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Liebeskummer oder Lebenskrise?

I
Zitat von OhneSinn2019:
und beerdige mein altes ich

Vor zwei Jahren, mir ging es miserabel, hat meine Mutter mich nachts aufgeweckt, ins Auto gepackt, durch das Morgengrauen im Wald geschleift und mit mir am Ostermorgen den Sonnenaufgang betrachtet.
Mir ging es danach noch monatelang schlecht, aber der Moment hat geholfen.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Und manchmal muss man ein bisschen sterben, um zu leben.
Du schaffst das.
Evtl. helfen dir Rauhnachts-Rituale, da soll man am Ende des Jahres auch viel loslassen/aufräumen.

16.11.2022 20:43 • x 4 #391


OhneSinn2019
Hallo die letzten Tage waren anstrengend - packen und alles vorbereiten für den Umzug. Mein letztes we in der City steht an

Ich habe nichts geplant. Eventuell essen mit den Mädels. Aber einen Abschied wird es nicht geben im Sinne von durch die Stadt laufen oder was weiß ich. Ich will für mich sein, alles einpacken und dann noch 1 Woche…..

Langsam freue ich mich auf zuhause. Das neue-alte leben

Mir gehts so lala. Das schlimmste ist wohl vorbei. Jetzt ist es ein dumpfer Schmerz
Der hält wohl noch länger an.
Die Frage nach dem warum stelle ich mir nicht mehr so oft. Nur in schwachen Momenten. Habe gestern auch das erste mal nicht geweint! Seit der Trennung
Der erste Tag!

Bin stolz auf mich
Ein Schritt nach vorne. Auch das kopfkino mit seiner neuen Freundin hält sich in Grenzen.
Hatte kurz den Gedanken: eigentlich hat er recht. Er macht einfach weiter. Sollte ich auch
Aber gleich wieder verworfen! Ich bin nicht er. Kann ich nicht, will ich nicht

Ich versuche nach vorne zu blicken
Mal sehen wann es mehr Tage ohne weinen gibt als mit…. Dann bin ich auf einem Weg

23.11.2022 08:57 • x 5 #392


A


Liebeskummer oder Lebenskrise?

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DieSeherin
Zitat von OhneSinn2019:
Mal sehen wann es mehr Tage ohne weinen gibt als mit…. Dann bin ich auf einem Weg

jepp, ganz genau!

23.11.2022 09:48 • #393


Elfe11
Schau' mal, dass du dich für Silvester verplanst und feiern gehst. Du bist jung. Sonst dauert es zu lange, jemand Neuen kennenzulernen... Da werden wirklich oft die Karten neu gemischt.

23.11.2022 12:12 • x 1 #394


Klio
Hallo liebe OhneSinn,

diese emotionale und dann auch körperliche Anstrengung des Packens kann ich mir gut vorstellen. Eine Schwere, Unmut, ein Zittern, Luftanhalten, Unglaube, neben sich stehen; manches wird einfach irgendwo hineingeworfen, hauptsache erledigt. Bitte kein Gefühl mehr dazu.
Du hast das meiste dieses Vorgangs hinter dir. Das freut mich für dich

Zitat von OhneSinn2019:
Ich versuche nach vorne zu blicken
Mal sehen wann es mehr Tage ohne weinen gibt als mit…. Dann bin ich auf einem Weg

Du bist die ganze Zeit auf einem Weg gewesen. Ein Weg mit Sturm, der dir entgegen peitscht; Regen, Sand, Hagel - Gedanken, die wirbeln. Sie sind stiller geworden. Der Regen trocknet. Wird ein Nieseln. Du bist auf einem Weg hinaus aus dem Sturm; verlässt du ihn, kommst du hinaus als eine Gewesene, eine, die geworden ist, eine immer Seiende und Werdende. Du bist auf einem Weg und du kennst die Richtung, immer.

23.11.2022 19:47 • x 2 #395


Klio
Wie geht es dir liebe OhneSinn?

10.12.2022 02:02 • x 3 #396


OhneSinn2019
Hallo ihr lieben

Ein kurzes Update: Umzug ist erledigt, aufräumen dauert noch… aber es geht voran.

Fühlt sich viel besser an - bin weit weg - trotzdem kommt es oft hoch. Kleine Momente wo ich vermisse und immer noch nicht ganz realisiert habe, was da eigentlich passiert ist.

