Bin in diesem Forum jetzt schon fast ein Jahr. Hab eure Berichte über Trennung, Angst, Verzweiflung und Trauer gelesen, aber nie daran gedacht, dass ich vielleicht auch mal soweit bin, dass ich hier auch über mich schreibe.
Heute bin ich aber soweit. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine beiden Töchter nicht da sind und ich somit alleine zuhause sitze.
Kurz meine Vorgeschichte.
Wurde letztes Jahr schwer krank. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus machte sich mein Noch per Internet auf die Suche nach Ersatz für mich. Zwei Monate später erzählte er mir von seinem Verhältnis, das gerade mal 4 Wochen alt war. Ich wollte, dass er auszieht.
Wegen unserem vor ein paar Jahren gebautem Haus und unserer gemeinsamen Firma wollten wir uns nur trennen. Schriftlich sicherte er mir zu, dass er weiter für das Haus aufkommt, und die Kinder und ich darin wohnen bleiben können. Auch in der Firma sollte sich nichts ändern.
Mit Hilfe von Mediatoren wollten wir alles vereinbaren und schriftlich fixieren.
Jetzt kann ich über seine Zusagen nur noch lachen :( - nein ehrlicher gesagt heulen.
Bei jeder neuen Sitzung beim Mediator änderte er einen Teil seiner Zusagen. Erst sollten wir im Haus bleiben können bis die Mädchen erwachsen und aus dem Haus sind. Dann sollte das Haus in ca. 2-3 Jahren verkauft werden, und jetzt ist es soweit, dass ich auf der Suche nach einer neuen Wohnmöglichkeit bin, weil das Haus so schnell wie möglich verkauft werden soll.
Außerdem hat mir der nette Herr mitgeteilt, dass ich noch dieses Jahr die Kündigung bekomme.
Er will die Firma auflösen und nur noch freiberuflich tätig sein. Seiner Meinung nach ist nämlich eine Firma die moderne Art der Skla..
Aber ich weiß woher das kommt. Seine Neue, er lebt zwischenzeitlich (seit 1.1.03) mit ihr zusammen, hat sich nämlich beschwert, dass sie garnichts mehr von ihm hat und sie sich das Zusammenleben mit ihm anderst vorgestellt hat.
Auf meine Frage von was die Kinder und ich dann leben sollen, bekam ich als Antwort, dass ich ja sozial gut abgesichert sei - ich würde ja Arbeitslosengeld erhalten. Außerdem, wer arbeiten will, der findet auch Arbeit.
Danke! Ich arbeite nur halbtags und habe die Lohnsteuerklasse V, zum Glück leben die Kinder bei mir, somit bekomme ich sogar 67% statt nur 60% meines Nettogehaltes. Man, da kann man prassen.
Sicherlich, er muss dann anstatt fürs Haus, für uns bezahlen, aber wenn er freiberuflich arbeitet, geht viel unter der Hand und somit bei der Berechnung des Unterhalts vorbei.
Er hat mir auch schon vorgerechnet, was bei mir als Einkommen gezählt wird, damit er nicht soviel Unterhalt zahlen muss. Mein Arbeitslosengeld, das Kindergeld und das Geld, das ich böswillig unterlassen habe zu verdienen.
Ich muss jetzt schon jeden Cent umdrehen, denn er zahlt nur die Hypotheken, die sonstigen Hauskosten, der Lebensunterhalt für uns drei und die Kosten für unsere Tiere (die auch von seiner Seite her unbedingt angeschafft werden mussten), Auto, Versicherungen, Kleidung etc. bezahle ich.
Zusätzlich will er mir meine Firmeneinlage nicht auszahlen, da es der Firma nicht so gut geht; die Büromöbel und die Computeranlage soll ich zurückgeben bzw. der Firma abkaufen (hab eh nur immer den alten Schrott von der Firma hingestellt bekommen), aber er will jetzt noch entsprechend viel dafür. Ja, und das Arbeitszimmer im Haus, welches auf eine Firma auf meinen Namen läuft (auch nur wegen ihm) und nur noch ein paar Euro im Jahr einbringt, muss ich bei der Einkommensteuer als Einnahme versteuern. Dazu bestreitet er, dass ich Geld mit in die Ehe gebracht hätte, welches natürlich vor Teilung des Verkäufserlöses vom Haus, an mich auszuzahlen wäre.
Zwischenzeitlich frage ich mich wirklich, wie ich nur all die Jahre so verblendet gewesen sein konnte und sein wahres ich nicht erkannt habe. Es ist schlimm wenn man sagen muss, aus Liebe und Zuneigung ist bodenloser Hass geworden.
Vorallem wenn ich sehe wie die Kinder darunter leiden. Sie sind zwar schon 15 und 16 Jahre alt, aber sie bekommen alles noch viel intensiever mit.
Ich habe damals beiden freigestellt bei wem sie wohnen wollen bzw. wie oft sie ihn besuchen möchten. Die Große ist vielleicht so alle 1 1/2 Monate mal für einen Nachmittag bei ihm; die Jüngere weigert sich zwischenzeitlich mit ihm überhaupt noch zu sprechen. Sie hat keinen Papa mehr sondern nur noch einen Erzeuger, sagte sie mir vor kurzem.
Muss dazu sagen, dass er sich in der Zeit nach der Trennung den Kindern gegenüber manchmal absolut gemein und verletzend verhalten hat. Da fielen Sätze wie: „…wenn dir was nicht passt, dann kannst du ja gehen, ich wollte eh nie Kinder…”, oder bei dem Hinweis, dass er zum Geburtstag noch nichts geschenkt hat „…da bist du doch selber schuld, das ist doch nicht mein Problem…”. Das fassungslose Gesicht meiner Tochter werde ich nie vergessen, und dann flossen Tränen, aber das war ihm gleichgültig.
Und ich dachte im Ernst, nach einem Jahr ist alles gelaufen. Scheibenkleister, bei mir geht es jetzt anscheinend erst richtig los. Ich hab blos langsam keinen Nerv mehr dazu.
Ich freu mich auf den Tag, an dem alles vorbei ist und ich, bis auf die Unterhaltszahlungen, nichts mehr mit ihm zu tun habe und ihn nicht mehr sehen muss.
02.08.2003 20:48 •
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