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Liebeskummer mit Rückschlägen

Feldhase
Hallo ihr Lieben, ich bin neu in diesem Forum. Schön, dass ich es gefunden habe.
Ich versuche mal kurz meine lange Geschichte zu erzählen.

Mitte Januar 2016 wurde ich von meinem Freund verlassen. Wir waren 8 Jahre zusammen. Unsere Geschichte in Kurzform:

Ich habe mich während meine letzte Ehe nicht mehr gut lief, in ihn verliebt und habe mich scheiden lassen um mit ihm neu zu beginnen. Habe viel zurücklassen müssen und viele Nerven und Geld investiert um diese Entscheidung zu tragen. Aber das war es wert, wir waren sehr glücklich. Bin mit ihm ein paar Jahre wegen seinem Job in eine neue Stadt gewechselt, wir haben keine Kinder, wir haben 2 Hunde gehabt, sind viel gereist und haben viel zusammen erlebt in all den Jahren. Ich hatte immer Heimweh, meine Freunde und mein Haus, die Natur fehlten mir da er soviel gearbeitet hat und bin dann nach 4 Jahren allein zurück, da ich mein Haus ja dort noch hatte und ein gutes Jobangebot. Dann folgten 2 Jahre Wochenendbeziehung, die sehr gut lief. Er ist nach 2,5 Jahren gefolgt und hat wieder einen noch besseren Job in unserer Heimat gefunden.

Alles wäre super gewesen, wenn nicht der Job seine Ressourcen so geschwächt hat, dass er sich immer mehr in sich zurückgezogen hat und kaum noch was unternehmen wollte, während ich wieder glücklich war und das Leben leben wollte, viel mit ihm unternehmen, Pläne schmieden, etc. Auch für Zärtlichkeit, emotionale Nähe war nicht mehr viel Platz. Ich weiß es ist nicht zu rechtfertigen, aber ich bin damals in eine Affäre gerutscht, die ich dann aber beendet habe, weil mir von Anfang an klar war, dass diese nur die fehlenden Bestandteile meiner Beziehung spiegelte.
Er hat es dennoch herausbekommen und kurze Zeit später ist eine Affäre von ihm ans Licht gekommen. Wir haben geredet und das war auch der Zeitpunkt wo er wieder bei mir eingezogen ist. Und dachten jetzt geht es bergauf.

Aber er war immer noch in seinem Loch. Zog sich ständig nur in seine Scheune zurück, sein Computerspiel oder TV. Ich habe mich oft einsam gefühlt, obwohl er neben mir saß. Am Ende habe ich dann im Spätherbst nochmal meine Affäre kontaktiert. Es ist nichts mehr gelaufen, aber wir hatten 2x einen Kaffee/Glühwein. Ich habe mir dann eingeredet ich hätte mich erneut in die Affäre verliebt, da diese mir (natürlich) sofort Aufmerksamkeit schenkte, etc. Und habe endlich das Gespräch mit meinem Partner gesucht, um endlich unsere Beziehung zu retten. Dass wir an uns arbeiten müssen, dass wir was ändern müssen, weil ich sonst Angst habe, dass ich mich 'wegverliebe'. Ich wollte ja das alles mit meinem Partner erleben und nicht mit dem anderen Mann. Allerdings hat das alles dazu geführt, dass er 2x ausgezogen ist, das letzte Mal für immer.

Natürlich war ich auch nicht wirklich verliebt in die Affäre, er hatte mir nur all das gesagt, was ich schon so lange vermisst hatte und mein Schmerz über die Trennung hat mich auch die Affäre recht schnell beenden lassen.
Ich wollte meinen Ex zurück. Unbedingt. Ich glaube an uns... immer noch. 3 Monate ging ich durch die Hölle, mein Ex und ich verbrachten noch 3 Wochen Urlaub in Afrika zusammen, hatten echt viel Spass und trafen uns noch zum essen, Kaffee... und dann ging es mir langsam etwas besser, ich konnte auch mal einen Tag nicht an nur ihn denken. In dieser recht guten Phase lernte ich einen anderen Mann kennen und wir verliebten uns plötzlich ineinander. Ich wusste gar nicht, dass ich dazu schon wieder fähig war, zumal er gar nicht zu mir passte, wie ich nach einigen weiteren Wochen feststellte. Da stellte ich auch fest, dass ich ihn ständig verglich, ständig noch an meinen Ex dachte und so saß ich nach einigen Wochen wieder heulend bei meinem Ex auf dem Sofa. Schrieb ihm nochmal eine Email mit all meinen Gefühlen, und dass ich so gern zeigen würde, dass ich es besser kann. Er hatte inzwischen auch einige Bekanntschaften und Dates aber zu dem Zeitpunkt sagte er mir, er wäre auch gerade in einem Tief und als ich mit meiner neuen Bekanntschaft zusammen war, hat ihn das sehr mitgenommen. Er sagte, man könnte ja ab und zu was machen und dann mal sehen, wie es überhaupt läuft. Natürlich war meine Hoffnung entfacht und wir haben öfter etwas unternommen, ganz unverbindlich. Whatsapp Nachrichten ausgetauscht usw. Alles lief so vor sich hin und er wollte aber nie wieder so richtig Richtung Partnerschaft und alles in die Richtung ignoriert.

