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Liebeskummer wegen Affäre in bestehender Ehe

R
Ich habe zwei tolle Kinder und bin seit 10 Jahren verheiratet. Seit mein zweites Kind auf die Welt kam, ging die Liebe langsam verloren und ich fühlte mich in meiner Ehe nicht mehr geliebt. Ich habe oft versucht mit meinem Mann zu reden, aber er hat es immer nur abgetan und mich nicht ernst genommen. Ich habe mich in mein Hobby geflüchtet und noch weniger Zeit mit meinem Mann verbracht, was ihm natürlich nicht gefallen hat. Ich habe dort eine Gemeinschaft und Freunde gefunden, mit denen ich glücklich war und einen verheirateten Mann, in den ich mich heimlich verliebt habe. Ich habe versucht immer mehr Zeit mit ihm unter dem Deckmantel der Freundschaft zu verbringen, weil ich ihn für treu hielt und ihn auf keinen Fall verlieren wollte. Das ging jahrelang so und heute weiss ich, dass man das wohl emotionale Affäre nennt. Irgendwann konnte ich seelisch nicht mehr. Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich mich in jemand anders verliebt habe und mich von ihm trennen möchte, weil ich mich nicht mehr geliebt fühle. Er hat überhaupt nichts dazu gesagt, mich zappeln lassen und dann nur gemeint: Sag du es aber deinen Kindern. Ich hätte ihn umbringen können, weil er genau meinen wunden Punkt getroffen hatte und das ganz genau wusste. Da ich das nicht übers Herz gebraucht habe, das meinen Kindern zu sagen, habe ich meine Ehe fortgeführt und alles blieb beim Alten. Mein Mann hat das Thema dann einfach totgeschwiegen und mir ging´s weiterhin schlecht.

Nach einigen Monaten habe ich mich bei dem Mann langsam vorgetastet, in den ich schon jahrelang heimlich verliebt war und ich war sehr erstaunt, dass er mitgemacht hat. Ich habe ihm erzählt, dass es mir in meiner Ehe schlecht geht und wir haben immer tiefere Gespräche geführt und uns lange umarmt. Ich habe es dann irgendwann gewagt, ihn zu küssen und auch das hat er mitgemacht. Das tat so unendlich gut. Ich habe mich endlich wieder verstanden und geliebt gefühlt. Allerdings habe ich in unseren Gesprächen immer gemerkt, dass ihm seine Frau noch etwas bedeutet und er ein schlechtes Gewissen hat. Ich muss dazu sagen, dass ich meinem Mann gleich erzählt habe, dass wir uns geküsst haben und er hat das erstaunlicherweise sehr locker gesehen. Ich habe mit meinen Taten geradezu darum gebettelt, dass mein Mann endlich mal eine emotionale Reaktion zeigt, aber er war eiskalt und hat mich machen lassen. Meine Entscheidung stand deshalb fest, wenn mich meine Affäre haben wollte, würde ich mit meinen Kindern mitgehen und das habe ich meinem Mann auch so gesagt. Ich habe nur die Verzweiflung meines Affären-Mannes gemerkt, der seiner Frau nichts von uns gesagt hatte und ich habe ihm dringend dazu geraten, ehrlich mit seiner Frau zu sein. Ich habe keine Ahnung wie er diese Heimlichkeiten überhaupt ausgehalten hat, aber für mich war klar, dass in einer Ehe Ehrlichkeit das oberste Gebot ist. Als er sich endlich getraut hat, es ihr zu sagen, hat er sich bei mir gemeldet und mit mir von heute auf morgen Schluss gemacht. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass er seine Frau nicht verlassen wird, aber ich war trotzdem geschockt und total am Ende.

