Hallo ihr lieben leidgeprüften,
Ich möche diesem wunderbaren Beitrag von Shackleton noch einige Gedanken anfügen, die mir hier beim Lesen gekommen sind.
Vor 9 Wochen wurde ich auch ins Tal der Tränen geschickt, dachte ich halte das nicht aus, Schmerzen und Leid ohne Ende.... und inzwischen kann ich sagen, dass ich vielleicht. 80% der Wegstrecke hinter mir habe. Die Kontaktsperre ist ganz, ganz wichtig, damit ihr euch nicht selber die alten Wunden ständig neu aufreisst. Sehr oft lese ich - und es war/ist bei mir nicht anders - dass sich der Verlassene nach den Gründen fragt, sie analysiert, sich Vorwürfe macht, dass er es nicht verhindert hat,
und daran verzweifelt, dass er es jetzt nicht mehr ändern kann. Diese Gedanken sind nachvollziehbar aber ABSOLUT ALLE zu 1000% überflüssig! Ihr habt nichts falsch gemacht. Auch wenn man im nachhinein vielleicht erkennt, dass eigene Verhaltensweisen der Beziehung abträglich waren, dennoch gilt:
Jeder von uns verhält sich i.d.R stets optimal, jeder versucht in anstehenden Situationen bestmögliche und heilsame Entscheidungen und Verhaltensweisen an den Tag zu legen. So wie es ihm in der jeweiligen Verfassung eben möglich ist. Wir sind ja keine Masochisten, die sich selbt verletzen/schaden wollen. Und das Kennzeichen einer reifen und nicht bedürftig-egoistischen Liebe ist ganz sicher das vollkommene Annnehmen des Partners mit allen seinen Schwächen und Macken. Und wenn das euer Ex-Partner mit euch nicht konnte, dann hat streng genommen ER das Problem - er ist dann schlicht und einfach unfähig, euch zu lieben (.. und damit die Beziehung fortzuführen).
Aber das darf man ihm dann auch nicht vorwerfen. Es gehört zum Wesen der Liebe, dass sie wie ein Schmetterling sich dort niederlässt, wo günstige Bedingungen für sie herrschen. Daher hat Shackleton ganz recht, es ergibt keinen Sinn und führt zu nichts, die Gründe für die Trennung erforschen zu wollen.
Ihr habt nichts falsch gemacht. Wir leiden, weil wir geliebt haben und eben liebesfähig sind. Beziehungen sind auch dazu da, Erfahrungen zu machen, etwas über sich selbst zu erfahren und dazu zu lernen. Mal verlässt man, mal ist man der verlassene. Bedauern wir lieber diejenigen, die - warum auch immer - diese Erfahrungen nicht machen dürfen.
Alles Gute,
arahant
11.05.2017 13:46 •
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