und Kind dort absetzen, seinen Hobbys nachgehen und hatte ein reines Gewissen.
Wenn ich ausgebrochen bin, in diesem Trott, dann war ich komisch oder er fragte mich dann, Stunden später, ob ich ausgesponnen hätte!
Aber irgendwie war ich so verstrickt in diesem Leben, das irgendwie immer weniger meines war.
Als der Mann des Schwiegerdrachens starb, war der Wochenendaufenthalt dort auch Geschichte. Auch, wie könnte es anders sein unschön. Aber gehört hier nicht her.
Der Junge wurde ja auch älter, orientierte sich lange an seinem Vater und ist jetzt trotzdem ein lieber junger Mann, mit Qualitäten, die er nicht von seinem Vater übernommen hat, er ist eine gesunde Mischung aus uns geworden. Dafür binich dankbar. Das diese 25 Jahre nicht völlig umsonst waren, Die zweimalige Firmenpleite, die Schulden, die zu DM-Zeiten im sechsstelligen Bereich lagen, weil halt nun mal Dinge geschehen, wenn man nicht auf das Wissen der Ehefrau zurückgreifen will, weil die ja keine Ahnung hat.
Nur Männer haben Ahnung vom Leben, von Firmen, von . nein ich will hier nicht über die Zeiten klagen, die nun so lange zurückliegen.
Kommen wir zurück in die Jetztzeit. Ich hätte ihn in all den Jahren gern so gefühlt, alle 5-6 Jahre zum Teufel gewünscht, weil er sich so verändert hat, aber wir haben jedesmal einen Weg gefunden.
Oder sagen wir es so, ich habe eingelenkt und nachgegeben, weil ich ihn liebte.
Als Person nahm ich mich erst wieder vor 4 Jahren wahr, als ich den Hund bekam, das war wohl genau der Zeitpunkt, als er begann sich zurück zuziehen. Zuerst fiel es mir nicht so auf, ich war glücklich, mehr von meiner Persönlichkeit wieder zu entdecken.
Ich habe immer gern gelesen, war gerne unterwegs, Städte oder Länder besuchen, mit Freunden Spaß haben, grillen oder andere Dinge zu tun, Kino, Theater. Sowas eben. Er war zwar für Urlaub, aber gespart hat er lieber für Autoteile. Also wenn Du in Urlaub fahren willst, dann spar Du. Er entschied dann wohin, welches Hotel oder Unterkunft usw.
Es gab Zeiten, wo ich mit meinem Minieinkommen alles stemmte, sein Einkommen war ja durch die Schuldenrückzahlung belastet.
Aber ein Wochenende in Salzburg, Wien oder andere nahegelegene Ecken wäre schon drin gewesen. Zur Not hätte ich, ach egal. Wir sind nie mehr weg gekommen, das Auto welches mir gehört, auf dem Papier, war die Woche nicht mal zum einkaufen zur Verfügung, weil er damit in die Arbeit fuhr und ich konnte alles zu Fuß oder per Rad erledigen.
Am Wochenende, der Großeinkauf, den machte er meistens. Ich hatte dann den Haushalt, der kam ja immer zu kurz.
zu kurz kam, jetzt im Nachhinein, unsere Ehe unser Eheleben unser Dasein als Paar und Familie.
Und dann kam der Zeitpunkt, als sie in sein Leben trat und mein Vater mir die Pflichten für das Haus überlies, weil es ihm nicht mehr gut ging. Ich somit viel bei meinem Vater, mein Mann plötzlich viel Zeit für
seine Frau? Mitnichten!
seine wiederentdeckte Jugendliebe - der Anfang vom Ende
Die Sorgen um den Vater, um das Haus wurden erdrückend, hab viel im Schlaf verarbeitet, und der war in den letzten drei Jahren Mangelware.
Er hat sich von uns entfernt. Ich seh das jetzt differenzierter, als damals. Er hat sich abgenabelt, zu ihr hin genabelt und sich dann verliebt
Wir waren ja versorgt, Haus war meines, Vater inzwischen tot, Sohn erwachsen, Ehefrau moralisch, seelisch und menschlich durch Stress und Trauer nicht mehr sein wichtigstes Wasauchimmer und Sie war da für ihn, hat seine Sorgen, seine Ängste, sein ganzes Wasauchimmer genommen, getätschelt, geknuddelt, geküsst, gefic.
Ich bin mir sicher, er bekommt seine Quittung. Für sein Verhalten uns gegenüber.
Ich habe gestern den Kater meines Sohnes einschläfern lassen. Auch das ist ein trauriges Ende einer Lebensgeschichte, eines Abschnittes, den Er nicht mehr mitgehen musste.
Er weiß es, durch den Kontakt zu seinem Sohn. Das reicht. Ich habe gestern das Kontaktverbot ausgesprochen, für die nächsten 3-4 Monate. Habe ihn in FB und sonst überall entfernt. via E-Mail haben wir nun Kontakt, da fragt er mich doch glatt nach seiner Post, wie er die erhalten soll . meine Antwort: Nachsendeantrag und ummelden noch nicht erledigt?
Ich will diese Beziehung verarbeiten und vieles ist auch schon auf dem Erledigt Haufen, aber wenn er dreimal die Woche hier vorbei tingelt, ist mir nicht geholfen. Und er empfindet auch keinen Verlust.
Zumal, was er empfindet, mir auch völlig egal sein muss.
Ich habe diese, für mich ungute Beziehung, über Jahre hingenommen und hätte es auch weiterhin getan. Er hat sich nie so aus der Form bringen lassen und ist in dem Moment gegangen, der für ihn der einfachste war.
Aber ich habe Freunde, ein Haus, einen wunderbaren Sohn, bin noch jung genug für einen festen Freund, der mehr mit mir im Einklang sein kann, als es mein Manndings je war.
Mein Resümee aus dem ganzen ist, er soll dort wo er sich hingezaubert hat bleiben und ich gehe mit erhobenen Haupt in ein Leben, welches frei ist von Einflüssen, die mir eine Persönlichkeitsveränderung aufzwingen. Auch wenn das Selbstmitleid sich noch einmischt, ich werde siegen.
Und was bleibt, ist mein Sohn. Das Beste, was ich aus 25 Jahren mitnehme!
05.12.2017 09:06 •
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