Ich wollte nur alleine sein, weg von meinem Mann und was macht mein Mann: Er steht zu mir und sagt mir, dass er mich noch liebt und sich nicht von mir trennen möchte. Er sagt mir, dass er gewusst hat, dass der andere den Sch. einzieht und mich deshalb einfach hat machen lassen. Ich habe gedacht, ich spinne. Aber was sollte ich denn jetzt machen? Ich wollte weg von ihm, aber ich konnte nicht zu meinen Eltern, da mein Papa vor kurzem gestorben war und meine Mama wollte ich damit auf keinen Fall belasten. Wo sollte ich denn hin, alleine mit meinen Kindern? Also bin ich wegen der Kinder bei meinem Mann geblieben und ich habe ihn überzeugt, eine Paartherapie zu machen. Er hat seine Fehler eingesehen und von heute auf morgen alles besser gemacht. Er hilft mir endlich mit den Kindern (das hing auch alles vorher nur an mir) und ich sehe wie glücklich die zwei jetzt sind. Es war so krass zu sehen wie sehr sich mein großer Sohn nach der Liebe von Papa gesehnt hat und wie glücklich er jetzt ist. Der Alltag funktioniert super und eigentlich sollte ich glücklich sein, aber ich bin´s nicht. meine Gefühle zu meinem Mann wollen sich nicht richtig einstellen, obwohl er alles für mich tut. Es sollte mir gut gehen, aber ich vermisse den anderen und habe alle Anzeichen von Liebeskummer. Ich versuche mich abzulenken, damit ich nicht an den anderen denke und dann geht es auch. Aber sobald ich zur Ruhe komme, kommt alles wieder hoch. Er fehlt mir so und ich kann nichts dagegen tun. Es tut so weh und alles wächst mir plötzlich über den Kopf und ich will nur alleine sein. Ich beneide alle, die ihre Trennung alleine durchstehen dürfen ohne die Belastung mit zwei Kindern und dem Versuch die Ehe zu müssen. Mir ist das alles zu viel und mein Mann sieht ja auch wie verletzt und kaputt ich seelisch eigentlich bin und rät mir zu einem Psychologen. Ich habe aber keine Lust mehr, mich nach der Paartherapie nochmal seelisch vor jemand Fremdem auszuziehen.

Ist jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir weiterhelfen? Wenn ich ehrlich bin, würde ich die Trennung von der Affäre gerne alleine hinter mich bringen, aber dann wird es nach Außen für alle sichtbar und ich will das meinen Kindern auch nicht antun.

15.09.2018 14:35 • x 1 #1


K
Zitat von Regine:
Ich beneide alle, die ihre Trennung alleine durchstehen dürfen ohne die Belastung mit zwei Kindern und dem Versuch die Ehe zu müssen.


Tatsächlich?

Da gibt es bestimmt Menschen, die Dich um Deine Kinder und damit um die Gründe zum Weitermachen im Leben beneiden.

Ich sehe nicht, wieso die Vaterliebe nach einer Trennung nachlassen sollte.

Ich denke, Du suchst Ausreden, um Dich nicht bewegen zu müssen. Vielleicht hätte es Deiner Mutter gefallen, übergangsweise Ablenkung zu haben. Vielleicht musst Du mal Deinen Mors bewegen und eine Bleibe suchen, wenn Du mit Deinem Mann nicht mehr zusammen sein willst. Weiß Dein Mann, dass Du seinen Wandel anerkennst, aber dass für Dich auf Paarebene leider nichts ändert?

15.09.2018 14:42 • x 5 #2


A


Liebeskummer wegen Affäre in bestehender Ehe

x 3


P
Liebe Regine,

ja ich verstehe dich und Nein, ich verurteile dich nicht. Du hast dich allerdings in ein schlimmes Schlamassel hinein manövriert. Es wird Monate vielleicht sogar Jahre dauern, bis du wieder einigermaßen in der Spur bist. Erstmal kannst du die Situation nur annehmen, wie sie ist. Du liebst deinen AM noch und bist natürlich entäuscht und verletzt. Du musst jetzt zunächst diesen Liebeskummer verarbeiten und das unter erschwerten Bedingungen, denn du kannst ihn nicht ausleben und mit niemandem teilen. Dennoch wird er irgendwann abklingen und vielleicht kommt ja dann deine Liebe zu deinem Mann wieder zurück.

Immerhin kämpft er um dich! Das lässt hoffen. Du solltest jetzt nichts übers Knie brechen. Wäre da wirklich keine Liebe mehr in deiner Ehe, wärst du gegangen. Trotz oder gerade wegen deiner Kinder.

Ich wünsche dir viel Kraft! Und wenn du Trost brauchst, melde dich hier!

