Living apart together - Erfahrungen

@DieSeherin ja eigentlich schon. Nein es eilt natürlich nix, nur meine kitschige Sehnsucht danach, dass ich meinen Liebsten zuhause erwarten kann und umgekehrt vielleicht, aber ich weiß ja wie das in der Realität oft aussieht mit Kindern….

@alleswirdbesser wie organisiert ihr gemeinsames mit euren Kindern? Gibt es das? Verstehen die sich?

@alleswirdbesser das tut mir leid. Sowas wäre mein Albtraum schlechthin! Ich verstehe, dass du LAT praktizierst.

Meine Erfahrung - ohne Kinder - war negativ,
nicht durchweg ABER der räumliche Abstand hat bei uns dazu geführt das so gut wie gar keine Nähe mehr da war.
Wir haben uns am Ende nur noch einmal am Tag kurz gesehen etwas zusammen unternommen wie es auch normale Freunde miteinander tun.
Es war meine erste Beziehung in dieser Form und sie hat am längsten gehalten,
vielleicht (auch) weil die Alltagsreibereien in dem Modell nicht auftreten.
Für manche mag das gut sein, für mich war es nix da ich Nähe Geborgenheit Wärme brauche.

Ich lebe so, seit 3 1/2 Jahren. Und ich hätte noch Platz im Haus.

Gründe?

Zunächst war ich froh meine Ruhe zu haben. Ich wollte weder eine Beziehung, noch konnte ich mir vorstellen noch mal mit jemand zusammenzuwohnen. Für mich hatte das früher schon keine Prio. Zweimal habe ich es getan, zweimal gings schief.

Nach über einem Jahr verliebte ich mich aber dann richtig. Habe mich versucht dagegen zu wehren, funktionierte nicht. Die Karten legte ich offen auf den Tisch. Beziehung ist für mich nicht der Lebensmittelpunkt, sondern Zugabe. Pubertier steht an erster Stelle und ich hielt es nicht für richtig hier zu forsch vorzugehen. Es muss kein Stiefvater her, Vater ist greifbar und will sich kümmern. Auch kein Ernährer, ich verdiene genug. Kein Mitbewohner für Pubertier UND mich auch nicht. Keine Ehe mehr und ich schwöre niemand, dass ich FÜR IMMER UND EWIG... usw..
Das war auf der anderen Seite kein Problem. Er sah das ähnlich. Und so machten wir halt mal.

Es war spannend sich zu daten, freie Zeiträume zu nutzen, dann ausschließlich Paar zu sein. Wir hatten viel Zeit, denn es war Corona-Zeit und niemand hatte sonstige Termine.
Zuhause war ich Mutter. Die Streitigkeiten und Erziehungsfragen waren hier, die Schmetterlinge dort. Was mich beschäftigt und stresst, erlebte er nur durch Erzählungen. Wir hatten dann aber immer Ruhe für uns. Ruhe für Gespräche und Leidenschaft.
Aber wir verliebten uns immer mehr und so langsam wurde das natürlich auch anders. Es gab immer mehr Zeit auch zu dritt und wir bezogen uns gegenseitig in das restliche Leben mit ein. Wir besitzen Hausschlüssel und fühlen uns beim anderen jeweils wie zuhause. Ob wir je zusammenziehen haben wir mal angesprochen. Möglich wäre es mittlerweile vielleicht beidseitig. Konkrete Pläne gibt es aber keine. Das Pubertier muss ins Boot geholt werden. Es braucht vielleicht noch 1-2 Jahre. Für mich ist das völlig ok. Es ist manchmal schade, dass er nachts nicht immer neben mir liegt. Manchmal ist es aber auch gut so. Rückzugsmomente sind für mich auch wichtig.

Ich finde 1 Jahr ehrlich gesagt sehr kurz um das Leben umzukrempeln. Auch für Kinder. Für mich ist mein Zeitrahmen für die Entwicklung einer Beziehung genau richtig gewesen. Aber das ist meine eigene Meinung und muss nicht für jeden passen. Die meisten wollen eher schneller mehr.

Eine Frage habe ich noch - von den LAT- Erfahrenen? Wolltet ihr oder euer Partner dies auch irgendwann mal anders und konntet ihr darüber offen sprechen? Ich scheue mich, das Thema anzusprechen. Ich habe Angst, dass es in Streit ausartet oder ich hinterher verletzt sein werde.

Ich möchte ihn fragen, ob er sich grundsätzlich ein Zusammenleben mit mir vorstellen kann. Nicht sofort, aber wenn es sich weiterhin gut entwickelt. Meine Sorge ist, dass er die Vorstellung hegt, ein Zusammenwohnen (gerade mit jüngeren Kindern) kommt für ihn generell gar nicht infrage. Das würde einen Zeithorizont von mindestens 10 Jahren, wenn nicht länger, bedeuten. Das wäre für mich schwer zu akzeptieren, aber gut zu wissen.

Ja, das ist er, und ja auch selbst sehr direkt und straight. Und darum wird es ihm auch nicht schwerfallen, mir seine Meinung zu sagen. Aber mir wird’s möglicherweise schwerfallen damit umzugehen, weil ich ein Gefühlsmensch bin.

@DieSeherin du meinst also, ich sollte es ansprechen? Ich weiß gar nicht, wie ich den passenden Moment finden soll. Es wird mir garantiert total schwerfallen!