Gehört oder gelesen habe ich nichts mehr von ihm, geht ja auch grds. Nicht mehr. Er wird sich auch nicht mehr melden. Ist ja verliebt und glücklich. Er weiß nicht mal, dass das mit Umzug alles schon durch ist. Komisch alles

Ich werde noch lange brauchen, aber weit weg ist besser. Zuhause ist besser.

Ich habe Angst vor Weihnachten und Silvester. Große Angst. Es wird ekelig werden für mich. Auch hier die Gedanken wie schön er es zu zweit hat und und und.
Aber ich weiß auch nächstes Jahr sieht die Welt schon anders aus.

Jetzt weiter einräumen und Schneetreiben zuschauen
Wie geht es euch?

10.12.2022 13:27 • x 6 #397


Femira
Zitat von OhneSinn2019:
Ich habe Angst vor Weihnachten und Silvester. Große Angst

Was sind deine Pläne?

10.12.2022 13:32 • x 1 #398


OhneSinn2019
@Femira weihnachten mit Mama - endlich mal wieder
Silvester weiß ich noch nicht.
Eventuell kommt eine Freundin, sonst bleibe ich zuhause. Ich behandle es wie einen normalen Tag, zudem ich am 2ten ja meinen ersten Arbeitstag habe. Muss fit sein

10.12.2022 14:12 • x 1 #399


Femira
Zitat von OhneSinn2019:
weihnachten mit Mama - endlich mal wieder


Sehr schön! Ich kenne es von mir, dass meist am Morgen dann eine Welle der Traurigkeit vorbei schaut. Vielleicht kannst du die über dich hinwegrollen lassen, einen kleinen Spaziergang machen und dann so richtig Self Care Vormittag machen. Gesichtsmasken, Badewanne usw.


Zitat von OhneSinn2019:
Silvester weiß ich noch nicht.
Eventuell kommt eine Freundin, sonst bleibe ich zuhause.

Versuche dir das zu entlasten. Allein in den Urlaub und mit lauter neuen Menschen feiern? Oder auf eine große Party gehen? Nur bis um 24 Uhr. Oder in ein Theater oder so? Spricht dich davon was an?

10.12.2022 15:19 • x 3 #400


Klio
Zitat von OhneSinn2019:
Aber ich weiß auch nächstes Jahr sieht die Welt schon anders aus.

Schön von dir zu lesen liebe OhneSinn
Und das wird auch genau so sein. Sie sieht bereits schon anders aus. Das was du vor deinen Augen siehst ist anders, es ist teilweise etwas Altbekanntes - etwas dass dir Sicherheit vermitteln kann. Deine Wohnung ist neu für dein Auge. Es wird wahrscheinlich seine Zeit brauchen bis du diese als dein zu Hause annehmen kannst, das ist in Ordnung. Der Arbeitsplatz wird ebenso neu für deine Augen sein, auch die Menschen auf die du dort treffen wirst. Vielleicht kannst du dir etwas Freude darin bewahren und mit Neugier an sie heran gehen, neugierig auf die kleine Welt von anderen sein. Und vor allem neugierig auf dich selbst sein.
Weihnachten und Silvester; wir geben diesen Tagen so viel Bedeutung, Bedeutung darin, dass sie am schönsten in Gemeinschaft sind bzw. in erlebter Zweisamkeit.
Verlass dich auf dich selbst; du wirst dir Silvester so gestalten, wie es sich für dich am angenehmsten anfühlt. Die Wehmut wird so oder so etwas Einkehr erhalten. Nimm sie für die Augenblicke an, wenn dir danach ist und wenn nicht dann sag ihr - sie solle jetzt bitte gehen, wir sehen uns später. Du darfst, du kannst an diesen Tagen sein wie du magst, wie es aus dir heraus will. Du darfst ausgelassen sein aber auch traurig und dann wieder frohenmutes, daraufhin sehnsüchtig, gefolgt von Zuversicht und im Kreislauf, vorwärts, rückwärts und irgendwie dazwischen einfach einmal Sein; mit deiner Mutter, mit dir, mit Freunden.
Sei neugierig auf dich. Du hast die letzten Monate viel erlebt, viel gefühlt, viel ausgehalten, viel gedacht und umgedacht - tausendfach; neue Gedanken und Blickwinkel sind in dir gewachsen; es verändert. Es gibt diese Erfahrung, dieses Gefühl - sich allein genügsam zu sein. Es ist interessant, ziemlich seltsam auch, aber gut. Vielleicht hast du diese Erfahrung sowieso bereits in Jahren zuvor einmal erlebt. Dann lass sie herein wie eine alte Freundin, heiße sie willkommen, rede freundlich mit ihr, klopfe ihr auf die Schulter; sie wird sich dir dankbar zeigen.

