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Loslassen nach 22 Jahren/ 3 Kinder

S
Hallo zusammen,
Ich habe mich hier angemeldet um von meiner Geschichte zu erzählen.
Meine Frau und ich sind seid 22 Jahren zusammen und mittlerweile 14 Jahre verheiratet. Wir haben 3 Kinder im Alter vom 4 , 11, 13 Jahren.
Vor ca. 2 Jahren hatte meine Frau einen schweren Unfall und hat sich in ihren Physiotherapeuten verliebt und ca.18 Monate ein Doppelleben geführt.
Das ganze ist momentan zum Stillstand gekommen.
Mir gegenüber hat sie nur noch freundschaftliche Gefühle, sie hat sich schon von mir getrennt.
Wir wohnen zurzeit noch zusammen in unserem Haus.
Sie sagt , ich soll mir keine Hoffnungen mehr machen, sie kann nicht sagen ob sie jemals wieder Gefühle für mich entwickelt.
Von meiner Seite habe ich sie früher nicht immer nett behandelt, war durch meinen Job oft gereizt.
Ich bin daraufhin vor 4 Jahren beruflich zwei Schritte zurück getreten.
Mir geht's viel besser, nur sie hat das nicht mehr mitbekommen, es war zu spät.
Sie war und ist immer noch meine Traumfrau, trotz Affäre liebe ich sie immer noch.
So verstehen wir uns eigentlich recht gut.
In ca. zwei Wochen zieht sie mit den beiden jüngeren aus, der große bleibt bei mir im Haus.
Die Angst vor dem Auszug ist bei mir riesig.
Ich schaffe es einfach nicht sie loszulassen, durch die Kinder wird immer Kontakt zu ihr sein.
Sie wirft mir meine Gefühlsausbrüche in dieser Situation vor, ich endlich die Situation akzeptieren.
Die Trennung von ihr und den Kindern setzt mir dermaßen zu.
Für mich ist es extrem schlimm dass sie selbst nur den Gedanken an einen Versuch vehement von sich weist.
Ich rede auch nicht davon den Versuch sofort zu starten.
Wie kann ich dieses alles akzeptieren?

17.08.2020 11:59 • x 1 #1


unbel-Leberwurst
Ich bin daraufhin vor 4 Jahren beruflich zwei Schritte zurück getreten.
Mir geht's viel besser, nur sie hat das nicht mehr mitbekommen, es war zu spät.

Also war die Messe vor 4 Jahren schon gelesen?
Wie war denn die Situation damals?
Keine Aufarbeitung der Krise?

17.08.2020 15:12 • #2


A


Loslassen nach 22 Jahren/ 3 Kinder

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Flashlight
Zitat von Swen1977:
Wie kann ich dieses alles akzeptieren?


Indem Du sie ernst nimmst. So schwer und bitter es für dich ist. Vielleicht wird mit der Zeit aus den freundschaftlichen Gefühlen für dich wieder mehr. Aber erst einmal würde ich ihr den Abstand den sie sich wünscht einräumen und respektieren.

17.08.2020 15:22 • x 3 #3


S
Also war die Messe vor 4 Jahren schon gelesen?
Wie war denn die Situation damals?
Keine Aufarbeitung der Krise? [/quote]

Ich glaube noch nicht, richtig abgewandt von mir hat sich erst nach dem Unfall.
Eine eigentliche Aufarbeitung gab es nicht wirklich.
Ich habe sehr viel versucht und probiert, wurde von ihr aber immer in Sicherheit gewogen.
Sie macht immer sehr viel mit sich selbst aus, redet nicht gerne über Probleme.

17.08.2020 15:41 • #4


T
Du kannst nur das tun, was vielen hier geraten wird:

Absolute Konzentration auf dich und die Kids. Der Zug mit Ihr ist erst mal abgefahren.

Jede Kommunikation/Aktion/Verhandlung, die du mit in bezug auf sie und eine Rückführung anstrebst ist kontraproduktiv.

Gefühle sind nicht verhandelbar.

Ausnahme: Absprachen wegen der Kids.

Versuche möglichst schnell eine für dich günstige Regelung der Trennung und des Unterhalts anzustreben, evtl auch mit Anwalt.

In dieser schlimmen Akutphase: Finger Weg vom Alk. Um ein wenig mehr Schlaf in der Nacht zu finden hilft Sport.

Gruß, Who

18.08.2020 14:02 • x 4 #5


S
Der Auszug der beiden kleinen rückt immer näher, meine Angst wird immer größer.
Teilweise kann ich mich gar nicht auf die Kids einlassen, mein Kopf ist einfach nur am rotieren.
Mir fehlt das Familienleben, gemeinsame Mahlzeiten, Unternehmungen, abends im Garten die Gespräche dermaßen.
Meine Familie und Freunde reichen dar zur Kompensation einfach nicht.
Mein Ältester bleibt ja bei mir, ich bin mir nicht sicher ob es mir überhaupt gelingt für ihn da zusein.
Oft habe ich das Gefühl ich kann froh sein wenn ich meinen Tag halbwegs geregelt bekomme.
Hinzu kommen jetzt bald auch noch die finanziellen Probleme, bisher hab ich das komplett ausgeblendet.

