Gedanken zum Gedanken zum Gedanken zum Gedankenkarussel
Hey liebe Leute,
ich dachte es ist Zeit dass ich mich mal wieder bei euch melde, denn ich lese in diesem Thread in letzter Zeit dass so einige Probleme mit dem Gedankenkarussel haben. Ja, das ist wirklich einer der ekelhaftesten Aspekte für viele nach einer Trennung. Bei mir jährt sich die Trennung diese Woche, und ja... es sind noch immer sehr viele Gedanken an meine Ex die sich im Laufe des Tages bei mir einschleichen. Wiederkehrende, ständige Gedanken, die Schallplatte in der ihr sämtliche Szenen und Fragen immer und immer wieder abspult, das ist sehr ermüdend, macht einen unter Umständen sehr traurig und es ist extrem kraftraubend. Ich hatte das Problem bei beiden Trennungen und es war der Teil der mich am meisten gestresst hat an allem. Ok, also rational wisst ihr längst dass die ganzen Gedanken nix bringen, dass ihr denkt und denkt und denkt, dass ihr euch wünscht die Gedanken würden euch endlich mal in Ruhe lassen und es passiert einfach nicht. Vielleicht probiert ihr sogar dagegen anzukämpfen und auch das bringt nichts. Was also tun? Es gibt Leute die werden euch nun den hilfreichen Tipp geben, versuch die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, denk positiv, versuch es mit Gedankenstopp. Toll wenn das bei euch klappt. Hand aufs Herz...bei wem klappt das? Bei mir hat das nie funktioniert. Versucht mal die nächsten drei Minuten nicht an einen Eisbär zu denken.... eben....zack! Da ist er auch schon wieder.
So... was kann mal also tun gegen dieses Gedankenkarussel, wenn man nicht die mentale Stärke eines Jedi-Ritters oder von Dalai Lama besitzt?
1. Akzeptiert die Gedanken, akzeptiert dass sie da sind. Sie sind da... und das werden sie womöglich ob ihr das wollt oder nicht. Die Frage ist wie geht ihr damit um?
-Hierzu erscheint es mal sehr wichtig zu erkennen dass Gedanken bloss Gedanken sind. Eure Gedanken seid nicht ihr selbst! Sie sind das Produkt eures Gehirns, eures Gedächtnis, eurer neurologischen Denkmaschine die unaufhörlich (und auch im schlaf) denken muss. Nur weil ihr einen Gedanken habt, heisst das noch lange nicht, dass ihr euch als Mensch mit diesem identifizieren müsst. Da gibt es einen grossen Unterschied. Wieviele doofe Gedanken hat man an einem Tag? Was haben diese Gedanken mit uns selbst zu tun? Entsprechen unsere Gedanken immer unserer Integrität und unserer Moral und repräsentieren wer wir sind und sein wollen? Natürlich nicht.
-Also...die Gedanken sind echt mal wie Träume...Schäume. Lasst sie da sein, beobachtet sie, aber wenn möglich wertet sie nicht. Ihr müsst diesem Hintergrundrauschen welches in eurem Kopf abgeht nicht immer die volle Aufmerksamkeit geben. Hier eine gute Übung: Nehmt euch Zeit, meditiert wenn ihr wollt, oder hockt euch einfach mal ab und an hin, beobachtet die Gedanken, lasst sie da sein, lasst sie aber einfach auch ziehen. Es ist ein steter Fluss..dieses Gedanken-Gedöns und irgendwann sind sie abgeflossen. Ich bin überzeugt dass Meditationstechniken (obwohl ich herzlich wenig Ahnung davon habe) sehr helfen können, diese schwierige Zeit zu meistern und alles im Kopf und in den Emotionen wieder neu einzustellen.
Also habt keine Angst vor dem Karussel... nehmt die Gedanken an, aber messt diesen so wenig Bedeutung zu wie möglich. Lernt damit zu leben dass ihr diese Gedanken habt. Euer Leben geht einfach weiter... ob die nun da sind oder nicht. Und irgendwann...irgendwann werden es weniger sein.
2. Sucht euch ein Projekt, oder irgendetwas wo ihr eure Energie reinstecken könnte. Arbeitet an irgendwas was euch persönlich weiterbringt und euch ablenkt. Ja...Ablenkung ist voll gut und sie muss auch sein. Und auch wenn ihr euch ablenkt und trotzdem euer Gedankenkarussel mitnehmt. Es ist immer gut was zu tun. Ich war mal surfen im Atlantik...es war eiskaltes Wasser. Ich habe eine Welle genommen und beim Ritt gemerkt dass ich immer noch im Kopf rumkreisel. Das war schon sehr extrem. Aber immerhin hab ich was gemacht.
3. Egal wie ihr es anstellt. Liebeskummer ist voll übel. Das wissen hier alle. Es geht schlussendlich einfach darum das alles auszuhalten und zu lernen damit zu leben. Was euch auch immer Linderung verschafft, das ist individuell, nehmt es mit. Ihr werdet lernen wie man schlussendlich trotz dem Kummer leben kann. Und dann wenn ihr das geschafft habt...dann verzieht sich das Trauermonster. Mit dem Kummer leben lernen. Was anderes bleibt uns auch gar nicht übrig, und deshalb bewegen sich alle intuitiv auf ihre eigene Weise in die richtige Richtung.
So...hier am Südpol wirds bei milden -35 Grad langsam Sommer. Habt ne Gute Zeit! Irgendwann ist der böse Traum vorbei.
Shackleton.