Liebeskummer vor der Trennung

Zurückhaltend sein bedeutet ja nicht, sie komplett zu ignorieren oder kalt zu wirken. Sie sollte schon wissen, dass du hinter ihr stehst und auch zum reden bereit bist wenn sie es wünscht.

Du solltest sie nur nicht bedrängen. Sie hat ja um Zeit und Ruhe bis Weihnachten gebeten, die solltest du ihr auch einräumen.
Sollte sie jetzt eine Entscheidung treffen wollen, denke ich nicht dass du da irgendwie positiv drauf einwirken kannst. Eher negativ wenn sie sich von dir genervt fühlt....

Ich weiß dass es sehr schwer für dich ist, gerade jetzt die Füße still zu halten wo du doch Probleme gerne durch reden beseitigen magst.

Aber was auch immer da gerade in ihr abgeht ... sie will es mit sich selbst ausmachen .

Habe ich schon mehrere Male versucht. Sie sagt sie weiss nicht was es ist, sie ist ganz schlimm gestresst, und, Zitat, Noch bis zum Urlaub, dann wird es bestimmt wieder gut...

Der Urlaub beginnt am 24. Dezember. Bis die Weihnachtsferien zu Ende sind.

Aber ich merke wirklich eine Kühle, die seit gestern nochmal zugenommen hat. Seit ich mich zurück ziehe.

Jetzt liegt der kleine krank auf der Couch, bekommt von mir Liebe, und dann von ihr, aber sicher merkt er dass wir gerade nichts gemeinsames sind.

Es tut mir unendlich weh .... Ich wollte mir ihr ein Video schauen, von Christian Bischoff, darin beschreibt er sehr schön wie man den Wert der Partnerschaft wieder erkennt, und wo man sich darin aufhalten sollte. Das hat sie immer verschoben, vorhin hat sie genervt und Schulterzuckend zugestimmt. Aber ich habe ihr gesagt, nein ich will dich nicht dazu drängen.

Sie hat sich schnell zurückgezogen, und ist Rauchen gegangen. Da habe ich kurz entschlossen das Video verlinkt, ihr per Whatsapp verschickt ( das einzige was sie derzeit interessiert) , und dazu geschrieben dass sie es so selbst entscheiden kann ob sie es ansehen möchte. Und dass mir sehr wichtig ist was wir haben, dass wir viel geschafft haben, und dass ich nur möchte dass sie nicht aufgibt. Ich bin bereit was auszuhalten wenn sie bereit ist, nicht aufzugeben.

Als ich wieder ins Wohnung kam, hat sie das Video geschaut.

Aber ich bin jetzt trotzdem so richtig kaputt.

Zitat von Kern:

Sie hat sich schnell zurückgezogen, und ist Rauchen gegangen. Da habe ich kurz entschlossen das Video verlinkt, ihr per Whatsapp verschickt ( das einzige was sie derzeit interessiert) , und dazu geschrieben dass sie es so selbst entscheiden kann ob sie es ansehen möchte.

Ich möchte dir nun kein schlechtes Gewissen einreden Kern, aber sie wusste doch von dem Video - hätte sie es sich wirklich ansehen wollen und wäre interessiert daran gewesen, hätte sie es bestimmt auch ohne dein zutun gefunden..

So hart es auch klingt, aber gehe vom schlimmsten aus, und hoffe das beste. Und schicke ihr keine Wie-rette-ich-meine-Beziehung Videos mehr.

Ich kann deine Verzweiflung, Angst, Traurigkeit vollkommen verstehen und nachempfinden. Verstehe mich da nicht falsch, aber du darfst jetzt auf gar keinen Fall in irgendeiner Art und Weise auf sie einwirken. In solch Phasen kann man(n) glaube ich mehr falsch als richtig machen. Bezogen auf Handlungen natürlich.

Nein, das mache ich nicht nochmal. Ich schaue mir auch sowas nicht wirklich an. Bin nur darauf gestoßen schon vor über einer Woche.

Das ist nur ein kurzes Video zum Kraft tanken, ich finde es sehr inspirierend. Wenn man hadert ind hin und her gerissen ist, kann es schon zum nachdenken anregen. Der Mann ist wirklich sympathisch, hat eine richtig wertvolle Sichtweise auf Partnerschaft, Verständnis, geben und nehmen.