23.08.2020 09:42 • x 3 #6


K
Zitat von Swen1977:
Der Auszug der beiden kleinen rückt immer näher, meine Angst wird immer größer.
Teilweise kann ich mich gar nicht auf die Kids einlassen, mein Kopf ist einfach nur am rotieren.
Mir fehlt das Familienleben, gemeinsame Mahlzeiten, Unternehmungen, abends im Garten die Gespräche dermaßen.
Meine Familie und Freunde reichen dar zur Kompensation einfach nicht.
Mein Ältester bleibt ja bei mir, ich bin mir nicht sicher ob es mir überhaupt gelingt für ihn da zusein.
Oft habe ich das Gefühl ich kann froh sein wenn ich meinen Tag halbwegs geregelt bekomme.
Hinzu kommen jetzt bald auch noch die finanziellen Probleme, bisher hab ich das komplett ausgeblendet.


Oh Man, das tut mir echt leid...um ehrlich zu sein, fehlen mir da auch die mutmachenden Worte.

Im Prinzip, kannst du nur von Tag zu Tag schauen. Am Ende mal vielleicht zusammen fassen was am Tag positiv war, um dir halt zu geben..

Finanzielle Dinge solltet ihr auf konstruktive Weise versuchen zu lösen..so hart das auch klingt. Vor allem musst du da auf dich aufpassen.

23.08.2020 09:57 • x 1 #7


Mimosa
Versuche deine Beziehung jetzt mit viel Respekt entgegenzutreten. Das gibt euch beiden eine Basis für später. Wichtig ist jetzt, dass du dich jetzt erst mal stabilisierst. Versuche den Kontakt ersts mal auf das nötigste zu reduzieren (aber immer respektvoll und nicht zu kalt). Nutze aus das du deinen Großen noch bei dir hast. Das wird dir unheimlich helfen. Am Anfang weisst du nicht wie du das hin bekommen kannst aber du wirst merken das dein Großer dir viel zurückgeben wird.

Unternehme Sachen mit ihm, beginne einen neuen Alltag Rithmus. Aber vergesse nicht dass auch er und deine zwei anderen Kinder auch das selbe Paket jetzt tragen wie du. Auch sie brauchen Zeit es zu verabeiten. Frage nicht die Kinder aus was mit deiner Frau ist und teile so wenig wie möglich deine Gefühle zu ihr mit den Kinder.

Wie Keule schon gesagt hat, ein Tag nach dem Anderem.......

23.08.2020 12:07 • x 5 #8


S
Danke für eure Worte.
Ich möchte das ganze so wie von euch vorgeschlagen ja auch angehen, allerdings habe ich oft das Gefühl überfordert zu sein und zu scheitern.
Es sind halt soviel einschneidende Dinge in den letzten 10 Wochen in meinem Leben passiert.

23.08.2020 14:01 • #9


Gorch_Fock
Hey Swen, das ist aber ein normales Gefühl, was alle Betroffenen hier kennen. Wichtig ist, dass Du das Steuer langsam selbst wieder in die Hand nimmst. Ja, das ist alles unschön, wenn man vermeindlich nicht mehr nett grillen kann im Garten oder jemand zum unterhalten hat. Aber weißt Du was? Da draußen gibt es tolle Frauen, die das gerne so mit Dir erleben würden. Siehst Du halt nicht in Deiner jetzigen Situation.
Daher die Probleme Schritt für Schritt abarbeiten. Auflistung Deiner finanziellen Belastungen und Möglichkeiten aufstellen, rechtliche Beratung (guter Anwalt für FamRecht) einholen, damit Du weißt was Du zahlen musst.

23.08.2020 15:09 • x 4 #10


DarkestSun
Hallo Swen,

tut mir wirklich leid, das du in so einer unschönen Situation bist. Ich denke, viele hier können recht gut nachempfinden, wie es dir geht.
Ich möchte dich ermuntern, nicht mit dem Kopf dort hängenzubleiben, was nun fehlt und was du alles nicht mehr hast.
Nein. Es klappt jetzt nicht, dass zu verdrängen, dazu wird das zu stark sein. Aber immer wenn du um etwas trauerst, dass jetzt fehlt, sage dir bitte ganz bewusst, dass an diese Stelle andere Dinge treten werden die ebenfalls gut sind. Es wird das was war nicht ersetzen oder zwingend besser sein, aber anders und ebenfalls gut.
Werde aktiv, tu etwas für dich, was dir gut tut, auch wenn du dich grad vergraben möchtest. Gestalte in deinem Haus etwas, vielleicht zusammen mit deinem Großen, dass es zu eurem Haus macht und nicht immer immer an die Familie wie sie vorher war erinnert.