Alles Liebe
Pauline

15.09.2018 19:05 • x 3 #3


Wurstmopped
Dein Mann hat es richtig gemacht...du hast ihm gesagt bei begehrst einen anderen Mann und bist in Aktion.
Was soll er da Deiner Meinung nach tun, deine Entscheidung war doch gefallen!
Noch mehr Ego Push für dich bereitstellen?..und als Deine Affäre den Schw... einzieht, ist alles noch schlimmer, ja Himmel...was denn nu
Verantwortlich für deine Situation bist du! ... einfach so von einem bequemen Leben in das andere gemachte Nest setzen, nette Idee!

15.09.2018 21:41 • x 2 #4


P
Na ja, ihr Mann hätte ja schon mal eher die Komfortzone verlassen können und ihr mit den Kindern helfen können. Das tut er ja nun jetzt. Und er hätte dem anderen einfach mal was entgegensetzen müssen. Also nicht immer ist der Partner der in die Affäre flüchtet alleine Schuld!

15.09.2018 23:17 • #5


Wurstmopped
Zitat von Paulinchen2:
Na ja, ihr Mann hätte ja schon mal eher die Komfortzone verlassen können und ihr mit den Kindern helfen können. Das tut er ja nun jetzt. Und er hätte dem anderen einfach mal was entgegensetzen müssen. Also nicht immer ist der Partner der in die Affäre flüchtet alleine Schuld!

Geht nicht um Schuld, nur um Verantwortung!
Und sie allein ist verantwortlich für ihr Handeln.
Sie kann sich immer noch trennen, war doch ihre Absicht, nur weil der AM abgesprungen ist, bleibt sie in der Ehe.
Welchen Grund hat sie zu jammern?
Verstehe ich nicht? Ist ihr Mann dafür verantwortlich? Nein!

16.09.2018 01:18 • x 5 #6


G
@Regine
Was genau kannst du den Kindern nicht antun?
Dass ihr euch trennt?
Na gut.
Das ist auch eine Entscheidung. Dann bleibe den Kindern zuliebe bei deinem Mann. Irgendwann, wenn dein Liebeskummer überwunden ist, werdet ihr euch schon wieder auf einem brüderlichen Wohlfühlniveau einpendeln. Aber, hey.
Das sind ja nur so 20 bis 30 Jahre, danach wird das mit dem S. auch zunehmend egal.
In diesen 20 Jahren ist auch genug Zeit für noch reichlich Therapien, in denen du lernen kannst, dass man Liebe nicht herbeiquatschen kann, wohl aber ein Gefühl des defensiven Arrangierens mit den Umständen (da kommt dann sowas bei raus wie: jaaaa, bis auf den S. läuft es doch super! Deswegen schmeißt man doch keine Beziehung weg. Er ist loyal und zuverlässig, das ist VIEL wichtiger!).
Du müsstest dann nur aufpassen, dass dir halt nicht der Nächste vor die Füße stolpert. Aber auch das lässt sich auf Dauer wegrationalisieren.

Wir können den Kindern das nicht antun.
Die Universalausrede ALLER Eltern.
Klar gibt's Schöneres auf der Welt. Aber so ist das Leben. Das dürfen auch Kinder lernen: Dass Liebe nicht unbedingt etwas für die Ewigkeit ist.
Aber dabei, ihnen vorzuleben, dass es auf jeden Fall angesagt ist, Emotionen zu verdrängen, um eine Fassade aufrecht zu erhalten, daran finden dieselben Eltern nichts.

Regine, was würdest DU später deinen Kindern raten, wenn sie sich später in einer solchen Situation befinden?

16.09.2018 05:58 • x 4 #7


M
Zitat von Guxkan:
Regine, was würdest DU später deinen Kindern raten, wenn sie sich später in einer solchen Situation befinden?

Augen zu und durch *Ironie off*

16.09.2018 06:24 • #8


_Tara_
Zitat von Regine:
Meine Entscheidung stand deshalb fest, wenn mich meine Affäre haben wollte, würde ich mit meinen Kindern mitgehen und das habe ich meinem Mann auch so gesagt.


