Es ist in der Tat so, dass ich sehr stolz auf meine Beziehung, meine Familie war. Das war eigentlich das was ich immer wollte.
Klar habe ich auch Bedürfnisse gehabt, die wichtigsten habe ich mir immer erfüllen können. Es sind nun keine ausschweifenden Hobbies geworden, aber ich lese gerne, klimpere manchmal stundenlang im Kämmerlein mit der Gitarre, und ich zocke gerne mal abends.
Wenn es sich ergab, mal zu einem Kumpel, mal mit Frau, mal ohne, das wars eigentlich.
Ich habe vom Erleben her nichts vermisst. Aber ich muss sagen, mein Antrieb für vieles anderes ist von meiner Frau ausgegangen. So haben wir vor 2 Jahren nach langem Drängen von ihr, einen Pool angeschafft, und selbst eingebaut. Einen richtigen Stahlwandpool. Ich geh nicht gern rein, aber ich freu mich so darüber, wenn im Sommer die Kinder und die Frau sich auf den Pool freuen, und die sind ja auch stolz drauf sowas zu haben.
Auch der ganze Umbau des Gartens, neue Terasse, letzten Sommer ne Überdachung, da hat mich der Gedanke angetrieben, ich mache es uns schön.
Ich konnte beim Pflastern tagelang kaum laufen, und hab bei 30 Grad in der prallen Sonne im Dreck gehockt und geknüppelt, alles nur um alle glücklich zu sehen. Das hat mich sehr erfüllt, ich war ja auch stolz auf mich.
Aber vielleicht wäre ich mir selber das nicht wert gewesen. Ich weiss es nicht.
Ich möchte das nicht aufgeben.
Meine Frau hat sich teilweise sehr geopfert als sie die Leitende Position annahm. Sie war selber skeptisch, und wusste dass das hart wird. Jetzt ist der Punkt vielleicht erreicht wo es die Familie kostet.
Wenn ich im Spätdienst bin, ist sie fast auf sich allein gestellt mit Job und Kindern, die komplette Woche.
Ich würde auch wechseln und mich versetzen lassen, aber davon ist sie momentan nicht überzeugt, das heisst sie sieht darin keine Lösung.
Dazu das Affärengerede, das ist ein richtig ätzender Zustand.