Dann habe ich nochmal eine ernsthafte und emotionale Mail geschrieben und wir haben uns getroffen und darüber geredet. Das war vorletztes WE. Da sagte er mir dann, dass er es nicht nochmal versuchen will. Ich hätte mir diese Hoffnung eingeredet. Er würde mich mögen und gern mal was mit mir unternehmen, aber mehr nicht. Das hat mich in so ein Loch gestürzt, dass ich seit dem noch nur heule wie ein kleines Kind, keine Appetit mehr habe und Löcher in die Luft starre. Jede Erinnerung tut jetzt noch weher, es war eh schon schlimm, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten, ihn nicht zu sehr zu bedrängen, aber ich hatte immer noch Hoffnung. Jetzt ist da nur noch Schmerz. Vorgestern hab ich ihn dann noch mit einer anderen Frau spazieren gehen sehen. Was mich zu einer Panikreaktion getrieben hat und ich hab ihm nochmal eine Nachricht geschickt, wie doll ich leide usw. Was nicht gut ankam. Aber wie das so ist, diese schwachen Momente.... Warum geht's mir jetzt so viel schlechter als noch im Frühjahr. Ich dachte damals im Herbst bin ich schon viel weiter, aber mein Loch ist derzeit tiefer als der Mariannengraben.

Ich mache mir ständig Vorwürfe, wie falsch ich gehandelt habe, und dass ohne meine Affäre sicher noch alles gut wäre. Aber das stimmt ja nicht, ich habe ja damals trotz starker Liebe zu ihm, dieses Ventil gesucht, eben weil ich nicht so glücklich war. Aber das fällt jetzt alles nicht mehr ins Gewicht. Und meine Liebe zu ihm war bis zum Ende und auch jetzt noch sehr stark. Nach 8 Jahren hab ich immer noch Herzklopfen gehabt, wenn ich ihn gesehen habe. Wie soll man so eine starke Liebe loslassen und warum verläuft der Liebeskummer noch nach vielen Monaten mit solchen Rückschlägen? Ich habe teilweise das Gefühl ich werde nie wieder glücklich.

08.09.2016 10:55 • #1


U
Da du mir so lieb geantwortet hast..
Wie in meiner Situation, die natürlich nicht vergleichbar mit einer 8-jährigen Beziehung sind, hilft nur eins: Nach vorne schauen. Aber ich weiß, das ist schwer und ich falle ja auch immer wieder zurück. Ich kann deine Situation gut nachvollziehen.
Du kannst dir keine Vorwürfe machen. Du hast versucht, ihn zu unterstützen, du hast ihn geliebt, aber es hat was gefehlt - wie du selbst erwähnt hast. Vermutlich die körperliche Nähe, die ja einfach ein elementarer Bestandteil ist. Ich würde mir deswegen auch keine Vorwürfe wegen deiner Affäre machen, du hast ja lange genug versucht, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Das Kind ist denke ich schon davor in den Brunnen gefallen und du trauerst vermutlich der glücklichen Zeit mit ihm nach - am Ende kann man ja nicht mehr wirklich vom großen Glück sprechen, wenn beide fremd gegangen sind. Hinzu kommt, dass es ja für den Verlassenden immer schwieriger ist, Ablehnung von der Person zu erfahren, die man so gerne mag. Ich finde es übrigens vollkommen ok, wenn man in der Phase schwach ist, man muss nicht immer Superman-/frau sein, sondern sich das eingestehen (ja, auch mir fällt das schwer . Ist einfach schwierig.