Ich wünsche dir alles Gute.

23.08.2020 16:25 • x 3 #11


S
Hallo zusammen,
Ich habe jetzt ein paar Tage Urlaub mit meinen Kumpels verbracht, es war sehr schön und hat mir geholfen und gut getan.
Fast alle ihre persönlichen Sachen sind weg, incl. ein Großteil der Möbel.
Es fühlt sich sehr seltsam an, nach soviel Jahren einfach wie ausradiert.
Sie besucht den neuen Regelmäßig und endeckt ihre Se xualität neu.
Mir werden immer mehr Vorwürfe gemacht was ich alles falsch gemacht hätte.
Sie hätte z.b oft keine Lust auf S. mit mir gehabt, aber trotzdem mitgemacht.
Ich hätte mich schlecht um Sie und die Kinder gekümmert.
Meinerseits hatten wir 20 schöne Jahre, ich rede darüber in keinster Weise schlecht.
Natürlich gab es mal hoch und tiefs.
Aber das wird wohl überall so sein.
Diese schlechtmachen von ihr im Nachhinein ist sehr verletzend für mich.
Finanziell ist fast alles geregelt, ich zahle sie aus.
Nachdem ich ihr diesen Vorschlag gemacht hatte stimmte sie sofort zu.
Ich musste erstmal ein paar Minuten vor die Tür und realiesieren wie egal ihr anscheinend die Vergangenheit ist.
Sie da vollkommen abgebrüht.
Es fällt mir so schwer zu realisieren das sie einen anderen liebt und nicht mehr mich.

07.09.2020 00:21 • x 1 #12


tlell
Vorwürfe von ihr an dich schieb beiseite. Wenn sie in der Ehe nicht geredet hat, kann sie den Müll jetzt für sich behalten. Würde ich ihr auch nett sagen. Das mit dem S. ist eine Frechtheit und ich schätze mal du bist kein Vergewaltiger.Halte dir vor Augen du hast vermutlich Fehler gemacht, aber nicht drüber zu sprechen war ihr Fehler nicht deiner. Du kannst nicht hellsehen. Ich hab meinem Ex damals nett gesagt, wenn du was aufzuarbeiten hast, machen wir eine Scheidungseheberatung aber wir beide reden nur noch als Eltern über die Kinder Privat ansonsten Anwalt. Ich weiss das tut wahnsinnig weh, aber es schützt dich. Finde einen ähnlichen Weg über sowas nicht mehr mit ihr zu reden. Du bist kein Mülleimer.

Gefühlskalt ja wem sagst du das. Das sind leider die Hormone. DIeser Liebesrauch macht oft blind für alles andere. Irgendwie wie angeknipst und abgehoben. Auch die Beiden kochen nur mit Wasser und kommen im Alltag an. Keine Sorge geht meistens schneller als gedacht. Wenn sie die Welt wieder klarer sieht, denke ich ist ihr eure Vergangenheit nicht mehr so egal. Sie wird sicher wie du, irgendwann an den Punkt kommen, wo sie sagt wir hatten gute und schlechte Zeiten.

Schau auf dich und deine KInder. Sei da ein guter Vater und vergiss keinen. Tu dir selber was gutes. Wenn sie schon die Möbel mitgenommen hat, wie wäre es mit renovieren? Organisier dich neu und lenk dich ab. Es wird besser. Ich wünsch dir viel Kraft. Alles Gute dir und deinen Kindern

07.09.2020 01:50 • x 7 #13


Gorch_Fock
Seh ich auch so. Und als erstes dreh ihr jetzt mal konsequent den Kommunikationshahn ab, Swen. Letztlich kann sie im Moment nur so gut agieren da sie Dich als Projektionsfläche hat. Das betrifft auch die Beziehung zu Next. Stell mal die Kommunikation bis auf Kinderthemen ein. Ihren Sechs-Blödsinn kann sie mit Next oder Freundinnen besprechen. Nicht mit Dir. Sie wird sehr schnell merken, das Patchwork-Leben mit zwei Kids auch kein Zuckerschlecken ist. Und das Gras dort auch nicht grüner ist.

07.09.2020 03:55 • x 7 #14


S
Vielen Dank für eure Worte, ich muss für mich das Haus komplett verändern, renovieren.
Ich möchte das die Kinder gerne bei mir sind.
Sie schwebt auf Wolke 7, wundert sich aber über meine Ansichten der Kontaktsperre.
Ich möchte am liebsten keinen Kontakt mehr, weiss allerdings aufgrund der Kinder, dass es nicht funktionieren wird.
Ich hoffe irgendein Mittelweg wird sich ergeben mit dem ich klar komme.

07.09.2020 20:50 • x 1 #15


A


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