Kein S. mehr? 23 Typen mit denen S. keinen Spaß macht!
Suchen Sie die Schuld bei sich, oder quälen Sie sich mit Selbstzweifeln und begrenzter Libido? Vielleicht ist nur eine latente Unzufriedenheit die banale Ursache für die Ruhe im Gl..
Kann die kribbelnde Spannung mit einem Partner wirklich eine längere Zeit, oder sogar ein ganzes Leben halten? Jeder kennt die Antwort, die meisten verdrängen es und überall ist sprachlose Ratlosigkeit. Nur eines ist sicher, proportional zur abnehmenden Leidenschaft wächst klammheimlich, aber immer stärker werdend, die Lust auf fremde Variationen der Genüsse.
Möglicherweise suchen Sie Antworten auf die Fragen: „Warum ist unser Beziehungs- und Eheleben eingeschlafen, warum hat Sie (oder Er)keine Lust mehr?“ 23 No-Sex-Typen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), mit denen S. keinen Spaß macht, oder die keine Lust auf S. haben, konnte ich für Sie identifizieren. Dem einen oder der Anderen ist vielleicht noch zu helfen, aber die Mehrzahl ist für ein lustvolles S. für immer verloren. Aber bitte urteilen Sie selbst:
1. Das harmoniesüchtige Kuschelmonster gehört zu den liebenswerten No-Sex-Wesen. Der rituelle Kuschelsamstagabend und der gemütliche Kuschelsonntag vor dem Fernseher gehen dem (vorwiegend weiblichen) Kuschelmonster über alles. Geordnete Streichel- und sanfte Kuschelexzesse, möglichst in bequemer Seitenlage auf der Wohnzimmercouch, sind Balsam für seine harmoniesüchtige Seele. Aber das Kuschelmonster weiß nicht, dass sein Hang zu körperlicher Nähe, zu Harmonie und Bequemlichkeit die ero. Anziehungskraft langsam und garantiert zerstört. Die Sucht nach gemütlich-bequemem Kuscheln wirkt einschläfernd und lässt keine ero. aufkommen. Wilder und hemmungsloser S. passt nun mal nicht zu Bequemlichkeit.
Nur manchmal, in ganz besonderen Situationen und aufgerüttelt durch besondere Lebensumstände, frei von jeder Beziehung, geht das harmoniesüchtige Kuschelmonster auf die Jagd. Sein Überlebenswille gibt ihm die Kraft zum Täuschen und Fallenstellen. Skrupellos spiel es seinem ahnungslosen Opfer gut Lust vor. Aber sobald die Beute, blind vor Liebe erlegt ist, zeigt es sein wahres Wesen und beginnt zu kuscheln und zu schmusen. Wer eine s.lose, aber liebevolle Beziehung sucht, ist mit dem harmoniesüchtigen Kuschelmonster gut bedient. Zur Belohnung für den S. bekommt man ein überaus treues und pflegeleichtes Hauswesen.
2. Der nachlässige Bequemling ist der (die) nächste Verwandte des harmoniesüchtigen Kuschelmonsters. Er (oder sie) war nicht immer so. Früher, vor langer Zeit vielleicht, war es mal der Traummann oder die sinnliche Geliebte. Aber durch lange Ehejahre abgenutzt, hat sich daraus ein weitgehend geschlechtsloser, aber dafür nachlässiger und sehr aus der Form geratener Bequemling entwickelt. Ein wesentliches Merkmal ist, dass er (oder „es“) seine Beine nur selten gebraucht. Allenfalls für die Aufzucht des Nachwuchses bewegt es sich hin und wieder etwas.
Auch an der Kleidung kann man den nachlässigen Bequemling erkennen. Sie trägt vorzugsweise ihre „Liebe-mich-wegen-meines-Verstandes-Leggins“, und er schwört auf die Bequemlichkeit seiner Adidas-Jogginghose. Beide wussten, aber haben vergessen, dass das Auge der ero. Körperteil ist, und S. etwas mit Aktion zu tun hat.
Ein zusätzliches Erkennungsmerkmal des nachlässigen Bequemlings ist seine ausgeprägte Vorliebe zur heilen Welt in den eigenen vier Wänden. Leider ist dieses Wesen nicht ganz so harmoniesüchtig wie das Kuschelmonster, denn seine Gedanken drehen sich nicht um seine Partnerin. Sein Trieb konzentriert sich in einem unwiderstehlichen Drang zum bequemen Sofa.
