Ich bin damals - während meiner tränenreichen Zeit - sehr sehr oft in die Hamburger St. Michaelis Kirche (Hamburger Michel) gegangen, habe mich an den dortigen Flügel gesetzt und einfach nur gespielt (kann nach Noten, aber auch nach Gefühl spielen). Nach klassischen Werken, dann irgendwann setzte zur Musik der Gesang ein, und sehr sehr oft war es das schönste und vor allem das gefühlvollste Lied, das ich kenne: Silbermond - Symphonie:
Sag mir, was ist bloß um uns geschehn,
Du scheinst mir auf einmal völlig fremd zu sein.
Warum geht's mir nicht mehr gut,
wenn ich in Deinen Armen liege.
Es ist egal geworden, was mit uns passiert
Wo willst Du hin, ich kann Dich kaum noch sehn.
Unsere Eitelkeit stellt sich uns in den Weg.
Wollten wir nicht alles wagen, ham wir uns vielleicht verraten.
Ich hab geglaubt, wir könnten echt alles ertragen.
(Chorus)
Symphonie
Und jetzt wird es still um uns,
denn wir stehn hier im Regen.
Haben uns nichts mehr zu geben,
und es ist besser, wenn Du gehst
Denn es ist Zeit,
sich einzugestehn, dass es nicht geht.
Es gibt nichts mehr zu reden.
Denn wenn es regnet,
ist es besser aufzugeben.
Und es verdichtet sich die Stille über uns.
Ich versteh nich ein Wort mehr aus Deinem Mund.
Haben wir zu viel versucht.
Warum konnten wir's nich ahnen.
Es wird nicht leicht sein, das alles einzusehn.
(Chorus)
Symphonie
Und jetzt wird es still um uns,
denn wir stehn hier im Regen.
Haben uns nichts mehr zu geben.
Und es ist besser, wenn Du gehst.
Irgendwo sind wir gescheitert.
Und so wie's ist, so geht's nich weiter.
Das Ende ist schon lang geschrieben.
Und das war unsere
Symphonie
(Chorus)
Und jetzt wird es still um uns,
denn wir stehn hier im Regen.
Haben uns nicht's mehr zu geben.
Und es ist besser, wenn Du gehst.
Denn es ist Zeit,
sich ein zu gestehen, dass es nicht geht.
Es gibt nichts mehr zu reden.
Denn wenn's nur regnet,
ist es besser aufzugeben.
Wenn ich aufstand und in die Gesichter von zahlreichen, etwas sprachlosen Touristen schaute, ging es mir immer etwas besser als vorher. Eine etwas andere Art, seine eigenen Gefühle zu zeigen, und mir war es völlig egal, dass fremde Menschen meine Tränen gesehen haben. Auch ein Mann darf in der Öffentlichkeit weinen, quasi Trauerbewältigung mit Karaoke-Einlage. Tja, es ist schon positiv, dass ich als 10jähriger von meinen Eltern zum Klavierspielen und zur Mitwirkung im Kirchenchor genötigt wurde.
Die Tränen werden früher oder später versiegen, und die entstandenen Seen werden austrocknen. Was folgt ist Sonnenschein, der eine braucht nicht so lang, der andere braucht bedeutend länger, aber für uns alle wird die Sonne wieder scheinen.
Grüße aus Hamburg
701, 289 bzw. 76 - Bedeutet: seit 701 (!) Tagen eine totale und konsequent durchgehaltene Kontaktsperre gegen die Ex, seit 289 Tagen glücklich geschieden bzw. noch 76 Tage zum 1. Scheidungsjubeljahrestag !
Frohe Osterfeiertage !
07.04.2012 00:03 •
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