Im Moment ist sie auch wieder etwas gesprächiger, und scheint mir das auch nicht übel genommen zu haben. Vielleicht auch weil ich dazu geschrieben habe dass ich stark sein will, wenn sie nicht aufgibt.

Eventuell hadert sie ja wirklich nur, und ist wirklich am kämpfen.

Ich befürchte tatsächlich das schlimmste, und hoffe das beste.

Ich möchte euch allen danken, dass ihr euch hier beteiligt. Der Schmerz geht zwar nicht weg, aber man kann sich hier ein wenig lockerer machen davon.

Wenn man sich etwas von der Seele schreiben kann, und andere Interesse zeigen, und bestätigen, ja das ist wirklich hart, ist man irgendwie erleichtert.

Auch dass es verschiedene Sichtweisen gibt, zeigt dass man die Hoffnung nicht aufgeben muss, wenn alles hoffnungslos erscheint. Es kann anders kommen, schlimmer, besser. Ich will nur nicht in die Hoffnungslosigkeit verfallen, weil ich dann sicher auch nicht der Mensch bin an den sie sich gern erinnert, der ihr was bedeutet oder den sie vielleicht wieder braucht irgendwann.

Komischerweise bin ich ihr nicht sauer, wenn sie tatsächlich einen Liebeskummer durchmachen sollte. Sauer bin ich erst, wenn sich rausstellt dass sie nicht gekämpft, sondern nur Zeit geschunden hat.

Zitat von Kern:

Komischerweise bin ich ihr nicht sauer, wenn sie tatsächlich einen Liebeskummer durchmachen sollte. Sauer bin ich erst, wenn sich rausstellt dass sie nicht gekämpft, sondern nur Zeit geschunden hat.

Dann kann ich sagen: Willkommen in meiner Welt

Irgendwie machen wir hier doch alle das gleiche durch. Die meisten die hier sind wissen einfach nicht mehr weiter, wissen nicht was sie tun sollen oder wie sie sich verhalten sollen. Ich hätte mir gewünscht das ich schon viel früher auf dieses Forum aufmerksam geworden wäre - ich habe allerdings während unserer Krise gedacht Hey, wir kriegen das hin.

Und diesen Fehler haben hier viele gemacht, wenn du dir den ein oder anderen Thread schonmal durchgelesen hast, wirst du erkennen, dass die meisten Menschen hier schreiben wenn die Frau oder der Mann schon weg ist und unglaublich viel falsch gelaufen ist. Deshalb: Sei stolz auf dich, dass du stark genug warst/bist dir vorher Meinungen und Ratschläge zu holen

Ich drücke dir weiterhin ganz fest die Daumen, dass es bei euch wieder ins Lot kommt. Und bis dahin: Schreib einfach runter was dich bedrückt, wir sitzen alle im gleichen Boot und wir kämpfen zusammen das dieses nicht untergeht.

Danke für die Aufmunterung.

Jeder Mensch hat es verdient, sein Leid verhindern zu können.

Ich bin sehr froh dass ich mich hier angemeldet habe.
Mir ist auch schon aufgefallen dass ich hier noch nicht offiziell der verlassene bin.

Das zeigt mir aber, dass es mir schon jetzt, wo es noch gar nicht wirklich passiert ist, so unendlich schlecht geht.

Ich bin froh, schon vorher aug Hilfesuche zu sein, aber auch voller Angst, was mich erwartet wenn der Ernstfall eintritt.

Ich muss jetzt noch eine Woche Arbeit durchhalten, da ist der Schmerz am größten.

Aber es ist eine gute Möglichkeit, dass wir uns konsequent aus dem Weg gehen.

Was auch immer das dann zur Folge hat...

Zitat von Kern:

Jeder Mensch hat es verdient, sein Leid verhindern zu können.

Genau wie jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat - oder auch nicht? ...

Zitat von Kern:

Das zeigt mir aber, dass es mir schon jetzt, wo es noch gar nicht wirklich passiert ist, so unendlich schlecht geht.

Das ist wie bereits gesagt auch vollkommen normal. Du hast ein komplettes Gefühlschaos und schiebst Kopfkino ohne Ende. Ich denke absolut jeder, der mit dem Herzen dabei ist reagiert dementsprechend in solch einer Situation.

Zitat von Kern:

Ich muss jetzt noch eine Woche Arbeit durchhalten, da ist der Schmerz am größten.

Warum genau ist auf der Arbeit der Schmerz am größten ?