S. mit dem nachlässigen Bequemling macht keinen Spaß. Seine Unbeweglichkeit ist die Ursache für Erfolglosigkeit und damit die Quelle für Frust und ständigen Ärger. Manchmal, in besonderen Krisensituationen besinnt sich der nachlässige Bequemling. Dann rafft er sich auf und erledigt seine Pflichten. Aber meist ist jede Hoffnung vergebens, denn der Mutationsprozess ist nicht aufzuhalten.
3. Das Phlegma ist eine Mutation des nachlässigen Bequemlings. Während der nachlässige Bequemling (vielleicht) noch zu retten ist, gibt es für das weitgehend geschlechtslose Phlegma keine Chance. Es bewegt sich sowohl geistig, wie auch körperlich und optisch innerhalb sehr enger, jede Lust tötender Grenzen. Es verlässt seinen Bau nur selten. Sogar hochwirksame Wohngiftmischungen, wie zum Beispiel Billy und Knut versagen. Im Gegenteil, schwedische Möbel scheinen für eine schnelle Vermehrung zu sorgen.
Man erkennt das Phlegma auch an seinen Sprüchen, die vielleicht so klingen: „Warum müssen wir ausgehen? Reicht es nicht, dass ich es weiß, dass wir verheiratet sind, müssen es alle wissen?“ Wer wie Al Bundy denkt, gehört zu dieser Gattung. Dazu kommt seine sehr negative Lebenseinstellung, diverse kleine und große Leiden und ein weitgehend verkümmerter Drang etwas zu tun und zu erreichen.
S. macht mit dem Phlegma keinen Spaß, und wenn es doch mal dazu kommt, dann ist es mehr ein benutzt werden. Einen Ausweg aus der No-Sex-Falle gibt es kaum. Wer mit einem Phlegma verbunden ist, nimmt dessen Eigenschaften an. Oft nur mit größter Mühe kann man sich daraus befreien. Die beste Medizin ist eine freudvollere Alternative.
4. Das ignorante Haustier lebt mitten unter uns, in modernen Neubauwohnungen, in luxuriösen Villen und im gediegenen Reiheneckhaus. Das männliche und das weibliche, ignorante Haustier leben aus unerfindlichen Gründen zusammen. Aber es gibt keine Interessen- oder Seelenverwandtschaft. Dazu kommt eine besondere Art der Kommunikation, die frei von jeder, mir bekannter Logik ist. Ein „typischer“ Satz kann zum Beispiel sein: „Steck dir deinen Fraß in den Ar.“, worauf das weibliche Haustier vielleicht antwortet: „Ich arbeite den ganzen Tag, du kannst dich auch mal drum kümmern“, um sich danach wieder bequem auf dem Sofa auszustrecken und die Fernsehshows aus den Gerichten und hinter Gittern weiter zu verfolgen. Wie der Dialog, der übrigens aus dem Leben gegriffen ist, weitergeht, weiß ich nicht. Aber ich habe lange darüber nachgedacht. Vielleicht versuchen die Beiden einen gut erhitzten Bohneneintopf in nicht dazu bestimmte Körperöffnungen einzuführen. Welcher Sinn hinter diesem geheimnisvollen Ritual steckt, blieb mir allerdings verborgen. Eigentlich hasst das männliche Lebewesen sein Leben, es kann nicht essen, kann nicht schlafen, kann nicht seine Frau im Garten vergraben, verriet mir Al Bundy. Bitte fragen Sie nicht, ob S. mit einem ignoranten Haustier Spaß macht, ich glaube nicht.
5. Das fanatische Fernsehmonster ist eigentlich ein putziges und pflegeleichtes Lebewesen. Vorwiegend liegend, beschäftigt es sich mit modernen, technischen Gerätschaften die einfach zu handhaben sind, und keine anstrengenden Denkleistungen erfordern. Der Top-Favorit unter den Lieblingsspielzeugen ist ein kleines, meist schwarzes, aber manchmal auch silbergraues Plastikkästchen, auf denen das weibliche und das männliche Lebewesen seine Fingerspitzen bewegt. Nie wird ihnen das Spiel der Finger auf den Tasten langweilig. Die ganze Energie fließt in die Fingerspitzen und entzieht dem Körper die Kraft. Tag und Nacht bewegen sich die flinken Finger, während sich der restliche Körper, als fast lästig erscheinendes Anhängsel, ausdehnt.