Du lässt jetzt nur deswegen alles beim Alten, weil der Affärenmann Dich nicht wollte und nicht, weil Du eine Trennung von Deinem Ehemann Deinen Kindern nicht antun willst.
Mal ehrlich zu Dir selbst zu sein, würde Dich vielleicht schon ein Stück weiterbringen.

16.09.2018 06:50 • x 2 #9


P
Na, jetzt macht aber mal halblang, wir kennen ja Regines Lebensverhältnisse nicht. Und meiner Meinung nach ist eine leidenschaftslose Ehe manchmal tatsächlich besser, als alleinerziehend zu sein. Vor allem dann, wenn Regine z.b. nicht berufstätig ist.

Und, es tut sich ja endlich was bei ihrem Göttergatten. Vielleicht gibt's ja noch eine Chance auf ein Revival der Ehe. So schnell sollte man die Flinte nicht ins Korn werfen.

LG

16.09.2018 08:15 • #10


_Tara_
@Paulinchen2 : möchtest Du gerne der Notstopfen sein (Mit Dir zusammenbleiben ist dann immerhin besser, als alleinerziehend zu sein), weil die Affäre Deines Partners ihn nicht wollte? Kann ich mir nicht vorstellen.

Nichts anderes ist der Ehemann noch für die TE - der Notstopfen, der Besser, als nichts-Mann, nachdem die Affäre abgesprungen ist.
Und wenn dann wiedermal ein netter Affärenmann vorbeikommt, der die Regine dann will, dann wird sie den Notstopfen mit fliegenden Fahnen sitzenlassen.

Sie wartet nur auf den Warmwechsel-Partner. Fair ist das nicht.

16.09.2018 08:24 • x 1 #11


V
Zitat von Guxkan:
Wir können den Kindern das nicht antun.
Die Universalausrede ALLER Eltern.
Klar gibt's Schöneres auf der Welt. Aber so ist das Leben. Das dürfen auch Kinder lernen: Dass Liebe nicht unbedingt etwas für die Ewigkeit ist.
Aber dabei, ihnen vorzuleben, dass es auf jeden Fall angesagt ist, Emotionen zu verdrängen, um eine Fassade aufrecht zu erhalten, daran finden dieselben Eltern nichts.

Selbst Kinder aus unglücklichen Ehen geht es oft besser als Kindern aus guten Scheidungen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/trenn ... 892123!amp

16.09.2018 08:27 • #12


_Tara_
@verwickelt : es geht der TE doch gar nicht um die Kinder. Das ist nur ein vorgeschobenes Alibi für sich selbst. Es geht ihr nur um sich selbst bzw. darum, dass sie nach einer Trennung nicht partnerlos bzw. alleinerziehend sein müsste.
Erkennbar hieran:

Zitat von Regine:
Meine Entscheidung stand deshalb fest, wenn mich meine Affäre haben wollte, würde ich mit meinen Kindern mitgehen


Da wäre eine Trennung vom Ehemann/Vater für die Kinder wohl kein Problem gewesen.

16.09.2018 08:30 • x 3 #13


P
Ihr seid alle noch jung, daher verstehe ich eure Meinungen. Ich bin schon etwas älter, daher weiß ich, dass jede Beziehung irgendwann langweilig wird und die Schmetterlinge im Bauch verschwinden. Will man also ein Leben lang verliebt sein, sollte man ca. alle 3 Jahre den Partner wechseln. Das ist nicht mein Lebensmodell!

16.09.2018 08:37 • #14


_Tara_
Zitat von Paulinchen2:
Ihr seid alle noch jung

Ich bin 45. Danke für das Kompliment.

Zitat von Paulinchen2:
Das ist nicht mein Lebensmodell!

Das der TE offenbar schon eher. Denn sie bleibt ja nur beim Ehemann, weil der andere Mann, in den sie sich neu (mit Schmetterlingen) verliebt hatte, sie nicht wollte. Nicht sie hat entschieden, sondern ihr (Ex-)Affärenmann. Hätte der sie gewollt, hätte sie den (langweiligen) Ehemann für den Neuen sitzenlassen.
Das scheinst Du irgendwie überlesen zu haben, ansonsten erscheint mir Deine Argumentation unlogisch.

16.09.2018 08:39 • x 1 #15


A


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