Warum, das kann ich nicht genau benennen. Das Klima unter den Kollegen ist sehr schlecht. Das heisst man grüßt, hofft dass der andere einen heute nicht anscheisst oder ausspioniert, und geht sehr gern zum Feierabend nach Hause.

Das ist so schon schwer auszuhalten. Auf der anderen Seite sind dann die Menschen für die man tätig ist, da gibt es viele nette, die sich nach dem Befinden erkundigen, die einen wertschätzend behandeln, das ist dann zwar für den Moment was gutes, aber es sind eben keine Nahestehenden Menschen und es dringt nicht in meine Tiefe. Wahrscheinlich auch weil ich immer im Gefühl habe, zu unrecht Lob zu bekommen, und vielleicht ein Blender zu sein.

Das belastet alles zusätzlich, und zeitenweise kann ich mich kaum zusammennehmen und empfinde nur das Verlangen, zuhause zu sein. Heimweh auf Arbeit, dazu Liebeskummer und Angst.

Zitat von Kern:

Warum, das kann ich nicht genau benennen. Das Klima unter den Kollegen ist sehr schlecht. Das heisst man grüßt, hofft dass der andere einen heute nicht anscheisst oder ausspioniert, und geht sehr gern zum Feierabend nach Hause.

Ohwei, das hört sich nicht unbedingt schön an. Das kenne ich ganz anders - wir sind zwar nur ein recht kleines Unternehmen mit rund 20+ Mitarbeitern, jedoch ist es wie eine kleine Familie. Jeder mag jeden, das zusammen arbeiten ist wie mit guten Freunden - jeder hat ein offenes Ohr, und bei jedem fühlt man sich gut aufgehoben.

Hast du schonmal drüber nachgedacht den Betrieb zu wechseln ? Viele haben da einige Bedenken bezüglich der Finanzen, der neuen Probezeit etc. - doch wo ein Wille, da ein Weg. Ich persönlich finde es zumindest sehr hilfreich, wenn man sich auf der Arbeit nicht nach Feierabend sehnt. Das habe ich auch durchgemacht - dies lag jedoch nicht am Betrieb sondern vielmehr an meinem unwohl sein.

Zitat von Kern:

Wahrscheinlich auch weil ich immer im Gefühl habe, zu unrecht Lob zu bekommen, und vielleicht ein Blender zu sein.

Das sind die Selbstzweifel die so eine Situation zwangsweise mit sich bringen. Aber lass dir gesagt sein: in 99% der Fälle sind diese Selbstzweifel unberechtigt. Wenn du Lob bekommst, dann weil du es verdient hast - und nicht weil jemand gerade zufällig Mitleid mit dir hat. Wenn dir jemand sagt, du hast deinen Job gut gemacht, oder er fühlt sich bei dir gut aufgehoben, dann weil du deinen Job gut gemacht hast oder weil sich dein gegenüber gut bei dir aufgehoben fühlt. Rede dir das nicht selber kaputt.

Kopf hoch Kern, du schaffst das ! Ich bin mir sicher, es gab in deinem Leben schon einige andere Situationen in denen du gedacht hast Ach du shice - das schaffe ich niemals! und doch hast du es bis hier hin geschafft.

Ich bin so dankbar für deinen Zuspruch. Danke, es ist schön dass es Menschen gibt die andere aufmuntern möchten, ohne überhaupt eine Verpflichtung oder einen Bezug dazu zu haben.

Ja, wird sitzen im selben Boot

Ich werde demnächst einen Versetzungsantrag stellen. Ich bin im öffentlichen Dienst, und leider ist es schwierig, bei intrigierenden und spionierenden Kollegen souverän und eigennützig einen Wechsel zu organisieren. Da hier Beziehungen bis in die Fachdienstleitung mitspielen, würde ein Antrag sofort durchsickern, und wenn dann gerade nichts passendes da ist für einen Wechsel, bin ich Opfer bis zum Schluss.

Ich habe etwas im Plan, das muss ich jedoch etwas sicherer wissen, dann würde alles ganz schnell gehen. Bis dahin, heisst es stark bleiben, und in Gedanken Stockschläge verteilen.

Zitat von Kern:

Ihr Handy nimmt sie dauernd mit sich rum,

Zitat von Kern:

Sie erzählt auch viel wenn ich sie frage wie es auf Arbeit war.

Zitat von Kern:

Sonst hat sie immer über Gefühle gesprochen, auch wenn ihr was nicht gepasst hat. Deshalb bin ich so entsetzt...