„Schatz, ich mach schon mal den Fernseher aus, es wäre doch schön, wenn wir wieder mal zusammen ins Bett gehen.“ Mit diesem Satz scheiterte mein Versuch, so ein Wesen zurück ins Leben zu holen. Zeternd und keifend hielt es sein geliebtes Plastikkästchen fest, und meine Hand zuckte zurück. Aus den ehemals liebevollen und warmen Augen hatte sich ein hasserfüllter Blick entwickelt, der durch mich hindurch zu sehen schien. Die Entscheidung war gefallen, ich war nicht mehr wesentlich, sondern nur noch eine lästige Sichtblende. Nach diesen schweren Erfahrungen habe ich eine schlüssige Theorie entwickelt: Das Leben hat sich in den Fingern des fanatischen Fernsehmonsters konzentriert. Der Körper ist nur noch ein aufgequollenes Anhängsel. Auch die Ursache hatte ich nach eingehenden Beobachtungen identifiziert. Das Spiel mit dem Kästchen ist eine stille Form der Revolution gegen die unerträglichen Lebensumstände des Zusammenlebens. Falls Sie ein fanatisches Fernsehmonster in Ihrem Heim vegetieren lassen, nehmen Sie ihm niemals das Kästchen weg. Es ist sein Lebensinhalt und sein Fenster zu den Weiten der Welt. Ohne sein geliebtes Kästchen würden seine Finger verkümmern und es wäre in kürzester Zeit sein qualvolles Ende, denn es könnte sich nicht mehr selbst versorgen und müsste mit aufgeschnittenen Brötchen, zwischen denen sich ein grauer Fleischklops befindet, künstlich ernährt werden.
Falls Sie, was ich nicht denke, irgendwann mal das Bedürfnis nach S. verspüren, vergessen Sie das fanatische Fernsehmonster. Es hat besseres zu tun.
6. Die frustrierten Ästheten sind visuelle Wesen. Ihr Merkmal ist das „fliegen“ auf optische Reize. S. mit den Ästheten war vielleicht mal eine lustvolle Angelegenheit. Aber das ist schon lange her. Auf grauen Alltagss. haben sie einfach keine Lust. Da ist es oft erfüllender, S. mit dem besten Freund, mit sich selbst, oder mit Gleichgesinnten (der eigenen Hand) zu praktizieren. Eine Alternative ist käufliche Liebe, in der die Ware vorher ausgiebig betrachtet werden kann. Die frustrierten Ästheten können nicht von ihrem Traum vom idealen S. abgebracht werden. Sie sind immer auf der Suche nach dem Traumwesen. Wenn sie es gefunden haben, setzen sie alles daran es zu bekommen. In ihrer legitimen Beziehung haben sie sich weitgehend arrangiert. Wenn die optischen Ansprüche nicht mehr erfüllt werden, vielleicht weil der Wohlstand und die Schwerkraft ihre Wirkung zeigen, oder die häusliche Partnerin, oder der angeheiratete Partner im Laufe vieler Ehejahre bequem und etwas nachlässig geworden ist, verweigern sich die frustrierten Ästheten. In Gedanken sind sie wo anders. Vielleicht in der virtuellen Cyberwelt makelloser Brüste und sinnlicher Schmollmünder.
7. Der apathisch Passive ist eigentlich der ideale Ehepartner. Pflegeleicht, nicht störend und ruhig. Wenn nur das Problem mit den ehelichen Pflichten nicht wäre. Er (oder sie) braucht kräftige Anstöße, sonst geschieht nichts und das schon ziemlich lange. Aber so richtig weiß niemand was er wirklich will, denn seine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten sind beschränkt. Oft finden sich, vielleicht aus einer Laune der Natur heraus, zwei apathisch Passive. Dann reduziert sich die Verständigung auf das absolut Notwendigste. Es sind sinnlose Geräusche, unseren Worten ähnlich, die aus einem gequetscht-genuschelten „Ja“, einem sehr undeutlich-schwammigen „Nein“, oder vielleicht einem entscheidungsstarken „schaun wir mal“ bestehen. Mehr kann der apathisch Passive nicht sprechen.
„Er“ (oder Es) kann manchmal Stunden, oder sogar Tage schweigen und still vor sich hinglotzen, während sie vielleicht von belanglosen Dingen erzählt, die ihn noch nie interessiert haben. Beide leben zusammen, jeder vom anderen abgeschottet, in einer eigenen Welt. Die Beiden empfinden nur noch grundlose Gefühle füreinander, die sich den Gesetzen unserer Logik entziehen. Aber zwischen seinen verkümmerten Empfindungen und der gemeinsamen Sprachlosigkeit scheint ein direkter Zusammenhang zu bestehen.
