Hey Numpf...
herzlich Willkommen. Es ist mal wieder Sonntag, da holt einen der Liebeskummer bekanntlich ja immer ein wenig ein. Auch ich habe heute früh meine melancholischen Momente gehabt und ja...ich bin nun nach 5 Monaten immer noch der Meinung dass meine Ex-Freundin die Beste Partnerin für mich wäre. Warum ich das immer noch denke? Weil ich glaube dass sie es wirklich ist... es hat perfekt gepasst mit ihr und sie hat alles repräsentiert was ich in einer Frau als wunderschön und supertoll erachte. Trotzdem macht mich der Gedanke daran nicht mehr kaputt. Ich habe einen wunderbaren Menschen verloren... aber nicht die Zuversicht und ich bin dankbar für die Zeit die wir hatten. Das bringt mich dazu zu sagen, dass wir unsere Exen nicht hassen sollten, oder verbannen. Hass ist super anstrengend und braucht unendlich viel Kraft. Die Ex-Beziehung sollte man als dass sehen was sie war und sich nichts vormachen. Meine war super, und genauso soll sie in Erinnerung bleiben, das macht für mich das Abschliessen auch leichter.
Also Numpf....deine Geschichte hört sich sehr tragisch an. Vor allem das Ende finde ich sehr krass. Dein Ex hat dich wegverbannt und er zeigt keinerlei Empathie, und er lügt dich womöglich noch an. Das finde ich ein sehr schlimmes Verhalten, denn die Art wie man sich trennt spielt meiner Meinung nach eine grosse Rolle wie man die Trennung verarbeiten kann. Versuche doch sein Verhalten als das zu sehen was es ist. Gemeines oder bösartiges, respektloses Verhalten von anderen ist schlussendlich deren Problem. Jemand der böse ist, hat eigentlich immer ein Problem mit sich selbst. Menschen die was geblickt haben projezieren keine negativen und bösartigen Dinge auf andere. Er wird schlussendlich glaube ich langfristig damit zu knabbern haben. Die eine Ex die zu mir richtig bösartig war nach der Trennung (das ist vier Jahre her) hat heute immer noch ein Problem damit. Sie kann mich kaum noch anschauen, während ich längst damit abgeschlossen habe und weitergegangen bin, ficht sie immer noch irgendwelche Kämpfe mit sich aus. Ihr Problem, nicht meins.
Aber liebe Numpf ich möchte dir nun folgende Dinge sagen. Es wird womöglich eine schlimme Zeit auf dich zukommen, da du dich sehr über deinen Partner und, wie du selber sagst über Äusserlichkeiten definiert hast (Job, Haus, Aussehen etc.). Ich finde es da absolut ratsam dass du dir professionelle Hilfe holst und da nicht alleine durchgehst. Dass du eine Therapie machst ist super, ich musste dass damals vor vier Jahren auch. Es tut unheimlich gut und hilft einem auf diesem Weg durchzukommen. Im Nachhinein war die Therapie das grösste Geschenk dass ich je bekommen habe. Endlich hast du Zeit dich wirklich um dich zu kümmern und du wirst dabei sogar noch tatkräftig von Profis unterstützt. Es ist eine unglaublich mächtige Erfahrung und es wird dir dein Leben total zum Positiven umkrempeln... Nicht von heute auf morgen, es mag auch beschwerlich werden, es wird aber eine nachhaltige Wirkung auf dich haben, da bin ich mir sicher.
Ok, was ich nun glaube ist folgendes. Ich glaube dass du vor einer riesigen Aufgabe stehst die es zu meistern gilt. Und ich glaube dass diese Aufgabe für dich rückblickend die wichtigste und nachhaltigste Erfahrung in deinem Leben sein kann. Und, solltest du da tatkräftig durchschreiten wird sie dein Leben dermassen zum Positiven verändern, dass du im Nachhinein sogar froh darum sein wirst wie das alles gekommen ist. Fällt dir schwer zu glauben? Reden wir in einem Jahr mal drüber. (und du wirst sehen dass der alte Shackleton recht hatte).
Eine Trennung von deinem alten Leben bedeutet Schmerz, ist kraftraubend, traurig und anstrengend. Es bedeutet dass du dich als Mensch mit deinem Leben total revidieren musst. Das birgt das riesige Geschenk, dass alles auf Reset geschaltet wird und du dir nun die Zeit nehmen kannst dir zu überlegen (und das wirst du in diesem Prozess automatisch tun) was für dich wirklich Priorität im Leben hat. Die Äusserlichkeiten wie dein schickes Auto, das Haus, dein Ex-Mann der toll aussieht.... du wirst merken dass es nicht diese Dinge sind die Glück im Leben bedeuten. Ich habe im Prozess meiner Trennung für mich definieren können was Glück für mich persönlich ist und ich wäre niemals soweit gekommen wenn ich diese Trennung nicht gehabt hätte. Ich habe für mich herausgefunden wie ich glücklich werden kann. Weil ich viel nachgedacht habe, gelesen habe und mir auch mal angeschaut habe was Psychologen und Neurologen zum Thema sagen. Ich habe für mich beschlossen, dass Glücklich sein das Ziel ist dass ich ansteuere. Ich will glücklich sein, das ist mein Lebensziel und darauf arbeite ich hin. Ich will ein positiverer Mensch sein, darauf arbeite ich ebenfalls hin (man kann sein Oberstübchen darauf trainieren). Und nun habe ich Zeit, da ich Single bin, daran zu arbeiten. Ok, das ist meine persönliche Geschichte, aber liebe Numpf, du wirst dein Leben ebenfalls von Neuem angehen müssen. Und du wirst die unglaublich riesige Chance bekommen dein Leben neu zu sortieren. Jetzt geht es um dich, die volle Aufmerksamkeit gehört nun dir alleine. Alles was du nun tust tust du für dich. Und mach das... und mach das ein Jahr wenn du das brauchst. Lass die Trauer zu, hör auf deine Gedanken, spreche mit Freunden.
So und nun abschliessend noch ein Tipp: Ich bin zwar kein Therapeut und nicht befugt dir Aufgaben zu geben, wäre ich aber dein Therapeut...so würde ich dir sagen: Geh jeden Tag raus, und versuche einer Person ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Hört sich in deiner Lage bestimmt total bescheuert an, ist aber wahnsinnig mächtig. Denn du lenkst deine Aktionen und Gedanken auf Empathie um, sei für andere da wenn es irgendwie irgendwo geht. Mach einfach mal der Bäckerin ein Kompliment. Challenge accepted?
Und noch eins....Versuche deinen Heilungsprozess als Aufgabe anzusehen die es zu meistern gibt. Als eine Herausforderung. Nicht als Leidensweg. Leid gehört zum Leben....immer....es geht darum wie man damit umzugehen lernt.
So genug gefaselt.
02.04.2017 15:14 •
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