Zitat von Kern:

Nun redet sie kaum noch mit mir, selbst als letzte Nacht das Kind krank geworden ist

Zitat von Kern:

Habe ich schon mehrere Male versucht. Sie sagt sie weiss nicht was es ist, sie ist ganz schlimm gestresst, und, Zitat, Noch bis zum Urlaub, dann wird es bestimmt wieder gut...

Zitat von Kern:

Aber ich merke wirklich eine Kühle, die seit gestern nochmal zugenommen hat.

Wenn man dies so liest, neigt man wirklich zu der Annahme, daß hier ein anderer Mann im Spiel ist. Sie versucht Zeit zu gewinnen, denn vermutlich steht noch eine Entscheidung offen, die bis Weihnachten geklärt wird. Ich hoffe inständig, daß ich mich irre und es einen anderen Grund für ihre derzeitige Situation ist. Trotzdem, so hart es klingen mag, solltest du schon Überlegungen führen, wie es weiter geht, sollte es zu einer Trennung kommen. Es ist immer gut, wenn man vorbereitet ist. Hoffe natürlich, daß es soweit nicht kommt.

Ich hoffe auch dass es sich irgendwie anders erklärt, oder sie den richtigen Weg wieder findet.

Nichts ist unmöglich

Das grundliegende Problem besteht wohl bei der Thematik eher darin, dass wir Menschen immer vom worst-case Szenario ausgehen. Was prinzipiell nicht schlecht ist weil man sich entsprechend darauf vorbereiten kann - und doch trifft es uns dann plötzlich ganz unerwartet.

Ob da nun ein anderer mit im Spiel ist oder nicht finde ich immer extrem schwer zu beurteilen. Während so einer Phase ist irgendwie niemand er selbst, und viele Verhaltensmuster die an den Tag gelegt werden, werden gedeutet als wäre da eine dritte Person dabei. Was bedeutet es schon, wenn sie ihr Handy kontinuierlich mit sich herum trägt ? Sie möchte nicht, dass du etwas siehst was auf dem Handy ist, oder was auf dem Handy aufploppen könnte. Was könnte das sein ? Natürlich könnte das ein anderer Mann sein - könnte es aber auch eine Freundin sein, mit der sie über die Situation schreibt, wie sie sich fühlt, was sie denkt ? Natürlich könnte es das.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Ich bin mir fast sicher, dass bei meiner Ex-Freundin kein dritter mit im Spiel war/ist, obwohl es ein dritter war, der das ganze getriggert hat. (Nein, nicht im Sinne von fremdgehen, die Geschichte ist etwas komplexer) Ich denke mittlerweile vielmehr, dass das Verhalten meiner Ex größtenteils die Spiegelung meines damaligen Verhaltens war/ist. Mehr eine Reaktion darauf, wie ich reagiert habe. Vielleicht ist aber auch doch ein anderer mit im Spiel ? Ich weiß es nicht, ich werde es wohl auch nie zu 100% wissen - und vielleicht ist das auch gut so.

Mit der Zeit verändert sich viel. Nicht nur zwischen (Ex-)Partnern sondern auch bei einem selber. Wohl überwiegend durch das ganze nachdenken. Aber dennoch: Denke dir nicht im Vorfeld alles kaputt. Ich muss gestehen, dass ich die Aussage nach Weihnachten ist bestimmt wieder alles gut.. auch etwas komisch finde aber nunja. Letztendlich weiß nur sie was sie damit meint - oder auch nicht.

Das stimmt. Nur sie allein weiss es. Oder auch nicht. Möglicherweise will sie schon darum kämpfen es nicht zu tun, und ich bin die Kröte die es zu schlucken gilt. Ich kann mir vorstellen, wie schlecht jemand dasteht, wenn das Hirn von einem anderen vernebelt ist. Wenn das so ist, ist es schon eine Leistung wenn sich jemand dagegen behaupten will. Wenn das Herz etwas will, redet man sich vieles passend, so dass in der Liebe aus wirklich vernünftigen Menschen, richtig verletzende Egoisten werden können. Die nicht wahrhaben wollen, dass sie durch das Flattern im Bauch das Leben von vielen anderen negativ beeinflussen können.

Wenn sie tatsächlich kämpft, bin ich auch bereit das auszuhalten. Aber die Angst vor der ganz großen und Klatsche ist sehr einnehmend und macht es zuweilen unerträglich, stark zu bleiben.