Falls Sie S. mit dem/der abgestumpft Passive(n) haben, erkennt man sein wahres Wesen am Geschehen was geschehen muss. Aber s.uelle Raffinesse, oder kreativ-exzessive Aktionen sind vom abgestumpft Passiven nicht zu erwarten. Manchmal, oft in der Anfangszeit einer Beziehung, wird das Verhalten des Passiven mit Verletzungen, resultierend aus früheren Beziehungen entschuldigt. Aber früher oder später erkennt jeder, dass S. mit den Passiven nicht wirklich Spaß macht, und man es besser unterlässt.
8. Die schweigsame Rückenlage soll angeblich in unserer aufgeklärten und ero. aufgeheizten Gesellschaft ausgerottet sein. Aber das ist falsch. Im Gegenteil, sobald der eheliche Bund besiegelt ist, wird sie aktiv. Sie ist vorwiegend weiblich, von einigen männlichen Exemplaren wurde mir aber berichtet. Die schweigsame Rückenlage ist nur sehr selten bei Tageslicht zu sehen, und noch weniger ist sie zu hören. Man erkennt (oder fühlt) sie, wie es der Name schon sagt, an der bevorzugten Stellung. Unbeweglich, auf dem Rücken liegend und kaum atmend lässt sie das über sich ergehen was geschehen muss, weil es wieder einmal an der Zeit ist und der Partner es braucht, damit endlich wieder Ruhe ist. Manchmal, in besonderen Fällen, wenn die schweigsame Rückenlage vermutet, dass der Partner Ausbruchsversuche vorbereitet, besinnt sie sich. Sie heuchelt Lust, wo es keine gibt. Sie stöhnt, aber so schlecht, dass es einem schlecht wird, und sie bewegt sich so phantasielos, dass selbst der anspruchloseste Verrichter keine Lust auf seine Pflichtübung hat. Wer mit einer schweigsamen Rückenlage, aus welchen Gründen auch immer zusammen ist, sollte eine Tapferkeitsauszeichnung für seinen aufopfernden Einsatz bekommen, oder schnellstens die Flucht ergreifen. Verändern kann man die schweigsame Rückenlage nicht.
9. Vom unbedarften Lieschen nimmt man oft fälschlicherweise an, dass es ausschließlich weiblich und brav ist. Das ist vollkommen falsch, das unbedarfte Lieschen hat sich nur perfekt getarnt. Daraus resultiert eine extreme Fehleinschätzung, wie sie nur in langjährigen Beziehungen und Ehen vorkommt. Oft vermutet man, dass die etwas zum Biederen neigende, aber noch über alles geliebte Ehefrau vielleicht „SM“ mit dem neuen Super-Markt auf der grünen Wiese, und „NS“ mit einem Autokennzeichen aus Niedersachsen verwechseln könnte. Man vertraut darauf, dass der brav-beamtete Ehemann niemals versteckte Wünsche nach eine exzessive, feuchtfröhliche Gang-Bang-Orgie hat. Man würde nicht mal in den kühnsten Träumen vermuten, dass das unbedarfte Lieschen, zum Beispiel wie Blanche aus der Fernsehserie „Golden Mädchen“ endlich mal an einen Ort will, „wo schwarze, *beep* Männer, die meine Sprache nicht sprechen, am Strand rumlaufen und meinen Körper mit Öl einreiben...“ Vom unbedarften Lieschen denkt man auch oft, dass es den Wunsch nach einem nietenbesetzten Hundehalsband missverstehen, und die schmucke Lederleine mit dem Hinweis, dass der Mietvertrag keine Haustiere zulässt, ohne weitere Diskussion abtun könnte. Das unbedarfte Lieschen hat eine Wesensart, die dazu verleitet, es beschützen zu wollen. Durch eine eheliche Mischung von Sprachlosigkeit, und dem Unvermögen das Gewünschte einzufordern, entsteht um das unbedarfte Lieschen herum ein Einstellung, dass sie (oder er) von s.uellen Ausschweifungen keine Ahnung hat. Aber dem unbedarften Lieschen ist zu helfen. Ein offenes Gespräch mit deutlichen Worten kann wahre Wunder bewirken.