10.12.2022 18:04 • x 3 #401


Klio
Liebe OhneSinn,
ich wünsche dir frohe Weihnachten und sende einen Gedanken an dich, eine Umarmung, ein großes Stück Schockoladenkuchen. Lass uns anstoßen mit Kakao

Dezember - Aufbruch in Gemeinsamkeit

So spazierte der Fuchs seiner Wege, begrüßte den Hasen am Morgen Hase wovon bist du frei?, begrüßte die Eule am Abend Eule wovon bist du frei?; verabschiedete das Reh am Abend Träume mein Reh, du weißt wozu., verabschiedete die Fledermaus am morgen Träume liebe Fledermaus, du weißt wozu. Spazierte zur Regenstelle und betrachtete sich - die Ohren sind schick, die Schnurhaare genau richtig, die Augen leuchten, die Nase gar zauberbar; er stupst mit ihr ins Nass, alles verschwimmt. Die Ohren sind zerfetzt, die Schnurhaare gebrochen, die Augen schimmern still, die Nase gar zauderbar. Was schaust du mich so fragend an, Fuchs. Ich weiß, ich weiß, ich frage zu viel. Es gibt keine Antwort ohne Fragezeichen. Ich weiß es doch! Er stupst mit seiner Nase ins Nass, alles verschwimmt. Er betrachtete sich auf eine Weise, die ihm fremd ist - und erkannte, nicht nur ich bin es dort im Wasser, nein auch du bist es, lieber Hase, Eule, Reh und meine Fledermaus. Nicht nur ich bin dort im Nass, auch du. Der Fuchs spazierte seiner Wege, er wusste nun er kann gehen wohin und wann immer er wollte, er wusste wo er sie alle fand. Er wusste er mag niemals in die Wüste; er liebte den Regen und das Glitzern im Sonnenschein.

Er liebte den Wald im Winter; es ist doch immer zauberschön. Das Knirschen seiner Pfoten im Schnee, seinen Atem in der Luft, das glitzernde Weiß, fällt die Sonne darauf.
Er war viele Tage allein unterwegs; er wusste heute ist Heiligabend. Er hat gelernt, dass er verbunden ist; immer zu jeder Zeit, niemals allein. Aber er konnte es nicht gänzlich verdrängen; eine leise Wehmut, eine Sehnsucht und eine kleine Traurigkeit. Er ging langsam, in Gedanken versunken zum Fluss und traf sie. Ein Mädchen stand mit einem Regenschirm am Fluss und goss Wasser hinein. Was machst du da, du seltsames Mädchen?. Ich mag, wenn alles verschwimmt, du schöner Fuchs. Der Fuchs nahm die Worte und freute sich. Die Traurigkeit verblasste. Am 1. Weihnachtstag erwachte er mit einem leichtem Schmerz im Herzen. Er spazierte, etwas schneller als am Vortag zum Fluss. Ein wenig ängstlich, sie dort nicht antreffen zu können, aber auch aufgeregt. Es gab in ihm eine Zuversicht, die sich wärmend in seinem Bauch ausbreitete. Manche nennen es Intuition, manche die Hoffnung. Er konnte es noch nicht greifen. Er verlangsamte seine Schritte, verweilte hinter einem Baum, beruhigte sich und vernahm das Geräusch von Wasser. Sein Herz tanzte, er genoss das Gefühl für einen Augenblick und schaute um den Baum herum. Er betrachtete sie für eine Weile, dieses Mädchen, dieses Seltsame mit einem Regenschirm und einer kleinen Gießkanne mit der sie unaufhörlich Wasser in den Fluss goss. Er ging zum Mädchen und fragte wie soll ich deine Worte verstehen? Das musst du nicht, lieber Fuchs, am Ende sind es nur Worte. Aber du weißt, ich trage dich, ich sehe dich, nehme dich an die Hand; ich bin da. Komm setz dich in meinen Schirm, du kannst dich treiben lassen, der Tag wird schön.

Fortsetzung folgt.

24.12.2022 11:07 • x 1 #402


G
Zitat von Klio:
Fortsetzung folgt.

30.12.2022 11:26 • x 1 #403


Klio
Wie geht es dir?

19.01.2023 11:59 • x 1 #404


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