Ich wünsche dir viel Erfolg und wenn es sich auch immer so blöd anhört: Es kommen wieder bessere Zeiten. Auch wenn dir das jetzt nichts bringt. Aber ich weiß auch nicht genau, was du jetzt hören willst...

08.09.2016 16:40 • x 1 #2


A


Liebeskummer mit Rückschlägen

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Feldhase
Danke User777...Das hilft mir unheimlich.
Es ist richtig was du schreibst. Und meine Fehler kann ich höchstens in einer folgenden Beziehung wieder gut machen und dann verstärkt Gespräche suchen, anstatt in einer Affäre zu landen. Denn mir lag an meinem Partner sehr viel, ich hätte es nicht in Gefahr bringen dürfen. Hilft nur jetzt nicht mehr, diese Einsicht.
Ja, ich trauere der glücklichen Zeit nach aber hier im Forum lese ich ja auch von euch anderen, dass die negativen Aspekte und Zeiten irgendwie gar nicht ins Gewicht fallen, sondern man sich mit den schönen Erinnerungen quält.

Meine Frage an euch ist insbesondere, ist euer Liebeskummer auch diesen Rückschlägen unterworfen? Ich dachte immer irgendwie, es verläuft linear, also am Anfang ganz schlimm und dann wird es kontinuierlich besser. Oder hängt es damit zusammen, dass mein Ex und ich immer noch so viel unternommen haben und ich die ganze Zeit noch Hoffnung hatte... Gern freue ich mich über eure Erfahrungen diesbezüglich.

09.09.2016 07:09 • #3


Y
Kannst du deinen Liebeskummer beschreiben? Wenn du jetzt ganz spontan an deinen Ex denkst, was genau macht dich auf Anhieb traurig? Was ist dein erster Gedanke? Musst darauf nicht antworten, es soll mehr eine Anregung sein, genau und ehrlich zu sich selbst hinzuschauen, was eigentlich der Ursprung deiner Traurigkeit ist. Wenn du den erkennst, fällt die Bewältigung der Trennung vielleicht etwas leichter.

09.09.2016 08:30 • #4


Regibär
Ich kann verstehen, dass das richtig weh tut. Ich glaube der Liebskummer dauert so lange, bis du das ganze für dich aufgearbeitet hast. Bei so einer großen Liebe ist das bestimmt einige Zeit. Erst wenn der Kopf sagt :Das ist alles so passiert weil ..., wirst du das ganz überstanden haben. Solange da noch ein Ich weiß nicht warum? ist, bleibt noch ein Rest an Schmerz. Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich das so halbwegs sagen kann. Aber ich hatte versucht es zu verdrängen und mich davon abgelenkt, aber in diesem Fall heilt die Zeit diese Wunde leider nicht. Denk nach, frag nach, löse das Rätsel auf und erst dann kannst du es zukünftig besser machen. Wenn man schon so teuer bezahlen muss, dann sollte man auch daraus lernen.

09.09.2016 15:19 • #5


H
Mir geht es Schmerz und Rückschlägenmäßig wie dir @Feldhase und ich frage mich auch 'warum' und komme an den Punkt , dass da sicher der Faktor Kontakt zum Ex eine große Rolle spielt, denn ich habe diesen Kontakt auch noch und unternehme viel mit ihr. Einerseits weiß ich, dass es ein Fehler ist, sich noch oft zu sehen, in unserem Fall, sogar noch Nähe vorhanden ist...durch den Kontakt bleibt sicher ein Stück weit die Hoffnung in einem. Mir hilft, mich mit Leuten zu treffen, was zu unternehmen, aber Fakt ist, sobald man daheim ist, allein, kommen die Gedanken wieder, auch wenn man sich ablenkt, aber irgendwie funktioniert es dann doch nicht. Ich bin am überlegen ob ich unseren Kontakt beende, in der Hoffnung, das es mir mal besser geht, aber da sind dann auch die anderen Gedanken sehr präsent, zb.will ich sie als Mensch ja auch nicht verlieren usw., ich komme an diesem Punkt auch auf keine Lösung. Mein Kopf sagt mir, dass es sicher besser wäre, weil ich so vielleicht mal besser von ihr los komme, aber mein Herz sagt, das ich sie nicht aus meinem Leben bannen will ...dieses hin und her in meinem Kopf macht mich wahnsinnig und die immer noch Gefühle für sie, machen meine Schmerzen nicht besser...Ich wünsche allen Kraft und Power,diesen Berg empor zu steigen.

09.09.2016 17:37 • #6




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