10. Die schüchternen Amelie-Blümchen sind die Romantiker, die mit ihrer jungmädchenhaft-verklärten Vorstellung von rosaroter und reiner Liebe, die gut Lust killen. Das schüchterne Amelie-Blümchen kann nicht sagen was es will, weil es nicht weiß was es will. Es sagt „P.“, wenn es eigentlich „*beep*“ meint, und um jedes Wort das mit einem „F“ beginnt, macht es einen weiten, mit niedergeschlagenen Augen begleiteten, rhetorischen Bogen. Man merkt es ihm an, dass es vor Scham am liebsten im Erdboden versinken würde. Obszöner S. ist für das schüchterne Amelie-Blümchen undenkbar, lieber S. vielleicht und reiner S. das Ideal. Ich habe den Verdacht, dass die Telefons.industrie ihre Entstehung und rasend schnelle Verbreitung den schüchternen Amelie-Blümchen verdankt.
Aber dem schüchternen Amelie-Blümchen kann man helfen. Vergessen Sie das Märchen von den zarten Gefühlen der Frauen. Falls Sie mit einem schüchternen Blümchen zusammen sind, beginnen Sie mit harmlosen Worten. Machen sie Ihrem schüchternen Amelie-Blümchen ein Kompliment. Loben Sie ihre wunderschönen Brüste, dann sprechen Sie gemeinsam über die gut Tit. und arbeiten sich zu den Worten mit „f“ vor. Dann sprechen Sie es gemeinsam aus. Denn hemmungsloser S., direkte Worte und Stimmlage gehören zusammen. Sarah Bernard (rothaarige, aber im späteren Alter einbeinige Diseuse 1844 - 1923) hat mir einen Trick verraten, den ich Ihnen weitergeben möchte. Sie las vor Ihren Auftritten laut ero. Literatur, um sich das rechte Timbre zuzulegen. Sie hatte damit einen so großen Erfolg, dass ihre enge Freundin und Biographin Mathilde Dubois verschämt schrieb: „Der Klang kam derartig aus der Tiefe ihres Körpers, dass Frauen vor Wohlsein zitterten und Männern das Glück aufstieg.“ Mehr wollen Sie doch nicht?
11. Das abhängige Klammerbeutelchen ist überwiegend weiblich. Das Erkennungszeichen des abhängigen Klammerbeutelchens ist sein Leiden und Schmachten. Die Gedanken und Gefühle kreisen ausschließlich um den Partner. Für mehr ist in seinem Gehirn kein Platz.
Abhängige Klammerbeutelchen erkennt man auch an der Leidensfähigkeit, die bis zur absoluten Aufopferung reicht. Beschimpfungen und Herabsetzungen, auch vor Freunden und Bekannten, nimmt das abhängige Klammerbeutelchen widerspruchslos hin. Nichts nimmt es übel. Dafür wartet es sehnsüchtig, um dann kurz benutzt und abgefertigt zu werden. Jede Demütigung, die das abhängige Klammerbeutelchen erfährt, wird von ihm entschuldigt. Abhängige Klammerbeutelchen lassen sich auch oft als S. missbrauchen und können eigene Wünsche bis zur Selbstaufgabe unterdrücken. Sie tun oft alles was gewünscht wird. Es ist geheuchelte „Lust“, die eigentlich dazu dient, den Partner zu halten. Mit dem Ergebnis, dass jeder über kurz oder lang den „Betrug“ bemerkt, sich mit „keine-Lust-auf-Sex-Ausreden“ verweigert oder flüchtet. Ändern kann man das abhängige Klammerbeutelchen nicht. Darum ist ein lustvolles Beziehungsleben auch kaum möglich.
12. Der skeptische Pessimist war für leidenschaftlichen S. noch nie geeignet. Jeder Versuch einen Rest an Sinnlichkeit zu wecken scheitert. Seine negative Wesensart ist einfach stärker und dazu noch hoch ansteckend.
Das Zusammenleben mit dem skeptischen Pessimisten ist ein ständiger Anlass für Frust und Ärger. Er (oder sie) sieht nur Stolpersteine auf seinem Weg, dem einzig richtigen Weg den man besser nicht geht. Das Leben mit dem Pessimisten ist nicht einfach. Seine für Außenstehende oft gut getarnte Einstellung, flüstert ihm ein: „Du traust dich nicht, du bist klein und minderwertig“. Er hinterfragt, zweifelt, hadert mit seinem Schicksal. Darum ist fi. auch eine ziemlich freudlose Angelegenheit, die hin und wieder erledigt werden muss, weil man muss. S. mit Pessimisten verdirbt nur die gute Laune und die Lust am Leben.
22.12.2005 13:15 •
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